Foto-Reisebericht
- Reiseführer - Reise-Info Berlin
Reichstag und Brandenburger Tor
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Unser
nächstes Ziel ist der Reichstag, dessen 23 Meter hohe gläserne
Kuppel schon von weitem sichtbar ist.
Flussabwärts folgen wir
nun der
Spree am Reichtagsufer entlang Richtung Marschallbrücke.
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Sowohl
das Paul-Löbe-Haus
(links) als auch das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus (rechts) wurden
von Stefan
Braunfels entworfen.
Das auf den Namen des Sozialdemokraten
und Präsidenten des Reichstags Paul Löbe getaufte
Haus verfügt über knapp 1.000 Büroräume und Sitzungssäle. Auch
der Besucherdienst des Bundestags ist hier untergebracht.
Das
nach der liberalen Politikerin Marie-Elisabeth Lüders benannte Gebäude beherbergt die Bundestagsbibliothek
und den Wissenschaftlichen Dienst.
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Am
Jakob-Kaiser-Haus, das nach einem Mitbegründer der CDU benannt
ist und in dem das Bundestagspräsidium untergebracht ist, finden
wir das "gläserne Grundgesetz": auf großen Scheiben
werden mit weißer Schrift die Artikel mit den Grundrechten
wiedergegeben.
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Das
Reichstagsgebäude wurde ab 1884 nach den Plänen von Paul Wallot
erbaut und 1894 eingeweiht. Den Grundstein hatte der Kaiser
persönlich gelegt.
Am 27. Februar 1933 brannte der Reichstag
aus. Ob die Nationalsozialisten den Brand selbst gelegt hatten,
um gegen ihre politischen Gegner vorgehen zu können, oder ob
die Kommunisten das Feuer legten, konnte nie geklärt werden.
Die Folgen des Brandes waren einschneidend: mit der
"Notverordnung zum Schutz von Volk und Staat" setzten
die Nazis die Grundrechte außer Kraft.
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1945 wurde
der Reichstag zerschossen, Einschusslöcher sind heute noch erkennbar.
Am 30. April des gleichen Jahres hissten zwei Rotarmisten auf der
Ruine die sowjetische Flagge.
Der Wiederaufbau wurde
1970 abgeschlossen. 1990 fand im Plenarsaal, der vom Bundestag
der Bundesrepublik trotz vehementer Proteste der Sowjetunion
und der DDR regelmäßig genutzt wurde, die erste gemeinsame Sitzung von Bundestag und
Volkskammer statt. Das Gebäude wurde in der Folge nach Plänen
des Architekten Norman Foster umgebaut und mit der gläsernen
Kuppel als neues Wahrzeichen eines neuen Berlin versehen.
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Das
moderne, klotzige Bundeskanzleramt steht in Sichtweite des Reichtags.
Die Architekten Schultes und Frank entwarfen zwei mächtige Bürotrakte,
die durch einen noch höheren Querbau miteinander verbunden sind.
In
diesem Querbau wurde die Schaltzentrale der Republik untergebracht:
der Kabinettsaal und das Kanzlerbüro.
Die Berliner gaben
auch dem Bundeskanzleramt einen treffenden Spitznamen nach dessen
stärkstem Befürworter: Kohlosseum.
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Der Pariser Platz wurde unter Friedrich Wilhelm I. geschaffen
und erhielt 1814 seinen Namen. Hier findet man neben dem neuen
Hotel Adlon u.a. die Akademie der Künste, das wieder errichtete
Haus Liebermann, das Palais und die französische Botschaft.
An
der Südwestecke entsteht derzeit die amerikanische Botschaft,
die britische Botschaft liegt in unmittelbarer Nähe.
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Man
hört oft, dass in Berlin der Bär steppt.
Dieses Gerücht
können wir nicht bestätigen. Wir haben lange nach ihm
gesucht, ihn dann endlich nahe des Brandenburger Tors entdeckt
und präsentieren ihn hier:
Bärli, der Berliner Bär
Gesteppt hat er nicht, er
ist
noch
nicht
einmal gehopst. Eigentlich ist er durch die Gegend geschlichen.
Einsetzender Winterschlaf? Anfang September? Wohl kaum! Er war wohl ähnlich müde wie wir...
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Das Brandenburger Tor, DAS Symbol der überwundenen Teilung, wurde
auf Geheiß von König Wilhelm II. von 1788 bis 1791 erbaut. Die
Pläne stammten von Carl Gotthard Langhans, der die Propyläen der Athener Akropolis als
Vorbild nahm.
Die vier äußeren
Seitentore des 26 Meter hohen Sandsteinbauwerk standen dem öffentlichen Verkehr zur Verfügung,
das breitere Mitteltor war für die königliche Familie reserviert.
Die
beiden anschließenden Seitengebäude dienten als Unterkunft für
Wachsoldaten und Zöllner.
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Sowohl
Führer als auch Geführte sind inzwischen von den Strapazen deutlich gezeichnet ...
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... und müssen nach dem langen Fußmarsch nun teilweise sogar
gestützt werden, ...
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die vier Pferde der Quadriga sind dafür so kraftstrotzend wie eh und je.
Die
Friedensgöttin Eirene hat mit ihrem Wagen schon große Wegstrecken
hinter sich gebracht: 1806 machte sie sich im Gefolge Napoleons unfreiwillig
auf den langen Weg nach Paris, wo sie sieben Jahre blieb, um
mit Blücher im Triumphzug ins heimische Berlin zurückzukehren.
Schinkel verpasste ihr dann auf Anordnung des Königs an Stelle
des Speers und des daran befestigten Helms als neue Trophäe
ein Eisernes Kreuz und man nannte die Heimgekehrte nun Siegesgöttin
Viktoria.
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Nur wenige Meter entfernt vom Brandenburger Tor liegt das
Holocaust-Mahnmal,
ein Denkmal für die ermordeten Juden Europas.
Die Gedenkstätte
wurde von April 2003 bis Mai 2005 nach einem Entwurf des New Yorker Star-Architekten Peter
Eisenman erbaut und 60 Jahre nach der Befreiung von der NS-Herrschaft am 10.
Mai 2005 eingeweiht.
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Das Stelenfeld besteht aus ca. 2.700
Betonpfeilern, die rasterartig angeordnet sind. Etwa
0,95 m tief und 2,38 m breit unterscheiden sie sich nur in der Höhe voneinander.
Die Stelen stehen auf einem welligen, begehbaren Gelände,
in dessen südöstlicher Ecke das 800 qm große unterirdische
Informationszentrum, der "Ort der Information", untergebracht
ist.
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Weitere
interessante Blickwinkel kann man aber auch aus der Gondel eines
riesigen Ballons ...
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oder per Bus-Cabrio-Doppeldecker erfahren, wir durchqueren
jedoch zu Fuß den Tiergarten,...
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... um Berlin vom Dampfschiff
aus zu genießen: Auf der Spree von
der Kongresshalle zum Nikolaiviertel
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