Wie viel ist drin: Ein Fass
 







Wie viel ist in einem Fass drin? Jeder Student im 3. Semester kann Dir sagen, dass es 15½ Gallonen bzw. 58,67 Liter sind. Aber wie viel Portionen sind das und wie viel Gallonen muss man pro Gast einplanen?

Samstag nacht beschlossen wir, es herauszufinden.




Neben einem "Halb-Barrel" mit 15½ Gallonen für den Hausgebrauch gibt es in der Fässer-Familie auch das 13,2 Gallonen Import-Fass (ganz rechts), das 7,75 Gallonen oder "Viertel-Barrel" Fass (links), und das 5 Gallonen "Sechstel-Barrel" Fass (Mitte).

Für Erbsenzähler: Eine Gallone entspricht exakt 3,7853 Litern.





Unglücklicherweise verkaufen sie nur Fässer mit Bier, und so viel Bier ist für unsere Studien mit Sicherheit schädlich.

Wir beschlossen deshalb, genau wie die NASA zu arbeiten: Verdammt viele Wissenschaftler zur Mithilfe einladen. Ich druckte einige Flugblätter und gab sie bei einem naheliegenden Zentrum für das Ingenieurwesen der Petrochemie aus.




Bier in Fässern einzukaufen ist ein ganz anderes Ding als Dosenbier zu besorgen. Man muss sich beispielsweise um seine eigenen Trinkgefäße kümmern. Normalsterbliche benutzen diese roten Becher, anspruchsvolle Menschen benutzen Biergläser oder Bierkrüge, Filmstars und Menschen königlicher Abstammung bevorzugen das Trinken aus Schuhen.

Dank einer großzügigen Spende von
Z. Birkenbuel konnte ich bei meiner örtlichen Beverages & More Niederlassung ein frisches, kaltes Fass Michelob-Bier kaufen. Für 87 Dollar zuzüglich Pfand.

Die beiden wichtigsten Dinge beim Einsatz von Fassbier sind:
 
      1.  kalt halten, und
      2.  keinesfalls schütteln

Das kann ganz schön schwierig werden!

So ein Fass passt beispielsweise nicht in Deinen Kühlschrank. Nun, wenn Du die Gemüseschalen und die Zwischenböden rausnimmst, dann geht es vielleicht doch. Einfacher ist es, das Fass in einen großen Abfallbeutel zu stellen und den Zwischenraum mit Eis zu füllen. Ich danke Greg Ward und Coffeeworks, dass sie uns für dieses Fass eine LKW-Ladung Eis zur Verfügung stellten.


Wenn man das Fass schüttelt, produziert man unerwünschten Schaum. Meist passiert dies, wenn man mit dem Fass beim Ausladen aus dem Auto ringt und wenn man es dann ins Haus schleppt. Hundertdreiundzwanzig Pfund Bier können ganz schön belastend sein. Auf keine Fälle aber das Fass ins Haus
rollen!




Anstelle der gewohnten Aufreißlaschen sind modere Fässer mit diebstahlsicheren, druckfesten, schlossähnlichen Verbundventilen ausgestattet.

Bierverleiher vermieten Dir bei Bedarf eine "Black Box" mit Einbruchswerkzeugen inklusive Hahn, Stethoskop und wasserdichter Latzhose, damit Du dieses System in Gang bringen kannst.

Ich musste es natürlich auf die harte Tour versuchen und löste dabei sofort den Alarm aus.

Schließlich hing das Fass dann doch irgendwann am Hahn, so dass ich in letzter Minute doch noch einige Party-Vorbereitungen treffen konnte: Abstauben meiner Polka-Schallplatten, Freigabe aller Opiate im Medizinschränkchen und Kotzschutz für alle Möbelstücke.
 
Gegen 21:40 Uhr kamen die ersten Gäste: Jane, Rob Berry von RetroCRUSH und sein Freund Steve.
 
Um einen Überblick über die Menge des gezapften Bölkstoffes zu erhalten, beschloss ich, ein Foto von jedem vollen Becher in der Hand seines Zechers zu schießen. Das bedeutete aber zwangsläufig, die ganze Nacht in der Nähe des Fasses zu bleiben, aber es stellte sich bald heraus, dass das Fass zum Epizentrum aller Party-Aktivitäten wurde, deshalb fühlte ich mich auch keinen Moment einsam.
 
Hier nun ein Bild, wie Summer ihr erstes Bier zapft.

