Lage: |
Alpen, Italien, Livignoalpen, Lombardei |
Talorte: |
Livigno und Bormio |
Streckenlänge: |
14 km ab Livigno und 24 km ab Bormio |
Maximale Höhe: |
2.291 m |
Maximale Steigung: |
11 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
September 2017 |
Der Passo di
Foscagno liegt in der
Lombardei und verbindet gemeinsam mit dem benachbarten Passo
d'Eira die Wintersportorte Livigno im Livigno-Tal und Bormio
im oberen Veltlin. Die Passstraße nutzt dabei die Senke zwischen dem 2.927 m
hohen Gipfel des Monte di Foscagno im Süden und dem 2.810 m
hohen Monte Rocca. Die den Pass überquerende SS301 wurde in
den Jahren 1912 bis 1914 aus militärischen Gründen gebaut und
ersetzte einen zuvor genutzten Saumpfad. Wegen der starken Schneefälle
im Winter war die Militärstraße damals nur in den Sommermonaten
befahrbar. Dies änderte sich erst in den 1950er Jahren durch
technische Innovationen: Moderne Hochleistungs-Schneefräsen
und -schleudern ermöglichen
es seitdem, die Passstraße auch im Winter weitestgehend offen
zu halten und über sie das Tal von Livigno ganzjährig zu versorgen.
Wegen ihrer gestiegenen Bedeutung wurde die Foscagno-Straße
im Jahr 1960 dann zur Staatsstraße erklärt.
Wir befahren den Passo di
Foscagno in West-Ost-Richtung von Livigno aus, überqueren den
Passo d'Eira und erreichen über dessen Ostrampe die auf 2.026 Metern
Höhe gelegene Brücke Ponte del Rez, die den Bach Valaccia überquert.
Hier geht die Ostrampe des Passo d'Eira in die Nordwestrampe des Passo di Foscagno über,
die gut asphaltiert und in wenigen weit gezogenen Kurven dem
Weiler Campaccio zustrebt.
Dahinter führt die SS301 fast schnurgerade und
moderat ansteigend entlang der Hochalmen des Valle die Foscagno.
Zwei Kilometer weiter wird
der Anstieg dann deutlich steiler. Wir durchfahren drei enge Kehren...
... und sehen kurz darauf
die felsige Scheitelhöhe des Passo di Foscagno...
... mit dem "Casa Cantoniera del Foscagno"
vor uns liegen.
Das Gebäude mit dem wohlklingenden Namen und der typisch pompeianisch-roten Fassade wurde
Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut und dient seitdem den für das Straßennetz
zuständigen Arbeitern
als Basis, in der sie, wenn nötig, auch übernachten können.
Seitlich des Casa Cantoniera
steht eine LKW-Halle der Straßenmeisterei und ein Gebäude der
Guardia di Finanza, gegenüber bietet das 2-Sterne Hotel "Albergo Aurora" Einkehr-
und Übernachtungsmöglichkeiten.
Der Grenzposten zwischen den
beiden Fahrbahnen ist besetzt und es wird intensiv kontrolliert. Jedenfalls
die von Livigno kommenden Fahrzeuge, denn hier oben endet das
Zollausschlussgebiet von Livigno: Um weiteren Abwanderungen entgegen
zu wirken, erklärte Napoleon im Jahr 1805 das abgeschiedene
Livigno-Tal zu einer zollfreien Zone, die bis heute Bestand
hat und in der vor allem Benzin, Spirituosen, Kosmetika,
Parfüme und Tabakwaren zoll- und mehrwertsteuerfrei
eingekauft werden können. Natürlich nicht unbegrenzt, deshalb
die Kontrollen.
Über den Passo di Foscagno verläuft
auch eine hochalpine Wasserscheide: Während der Spöl nach Westen
durch das Valle di Livigno, über den Inn und die Donau dem Schwarzen Meer zufließt, streben
die Wasser von Adda, Bormina und Viola nach Bormio und über den Comer See dem Po und
damit der Adria zu.
Hinter der Scheitelhöhe
führt die Ostrampe
des Passo di Foscagno zu dem etwas tiefer gelegenen Lago di Foscagno...
... und zu dem gepflegt aussehenden
Hotel Interalpen, hinter dem sich der 2.719 m hohe Dossa
Resaccio erhebt.
Seitlich des Hotels findet
man an einem idyllischen Bergsee eine frisch renovierte Kapelle...
... und einen kleinen
Picknickplatz, von dem man einen tollen Blick hinunter ins Valdidentro
und auf die wolkenverhangenen Gipfel
der Ortleralpen jenseits des Valtellina hat.
Die Ostrampe umrundet
in der Folge aussichtsreich den 2.702 m hohen Berg Motta Grande
und passiert dabei drei langgestreckte Lawinengalerien.
Nach etwa 2,5 Kilometern
sind drei enge Kehren zu durchfahren, ...
... danach führt die SS301 mit etwa acht Prozent Gefälle
in das Tal des Bormina-Baches.
Vorbei an den Dörfern
San Carlo,
Semogo, Isolaccia, Valdidentro, Pradelle, Seghetto und Premadio geht
es dann kurvenreich hinunter ins geschäftige Bormio, den Hauptort
des oberen Veltlins. Von dem Thermal- und Wintersportort aus
wollen wir zum Passo di Gavia und zum Stilfser Joch weiterfahren.
Weitere
Infos:
http://www.alpentourer.de
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.