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Brugge - Brügge
    
Zur Sankt-Gillis-Kirche und zur Dampoort

 


Eiermarkt in Brügge mit alter Wasserpumpe und Stadtwappen
 
Nach unserem Rundgang über den Markt von Brügge biegen wir in die kleine Gasse ein, die mittig an der Nordseite den Markt verlässt und uns zu dem dahinter liegenden historischen Eiermarkt führt.
 
Auch hier am Eiermarkt gibt es eine Reihe von Straßencafés, die im Gegensatz zu denen am Markt aber nicht ganz so überlaufen sind.
 
Vorbei an der von dem Brügger Bildhauer Pieter Pepers im Jahr 1761 geschaffenen monumentalen Wasserpumpe, auf der ein Löwe und ein Bär das Wappen der Stadt halten, ...


Herrenhäuser in der Sint Jacobsstraat in Brügge







... gelangen wir in die Sint-Jakobsstraat, deren Fassaden vom Belfried am nahen Markt überragt werden.

Wir folgen nun eine Weile der nach Norden führenden St. Jakobsstraat mit ihren sehenswerten alten Herrenhäusern, ...


Renaissancehaus von 1639 in der Sint Jacobsstraat in Brügge








... darunter das wegen Bauarbeiten verhüllte Musikkonservatorium im ehemaligen "Hof van Borsele" und das daneben stehende Renaissancehaus aus dem Jahr 1639, ...


Kino und Cafe de Republiek in der Sint Jakobsstraat in Brügge






... passieren das Kino und das Café de Republiek...


Hotel Navarra in der Sint Jacobsstraat in Brügge... und erreichen schließlich das Haus Nr. 41 mit dem Vier-Sterne-Hotel "Navarra".
 
Dieses stattliche Anwesen ließ sich der spanische Botschafter und Konsul von Navarra Don Juan de Peralta bereits um 1600 errichten.
 
Im Jahr 1715 ging das Gebäude in den Besitz der Maklergilde über, fünf Jahre später wurde es im Stil Ludwigs XV. zum "Hotel de Courtier" umgebaut.
 
Im Laufe der Jahrhunderte hatte das Hotel hochgestellte Persönlichkeiten als Gäste, darunter Kaiser Joseph II. von Österreich und Kaiser Napoleon Bonaparte.


Kreuzigungsgruppe an der Sint Jacobskerk in Brügge









Direkt hinter dem Hotel Navarra biegen wir nach links ab, schauen uns die Kreuzigungsgruppe in der engen Gasse an...


Sint Jacobskerk in der Altstadt von Brügge


... und stehen nach wenigen Metern vor dem Portal der gotischen Sint-Jacobskerk, deren Bau im 13. Jahrhundert wegen der Aufsplittung der Sankt Salvatorgemeinde und der gleichzeitigen Neugründung der Jakobsgemeinde erforderlich wurde.

Die dem Heiligen Jakob geweihte kleine Kirche war ursprünglich sehr einfach gehalten, wurde aber im 15. Jahrhundert durch die im nahe gelegenen Prinzenhof residierenden Herzöge von Burgund zum dreischiffigen Gotteshaus vergrößert und mit wertvollen Kunstwerken ausgestattet, zu deren Schutz im Kircheninneren weder fotografiert noch gefilmt werden darf.

Sehenswert ist das Renaissance-Grabmahl des Schatzmeisters des Ordens des Goldenen Vlieses Ferry de Gros und dessen Ehefrauen in der Seitenkapelle rechts vom Chor, in dessen Nähe auch eine florentinische Madonna von Luca della Robbia zu sehen ist.


In der Sint-Jacobskerk findet man zahlreiche Gemälde aus dem 16. und 17. Jahrhundert, darunter im linken Seitenschiff das Werk eines unbekannten Flämischen Primitiven, das die Luzia-Legende zum Thema hat.

Die geschnitzte Kanzel zwischen dem Hauptschiff und dem rechten Seitenschiff zeigt die vier Weltteile, in denen das Evangelium verkündet wurde. Das vor dem linken Seitenalter stehende monumentale Sakramentshaus aus dem 16. Jahrhundert ist reich verziert und wurde teilweise aus dem Material alter bronzener Grabplatten geschaffen.


Alter Brunnen mit Löwenkopf und Marienstatue am Knick der Sint Jakobsstraat in Brügge
 
Nach unserem Besuch der Sint-Jacobskerk überqueren wir den vorgelagerten Sint Jacobsplein und erreichen an der nächsten Straßenkreuzung wieder die Sint Jakobsstraat, die hier mehrfach in engen 90-Grad-Winkeln die Richtung wechselt.

