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Amsterdam
    
Vom Hauptbahnhof zur Noorderkerk und zum Anne-Frank-Haus

 




Wir erreichen Amsterdam von Maastricht aus mit einem überfüllten, aber auf die Minute pünktlichen Intercity der Nederlandse Spoorwegen (NS).

Ursprünglich wollten wir nach unserer Ankunft direkt vom Hauptbahnhof aus ins Grachtenviertel spazieren, aber da wir während der Zugfahrt in unserem Baedeker-Reiseführer gestöbert hatten, folgen wir nun dem darin gefundenen Hinweis und gehen...


Jugendstil-Wartesaal im Hauptbahnhof von Amsterdam







... zum Gleis 2, von dem aus man den ehemaligen Jugendstil-Wartesaal für Erste-Klasse-Reisende erreicht.

In dem sehenswerten Gebäudeteil findet man heute ein Café, von dem aus man bei Kaffee und Kuchen....


Jugendstil-Empfangshalle im Amsterdamer Hauptbahnhof









... einen schönen Blick auf die ebenfalls im Jugendstil gehaltene Empfangshalle der "Centraal Spoorweg Station" hat.


Der zwischen der Open Havenfront und dem Fluss IJ gelegene Amsterdamer Hauptbahnhof entstand nach den Plänen des aus Roermond stammenden Architekten Petrus Josephus Hubertus Cuypers auf drei aufgeschütteten Inseln.

Mit dem Bau der von zwei Hafenbecken begrenzten Centraal Spoorweg Station wurde 1875 begonnen. Wegen des morastigen Untergrunds mussten die Fundamente mit mehr als 8500 in die Erde gerammte Pfähle gesichert werden.

Das an der Fassade mit Allegorien und Städtewappen reich verzierte Großbauwerk wurde am 15. Oktober 1899 eingeweiht. Als Durchgangsbahnhof verband er nun die bisherigen Stichstrecken nach Utrecht und Haarlem miteinander und ersetzte deren wesentlich kleinere Endhöfe "Willemspoort" und "Wessperpoort". Das einem riesigen Stadttor gleichende Bahnhofsgebäude steht seit 1974 unter Denkmalschutz.


Open Havenfront vor dem Amsterdamer Hauptbahnhof



Auf dem Stationsplein zwischen dem Hauptbahnhof und der "Open Havenfront" stehen mehrere ursprünglich als Wartehäuser errichtete Gebäude, in denen heute das Büro der Touristeninformation, der GVB-Ticket- und Infoservice, die Wassertaxi-Zentrale und das Café "Smits Koffiehuis" angesiedelt sind.


Dreistöckiger Fahrrad-Parkplatz am Amsterdamer Hauptbahnhof

Wir verlassen den Bahnhofsvorplatz "Stationsplein" in westlicher Richtung um der langgestreckten Fassade des Ibis-Hotels zu folgen. Hier wird uns klar, dass Amsterdam nicht nur die Hauptstadt der Niederländer sondern auch der Radfahrer ist. Das "Fiets" ist in der Grachtenstadt das wichtigste Fortbewegungsmittel, für das sogar eigene Fahrrad-Parkhäuser gebaut werden.

Das vierstöckige, bewachte Fahrrad-Parkhaus wurde im Jahr 2001 errichtet, um den mit Fahrrädern zugestellten Stationsplein zumindest teilweise zu entlasten.


Eigentlich sollte hier ein weiterer, mehr als 7.000. Fahrräder passender "Fiets-Park" im Jahr 2012 fertiggestellt werden, wegen der Verzögerungen beim U-Bahn-Bau wird dieses Projekt aber wohl erst 2013 oder 2014 abgeschlossen werden können.

Es sind nicht nur die 750.000 Amsterdamer Bürger, die hier oder auf den Brücken und entlang der Grachten knapp 600.000 Räder abstellen: Eine niederländische Bekannte aus Arnheim erzählte uns später: "Ich habe auch ein Fahrrad in Amsterdam, weil ich da ab und zu hinfahre..."


