Foto-Reisebericht - Reiseführer - Reise-Info
   

Aachen - Aix-la-Chapelle - Aken
  
Stadt der Könige und Kaiser und
Stadt Karls des Großen 


 

Blick vom historischen Rathaus der Stadt Aachen auf St. Follian und den Aaachener Dom

"Knüpfen viele deutsche Städte ihren Ursprung an den Namen Karls des Großen,
so ist doch keine so wie Aachen mit ihm verbunden, so ganz sein Werk.
In keiner hat er so oft und so gern verweilt."

Ricarda Huch



Aachen, die westlichste Stadt Deutschlands, liegt in einem Talkessel an den Ausläufern des Hohen Venn nahe der niederländischen und belgischen Grenze und ist aus historischer Sicht eine der bedeutendsten Städte Europas. Bei den Niederländern heißt die Stadt Aken, Belgier und Franzosen nennen sie Aix-la-Chapelle.

Die ältesten Funde belegen eine Besiedlung des Gebietes um Aachen bereits in der Jungsteinzeit etwa 2500 Jahre v. Chr. In der Eisenzeit siedeln sich im Aachener Talkessel die Kelten an, die hier ihrem Heil- und Wassergott Granus huldigen.

Im Gallischen Krieg ziehen römische Legionen unter ihrem Feldherrn Julius Caesar gegen die Gallier und unterwerfen auch die Kelten im Raum Aachen. In der Folge siedeln die Römer hier, bauen Straßen und Badeanlagen, nennen die Siedlung "Aquae Grani" und nutzen die bis zu 74 Grad heißen, schwefelhaltigen Quellen. Drei Thermalanlagen sind heute noch bekannt: die Therme am Büchel, die Münstertherme und das römische Bad in Burtscheid dienten den Römern überwiegend als Militärbäder und fassten bis zu 6000 Soldaten.

Nach dem Tod seines Heerführers Aetius veriert Rom die Kontrolle über die föderierten germanischen Stämme nördlich der Alpen. Die Franken nutzen den römischen Machtverfall und vergrößern ihr Gebiet unter König Chlodwig I., der zudem die vielen fränkischen Kleinkönigreiche zu einem germanischen Staat vereinigt, der nach Chlodwigs Tod durch die Pipinen regiert wird - bis zum Aufstieg der Karolinger.
 

Karl der Große im Krönungsornat auf einem Bild von Albrecht Dürer aus dem Jahr 1510


Nachdem bereits Frankenkönig Pipin der Jüngere 765 und 766 mehrfach in Aachen weilte - er besaß ein Landgut in der Nähe, besucht auch dessen Sohn Karl der Große mehrfach Aachen. Im Jahr 789 beauftragt er den Bau der Aachener Pfalz mit Palast und Kapelle und wählt die Stadt zum Mittelpunkt seines Reiches. Der Aachener Hof, Karls Lieblingsaufenthalt im Reich, entwickelt sich zum politischen und geistigen Zentrum Europas. Nach dem Tod des Kaisers im Jahr 814 setzt man dessen Leichnam in der Pfalzkapelle bei.

Im Jahr 936 wird Otto I. in Aachen zum König gekrönt und bis zur Inthronisierung von Ferdinand I. im Jahr 1531 bleibt der Dom zu Aachen knapp 600 Jahre lang die Krönungsstätte für 30 deutsche Könige. Während der Krönungszeremonie sitzen die Gekrönten auf Karls Thron, das Krönungsmahl wird im Palast, dem heutigen Rathaus eingenommen.

1165 lässt Kaiser Friedrich Barbarossa Karl den Großen heilig sprechen und giebt den Karlsschrein in Auftrag, in dem 1215 die Gebeine des Kaisers ihre letzte Ruhe finden. Nach der Heiligsprechung gewährt er das Stadtrecht mit der Auflage, die Stadt zu befestigen. Wenige Jahre später wird im Jahr 1238 auch der Marienschrein fertiggestellt, der die größten Aachener Heiligtümer aufnimmt: Windel und Lendentuch Christi, Marias Kleid und das Grabtuch Johannes des Täufers. Diese Reliquien werden ab 1349 regelmäßig alle sieben Jahre gezeigt und lösen einen derart großen Pilgerstrom aus, dass man den Dom nach und nach um die Chorhalle und mehrere Kapellen erweitern muss. In dieser Zeit wird auch das Aachener Rathaus fertiggestellt, das auf den Fundamenten des Palastes Karls des Großen errichtet wurde.