Auf der gegenüberliegenden Seite gefällt uns der alte Brunnen mit einem Löwenkopf ebenso wie die Marienstatue an der Fassade des Eckhauses daneben.


Stufengiebel mit drei Büsten in der Sint Jakobsstraat in Brügge





Irgendwie beschleicht uns auf diesem Teilstück unseres Rundgangs das Gefühl, beobachtet und überwacht zu werden, ...


Rei-Brücke in der Sint Jakobsstraat in Brügge





... was sich erst hinter der nächsten Straßenecke an der Brücke über die Rei wieder legt, ...


Idyllischer Hinterhof-Garten neben der Brücke in der Sint Jakobsstraat in Brügge
 




... an deren Ufer uns ein kleiner, gepflegter und bunter Hinterhof-Garten überrascht.

Kann man noch idyllischer gärtnern?


Gotischer Erker in der Pottenmakerstraat in Brügge


Hinter der Brücke biegen wir nach rechts in die Pottenmakersstraat ab, die parallel der Rei verläuft, an deren stadtseitigem Ufer die ältesten Teile der Stadtbefestigung aus dem 12. Jahrhundert erhalten geblieben sind.

Auf dieser Seite gefällt uns auch der gotische Backstein-Erker eines Efeubewachsenen Eckhauses aus dem 15. Jahrhundert.


Augustinerbrücke an der Augustijnenrei in der Altstadt von Brügge



An der Kreuzung mit der Vlamingstraat geht die Pottenmakersstraat in die Augustijnenrei mit der Augustinerbrücke über.

Die Augustinerbrücke wurde 1391 gebaut und ist die älteste erhaltene Brücke der Stadt.


Augustinenrei nahe der Sankt-Gillis-Kirche in Brügge









Am Ende der Augustijnenrei verlassen wir die Gracht und biegen nach links in den Oost Gistelhof ein, ...


Sankt-Gillis-Kirche im Norden der historischen Altstadt von Brügge
 



... um dann an der nächsten Kreuzung nach rechts in die Sterstraat abzubiegen, an deren Ende wir der St.-Gilliskerkstraat nach links bis zum St.-Gilliskerkhof folgen, auf dem der Maler Hans Memling begraben ist.

Hans Memling wurde 1440 in Seligenstadt geboren und ging als 25-jähriger Maler nach Brügge, wo er 1494 verstarb. Er zählt heute zu den flämischen Meistern, seine bekanntesten Werke hängen im Pariser Louvre, im Danziger Nationalmuseum sowie hier in Brügge im Groeningemuseum und im Hans-Memling-Museum.

Die frühgotische "Sint-Gilliskerk" wurde Ende des 13. Jahrhunderts als Hallenkirche errichtet und im 15. Jahrhundert erweitert. Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts notwendig.


Mittelschiff der Sankt-Gillis-Kirche in Brügge








Auf den ersten Blick erscheint uns das dem Heiligen Gilles geweihte Gotteshaus mit seinem hohen Hauptschiff schlicht und spärlich ausgestattet, bei unserem Rundgang durch die Kirche werden wir aber schnell eines Besseren belehrt.


Taufe in der Taufkapelle von Sankt Gillis in Brügge








In der im linken Seitenschiff untergebrachte Taufkapelle mit einem neogotischen Taufbecken von 1890 hängen mehrere sehenswerte Großgemälde des Brügger Malers Jan Antoon Garemijn, die im 18. Jahrhundert entstanden, ...


Garemijn-Gemälde in der Sankt-Gillis-Kirche in Brügge






... darunter auch "Die Rückkehr des Franz Demulder", das die Ankunft des aus der Sklaverei freigekauften Demulder in Duinkkerke zeigt. Der aus Brügge stammende Seemann war zuvor in die Hände von Piraten gefallen und von Trinitariern freigekauft worden.

Weitere Gemälde des 1712 in Brügge geborenen und 1799 verstorbenen Jan Antoon Garemijn findet man in der Sint-Maartenshoofdkerk in Kortrijk und im Brügger Groeningemuseum.


Neugotischer Altar der Sankt-Gillis-Kirche in Brügge




Der neogotische Altar der Sankt-Gillis-Kirche entstand 1891. Um das goldene Tabernakel gruppieren sich drei wunderschöne Altarbilder mit den biblischen Szenen des Abendmahls, der Fußwaschung und der Kreuzigung.