 
Obwohl das Bier der Star der Party war, gab es in der Küche auch Erfrischungsgetränke, schließlich mag nicht jeder den herben Biergeschmack. Es war in der Tat eine gute Idee, etwas von dem köstlichen Wodka und Bourbon  als Geschmacksalternative im Haus zu haben.

Je mehr Leute erschienen, umso mehr gefüllte rote Becher wendeten dem Fass den Rücken zu. Ich konnte kaum glauben, wie DURSTIG die alle waren!






Gegen 23 Uhr war die Party in vollem Gang.

Die Leute begann plötzlich mit Fremden zu reden, Nichtraucher zündeten sich Zigaretten an und lausige Witze wurden brillant erzählt ... das Bier hatte eine hervorragende Wirkung.


Manchmal mussten die Gäste für einen neuen Becher Bier einige Minuten anstehen. Der maximale Durchsatz lag bei sechs (roten) Bechern pro Minute.

Natürlich wusste ich, dass das Bier schneller herauskommen würde, wenn wir den Innendruck erhöhen würden. Deshalb wollten wir das Fass im Backofen erhitzen, aber es passte nicht hinein, ohne all die Roste und Bleche auszubauen.




Der Alkohol wirkte sich bei den verschiedenen Leuten ganz unterschiedlich aus. Einige wurden ruhiger, andere wurden lebhafter. Cheryl versuchte sich zum Beispiel an meinen Boxhandschuhen und Tony forderte sie auf, ihm in den Magen zu boxen.



Um 23:30 Uhr wurde der erste Becher Bier verschüttet.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich etwa 80 Fotos gemacht, dann gab die Batterie ihren Geist auf. Glücklicherweise hatte Intel-Ingenieur Christopher Loental seine Kamera dabei und lieh mir großzügig seine Batterie.

Exakt um 00:30 Uhr, drei Stunden nach dem Anzapfen, war das Fass leer.
 
Einige Gäste wechselten klammheimlich zu härteren Alkoholika, andere rotteten sich zu kleinen, aber effektiven Biersuchtrupps zusammen. Seltsamerweise waren die Leute mit dem größten Verlangen nach weiterem Bier bei der Suche am wenigsten erfolgreich.
 
Einige der Suchtrupps kehrten triumphierend zurück.
 
Hier verdeutlichen (von links nach rechts) Kizzy, Ambur, Uli und Ichiro den Übergang von Bierbechern zu Cocktailgläsern und Bierflaschen.



Der aktive Inhaltsstoff von Michelob ist Ethylalkohol, auch C2H5OH.

Michelob enthält 4.9 % Alkohol. Ein ganzes Fass enthält 2.750 Gramm Alkohol. Das reicht, um 41 Männer über die gesetzliche Promillegrenze hinweg zu schaffen. Und mit noch ein klein wenig mehr könnte man sie sicher auch zum Singen und Tanzen bringen.

Bei unserem Experiment wurden zwei Gäste ohnmächtig, drei weitere Gäste übergaben sich. Wenn ihr jemals solche Mengen Bier anbietet, dann ist es eine prima Idee, für kleine Snacks oder alternativ für einsatzbereites Sanitätspersonal zu sorgen.




Als aus Zwei Uhr dann Vier Uhr wurde, verdünnisierten sich die Gäste nach und nach, machten sich auf den Heimweg oder blieben dann wieder an der Eingangstür kleben.





Das Haus war fast leer, mit Ausnahme von Mike, Wes und Summer, die noch einen Wettbewerb in der Küche durchzogen.

Die Party war ein voller Erfolg und das Haus hat alles ohne irgendeine Beschädigung überstanden. Etwas später erfuhr ich dann die Sache mit Leila's Autoscheibe.




Hier sind Fotos der 141 aus dem Fass gezapften Becher.

Ich bat die Leute, mit ihren Fingern anzuzeigen am wie vielten Becher sie sich gerade erfreuen.

Die Frauen konsumierten nur 26 % des Bieres, deshalb sind sie auf diesen Fotos unterrepräsentiert.
 

Einige Frauen trinken gar kein Bier wegen der Kalorien, und wer kann es ihnen bei 25.810 Kalorien pro Fass verdenken?

 




Unser Fass reichte für 141 Becher Bier, ein Becher kostete uns 62 Cent.

141 Becher reichen für eine siebenstufige Pyramide!






Eine vergleichbare Menge Dosenbier erfordert 6½ Kästen oder 162 Dosen.

Dosenbier ist etwa 50 % teuerer, aber dafür kann man Dosenbier viel leichter in den Fahrschulunterricht schmuggeln
.










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