Foto-Reisebericht -
Reiseführer - Reise-Info Flensburg
Zum Nordermarkt, Kompanietor und zur Marienstraße
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Schräg
gegenüber der Heiliggeistkirche und neben den alten
Fässern, die für das "Gold der Karibik" der
Firma Braasch werben, führt uns eine schmale Gasse...
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zum fünfstöckigen Westindienspeicher
aus dem Jahr 1789, dem größten Speicher der Stadt.
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Auf
der gegenüberliegenden Hofseite steht ein weiteres altes
Speichergebäude, der Querspeicher an der Speicherlinie 36.
Hier
im Hof wurde früher der Rum aus Übersee verschnitten
- sprich genießbar gemacht - und zusammen mit anderen
Waren in den Speichern eingelagert.
In den Hinterhofgebäuden
zur Hafenseite waren die Tagelöhner untergebracht, die
Kaufleute und Handelsherren wohnten in den herrschaftlichen
Vorderhäusern zur Großen Straße hin.
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An
der Speicherlinie findet man neben schönen Wohnhäusern...
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auch das bekannte Restaurant "Im Alten Speicher"
in einem denkmalgeschützten Gebäude aus dem Jahr 1766,
das früher der Lagerung von Getreide diente.
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Wir
kehren zur Großen Straße zurück.
An der Fassade
des Hauses Große
Straße Nr. 16 erinnert die Sandsteinstatue eines Löwen aus dem
18. Jahrhundert daran, dass hier früher die Löwen-Apotheke
ihren Sitz hatte.
Heute findet man hier - wie
in vielen herrschaftlichen und repräsentativen Gebäuden
- ein Geldinstitut.
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Auf
der gleichen Straßenseite erreichen wir kurz darauf
die Alte Börse aus dem Jahr 1788, deren Giebel mit sechs
offenen Bögen verziert ist.
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Auf
der gegenüberliegenden Straßenseite stehen mehrere gut
erhaltene Handwerkerhöfe, darunter das Haus mit dem
verzierten Backsteingiebel mit dem Restaurant Börsenkeller
und der angrenzende Neptun-Hof.
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In
diesem Teil der Großen
Straße, kurz vor dem Nordermarkt, sind die Tiefbauarbeiten bereits
abgeschlossen und die ersten Tische und Stühle wieder
draußen. Angenehm ist das Sitzen hier noch nicht, denn
der Wind bläst jede Menge Fugsand durch die Häuserzeile
Richtung Nordermarkt, ...
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auf dem man wesentlich angenehmer sitzen kann.
Der
Nordermarkt von Flensburg entstand zu Beginn des 13.
Jahrhunderts, weil die inzwischen deutlich größeren
Handelsschiffe bedingt durch ihren größeren Tiefgang
die Flachwasserzone an der Hafenspitze nicht mehr erreichen
konnten.
Folglich entstand hier im Norden an
der heutigen Schiffbrücke ein zweiter Stadtteil mit
Wohnhäusern und Speichergebäuden, um die einlaufenden
Schiffe ohne aufwendige Transportwege schnell entladen
zu können.
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An
der Einmündung der Norderstraße in den Nordermarkt steht
der "Schrangen-Bau", ein Bogenganggebäude aus dem
Jahr 1595, ...
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in
dessen Arkadengang, den Schrangen, einst die Schlachter und
Bäcker ihre Waren feilboten.
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Die
Mitte des Nordermarktes schmückt der Neptunbrunnen,
der 1758 im Rokoko-Stil geschaffen wurde.
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Durch
die Schiffbrückstraße
erreichen wir den Alten Schiffbrückplatz mit der von dem Flensburger
Bildhauer Hermann Menzel entworfenen Skulptur der Windsbraut.
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Der
Hunger treibt uns in das schräg gegenüber liegende Fördestübchen
am Willy-Brandt-Platz, dem ein Eiscafé angeschlossen ist und
genießen unter einem der großen Sonnenschirme eine ausgezeichnete
Fischplatte...