Zilveren Toren an der Open Havenfront nahe dem Amsterdamer Hauptbahnhof


Wenige Meter weiter ragt der "Zilveren Toren" in den grauen, von Regenwolken verhangenen Amsterdamer Himmel.

Mit dem Bau des zwölfstöckigen, silbernen Büroturms wurde 1991 begonnen, die Fertigstellung erfolgte bereits ein Jahr später.

In dem von dem Architekten Bethem Crouwel geplanten Zilveren Toren werden für Besprechungen und Meetings 13 Tagungsräume vorgehalten, die von dem Schweizer Künstler Heinz Julen eingerichtet wurden und die bis zu 100 Personen fassen.

Vom Salon im obersten Stockwerk haben nicht nur die Tagungsgäste einen tollen Ausblick auf die nördlichen Stadtteile von Amsterdam, den Fluss IJ, den Hauptbahnhof und den Grachtengürtel, auch Brautpaare und deren Hochzeitsgäste können die Aussicht von hier oben genießen, weil der Betreiber des Gebäudes neben der Vermietung der Tagungsräume auch Eheschließungen im Silbernen Turm organisiert.


Hochhaus der Hafenverwaltung an der Amsterdamer Open Havenfront







Links des Büroturms mündet die Gracht "Singel" in den Fluss IJ. Sie gehört zu den ältesten Grachten der Stadt und bildet zusammen mit dem Kloveniersburgwal den innersten Grachtenring um die historische Altstadt.

Das linke Ufer der Gracht wird von dem Hafen-Hochhaus an der "De Ruyterkade" überragt, vom dem aus der gesamte Schiffsverkehr auf dem Fluss und in den Amsterdamer Häfen geregelt wird.


Clifford Chance am Droogbak nahe dem Amsterdamer Hauptbahnhof




Wir überqueren die Singel, passieren am "Droogbak" den im Jahr 1884 errichteten ehemaligen Hauptsitz der niederländischen Eisenbahn, in dem heute die Anwaltssozietät "Clifford Chance" ihren Sitz hat, ...


Gebäude der Levensverzekering Noord-Braband - Waalwijk von 1843 nahe der Haarlemersluis in Amsterdam








... schauen uns danach an der Einmündung der Haarlemmerstraat das im Jahr 1900 nach den Plänen von E. M. Rooi im eklektischen Stil errichtete Gebäude der im Jahr 1843 von E. Jansen aus 's-Hertogenbosch und W. Timmermans aus Waalwijk gegründeten "Levensverzekering Noord-Braband - Waalwijk" an, dessen Giebel mit einer Statue der griechischen Siegesgöttin Nike verziert ist...


Haarlemersluis und Singel nahe dem Amsterdamer Hauptbahnhof

... und erreichen schließlich die "Haarlemersluis".

Die Amsterdamer Schleusen regulieren den Wasserstand in den weitläufigen Grachten.

Sinkt dieser zu tief ab, beginnen hunderttausende von Pfählen zu faulen, die die Fundamente der Häuser und Kirchen sichern. Steigt das Wasser zu stark an, wird die Stadt überschwemmt.

Zusätzlich bieten sie Schutz vor dem Hochwasser des IJ und vor den Sturmfluten der Nordsee.


Schmalstes Haus von Amsterdam am Singel Nr 7







Ganz in der Nähe der Haarlemmersluis findet man unter der Adresse Singel Nr. 7 das schmalste Haus von Amsterdam.

Das etwa ein Meter breite Wohnhaus erinnert daran, dass früher die Steuer entsprechend der Häuserbreite festgesetzt wurde.


Schiefe Fassaden an der Gasse Kattengatt im Grachtengürtel von Amsterdam










Auffallend sind auch die schiefen Fassaden an der dahinter abzweigenden Straße "Kattengatt", ...


Nieuwe Lutherse Kerk am Singel im Amsterdamer Grachtengürtel




... die hinter der am Singel gelegenen "Nieuwe Lutherse Kerk" vorbei führt.

