Foto-Reisebericht
- Reiseführer - Reise-Info
Breda "Zum
Valkenbergpark und zum Kasteel von Breda"
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Neben
dem Stadhuis führt ein Durchgang zu dem kleinen
Platz "Stadserf" auf der Rückseite des
Gebäudes.
Hier entstanden rechts und links
zwei neue Flügel mit dem Ratssaal, einem Trauzimmer
und Büroräumen.
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Auf
dem Stadserf
erinnert eine Statue der Künstlerin Gerharda Johanna
Wilhelmina "Gra" Rueb aus dem Jahr 1926
an den Torfstecher
Adriaan van Bergen, mit dessen Hilfe es
den von Moritz von Nassau geführten Truppen der
Republik der Vereinten Niederlande am 4. März 1590 gelang,
Breda von den Spaniern zurück zu erobern.
Torfstecher
Adrian versteckte auf seinem Torfschiff 72 Soldaten
und schleuste sie am heutigen Academiesingel heimlich
in die Stadt. Es gelang ihnen, die Spanier zu überraschen
und aus der Stadt zu vertreiben.
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Von
Stadserf aus erreicht man die Sint Annastraat,
die in südlicher Richtung zur Veemarktstraat führt.
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Wir
folgen der Sint Annastraat in nördlicher Richtung
und biegen an ihrem Ende nach rechts ...
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in die Catharinastraat
ein, von der aus wir die "Waalse Kerk",
die Wallonische Kirche
sehen.
Johanna von Polans, die Ehefrau des Grafen
Engelbrecht I. von Nassau, ließ hier 1440 eine
gotische Kapelle errichten, die dem Heiligen Wendelinus
geweiht wurde und die ab 1535 die Bredaer Beginen
nutzten.
Die Kapelle wurde 1648 der Wallonischen
Kirchengemeinde übereignet und ist auch heute noch
in deren Besitz. Seit dem Eigentümerwechsel wird
das kleine Gotteshaus "Waalse Kerk" genannt.
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Vor
der Waalse Kerk befindet sich die Pforte
zum "Begijnhof" von Breda.
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Durchschreitet
man diese Pforte, hat man einen schönen Blick ...
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auf den Innenhof
des Gebäudekomplexes.
Man sieht
links das Novizenhaus, angrenzend das Begijnhofmuseum
und mehrere Beginenhäuser. Mittig erkennt man die mit nur
69 Sitzplätzen recht kleine,
im Jahr 1838 geweihte St. Catharinakerk, an
die sich das Pastorat, weitere Beginenhäuser und
das Haus des Hausmeisters anschließen.
Ein
frühes, nahe dem Kasteelplein gelegenes Beginenhaus
wird erstmals im Jahr 1267 erwähnt und es ist auch
bekannt, dass dieses im Jahr 1535 an den heutigen Standort
verlegt wurde. Unter dem Schutz des Hauses Nassau
überstand es unbeschadet die vielen Kriege des 17. und 18. Jahrhunderts.
Im
Begijnhof lebten 750 Jahre lang alleinstehende,
religiöse Frauen in einer offenen christlichen Gemeinschaft,
die keine Ordensgelübte abverlangte. Sie verzichteten
auf privates Eigentum, sorgten selbst für ihren
Unterhalt und engagierten sich oft in der Krankenpflege,
der Seelsorge und der Erziehung.
Die letzte Begine von Breda verstarb im
Jahr 1990. Heute werden die
kleinen Häuschen durch eine Stiftung an alte Menschen vermietet.
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Im
Zentrum des Anwesens liegt ein von Buchsbaumhecken
umschlossener Kräutergarten mit mehr als hundertfünfzig
unterschiedlichen Kräuterarten, und hier findet
man auch eine große Beginen-Skulptur
des niederländischen Bildhauers Hans Bayens aus
dem Jahr 1971.
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Zurück
in der Catharinastraat bewundern wir noch den kleinen
Kaufladen
in einem Fenster der Pforte, ...
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dann spazieren wir durch den direkt daneben gelegenen
Eingang in den Valkenbergpark.
Der heutige
Stadtpark von Breda gehörte bis 1812 zum Schloss
und war als Schlossgarten für die Allgemeinheit
nicht zugänglich.
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Der Name
des mit Wasserspielen verschönerten Valkenbergparks
geht auf ein Falknerhaus der Herren von Breda zurück,
das früher hier stand und das zum Schloss gehörte.
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In
der Nordostecke der Parkanlage gibt es eine Liegewiese,
Spielgeräte für die Kids und das "Restaurant ’t T-Huis",
das vom Turm der Appartementanlage "De Poort van Breda"
überragt wird.
Die Poort van Breda wurde
nach den Plänen des belgischen Architekten Charles
Vandenhove erbaut und im Jahr 2000 fertiggestellt
Dieser
Turm erinnert uns stark an den Turm des Bonnefanten-Museums
in Maastricht.
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Am
Nordeingang des Valkenbergparks wurde am 3. Juli
1905 durch Königin Wilhelmina
das von dem Roermonder Architekten P. J. H. Cuypers
geschaffene "Nassau
Baronie-Monument" enthüllt.
500 Jahre zuvor hatte Graf
Engelbrecht I. von Nassau-Dillenburg die
aus Breda stammende Johanna van Polanen geheiratet. Durch die
Hochzeit wurde Engelbrecht zum Herrn von Breda.
Die von Johanna in die Ehe eingebrachten Ländereien
in Zeeland, Brabant, Utrecht und dem Hennegau brachten
dem Hause Nassau einen deutlichen Machtgewinn und
Aufstieg.
