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Bodenmais
  
"Heilklimatischer Kurort am Fuße des Großen Arber"

 


Panorama von Bodenmais im Bayerischen Wald am Hang des Großen Arber 


Das tief im Bayerischen Wald liegende Gebiet von Bodenmais wird von Mönchen gerodet, denen Siedler folgen, die sich inmitten des nur schwer zu durchdringenden Urwalds unterhalb des Großen Arbers niederlassen. Urkundlich erwähnt wird Bodenmais erstmals um 1300 im "Urbar", einem Verzeichnis der bayerischen Herzöge über die Besitzrechte der Grundherren und den zu erbringenden Leistungen der Untertanen, das vom "Item das Goldwerch ze Pabenmaiz" berichtet, vom Goldabbau bei Bodenmais.

Mitte des 15. Jahrhunderts wird bei Bodenmais in der "Grube des Allmächtigen Gottes Gabe" erfolgreich Silber gefördert. 1485 erhält der Ort von Herzog Albrecht IV. von Bayern-München, genannt der Weise, erste Privilegien. Durch den großen Freiheitsbrief des Jahres 1522 wird Bodenmais zur "vollkommen gefreiten Bergstadt" und erhält neben weiteren Sonderrechten das Marktrecht und das Recht auf freie Wahl von Bürgermeister, Richter und Räten. Zu dieser Zeit siedeln sich in den umliegenden Wäldern mehrere Glashütten an, die ihren Holzbedarf zum Betrieb der Schmelzöfen und zur Herstellung von Pottasche durch das Roden der Wälder decken.

Fast gleichzeitig sinkt die Ausbeute an Edelmetall im Bodenmaiser Bergwerk, die Förderung wird unrentabel. Man verlegt sich auf die Herstellung von Vitriol, einem kristallhaltigen Sulfat, das zum Färben von Stoffen benötigt wird. Als der Vitriol-Absatz Mitte des 18. Jahrhunderts einbricht, verlegt man sich in Bodenmais auf die Produktion von Potée, ein Eisenoxyd, das wegen seiner Feinheit und Härte als Polier- und Schleifmitte bei der Produktion von Gläsern und Spiegeln verwendet wird. Mitte des 20. Jahrhunderts ist es auch damit zu Ende, weil neue Herstellungsverfahren die Produktion in Bodenmais unrentabel machen. Nun werden hier nur noch Glaswaren hergestellt.
 

Wappen der Marktgemeinde
Wappen von Bodenmais


Fast zeitgleich mit dem Niedergang des Bergbaus entwickelt sich in Bodenmais eine ganz neuartige Wirtschaftsquelle. Mit der Gründung des "Bayerischen Waldverein" im Jahr 1883 setzt in der bergigen, waldreichen Umgebung ganz langsam, aber kontinuierlich steigend der Fremdenverkehr ein, gefördert sicherlich nicht nur durch den Ausbau und die Markierung von Wanderwegen und der Schaffung von Aussichtspunkten. Auch durch die Mittelgebirgslage: Schonklima im Tal, Reizklima in der Höhe und reine Luft durch die umgebenden weitläufigen Waldgebiete. Die reine Luft wird anerkannt: 1956 wird Bodenmais Luftkurort, zwei Jahre später wird es zum "Markt" erhoben. Und man investiert viel in den Fremdenverkehr: 1962 wird mit dem Bau eines beheizten Freibades begonnen, 1967 folgt ein Kurhaus, 1972 wird das Hallenbad eingeweiht. 1988 wird das stillgelegte Bergwerk im Silberberg der Öffentlichkeit als "Historisches Besucherbergwerk im Silberberg" zugänglich gemacht und unter Tage bekämpft man mit der "Bodenmaiser Stollentherapie" Atemwegserkrankungen.