Der von 1668 bis 1671 nach den Entwürfen von Adriaan Dortsman errichtete Kuppelbau mit seinem weithin sichtbaren Kupferdach wurde 1822 bei einem Großbrand bis auf die Außenmauern zerstört.

Den nachfolgenden Wiederaufbau planten die Architekten Tieleman Franciscus Suys und Jan de Graef.

1935 wurde die Nieuwe Kerk profaniert, heute wird das ehemalige Gotteshaus vom gegenüber liegenden Renaissance Hotel Amsterdam als Conference Center und Konzertsaal genutzt.


Herbstliche Farbenpracht an der Amsterdamer Brouwersgracht


Wieder zurück an der Haarlemmersluis biegen wir nun in die malerische "Brouwersgracht" ein, die die ringförmig um das historische Stadtzentrum verlaufenden Grachten Singel, Herengracht, Keizersgracht, Prinsengracht und Singelgracht miteinander verbindet und die das Amsterdamer Stadtviertel Jordaan nach Norden hin begrenzt. Ab 1612 wurden diese Grachten von der Brouwersgracht beginnend ausgegraben.


Der Name der Brouwersgracht geht auf die vielen Bierbrauereien zurück, die hier im 16. und 17. Jahrhundert angesiedelt waren. Im 18. Jahrhundert haben viele dieser Kleinbrauerein aufgegeben oder ihre Betriebsstätte nach außerhalb verlagert, so dass hier seit 1782 nur noch eine Genever-Brennerei existiert.


Grachtenhäuser Vader en Zoon an der Amsterdamer Brouwersgracht







Entlang der Brouwersgracht findet man heute eine ganze Reihe ehemaliger Pack- und Lagerhäuser, die wie die Gebäude mit den Hausnummern 7 und 9 - vom Volksmund als "Vader en Zoon" (Vater und Sohn) bezeichnet - zwischenzeitlich zu Wohnhäusern umgebaut wurden.


Einmündung der Herengracht in die Brouwersgracht am Herenmarkt in Amsterdam




Unser Weg entlang der Brouwersgracht führt uns zum Herenmarkt, bei dem die Herengracht abzweigt...


Einmündung der Keizersgracht in die herbstliche Brouwersgracht in Amsterdam





... und wenige Schritte weiter zur Einmündung der Keizersgracht.


In diesem Abschnitt der Brouwersgracht sind ebenso...

Blick von der Brouwersgarcht in die Keizersgracht in Amsterdam

... wie in der Keizersgracht eine Vielzahl von Wohnbooten am Ufer festgemacht.
 


Giebelstein De Lootsman De Wilde Bären an der Brouwersgracht in Amsterdam



Die Häuser entlang der Brouwersgracht wurden überwiegend im 17. Jahrhundert erbaut.

Der Giebelstein "De Lootsman" am ältesten Gebäude in diesem Grachtenabschnitt wurde im Jahr 2002 von Marty van der Loo im Auftrag der Eigentümerin Leah Wilde geschaffen und erinnert daran, dass das Haus im Jahr 1619 von Hilkes Loodsman Dircks errichtet wurde.


Brouwersgracht an der Einmündung der Prinsengracht im Amsterdamer Grachtengürtel





Kurz hinter dem Lootsman erreichen wir den Zusammenfluss von Brouwersgracht und Prinsengracht.


Blick über die Amsterdamer Prinsengracht in Richtung Westerkerk

Auch an beiden Ufern der Prinsengracht reihen sich festgemachte Wohnboote.

Die schwimmenden Häuser haben eine eigene Postadresse und sind mittels separater Versorgungsleitungen an das Wasser-, Strom- und Gasnetz der Stadt angeschlossen.

Ob und wie sie an das öffentliche Kanalsystem der Stadt angeschlossen sind, können wir nicht herausfinden. Wie die Bewohner ihr tägliches Geschäft verrichten, wird uns aber klar...


Einfache Toilette auf einem Boot in der Amsterdamer Prinsengracht









... als wir einen Blick auf ein vertäutes Beiboot werfen...