Das Paar wählte das Kasteel in
Breda als Wohnsitz und legte so den Grundstock der
Dynastie des Hauses von Nassau, dem späteren niederländischen
Königshaus Oranien-Nassau.
Das an eine Burg
erinnernde Denkmal zeigt den festlichen Einzug des
adeligen Brautpaares in die Stadt. Es ist zudem
mit den Familienwappen von
Engelbrecht und Johanna sowie den Wappen der Gemeinden
der Grafschaft Breda verziert und mit einem Löwen bekrönt.
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Vor
dem Denkmal überquert die 1939 erbaute und nach König Willem
III. der Niederlande benannte "Willemsbrug"
den Singel
und führt zur Willemstraat, die Richtung Hauptbahnhof
verläuft.
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Von
der Willemsbrug hat man eine gute Sicht auf die
Skulptur "Vuurtoren" am Singelufer.
Der
Leuchtturm wurde von dem aus Mailand stammenden Architekten und
Designer Aldo Rossi entworfen und im Jahr 1992 aufgestellt.
Der
renommierte Rossi entwarf neben vielen anderen Bauwerken
auch das Teatro del Mondo in Venedig und das Bonnefantenmuseum
in Maastricht
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Wir
kehren zurück in den Valkenbergpark und überqueren
die Fußgängerbrücke mit dem roten Geländer, ...
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schauen uns die Herkules-Statue
an, die einzige der ehemals vorhandenen Skulpturen
des Parks, die bis in die Neuzeit erhalten blieb,
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und erreichen dann das Schloss
von Breda, in dem seit 1826 die "Koninklijke Militaire Academie"
untergebracht ist.
Deshalb ist der Gebäudekomplex nur im
Rahmen von begleiteten Führungen der Touristinformation zugänglich.
Von
den ursprünglichen Festungswerken sind nur noch das
bereits am Anfang unseres Stadtrundgangs gesehene Wassertor
"Spanjaardsgat" sowie zwei der ehemals
sieben massiven Ecktürme
erhalten.
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Angelegt wurde die Burganlage
ab dem
Jahr 1353 durch den niederländischen Adeligen Jan
Polans II, um 1460 wurde sie zur Wasserburg ausgebaut.
Heinrich III.
ließ das Kasteel ab dem Jahr 1536 dann zu einem
Renaissanceschloss umbauen und eine Hofkapelle errichten.
Die Pläne fertigte der in Bologna gebürtige und
in Breda verstorbene Architekt und Maler Tommaso
di Andrea Vincidor.
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Im
Kasteel wurde 1667 von Abgesandten aus Frankreich,
England und den Vereinigten Niederlanden der "Friede
von Breda" unterzeichnet, der den von 1665
bis 1667 dauernden Zweiten Englisch-Niederländischen
Seekrieg beendete und den Niederländern Ostindien
sicherte.
Zwischen 1686 und 1695 wurde das
Kasteel von Breda unter Willem III. zu seiner heutigen
Größe erweitert.
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Im
18. Jahrhundert nutzte man das Kasteel dann als
Kaserne und Militärhospital.
1826
ordnete König Willem I. schließlich die Unterbringung
der Militärakademie an, für die das ursprünglich zweistöckige
Schloss dann 1828 aufgestockt wurde, was man heute
noch an den unterschiedlichen Klinkern erkennen
kann.
Der Zugang zum Kasteel erfolgte früher
wie heute auf einer schmalen Brücke über die Kasteelgracht
hinweg und durch das dahinter gelegene Tor "Stadhouderspoort".
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Schräg
gegenüber der Stadhouderspoort steht auf der linken
Seite des Burggrabens der "Konigin
Wilhelmina Paviljoen" aus dem Jahr 1867.
Ursprünglich
war in der von dem Stararchitekten P. J. H. Cuypers
entworfenen Villa die HBS , die "Höhere Bürger
Schule" untergebracht.
1901 wurde das
Bauwerk von der Militärakademie übernommen
und als Bibliothek, später als Kleiderkammer und
Rekrutierungsbüro genutzt.
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Den Namen
"Konigin
Wilhelmina Paviljoen" erhielt die Villa nach
einer umfassenden Renovierung im
Jahr 2008 ganz in der Tradition der Militärakademie,
herausgehobene Gebäude nach Mitgliedern des Königshauses
zu benennen.
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Vor dem Kasteel
und der Stadhouderspoort ...
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liegt der im 16. Jahrhundert entstandene Kasteelplein
von Breda.
Den Schlossplatz
begrenzt auf der linken Seite der moderne "Prins Bernhard
Paviljoen",
auf der rechten Seite steht das ehemalige Gouverneurshaus
aus dem Jahr 1608, in
dem später das "Volkenkundig Museum" untergebracht
wurde und das heute als Wohnhaus dient.
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Der
Kasteelplein wird von einem großen Reiterstandbild
überragt.
Die Bronzestatue zeigt Willem III.
und wurde von dem Bildhauer Toon Dupuis aus Antwerpen
im Jahr 1902 entworfen und im Jahr 1922 aufgestellt.
Willem
III. war Herr von Breda und Prinz von Oranien, Statthalter der Niederlande
und später durch die Ehe mit Maria Stuart auch
König von England.
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Auf
dem mit Backsteinen verkleideten Sockel des Denkmals
ist das Wappen
des Hauses Nassau-Oranien zu sehen.
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Vom Kasteelplein
aus kehren wir durch die Reigerstraat zum nahe gelegenen
Grote
Markt zurück ...
...
und machen im empfehlenswerten italienischen
Restaurant "Da Attilio" eine ausgedehnte
Mittagspause.
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