1989 entsteht das neue Rathaus mit dem angrenzenden Kurpark, 1992 erhält die "Perle des Bayerischen Waldes" das Prädikat eines heilklimatischen Kurortes. In der Folge wird der Umweltschutz verbessert, der Ortskern saniert und in Teilen verkehrsberuhigt. Die Anstrengungen und Investitionen zahlen sich aus: Immer mehr Touristen kommen nach Bodenmais und 1997 erhält der Kurort im Bundeswettbewerb der Fremdenverkehrsorte den Projektpreis für Tourismus und Umwelt. Inzwischen rühmt sich Bodenmais, der bekannteste und meistbesuchte Kurort im Bayerischen Wald und DAS Glasveredelungszentrum mit der größten Bleikristallauswahl Deutschlands zu sein.
 

 


Begleiten
Sie uns nun auf unserem Rundgang durch Bodenmais:

 


Vom Friedhofskircherl St. Johannes Baptista zur Pfarrkirche Maria Himmelfahrt


Vom Alten Rathaus ins Joska-Crystal-Land


Auf den Silberberg


Großer Arber

 

 


Stadtplan von Bodenmais
 

 

 

Allgemeine Tipps:

 

   Anreise

Bodenmais liegt im Bayerischen Wald am Fuß des Großen Arber, des höchsten bayerischen Berges außerhalb der Alpen.

Mit dem Auto erreicht man Bodenmais über die Autobahn A3 / E56 Regensburg - Passau, der man bis zum Autobahnkreuz Deggendorf folgt. Dort fährt man auf die A92 / E53 Richtung Deggendorf auf. Bei Patersdorf biegt man auf die ST2136 ab und erreicht über Teisnach und Böbrach den Kurort Bodenmais.

Triebzug der Waldbahn vor Bodenmais im Bayerischen Wald

Der Bahnhof von Bodenmais wird im Stundentakt angefahren. Über die Hauptstrecke Regensburg - Passau erreicht man den Bahnhof von Plattling, wo die Triebwagenzüge der Waldbahn nach Zwiesel abfahren, wo man in den Zug nach Bodenmais umsteigt.
 

   Hotels

  Hotel buchen:
Hotel Reservation Service
 

   Links

Marktgemeinde Bodenmais
 

   Literaturtipps   

Bayerischer Wald mit Cham, Bodenmais, Zwiesel, Freyung, Passau
Bayerischer Wald von Gernot Messarius

Wanderkarte Bodenmais mit Ausflugszielen, Freizeittipps, Langlaufloipen

 

   Übernachtung

Bodenmais bietet vielfältige Übernachtungsmöglichkeiten. Das Spektrum reicht von einfachen Pensionen bis zu Luxus-Wellness-Hotels. Wir quartieren uns in der etwas abseits im Weberfeld gelegenen ruhigen und komfortablen Ferienwohnung Panoramablick der Familie Haller-Siewiera ein, von der wir einen schönen Blick auf das Zellertal haben.
Ferienwohnung Panoramablick in Bodenmais

Auf der Website der Gemeinde Bodenmais finden Sie ein umfassendes Gastgeberverzeichnis.
 

   Veranstaltungen

St. Bennofest
Jeweils im Juni findet das mehrtägige Bennofest statt. Das Volksfest mit Bierzelt und Fahrattraktionen geht auf die Überführung des Gnadenbildes der Schwarzen Madonna von Loreto im Juni des Jahres 1705 zurück. Dem feierlichen Dankgottesdienst am Sonntag folgt eine Prozession mit dem Gnadenbild durch die Staßen von Bodenmais.

Wolfauslassen
Im November wird an Martini der alte Waidler-Brauch des Wolfauslassens gepflegt, bei dem man in Gruppen, jeweils von einem "Wolf" angeführt, mit lautem Getöse mitgeschleppter, großer Kuhglocken durch den Ort zieht. Symbolisch sollen so wilde Tiere und Geister vom Ort ferngehalten werden.







 




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Seite ergänzt: 29.06.2009