Begrüntes Wohnboot in der Amsterdamer Prinsengracht





Teilweise verfügen die Hausboote sogar über eine eigene Grünanlage.


Norderkerk an der Amsterdamer Prinsengracht

Mit dem Bau der evangelischen "Noorderkerk" an der Prinsengracht wurde 1620 begonnen, weil den Anwohnern des nördlichen Joordanviertels die bereits im Bau befindliche Westerkerk zu weit weg war und weil man befürchtete, dass diese für das schnell wachsende Stadtviertel nicht ausreichen würde.

Die Nordkirche am damaligen Prinsenmarkt (heute Noordermarkt) entwickelte sich zu einem religiösen und kulturellen Zentrum des Jordaanviertels und wurde von 1993 bis 1998 nach den Planungen des Architekten Walter Kramer vollständig renoviert.


Den Entwurf der Kirche mit einer zentralen Vierung und vier gleichlangen Schiffen in Form eines griechischen Kreuzes fertigte Hendrick de Keyser. Nach dessen Tod im Jahr 1621 führte sein Sohn Pieter de Keyser die Arbeiten so zügig zu Ende, dass das Gotteshaus bereits an Ostern 1623 geweiht werden konnte. Der kleine Vierungsturm ist ein Gemeinschaftswerk des Stadtzimmermanns Hendrik Jacobsz Staets und des Stadtbaumeisters Cornelis Danckerts.

Leider können wir das Innere der Noorderkerk nicht besichtigen, da die Türen des Gotteshauses verschlossen sind.


Amsterdamer Prinsengracht auf Höhe der Herenstraat




Wir spazieren deshalb weiter entlang der Prinsengracht, überqueren die kreuzende Prinsenstraat...


Hofje van Brienen an der Amsterdamer Prinsengracht

... und schauen uns den von dem Kaufmann und Bankier Aernout Jan van Brienen und dessen Frau Sophia Maria van Wassenaer im Jahr 1804 in Auftrag gegebenen "Hofje van Brienen" an, der 1806 nach den Plänen des Amsterdamer Stadtbaumeisters Abraham van der Hart fertiggestellt wurde.

Das Torhaus des ansonsten schmucklosen Hofje van Brienen ist mit einem kleinen Uhrturm, toskanischen Pilastern beiderseits der zweiflügeligen Eingangstür und einem Fries mit zwei Engeln, die ein Schild mit einem Kreuz tragen, verziert.

Die Eheleute van Brienen stifteten den großen, einen begrünten Innenhof umschließenden Gebäudekomplex für alleinstehende, verarmte, wohnungslose, katholische und mindestens 60 Jahre alte Männer, später wurden auch mittellose, alleinstehende, katholische Frauen über 50 aufgenommen.

Der Van-Brienenhof wurde 1866 erweitert, seit 1995 ist er Eigentum der Gesellschaft "Woningbouwvereniging Het Oosten". Das Mindestalter hat man inzwischen auf 40 Jahre reduziert und als Bewohner werden auch Nicht-Katholiken akzeptiert.


Mohrenkopf an der Drogisterij Het Heertje in der Amsterdamer Herenstraat








Wir biegen nun in die Prinsenstraat ein, die nach wenigen Metern in die Herenstraat übergeht, der wir unter den großen Augen des zungengepiercten Mohren der "Drogisterij Het Heertje" ...


Wohnboote auf der herbstlichen Herengracht in Amsterdam






... bis zur herbstlich gefärbten Herengracht folgen.


Haus für einen Prinzen in der Amsterdamer Herengracht Nr. 54



Die Herengracht mit ihren mehr als 400 denkmalgeschützten und teilweise deutlich breiteren Patrizierhäusern als damals allgemein üblich, war im 17. Jahrhundert das vornehmste Wohnviertel der Stadt.

Da Baugrund wegen des morastigen Untergrundes knapp war, erlaubte der Magistrat nur in Einzelfällen eine Überschreitung der maximal erlaubten Frontbreite von acht Metern.

