Wieviel ist drin - How much inside

Cockeyed.com reiste nach San Francisco und präsentiert nun:

Wie viel ist drin: Kürbis

 




Wie viel ist in einem Kürbis drin?

Ich habe mich seit meiner Kindheit immer an Kürbissen erfreut. Halloween kann ich mir ohne Jack O'Lantern und ohne einen Kürbis voll mit warmen Pilsner gar nicht vorstellen.

Kürbisse sind wegen ihrer dekorativen Eigenschaften sehr bekannt, aber ich habe auch gehört, dass Kürbisse eine nahrhafte Substanz enthalten, die man "Kuchenfüllung" nennt.



Als Tara mir schrieb und mich um Tipps bat, wie man ihren gigantischen Kürbis verwenden könne, antwortete ich mit Freude.

Sie hatte einen Wettbewerb in
Mollie Stones Lebensmittelgeschäft in San Bruno gewonnen, bei dem man das Gewicht dieses riesigen Exemplars raten musste. Sie hatten Tara angerufen und ihr gesagt, dass sie gewonnen hat und ihr sogar angeboten, beim Einladen in ihr Auto behilflich zu sein.


Bei einem Gewicht von 75 Kilogramm benötigte sie wirklich Hilfe, um den Kaventsmann in ihre Wohnung zu schleppen. Selbstverständlich erklärte sie ihrem Kumpel Hoze vorher nicht, dass es in ihrem Haus keinen Aufzug gab. Sie schafften es, ihn über die Treppe nach oben zu bekommen.






Als ich Taras Wohnung in San Francisco erreichte, war ich hungrig und wollte deshalb große Kuchenstücke herausschneiden.

Ich benutzte das riesige gezackte Küchenmesser aus meinem Handgepäck und rammte es in die orangefarbene Kürbisschale.





In diese Kürbis-Schale hineinzuschneiden war gar nicht so einfach. Als ich endlich ein Stück aus der Oberseite entfernt hatte, wusste ich, warum: Die Schale war stattliche 12,7 Zentimeter dick!

Dieser Klumpen so groß wie eine Radkappe wog knapp 20 Pfund. Ich hatte ganz schön zu kämpfen, um ihn für das Foto vor meinem Körper zu halten.





Leser aus Banker-Kreisen und der Welt der Sicherheitsdienste werden vermutlich nicht überrascht sein: Eine solche 5 Zoll (12,7 Zentimeter) starke Wandung reicht zum Schutz der wertvollen Kuchenfüllung im Kürbis-Inneren völlig aus.

Das einzig Dumme an dieser Sache war aber, dass der verdammte Kürbis gar keinen Inhalt hatte! Er war leer!





Anscheinend hatten die Trottel von
Mollie Stones Lebensmittelgeschäft irgendwie die Füllung herausgeschafft und nur klebriges Kürbisgewebe und Kürbissamen drin gelassen.

Tara begann, mit beiden Händen dicke Klumpen von Kürbis-Sehnen herauszuholen.




Als Tara keine Eingeweide mehr erreichte, zeigte ich ihr, wie die Pilgrims ihren Unterkiefer benutzten, um das Innere glatt zu schaben.


Tipp zur Kürbiszubereitung:
Die klebrigen Fasern an der Unterseite sind die Süßesten.





Taras Küche ist zartrosa und stammt aus einem anderen Zeitalter.

Dieses Foto wurde aus "
America's Atomic Future" der Juli-Ausgabe des Life Magazine vom Juli 1952 entnommen: "Riesige radioaktive Kürbisse werden helfen, hungernde Familien zu ernähren".




Nachdem der Kürbis gesäubert war, schnitten wir ein gruseliges Gesicht hinein.

Dank der Wunder der Microlaparoscopy waren wir in der Lage, dieses Foto aus dem
Inneren des Kürbis zu schießen. Im Nasenloch kann man mein Gesicht erkennen.





Im Kürbis-Inneren fanden wir 523 Samenkerne. Ich wollte der Nachwelt den genetischen Aufbau dieses seltenen, kolossalen Kürbisses erhalten, deshalb backten wir die Samenkerne und konservierten sie sorgfältig in Salz.


 
Der fertige Jack O'Lantern hatte ein derbes, narbenüberzogenes Gesicht.