Anfang des 17. Jahrhunderts zählt die aufstrebende Stadt etwa 15.000 Einwohner. Der Stadtbrand am 2. Mai des Jahres 1656, ausgelöst in einer Bäckerei nahe der Jakobskirche, bringt Aachen und dessen Einwohnern ein riesiges Fiasko: Zwar können sich die meisten Bewohner aus der lichterloh brennenden Stadt, aber fast 90 Prozent der Häuser werden innerhalb weniger Stunden ein Raub der Flammen. Am nachfolgenden Wiederaufbau tun sich besonders die Aachener Baumeister Mefferdatis und Couven hervor und der belgische Badearzt Franz Blondel macht die Aachener Heilquellen und Trinkkuren bis in die höchsten Kreise bekannt. Die Stadt entwickelt sich zu einer modernen Kur- und Badestadt, in der sich die europäische Prominenz trifft.

Zweimal kommt es in der Folge in Aachen zu Friedensschlüssen. Im Jahr 1668 wird mit dem Aachener Frieden der Devolutionskrieg zwischen Spanien und Frankreich beendet, 1748 findet in der Stadt ein Friedenskongress statt, auf dem der Österreichische Erbfolgekrieg beendet wird.

Ausgesprochen gut gefällt Aachen auch Kaiser Napoleon, der 1782 die Stadt annektiert und sie seinem Kaiserreich einverleibt. Unter französischer Herrschaft wird Aix-la-Chapelle im Jahr 1802 Bischofssitz. Mit dem Wiener Kongress im Jahr 1815 wird Aachen dann in das Königreich Preußen eingegliedert. Die Stadt entwickelt sich nun zur Verwaltungs- und Industriestadt, die besonders durch ihre qualitativ hochwertigen Tuchwaren zu großem Wohlstand kommt.

Nach dem Ersten Weltkrieg verliert Aachen sein westliches Hinterland an Belgien. Im Zweiten Weltkrieg wird die Stadt Ziel mehrerer Luftangriffe, bei denen zwei Drittel der Häuser zerstört werden. Im Oktober 1944 wird das zerstörte Aachen dann als erste Stadt Deutschlands von den Allierten befreit.

Im Jahr 1950 wird erstmals der Internationale Karlspreis der Stadt Aachen an Persönlichkeiten vergeben, die sich um die Einigung und den Frieden in Europa besonders verdient gemacht haben.
 


Wappen der Stadt Aachen



Begleiten
Sie uns nun auf unserem Rundgang durch die Stadt der Könige und Kaiser,
durch die Stadt Karls des Großen.

 


Vom Bahnhof zum Elisenbrunnen und zur Domschatzkammer


Der Dom zu Aachen und seine unmittelbare Umgebung


Vom Münsterplatz zum historischen Rathaus


Vom Markt zum Kurhaus und Casino

 

 

Übrigens: Verlaufen kann sich in Aachen nun absolut kein Tourist mehr! Mit insgesamt 140 Nägeln, deren kreisrunde Oberfläche das Karlssiegel zeigt, markierte der Verkehrsverein Bad Aachen e.V. einen 1,9 Kilometer langen Rundweg, der am Elisenbrunnen beginnt und über Büchel, Hühnermarkt, Markt, Katschhof und Münsterplatz zurück zum Ausgangspunkt führt, entlang der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Kaiserstadt.

Messingnagel mit dem Siegel Karls des Großen als Wegweiser durch Aachens Zentrum

Einzelne Nägel markieren dabei den Routenverlauf, eine Gruppe von Nägeln weist auf eine Sehenswürdigkeit hin. Mit der beim Verkehrsverein am Elisenbrunnen erhältlichen Begleitbroschüre steht nun einer Do-it-yourself-Stadtführung nichts mehr im Weg. Eine tolle Idee!