Wegen der exorbitanten Mietpreise werden die meisten Kaufmanns- und Herrschaftshäuser heute meist nicht mehr zum Wohnen genutzt: Man findet hier überwiegend Hotels, Büroetagen florierender Unternehmen sowie Dependancen von Banken und Investmentgesellschaften.


Huis met de Hoofden an der Amsterdamer Keizersgracht


Entlang der Leliegracht spazieren wir zum "Huis met de Hoofden" an der Keizersgracht Nr. 123.

Das "Haus mit den Köpfen" entstand im Jahr 1622. Die Renaissance-Fassade wird häufig Hendrick de Keyser zugeschrieben. Da dieser aber 1621 verstarb, ist es wahrscheinlicher, dass dessen Sohn Pieter de Keyser für den Bau verantwortlich zeichnete. Bauherr war der Textilkaufmann Nicholas Sohier.

Das Huis met de Hoofden erhielt seinen Namen nach den sechs an der mit Bändern, Ornamenten, Obelisken und Löwenköpfen verzierten Fassade dargestellten Häuptern der Götter Apollo, Mars, Ceres, Minerva, Bacchus und Diana.

Nachdem Nicholas Sohier kurz hintereinander seine Ehefrau und seine beiden Töchter verlor, verkaufte er das Anwesen 1634 an den Waffenhändler Louis de Geer, in dessen Familie es über mehrere Generationen blieb. 1656 wohnte hier vorübergehend auch der Tschechische Pädagoge Johan Amos Comenius.


Im Jahr 1811 bezog die Kunsthandlung "De Roos" das Gebäude, ab 1865 wurde es als Schulhaus genutzt, von 1909 bis 1931 hatte hier das Amsterdamer Konservatorium seinen Sitz.

Seit 2007 ist das zwischenzeitlich renovierte Huis met de Hoofden im Besitz des Amsterdamer Kunstsammlers Joost R. Ritman, der demnächst seine "Bibliotheca Philosophica Hermetica" hierher umziehen wird, die wohl weltgrößte Bibliothek über Rosenkreuzer, Alchemie und Hermetik.


Astoria-Gebäude an der Amsterdamer Keizersgracht


An der Kreuzung der Leliegracht mit der Keizersgracht überragt das 37 Meter hohe Astoria-Bürohaus die umliegenden Grachtenhäuser.

Das Jugendstil-Gebäude wurde für die "Eerste Hollandsche Levensverzekeringsbank" nach den Plänen des Architekten Gerrit van Arkel errichtet und im Jahr 1905 eingeweiht. Eine Erweiterung erfolgte 1969.

Über dem kupfergedeckten Dach machen auch heute noch die schmiedeeisernen und vergoldeten Buchstaben "EHLB" Reklame für die auftraggebende Lebensversicherung.

Vor Jahren fand man im Astoria-Haus die niederländische Zentrale von Greenpeace, heute ist in dem Gebäude das Konsulat der Seychellen untergebracht.


Rekjlame am Astoria-Gebäude an der Amsterdamer Keizersgracht








An den grachtenseitigen Fassaden zeigt ein buntes Mosaik einen Engel, der mit seinen Flügeln eine Mutter und deren Kind beschützt und so den Schutz symbolisiert, den die Lebensversicherung ihren Versicherungsnehmern versprach.


Piratenbraut an der Leliegracht in Amsterdam









Auch die gegenüberliegenden Seite der Leliegracht wird von einer Frauengestalt dominiert, die jedoch keine Flügel besitzt und in ihrer Offenherzigkeit eher einer Piratenbraut ähnelt als einem Engel.


Prinsengracht mit dem Gebäude von Gunters und Meuser in Amsterdam


An ihrem Ende mündet die Leliegracht in die Prinsengracht, die hier von der "Brücke 61" überspannt wird - viele der durchnummerierten Amsterdamer Brücken sind namenlos und werden über ihre Nummer identifiziert.

Von der Brücke 61 blicken wir in nordöstlicher Richtung über die Prinsengracht und hinüber zur Einmündung der Egelantiersgracht vor dem markanten Gebäude des Eisenwarenhandels "Gunters & Meuser".


