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Aachen
  
Vom Marktplatz zum Kurhaus

 


Fassade von Haus Löwenstein in der Pontstraße in Aachen



Wir setzen unseren Stadtrundgang am Karlsbrunnen auf dem Aachener Marktplatz fort. In unmittelbarer Nähe, an der Einmündung der Pontstraße, steht das älteste Bürgerhaus der Stadt.

Das in den Jahren 1344 und1345 erbaute Haus Löwenstein überstand mit nur wenigen anderen gotischen Steinhäusern der Stadt den großen Brand des Jahres 1656 weitgehend unbeschadet.

Der Name des Gebäudes geht wohl auf Ida von Löwenstein zurück, der Eigentümerin des Hauses im Jahr 1478.

Unterhalb des Ecktürmchens ziert seit Mitte des 18. Jahrhunderts die vergoldete Figur des heiligen Nepomuk die die Fassade von Haus Löwenstein.


Klosterkirche St. Katharina in der Pontstraße in Aachen







Wir folgen der Pontstraße und erreichen nach wenigen Metern St. Katharina, die Kirche des ehemaligen Aachener Augustinerklosters, die zwischen 1663 und 1687 erbaut wurde.

Drei Häuser weiter ...


Internationales Zeitungsmuseum von Oskar von Forckenbeck in der Pontstraße in Aachen





... zeigt das Internationale Zeitungsmuseum im "Großen Haus von Aachen" in der Pontstraße 13 viele Erst-, Jubiläums- und Schlussausgaben der Pressegeschichte aus allen Kontinenten. Die mehr als 125.000 Exponate - von der riesigen, 13-spaltigen Erstausgabe der "Constellation" von 1859 aus New York bis zu der im Jahr 1829 erschienen "Diaro di Roma" mit dem Format 12 x 6 cm kleinste Zeitung der Welt - wurden vom Museumsgründer Oskar von Forckenbeck zusammengetragen.

Im ca. 40 Kilometer entfernten Wassenberg steht das Wohnhaus Oskars von Forckenberck.


Theresienkirche in der Pontstraße in Aachen








Vorbei an der leider verschlossenen Theresienkirche, die 1739 - 1748 als Klosterkirche St. Theresia von den Aachener Baumeistern Laurenz Mefferdatis und Johann Joseph Couven gestaltet wurde, spazieren wir durch das Driescher Gässchen und ...


Hauptgebäude der RWTH in Aachen





... vorbei an dem von Robert Cremer um 1870 errichteten Hauptgebäude der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule RWTH am Templergraben 55, um uns ...


Langer Turm in der Turmstraße, Teil des äußeren Aachener Befestigungsringes






... in der Turmstraße den "Langen Turm" anzusehen, den letzten von ehemals 22 Wehrtürmen der im 13. und 14. Jahrhundert erbauten äußeren Stadtmauer.

Betreten konnten wir den bewohnten Turm leider nicht; man hätte aus einem der oberen Fenster oder noch besser von den Zinnen bestimmt einen wunderbaren Blick auf das Zentrum der Aachener Altstadt.


Doppeltorburg Ponttor in Aachen vor dem Turm der Heilig-Kreuz-Kirche

Auch das mächtige Ponttor mit seiner Vorburg wurde im Zuge des Baus der zweiten, äußeren Stadtmauer um 1320 erstellt, weil die wachstumsbedingte Ausbreitung der Stadt inzwischen die alte Barbarossa-Stadtmauer hinter sich gelassen hatte.

Der Verlauf dieser knapp 6 Kilometer langen äußeren Stadtmauer folgte dem heutigen Alleenring, der Wilhelmstraße, Römerstraße und dem Boxgraben.


Blick durch das Tor der Vorburg des Ponttors in Aachen








Das Ponttor, eine der wenigen heute noch erhaltenen Doppeltoranlagen, überspannte hier im Nordwesten der Stadt einst einen tiefen Wassergraben.


Backsteinkirche in Aachen: die Heilig-Kreuz-Kirche in der Pontstraße



Die Heilig-Kreuz-Kirche im Zentrum des Aachener Pontviertels basiert auf einer einschiffigen Kapelle, die im Jahr 1372 dem Orden der Kreuzherren gestiftet wurde, die in der Folge eine Klosteranlage anbauten.

Bei dem großen Aachener Stadtbrand blieben lediglich die Außenmauern der Kirche erhalten.

Im 17. Jahrhundert entschloss man sich zu einem Neubau, die neue Pfarrkirche konnte allerdings erst 1770 eingeweiht werden.

Zwischen 1898 und 1902 ersetzte man die barocke Kreuzherrenkirche durch den neugotischen Nachfolgebau.


Blick durch das Hauptschiff der Heilig-Kreuz-Kirche in Aachen








Das Wirken der Aachener Kreuzherren wurde durch Napoleon Bonaparte im Jahr 1802 zwangsweise durch ein Dekret beendet, das die Auflösung aller Klöster anordnete.


Pfarrhaus der Heilig-Kreuz-Kirche in der Pontstraße in Aachen







Wir schauen uns noch das angrenzende Pfarrhaus der Heilig-Kreuz-Kirche an und spazieren dann...


Blick auf die Schokoladenseite der Redoute, das Alte Kurhaus in der Komphausbadstraße in Aachen



... die Pontstraße hinunter und durch den Seilgraben zum Alten Kurhaus in der Komphausbadstraße, der ehemaligen Kurpromenade.