 


Übersichtskarte

 

 

Partnerstädte von Aachen sind:  Halifax in Großbritannien, Reims in Frankreich, Toledo in Spanien, Ningbo in China, Arlington in Virginia/USA, Naumburg in Sachsen-Anhalt, Madras in Indien und Kapstadt in Südafrika.

 

 

Allgemeine Tipps:

 

 

   Anreise

Aachen liegt in der Euregio, dem Dreiländereck von Belgien, Niederlande und Deutschland.
Aachen verfügt über mehrere Autobahnanbindungen:
   A4  Olpe - Köln - Aachen
   A44 /A46  Düsseldorf - Neuss - Aachen
   E40  Brüssel - Lüttich - Aachen
   E314  Antwerpen - Heerlen - Aachen
Auch mit der Bahn ist Aachen über die Hochgeschwindigkeitsstrecke Köln - Brüssel - Paris/London erstklassig angebunden und problemlos erreichbar. Vom Aachener Hauptbahnhof geht man nur wenige Minuten zum Dom und zum Rathaus.
 

   Hotels

  Hotel buchen:
Hotel Reservation Service
 

   Jugendherberge

Die Jugendherberge von Aachen - Euregionales Jugendgästehaus - liegt an der Maria Theresia Allee im Süden der Stadt nahe des Brüsseler Rings.
www.jgh-aachen.de/
 

   Links

http://www.aachendom.de
http:www.aachen-tourist.de

 

   Literaturtipps

Literaturtipp Aachen Rundgänge durch die Geschichte
Aachen: Rundgänge durch die Geschichte
   von Stadtbekannt & Co. Aachen
Aachen, Dom und Stadtführer
   von Ines Dickmann
Rund um Aachen
   Spaziergänge in und um Aachen
Unterwegs in Aachen und Umgebung
   von Bruni Mahlberg-Gräper
 

   Veranstaltungen

Verleihung des Ordens wider den Tierischen Ernst
Im Rahmen einer festlichen Karnevalsveranstaltung wird der Orden wider den tierischen Ernst an eine Persönlichkeit verliehen, die sich durch Witz, Humor und Bauernschläue hervorgetan hat. Sowohl die Laudatio als auch das Selbstporträt des neuen Ordensritters sind sehens- und hörenswert und werden im TV ausgestrahlt.

Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen
Seit 1950 erfolgt im Krönungssaal des Rathauses die Preisverleihung an eine Persönlichkeit, die sich um die Einigung Europas verdient gemacht hat. Weitere Infos und eine Auflistung aller Preisträger findet man unter

CHIO
Beim jährlich stattfindenden Concours Hippique International Officiel dreht sich eine Woche lang alles ums Pferd. Beim Weltfest des Pferdesports kann man im Stadtteil Soers hervorragend besetzte Dressur-, Spring- und Fahrturniere besuchen.

Aachener Kultursommer
In den Sommermonaten Juni bis September werden in Aachen breitgefächerte und hochkarätige Veranstaltungen organisiert und internationale Stars präsentiert.

Lange Nacht der Museen
2006 wird in Aachen bereits im 7. Jahr eine Lange Nacht in den Museen organisiert. Eine Vielzahl Aachener Museen präsentiert sehenswerte Exponate zu vielschichtigen Themen bis Mitternacht

Heiligtumsfahrt
Alle 7 Jahre findet seit dem Mittelalter die Aachener Heiligtumsfahrt statt, bei der die sonst im Dom unter Verschluss aufbewahrten wertvollen Reliquien der Stadt gezeigt werden.

Aachener Weihnachtsmarkt
Ein Anziehungspunkt der ganz besonderen Art ist der Aachener Weihnachtsmarkt
von Ende November bis kurz vor Heilig Abend.

Öcher Bend
Im Frühjahr und im Sommer jeden Jahres kann man auf dem Aachener Bendplatz eine riesige Kirmes mit tollen Fahrgeschäften erleben.
 


Weitere interessante Fotos von Aachen finden Sie unter
www.berndschwartz.de






 




nach oben
 

Home
 


Seite aktualisiert: 06.01.2010