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und den Blick auf den Hafen von Flensburg und die Kirche
St. Jürgen.
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Hier
an der Fördebrücke liegt der Motor-Ewer "Gertrud"...
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und daneben die "Alexandra", das letzte seegehende
Passagierdampfschiff Deutschlands, dessen Kessel in
den Sommermonaten an Sonntagen für Fördefahrten und
zu besonderen Anlässen geheizt wird.
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Die
420 PS starke und 12 Knoten schnelle "Alex"
lief 1908 in Hamburg vom Stapel und wurde von Prinzessin
Alexandra zu Schleswig-Holstein-Glücksburg getauft.
Im
Dienst der "Vereinigten Flensburg-Ekensunder und
Sonderburger Dampfschiffsgesellschaft" wird der
Dampfer dann im Liniendienst auf der Flensburger Förde
eingesetzt.
Im Jahr 1936 erhält die "Alexandra"
während der olympischen Regatten in Kiel einen Einsatz
als Begleitschiff, im Zweiten Weltkrieg wird sie militärisch
genutzt.
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Ab
1946 verkehrt die "Alex" wieder im Liniendienst
auf der Förde zwischen Flensburg und Glücksburg, und
während der Olympiade 1972 ist sie wieder in Kiel.
Nach
der Außerdienststellung 1975 rostet die Alexandra vor
sich hin, bis sie 1986 von einem Förderverein übernommen
und drei Jahre lang komplett saniert wird.
Inzwischen
wurde die "Alex" zum schwimmenden Wahrzeichen
von Flensburg.
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An
den Willy-Brandt-Platz grenzt das Kompagnietor
von 1602, in dem einst die Handelsbörse ihren Sitz hatte und
die Stadtwaage untergebracht war.
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Auf
der Hafenseite des Gebäudes findet man das Stadtwappen
mit der Inschrift "Gerecht und Metich alltidt sin
Mit Gades hülp bringt grodt Gewin - Gerecht und Mäßig
allzeit mit Gottes Hilfe bringt großen Gewinn"
sowie die Wappen von Dänenkönig Christian IV. und Königin
Anna
Catherina.
Die Tordurchfahrt darunter führt zur...
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Kompagniestraße mit dem Zunfthaus
der Kapitäne, Schiffer, Schiffszimmerleute, Segelmacher und
Reepschläger aus dem Jahr 1755.
Das "Flensburger Schiffergelag"
wurde 1580 gegründet, kümmerte sich besonders um Schiffbrüchige
und verarmte Seeleute und hatte sein Domizil bis 1996
im Kompagnietor. Dann musste es dem "Europäischen
Zentrum für Minderheitsfragen" weichen.
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Wir
folgen der Kompagniestraße, ...
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passieren das ehemaliges Pastorat der
St. Marien-Kirche von 1583 ...
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und erreichen an der Einmündung der Mühlenstraße in
die Norderstraße den "Porticus", ein Fachwerkhaus
aus dem Jahr 1740, in dem das Orpheus-Theater- "...
eines der kleinsten und feinsten Theater Deutschlands"
über gerade einmal 60 Plätze verfügt.
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Es
lohnt sich, hier in die Marienstraße einzubiegen, denn
hier findet man zwanzig denkmalgeschützte
Häuser, ...
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viele davon mit alten Fachwerk, dessen Gefache gemauert
und farbenfroh gestrichen sind.
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Besonders
interessant ist das Haus Mühlenstraße Nr. 8 mit der
großen Weinrebe über dem Eingang:
Das Haus Johannsen
ist...
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das letzte Flensburger Rumhaus, in dem auch heute noch
Rum hergestellt wird.
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Das
Rumhaus Johannsen bietet in seinem Schaufenster eine
breite Palette von Hochprozentigem, aber da heute Sonntag
ist...
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