Foto-Reisebericht -
Reiseführer - Reise-Info Büsum
Vor
und hinter dem Deich
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Wir
parken auf dem kostenlosen Ganztagesparkplatz vor dem Deich
nahe am Büsumer Hafen.
Von hier aus sind es nur wenige
Schritte bis zur Deichstöpe, einer mit schweren Toren versehenen
Öffnung des Mitteldeiches, die bei Sturmflutgefahr zum Schutz
der dahinterliegenden Ortschaft geschlossen werden kann.
Durch die Deichstöpe
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und durch die weitläufige, gut besuchte Fußgängerzone spazieren wir
in die Alleestraße, ...
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wo man hinter einer Grünanlage das Büsumer Rathaus ...
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mit dem Denkmal
für die im Weltkrieg gefallenen Soldaten findet.
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Wenige
Schritte weiter steht
zwischen der Schulstraße und dem Kirchensteig der Kirchturm von
St. Clemens, dessen größte Glocke über 7 Zentner wiegt und
die von Meister Bieber aus Hamburg
im Jahr 1740 gegossen wurde.
Im Erdgeschoss ist eine Ehrenhalle
eingerichtet, ...
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in der man den Opfern der beiden Weltkriege gedenkt und gedenken
kann.
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Direkt
nebenan steht die zugehörige St.
Clemens-Kirche, die im Jahr 1442 auf dem höchsten Punkt des
Ortes erbaut und dem Schutzheiligen der Schiffer, Fischer
und Küstenbewohner geweiht wurde.
Das oft auch als "Fischerkirche" bezeichnete
Gotteshaus diente auch als Zufluchtsort
bei Sturmfluten und als Versammlungsstätte.
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Heute
wird die Hallenkirche wegen ihres hervorragenden Raumklanges
und der auf der Empore zu findenden Orgel regelmäßig
für Orgelkonzerte genutzt.
Die bekannte dänische Orgelbaufimra
Marcussen & Søn baute diese Orgel im Jahr 1983 anlässlich
des 500. Geburtstages von
Martin Luther, dessen Porträt ebenfalls in der Kirche zu finden
ist.
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Die
Empore ist mit farbenprächtigen Abbildungen
der Propheten, hier Daniel und Hesekiel, verziert.
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Auf
Teilen des Gestühls klären Schnitzereien
und Inschriften, welche der alteingesessenen Familien hier während
der Messen sitzberechtigt waren. Nichts Büsum-typisches, denn
auf der Ostseeinsel
Fehmarn haben wir auch solche "Reservierungen"
entdeckt.
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Neben
der reich verzierten und vergoldeten Kanzel
aus dem 18. Jahrhundert ...
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gefällt uns auch der etwa gleich alte Altar mit seiner Kreuzigungsgruppe.
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Die
Taufe
aus dem 13. Jahrhundert ließ angeblich der Seeräuber Cord Widderich auf
der Insel Pellworm mitgehen, als er 1412 nach Büsum übersiedelte,
um unterzutauchen: Er wollte hier als Kaufmann von ehrlicher Arbeit
leben. Das ging nicht lange gut, aber die Taufe blieb in Büsum...
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Das
dreimastige
Votivschiff "Der milde Herbst" stammt ursprünglich von
der Insel Föhr und wurde 1807 nach Büsum gebracht und hängt
nun hoch oben im Kirchenschiff ...
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gegenüber dem mächtigen, von der Decke hängenden Kreuz.
Von
unten sieht es so aus, als ob der Gekreuzigte das Schiff betrachtet
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Sehenswert
sind auch die Glasmalereien
an den Apsisfenstern: Hier abgebildet ist die Darstellung "Jesus und das Meer" aus dem Jahr 1911,
an den Fenstern daneben kann man "Jesus als Sämann" und als "Barmherziger Samariter"
sehen.
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Gegenüber
der Kirche St. Clemens, auf der anderen Seite der Schmiedestraße,
steht eines der ältesten Gebäude des Ortes, das Haus "Zur
Alten Post".
1866 wurde
hier die Büsumer Postagentur eröffnet, seit 1889 beherbergt
das Haus eine Traditionsgaststätte,
in der seit 1900 eine Dithmarsche Bauernstube mit Original-Möblierung
zu sehen
ist.
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Etwas
weiter treffen wir auf "Büsum
Open Air", das uns sehr stark an die Westerländer
Fußgängerzone erinnert, ...
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nur dass wir dort keine Palmen gesehen hatten.
Das Büsumer Klima
muss durch die südlichere Lage deutlich mediterraner sein ...
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Vorbei
an der Alten Schlosserei von 1875 gehen wir...
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zum
Deich nahe des Meerwasser-Wellenbades Piratenmeer mit seiner riesigen
Wasserrutsche und dem daneben liegenden Gesundheitszentrum Vitamaris.
Hier
erleben wir wieder einmal, wie sich Tagesbesucher in einem Kurort
lauthals über eine zu entrichtende Gebühr aufregen,
die sie für das Betreten des Deiches und des 3,5 Kilometer breiten,
bewachten und sehr gut gepflegten Strandes bezahlen sollen,
was übrigens auch für die öffentlichen Toiletten dort zutrifft.
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Uns
ist das jedenfalls 1,75 Euro wert. Kurgäste zahlen schließlich
über ihre Gästekarte oder Kurtaxe auch! Unglaublich! Gemotze
und Gezeter wegen 1,75 Euro! Und dann NICHT bezahlen und
die glimmende Zigarettenkippe auf den Gehweg werfen...
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Unterhalb
des Deiches stehen in der Hochsaison bis zu 3.000 Strandkörbe. Einen Sandstrand
sucht man hier wegen der Gezeiten aber vergebens: Baden ist nur bei Flut möglich.
Bei Ebbe zieht sich die Nordsee hier sehr sehr weit zurück -
und ermöglicht ausgedehnte Wattwanderungen.
Um Risiken
zu vermeiden, sollte man sich allerdings einer geführten Wattwanderung
anschließen, bei der man zusätzlich detaillierte Informationen
zum Naturraum Wattenmeer erhält.
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Im
Westen ragt ein 22-stöckiges Apartment-Hochhaus über den Deich
- zum Glück weitab des alten Ortskerns.
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Dahinter
haben die Büsumer einen künstlichen Wattensandstrand
aufgespült, damit ihre Gäste unabhängig von den Gezeiten baden
können.
Das Wasser der "Perle-Bucht" ist übrigens
echtes Meerwasser, das bei Niedrigwasser durch ein
Wehr am Zurücklaufen ins Watt gehindert wird.
Davor gibt
es eine riesige Liegewiese und im aufgeschütteten Sand einen
weitläufigen Kinderspielplatz. Im Sommer ist hier bestimmt jede
Menge los!
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Wir
sitzen noch lange hier am Deich und genießen die wärmende Nachmittags-Sonne
sowie die frische Nordseebrise und beobachten die munter am
wolkenlosen Himmel tanzenden bunten Drachen großer und kleiner
Drachenbändiger.
Der Sommer hat sich nun endgültig verabschiedet
und der Herbst hat Einzug gehalten.
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