Von drei Sklaven gestützte Liebfrauenstatue in der Sankt-Gillis-Kirche in Brügge








Vor den Stufen zum Chor steht auf der rechten Seite die im Jahr 1642 geschaffene Statue der Lieben Frau von Remedium, die von drei gefesselten Sklaven getragen wird, die an den Orden der Trinitarier erinnern.


Reich verzierte Kanzel in der Sankt-Gillis-Kirche in Brügge








Ebenfalls auf der rechten Seite des Hauptschiffes findet man die aufwändig geschnitzte Kanzel aus dem Jahr 1680, deren Verzierungen die vier Evangelisten darstellen.


Altarbild von Hemelsdaele in der Sankt-Gillis-Kirche in Brügge
 
In den Seitenschiffen der Sankt-Gillis-Kirche hängen weitere sehenswerte Gemälde.

Ein Highlight entdecken wir beim Verlassen des Gotteshauses links neben dem Portal: Das sechsteilige Großgemälde "Altarbild van Hemelsdaele" wurde von Pieter Pourbus im Jahr 1564 geschaffen und hing ursprünglich in der Abtei von Hemelsdaele, die 1796 aufgelöst wurde.

Motive des durch eine Verglasung geschützten Altarbildes von Hemelsdaele sind u. a. die Flucht aus Ägypten, die Verehrung und die Beschneidung.


Langerei im Norden der Altstadt von Brücke





Nach unserem Besuch der Sint-Gilliskerk spazieren wir durch die St-Gilliskoorstraat zur Langerei, die auf der linken Seite der Gracht verläuft, ...


Langerei im Norden der Altstadt von Brücke
 





... die in den Zwin mündet, durch den Brügge auch heute noch mit der Nordsee verbunden ist.


Langerei im Norden der Altstadt von Brücke
 





Auf beiden Seiten der Gracht findet man schmucke Fassaden aus dem 17. und 18. Jahrhundert.


Holländische Zugbrücke zwischen Langerei und Potterierei in Brügge





Vorbei an der kleinen Zugbrücke im holländischen Stil, die die Langerei am linken Grachtenufer mit der Potterierei am rechten verbindet...


Dünenabtei an der Potterierei in Brügge
 





... kommen wir zur "Duinenabdij".

Die im 17. Jahrhundert im Barockstil errichtete Dünenabtei der Zisterzienser war mit ihrer um 1770 vollendeten Abteikirche "Heilige Maagd Mariakerk" früher die größte Abtei in Brügge.

Zur Zeit der französischen Revolution wurden Kloster und Kirche - wie viele andere auch - von den einmarschierenden Franzosen 1796 geschlossen. Heute ist hier das Bischöfliche Seminar untergebracht.


Historische Potterie an der Potterierei in Brügge
 


Kurz hinter der Duinenabdij passieren wir die Potterie, hinter deren Klinkerfassade mit den charakteristischen Treppengiebeln bereits im frühen Mittelalter keramische Erzeugnisse hergestellt wurden.

Die in den Töpfereien arbeitenden "Pottbakker" gründeten auch...


Onze Lieve Vrouw ter Potterie nahe der Dampoort in Brügge
... die angrenzende Kirche "Onze Lieve Vrouw ter Potterie", an deren linker Seite im 13. Jahrhundert ein Hospital angebaut wurde.

In der Liebfrauenkirche der Potterie werden heute sehenswerte Kunstschätze gezeigt, darunter kostbare Wandteppiche aus dem 15. Jahrhundert, sakrale Gold- und Silberarbeiten und die gotische Statue der Lieben Frau der Potterie aus dem 13. Jahrhundert.

Das ehemalige Hospital wird heute als Altenheim genutzt.


Blick von der Brücke am Sasplein über den Zwin zu den historischen Brücken


Von der Potterie sind es nur noch wenige Schritte entlang der Gracht bis zum Platz "Dampoort".

Hier stand früher das Dammer Tor, das den nordöstlichen Zugang zur Stadt sicherte.

Heute ist von dem historischen Stadttor nichts mehr zu sehen, dafür hat man hier nun einen schönen Ausblick auf den Zwin und die Brügger Windmühlen.



Hier an der Dampoort bietet sich eine kleine Schiffstour an:
Mit dem Raddampfer "Lamme Goedzak" nach Damme.

Wieder zurück setzen wir unseren Brügge-Rundgang fort:
Von der Sint-Janshuismolen zur Stadsschouwburg


Hier finden Sie weitere Infos:
Geschichte des Hotels Navarra

Sint-Jacobskerk

Sint-Gilliskerk

Onze Lieve Vrouw ter Potterie









Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:

Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.



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Seite erstellt: 06.05.2010