Das im Jahr 1916 im Stil der Amsterdamer Schule errichtete Bauwerk wurde von den Architekten Pieter Vorkink und Jacques Ph. Wormser entworfen und besteht aus einem Stahlbeton-Kern mit vorgesetzter Backstein-Fassade.


Hausboot auf der Prinsengracht nahe dem Amsterdamer Tulpen-Museum




Ganz in der Nähe findet man das Amsterdamer Tulpenmuseum an der Prinsengracht Nr. 112, auf das auch ein Wegweiser an dem gepflegten Hausboot neben der Brücke hinweist.


Lagerhaus De Eike Boom an der Amsterdamer Prinsengracht



Etwas weiter links wird die Prinsengracht von mehreren alten Lagerhäusern begrenzt, darunter auch "De Eike Boom", den man an den roten Fensterläden erkennt.

In diesem Haus lebte Kee Vos-Stricker, eine Cousine von Vincent Van Gogh, in die sich der große Maler verliebte, nachdem deren Ehemann verstorben war.


Er selbst wohnte während seiner Amsterdamer Jahre 1877-1878 bei seinem Onkel Jan van Gogh in der Grote Kattenburgerstraat Nr. 3. Für sein Theologiestudium nutzte er das Arbeitszimmer seines Onkels Pfarrer Johannes Stricker in der Keizersgracht 69.


Anne-Frank-Haus an der Prinsengracht nahe der Amsterdamer Westerkerk


Auf der gegenüber liegenden Seite der Prinsengracht wartet eine Schulklasse auf Einlass in das aus dem 17. Jahrhundert stammende "Anne-Frank-Huis" mit der Hausnummer 263.

Ab dem 6. Juli 1942 versteckte sich in dem Hintergebäude dieses Grachtenhauses die 1934 in die neutralen Niederlande ausgewanderte deutsch-jüdische Familie Frank, um der nationalsozialistischen Judenverfolgung zu entkommen, und hier schrieb deren Tochter Anne ihr weltbekanntes Tagebuch, in dem sie das Leben im Untergrund und ihre damit verbundenen Ängste und Hoffnungen beschrieb.

Am 4. August 1944 wurde die Familie verraten, verhaftet, verhört und in Konzentrationslager deportiert. Nur Annes Vater Otto überlebte den Naziterror, sie selbst starb Anfang März 1945 - kurz vor Kriegsende - im KZ Bergen-Belsen.


Otto Frank gründete nach dem Krieg den "Anne-Frank-Fond" und veröffentlichte das "Tagebuch der Anne Frank", das in mehr als 60 Sprachen übersetzt und zu einem historischen Dokument des Holocaust wurde. Anne Frank wurde so zur Symbolfigur für die Opfer der nationalsozialistischen Massenvernichtungspolitik.

1960 wurde hier das "Anne-Frank-Museum" eröffnet, das neben vielen anderen Exponaten auch das Original-Tagebuch zeigt und dessen im angrenzenden Neubau untergebrachtes Dokumentationszentrum an die Zeit der deutschen Besetzung und der Judenverfolgung erinnert.

Wegen der Enge des Verstecks im Anne-Frank-Haus und des großen Besucherandranges empfiehlt sich zur Vermeidung langer Wartezeiten ein Besuch am frühen Morgen oder am späten Nachmittag. Den durch Annes Tagebuch berühmt gewordenen Kastanienbaum im Innenhof - das einzige Grün, dass sie von ihrem Fenster aus sehen konnte - wird man jedoch vergeblich suchen: Er fiel im August 2010 einem Sturm zum Opfer.

Eine Statue von Anne Frank findet man am nahen Westermarkt.



Hier geht es weiter:
Von der Westerkerk zum Dam und dem Königlichen Palast


Hier finden Sie weitere Infos:
Nederlandse Spoorwegen N.V.

GVB Tickets & Info

Noorderkerk Amsterdam

Bibliotheca Philosophica Hermetica
Amsterdamer Tulpenmuseum

Anne Frank Huis









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Seite erstellt: 28.01.2011