Foto-Reisebericht
- Reiseführer - Reise-Info
Hasselt "Von der Sint Quintinuskathedraal zum TT-Center und zur Sint Rochuskerk"
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Auf
der Ostseite des Grote Markt zweigt die "Kortstraat"
ab, die zur gotischen "Sint
Quintinuskathedraal" zwischen Vismarkt und
Fruitmarkt führt.
Bereits im 11. Jahrhundert
besaß die Sint Quintinus-Gemeinde von Hasselt
eine romanische Kirche, die um das Jahr 1250
in frühgotischem Stil überbaut wurde.
In der zweiten
Hälfte des 14. Jahrhunderts begann man, an
das neue Kirchenschiff Kapellen anzubauen, im frühen
15. Jahrhundert wurde das Gotteshaus dann um
das heutige Querschiff und den Chor erweitert.
Der
mächtige, 63 Meter hohe Turm der Kathedrale
entstand im 18. Jahrhundert. Er wurde mit goldenen
Zifferblättern verziert und dominiert das Zentrum
der Stadt.
Zwischen 1862 und 1879 wurde die
Sankt Quintinus Kathedrale unter Leitung des belgischen
Architekten Jean-Charles Delsaux saniert und restauriert.
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Die
Gewölbe des Hauptschiffes der
Sint
Quintinuskathedraal werden von weißen Säulen getragen,
die auf runden Kalksteinsockeln ruhen und die mit
blumengeschmückten Kapitellen verziert sind.
Rundsäulen
trennen auch die Seitenschiffe von den Seitenkapellen, über dem Chor sind Spitzbogenarkaden
zu sehen.
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Sehenswert
sind neben dem reich verzierten Altar ...
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auch das Renaissance-Chorgestühl aus dem Jahr 1549
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und die Barock-Kanzel von 1637.
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An
einigen Säulen erkennt man gotische Fresken aus
dem 14. und 15. Jahrhundert.
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Farbenprächtig
zeigen sich die hellen Glasfenster der Seitenschiffe
und Kapellen.
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Auf
der hölzernen Empore über dem Eingang zum Gotteshaus
wurde 1783 eine Orgel des Maastrichter Orgelbauers
J. Binvignat & L. Houdtappel
installiert.
Die damals noch erhaltenen Orgelpfeifen
aus dem 16. Jahrhundert wurden dabei wiederverwendet.
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Wieder
vor der Sint
Quintinuskathedraal lohnt sich auch
ein Blick nach oben.
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Das
gilt übrigens für das ganze Zentrum: Man findet
hier eine Reihe alter und origineller Reklameschilder
wie das von "Sarlee reizen" ...
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oder das Zunftschild
"Int' Haaske".
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Wir
spazieren nun über den Vismarkt zum modernen Einkaufszentrum
"TT-Center" an der Maastrichterstraat.
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Gegenüber
dem Einkaufszentrum steht der Brunnen
"Het Borrelmanneke", dessen bronzene Skulpturengruppe
von dem Bildhauer Lou Boonman aus Neerpelt im Jahr
1980 geschaffen wurde.
Das auf einer
Kuh sitzende "Getränkemännchen" ließ die
Stadtverwaltung im September 1981 als Symbol für
die industrielle Vergangenheit der Geneverstadt
Hasselt aufstellen.
Während des im Oktober
stattfindenden Geneverfestes fließt aus dem kleinen
Fass des Borrelmanneke anstatt Wasser feinster Hasselter
Genever.
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Folgt
man nun der Maastrichterstraat und passiert die
mit
Kacheln verzierte Klinkerfassade der "Apotheek
Vanroelen", ...
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dann steht man kurz darauf vor dem modernen Gebäude
des Tourismusbüros, wo man neben vielen
Infos und Broschüren zur Stadt und dem Umland...
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auch die Hasselter Spezialitäten bereit hält, darunter
"De
Klok"- Jenever in den Variationen Schokolade und Vanille.
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Vor
der Touristinfo sprudelt der Brunnen mit der von
Hunden umgebenen "Borrelvrauwke", die
von ihrem Standplatz aus ihren Mann vor dem TT-Center
nicht sehen
kann.
Wem die Bronzeskulptur zuzuschreiben
ist konnten wir nicht in Erfahrung bringen.
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Hinter
dem Tourismusbüro steht auf der gleichen Seite der
Maastrichterstraat das Haus "De Pasteye",
dessen Wandanker das Jahr 1687 aus Baujahr ausweisen.