Hollywood hat uns die Erwartungshaltung impliziert, dass zum Ende einer Show ein pockennarbiges, übergewichtiges Wesen über das Böse triumphiert...





... aber nicht dieses Mal!

Wir zerstückelten ihn.


 
Taras Nachbar Russel kam runter und beantwortete unsere Bedenken bezüglich der fehlenden Kuchenfüllung. Er meinte, die Schale sei der Stoff, aus dem die Kuchen gemacht werden!

Diese Küche war schlicht zu klein, um so viel Kürbis zu verarbeiten, deshalb schnitten wir ihn in große Stücke und verpackten diese in Plastiksäcke. Tara konnte nicht auf einen Kuchen nach Sacramento kommen, aber ich erklärte ihr, dass der rohe Kürbis fast das gleiche Aroma habe.

 

Wenn Du jemals knapp 75 Kilo grob geschnittenes Fruchtfleisch in leicht zu transportierende Säcke verpacken musst, benötigst Du mindestens neun solcher 50-Liter-Beutel.

Tara und Russell halfen mir, die unhandlichen Beutel in mein Auto zu verladen. Sie füllten mein ganzes Heck, ich musste sogar die Spaten und meine Flinte nach vorne räumen um Platz zu machen!




Kürbiszubereitung ist eigentlich einfach, aber ich hatte verdammt viel davon.

Zuerst muss man die Stücke auf Backofenbleche setzen und 45 Minuten bei 180º Celsius erhitzen.

 



Ich arbeitete bald mit vier Kürbisstücken hintereinander.

Sie können sich bestimmt vorstellen, wie das ganze Haus nach sechs Stunden Backofenbetrieb roch.




Nachdem die Klumpen gar und abgekühlt waren, löste ich das weiche Fleisch von der Schale und legte es in eine Schüssel.

Große Wassermengen dampften und tropften aus den Stücken.

 




Als dann das ganzes Kürbis-Zeugs in Schüsseln lag, presste ich etwas davon durch eine Kartoffelpresse, um es als Kuchenfüllung geschmeidig zu machen.




Ohne die Schale, den Samen und ohne das verdampfte und abgetropfte Wasser war der Kürbis auf ein Viertel geschrumpft.

Ich entdeckte gefrorene Kürbis-Schalen in einem Laden und
Mrs. Sigg's Kürbiskuchen-Rezept im Internet.

Das Kürbiskuchenrezept empfahl gerade einmal 2 Tassen Kürbis-Püree, was bedeutete, dass ich eine Riesenmenge an Kürbiskuchen machen würde.





Bemerkenswert: die erste Charge Kürbiskuchen füllte zwei Backbleche.





Ich war entschlossen aufzuzeigen, wie viel drinnen ist, also backte ich mehrere Stunden lang sechzehn Kuchen. Dabei verbrauchte ich weniger als vier Liter Püree, hatte dann aber immer noch mehr als 15 Liter Kürbis-Püree zum Verarbeiten.

Der riesige Kürbis enthielt Fruchtfleisch für exakt 100 Kürbiskuchen.

 
Einhundert Kürbiskuchen? Ich gab auf. Ich hatte ja eh noch die schwere Aufgabe vor mir, die fertigen 16 Kuchen loszuwerden. An 100 war nicht zu denken! Ich entschied mich für eine Photoshop-Version.

Nachdem ich bei der "Loaves and Fishes"-Armenküche abgewiesen wurde, brachte ich die restlichen knapp 20 Liter Kürbis-Püree den Senior-Cleaners, die mittellose ältere Menschen speisen. Ich erzählte ihnen aber nichts von der Radioaktivität, bin mir aber sicher, dass sie entsprechende Tests durchführen.





Die Kuchen verschenkte ich im Freundes- und Familienkreis.

Einen drehte ich Greg an, während er einer Touristin den Weg erklärte.




Eine Woche später entdeckte ich diesen Obdachlosen, der einen ganzen Kürbiskuchen genoss.

Könnte der Kuchen womöglich von Taras Kürbis stammen? Ich bin fest davon überzeugt! Verdammt, ich kann es kaum glauben! Dieses pockennarbige, übergewichtige Ding hat ein gutes Ende gefunden!










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