Foto-Reisebericht
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Bad Sassendorf Vom
Kurpark zum Sole-Thermalbad
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Nach
unserer Brotzeit am Hof Hueck spazieren wir entlang
der Promenade zur nahe gelegenen, 10 Meter hohen Fontaine am "Platz-Nass",
die bei der Umgestaltung des vorderen Teils des über
30 Hektar großen Kurparks im Jahr 2001 installiert
wurde.
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Auch
hier findet man seitlich der Spazierwege, in den Wiesen
und am Wasser zahlreiche Skulpturen.
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In
Sichtweite der großen Fontäne steht das ehemalige Brunnenhaus, in dem früher die Trinksole
ausgegeben wurde.
1968 wurde das Gebäude umgebaut,
heute wartet hier das "Café am Brunnenhaus"
auf Gäste und wirbt regelmäßig für seine "Schnitzel-Tage".
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Vor
dem Brunnenhaus entspringt die kohlensaure und schwefelwasserstoffhaltige
Charlottenquelle,
die 1878 erschlossen und als Trinkquelle genutzt wurde.
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Der
Musikpavillon
wurde 1980 eröffnet. Seit 1991 spielt hier im
Sommer bei gutem Wetter das Bad Sassendorfer "Danubius-Kurorchester".
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Hinter
dem Musikpavillon befindet sich der Teich des Kurparks,
den man auf einem bequemen Weg umrunden kann.
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Auf
einer kleinen Insel im Kurteich sitzt Neptun mit
Fisch und Netz. Vor Jahren sind wir ihm schon einmal
in Keitum
auf Sylt begegnet.
Damals saß er vor einem friesischen
Fischrestaurant, ...
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hier
in Bad Sassendorf bewacht er die Eier eines Schwanennestes,
während die werdenden Eltern auf dem Teich unterwegs
sind in Sachen Nahrungsbeschaffung.
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Am
jenseitigen Teichufer ragt eine pyramidenförmige Aussichtsplattform in
See, von der aus man den Schwänen, Blesshühnern, Enten,
Fischen und Modellbooten stundenlang zusehen kann. Im
Stehen. Bänke gibt es leider nur entlang des Uferweges.
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Hinter
der lautlosen Querflötenspielerin...
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beginnt der über 7
Hektar große, wunderschöne Rosengarten mit seinen mehr als 140 Rosensorten.
Zusammen
mit dem Lavendel und den Prachtspieren bilden die vielen
Rosen eine unglaublich farbenprächtige Blütenkomposition.
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Begrenzt
wird der Kurpark von Bad Sassendorf durch mehrere Kurkliniken wie die Reha-Klinik
Wiesengrund...
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oder die am Ende des Kurparks gelegene Klinik Lindenplatz.
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Während
unseres Spazierganges rund um den Kurteich sehen wir
grün bedachte Lauben, ...
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eine Minigolf-Anlage mit angrenzendem Boule-Platz,
ein Freiluft-Schachbrett...
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und das idyllisch gelegene "Kleine Tee-
und Caféhaus".
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Nicht
wirklich sehens- aber absolut hörenswert ist der "Klanggarten" im Kurpark:
Zweimal täglich erklingt aus acht in den Wipfeln der
Bäume angebrachten Lautsprechern die von Burkhard Schmidt
komponierte "Weltmusik", die sich durch den
Effekt der Oktophonie - eine doppelte Quadrophonie -
auszeichnet, bei der die Lautsprecher jeweils unterschiedliche
Teile des Werkes wiedergeben.
Die Mixtur aus
Klassik, Jazz und Entspannungsmusik gefällt uns ausgesprochen
gut.
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Die
rasante Flucht der von Hans Gerd Ruwe geschaffenen Wildschwein-Gruppe direkt nebenan
wurde ganz bestimmt nicht durch die Musik im Klanggarten
ausgelöst.
Vielleicht wurden sie ja...
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aus dem angrenzenden farbenprächtiges Blumenbeet vertrieben.