Das Alte Kurhaus wurde von Jakob Couven entworfen und im Jahr 1786 fertiggestellt. Die alte "Redoute" grenzte an den Kurgarten und war mit Ballsaal und Spielcasino ausgestattet.
 


Fassade des Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen



In der Wilhelmstraße passieren wir das Suermondt-Ludwig-Museum, dessen Exponate wir uns aus Zeitgründen für einen Folgebesuch aufsparen.

Das nach seinen größten Förderern Barthold Suermondt und Irene und Peter Ludwig benannte Museum zeigt Glasmalereien sowie Skulpturen und Gemälde vom Mittelalter bis in die Neuzeit und beherbergt u.a. Werke von Dürer, Rembrandt und Goya.


Sandsteinfassade der Kirche St. Adalbert am Kaiserplatz in Aachen





Am Kaiserplatz überragt die im Jahr 1005 geweihte ehemaligeStiftskirche St. Adalbert die umliegenden Geschäfts- und Wohnhäuser.

Die Gründung der Kirche auf einem Hügel außerhalb der Stadt geht auf Otto III. zurück, der mit Adalbert, dem Bischoff von Prag, befreundet war. Nachdem Adalbert im Jahr 997 bei der Missionierung im Osten ums Leben kam, wurde dessen Haupt nach St. Adalbert verbracht und als Reliquie verehrt. 999 wurde Adalbert heilig gesprochen.

Im 19. Jahrhundert wurde St. Adalbert wegen Baufälligkeit abgetragen und aus rotem Sandstein und in romanischem Stil neu erstellt.


Reiterstandbild von Friedrich III am Kaiserplatz in Aachen








Ebenfalls am Kaiserplatz und in unmittelbarer Nähe von St. Adalbert steht das imposante Reiterdenkmal mit dem deutschen Kaiser und König von Preußen Friedrich III., das von Professor Hugo Lederer im Jahr 1911 geschaffen wurde.


Von mächtigen Bäumen umgebenes Denkmal für David Hansemann in der Monheimsallee in Aachen





Durch die Heinrichsallee nähern wir uns nun langsam dem Ende unseres Aachener Stadtrundgangs und erreichen am David Hansemann Denkmal die Monheimsallee, von der es nur noch wenige Schritte bis zum Kurpark sind.

David Hansemann (1790-1864) kam aus der Tuchbranche und machte sich in Aachen selbstständig. Er gründete die Aachen-Münchner Feuerversicherungsgesellschaft, aus deren Renditen die Technische Hochschule gebaut wurde. Hansemann war einer der führenden Köpfe des deutschen Liberalismus und zeitweise preußischer Finanzminister.


Blick durch den Stadtgarten auf das Neue Kurhaus von Aachen

Im Kurviertel an der Monheimsallee wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts nach den Plänen des Gartenarchitekten Peter Joseph Lenne aus Bonn ein wunderschöner Stadtpark angelegt. Lenne gestaltete auch den Tiergarten in Berlin und den Park von Schloss Sanssouci.

Hier im Stadtpark findet man auch das Kongress-Denkmal von Karl-Friedrich Schinkel aus dem Jahr 1818 sowie das moderne Aachener Badezentrum, die 2001 geschaffnen Carolus-Thermen.


Fassade des mondänen Kurhotels Quellenhof im Kurviertel vom Aachen





Das Kurhotel Quellenhof, Aachens erste Adresse für kurende Promis, entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts und wurde ebenso wie das angrenzende Kurmittelhaus im Jahr 1916 fertiggestellt.


Sprudelnder Brunnen vor Aachens Tagungs- und Kongresszentrum Eurogress


An das Kurmittelhaus schließt sich das moderne Tagungs- und Kongresszentrum "Eurogress" an, das für internationale Kongresse, Tagungen und Konzerte genutzt wird.

Auch hier im Kurviertel sprudelt das Quellwasser in einer Vielzahl von Brunnen und verdeutlichen, dass Aachen nicht nur die Stadt der Könige und Kaiser ist, sondern auch die Stadt der durch Quellen gespeiste Brunnen.


Fassade des Neuen Kurhauses im Kurviertel von Aachen




Das Neue Kurhaus daneben wurde zwischen 1913 und 1916 nach den Plänen von Carl Stöhr erbaut und löste das Alte Kurhaus in der Komphausbadstraße ab.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde hier im Jahr 1976 das erste Spielcasino in NRW eröffnete.


Einarmiger Bandit im Spielcasino in Aachen






Klar, dass in einem Spielcasino nicht jeder machen kann, was er will. Die als einarmige Banditen verkleideten Sicherheits- und Ordnungskräfte haben ein waches Auge auf die Besucher, auch und besonders an der großen Drehtür im Eingangsbereich - und demonstrieren mit gezogener Waffe ihre permanente Einsatzbereitschaft.

Wir jedenfalls fühlen uns hier absolut sicher...


In Blau und Weiss gehaltene Rezeption des Spielcasinos in Aachen








Auch in der Rezeption des Casinos steht eine dieser großen Pferdeskulpturen, deren blaues Fell mit Roulette-Tisch-Zeichnung ideenreich an die Lokation angepasst wurde.


Großer Springbrunnen im Kurpark von Aachen






Auf einen ausgiebigen Besuch der Roulett-Tische verzichten wir, denn wir wollen im Kurpark noch ein wenig die Nachmittagssonne genießen, bevor wir uns auf den Heimweg machen.








Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:

Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.



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Seite aktualisiert: 06.09.2006