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Ein
Kurpark-Höhepunkt ist das über 70 Meter lange und
10 Meter hohe Gradierwerk, das 1960 unter Verwendung
der Holzkonstruktion der ehemaligen Hepper-Gradierung
hier aufgebaut wurde.
Die ursprünglich entlang
der Rosenau stehende Gradierung wurde wegen des Absatzeinbruchs
und der sich abzeichnenden Einstellung der Salzgewinnung
1921 abgerissen, die Gradierung auf der Hepper Höhe
stürzte wenige Jahre später ein.
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Die Funktionsweise
der Gradierwerke ist vom Prinzig her ganz einfach: Mittels
Pumpen wird die Sole nach oben geschafft und auf den Bündeln mit Schwarzdorn
verteilt.
Die durch die Dornen vergrößerte Oberfläche
begünstigt die Verdunstung der Wasseranteile der Sole
und führt zur Erhöhung der Salz-Konzentration. Gleichzeitig
wird die Sole gereinigt, weil sich an den Dornen Karbonate und Eisenteilchen
absetzen.
Und
da
beim Herunterrieseln und Verdunsten kleine Salzpartikel
in die Luft gelangen, kann man in der Wandelhalle und
in unmittelbarer Nähe
des Gradierwerkes eine Luft einatmen, die der Seeluft
ähnelt...
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und die von Asthmatikern und Allergikern gerne zu
Freiluft-Inhalationen genutzt wird.
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Seitlich
des Gradierwerkes entdecken wir ein originelles und perfekt
funktionierendes Wetterhäuschen: Leider. Der Herr hat
sich etwas ins Häuschen zurückgezogen und der Dame mit
Schirm Platz gemacht. Keine Stunde später beginnt es
zu regnen!
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Wir
besuchen wegen der Regen-Prognose noch schnell das Grab, in dem man die
Kunst zur Ruhe gebettet hat, dann eilen wir...
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... nach
dem Motto "Wenn schon nass dann richtig"
an der "Dame mit Badetuch" vorbei...
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zum Sole-Thermalbad am Westrand des Kurparks, das durch die Gartenstraße auch
mit dem PKW erreichbar ist:
Ein großer gebührenfreier Parkplatz befindet sich auf der gegenüber
liegenden Straßenseite.
Das Bad wurde nach einer
zweijährigen Bauzeit im Jahr 1976 eingeweiht. Das angegliederte Beauty- und Wellness-Center
mit seiner Saunalandschaft sowie Aroma- und Dampfbad
folgte 1997. Im Jahr 2005 konnte eine Meersalzgrotte
eröffnet werden.
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Die
im Bad verwendete Natursole hat im Innen- und Außenbereich
konstant 33 Grad Celsius.
Und ausreichend Platz zum Schwimmen
bietet die über 1.000 qm große Wasserfläche allemal.
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Nach
dem Baden empfiehlt sich ein kleiner Spaziergang entlang
der Gartenstraße. Hinter der Eisenbahnunterführung steht
das frühere
Kinderheim der ehemaligen Harpener Bergbau-Actien-Gesellschaft
Dortmund, das 1907 für Kuren von Kindern und
Jugendlichen aus Bergmannsfamilien eröffnet wurde. Heute
wird das Gebäude von mehreren Ärzten genutzt. Passiert man
das Kinderheim und folgt der etwas ansteigenden Straße
weiter, ...
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erreicht man den auf der Hepper Höhe gelegenen "Freiherr
von Wintzingerrode-Park".
Der Eintritt in den Erholungspark
ist - wie auch der Besuch des Kurparks - kostenlos. Und genauso
lohnenswert.
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Wir
haben noch nie so viele Eichhörnchen durch einen Wald
flitzen sehen wie hier und noch nie so viel Rotwild
ohne trennende Gräben und Zäune in solcher Nähe gesehen.
Noch
weiter annähern durften wir uns den scheuen Tieren allerdings nicht...
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