Das
Klinker- und Fachwerkgebäude wurde durch die Jahrhunderte
als Handwerkerhaus, Brennerei und Gaststätte
genutzt.
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Kurz
dahinter, an der Einmündung der "Guido Gezellestraat"
in die Maastrichterstraat, erreichen wir "Het Stadsmus",
das Städtische Museum zur Geschichte der Stadt Hasselt
und
der Grafschaft Loon.
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Het Stadsmus
wurde in zwei nebeneinander stehenden Villen untergebracht,
die man miteinander verband.
Glanzstücke
der Ausstellung sind Artefakte aus der ehemaligen
Abtei Herkenrode,
darunter
die älteste Monstranz weltweit, die im Jahr
1286 aus vergoldetem Silber geschaffen wurde.
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Wir
folgen von hier aus weiter der Maastrichterstraat
und kommen zum spätgotischen "Refugehuis",
einem der ältesten Steingebäude der Stadt.
Der
sich um einen großen Innenhof gruppierende große
Häuserkomplex wurde von 1542 bis 1545 als Refugium
der Abtei von Herkenrode aus Ziegel- und Mergelstein
erbaut und später als Verwaltungsgebäude genutzt.
Ende
des 18. Jahrhunderts ging das Refugehuis in
privaten Besitz über, ab 1833 wurde es bis 1945
vom Militär genutzt und "Herkenrodekazerne"
genannt.
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Vor
dem Refugienhaus steht die Statue "De Piot"
des Bildhauers Marc Cock aus dem Jahr 1984.
Die
Soldatenskulptur erinnert daran, dass Hasselt 150
Jahre lang Garnisonsstadt war.
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Durch
"Persoonstraat" und "Zuivelmarkt"
spazieren wir weiter zum klassizistischen Torhaus des ehemaligen
Beginenhofes, in dessen Gebäuden man heute das "Z33",
das "Huis voor actuele Kunst" findet.
Der
Name Z33 geht auf die Postadresse des Beginenhofes
zurück: Zuivelmarkt Nr. 33.
Das Z33 bietet kunstinteressierten Besuchern wechselnde Ausstellungen
zu den Themen Design, Medien und Kunst.
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Die
den Innenhof
des ehemaligen Beginenhofes begrenzenden Gebäude
wurden teilweise Mitte des 18. Jahrhunderts
errichtet und werden von den Fakultäten der
Kunstuniversität genutzt.
Das an das Torhaus angrenzende
Gebäude "VLEUGEL '58" wurde
im Jahr 1958 für Ausstellungen umgebaut.
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Im Innenhof des
Beginenhofes existieren noch
Überreste der einstigen Kirche, die im Jahr
1944 zerstört wurde und nach dem Zweiten Weltkrieg
in einen Ruinengarten integriert wurden.
In
den üblicherweise außerhalb der Stadtmauern
gelegenen Beginenhäusern wohnten Frauen aus
unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und verbrachten
ein Leben in freiwilliger Armut und Keuschheit und
pflegten Alte und Kranke.
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Die Beginen von
Hasselt wurden im Jahr 1245 erstmals erwähnt.
Zwar wurden ihre Gebäude während der Reformation
im Jahr 1567 weitestgehend zerstört, vier Jahre
später erfolgte jedoch eine Neugründung
im maasländischen Stil, nun innerhalb der Stadtmauern.
Im 18. Jahrhundert erfolgten mehrere Erweiterungen.
1946 wurde der
weitläufige Gebäudekomplex von der Provinz
angekauft und darin die "Provinciale Bibliotheek"
untergebracht.
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Zurück
auf dem Zuivelmarkt spazieren wir weiter in nördlicher
Richtung und erreichen durch die "Paardsdemerstraat"
das "St. Rochusklooster" in der "Minderbroederstraat".
Der
Orden der Minderbroeder (Franziskaner) kam im Jahr
1634 nach Hasselt und begann 1645 mit dem Bau
des Klosters, die zugehörige Barock-Kirche
konnte 1655 geweiht werden.
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Die an die
St. Rochuskirche angebauten Klostergebäude
entlang der Minderbroederstraat erhielten ihr heutiges
Aussehen im 18. Jahrhundert während größerer
Umbauarbeiten. Das große massive Tor führt
in den quadratisch angelegten Innenhof.
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Die
einschiffige Sint
Rochuskerk wurde aus Ziegelsteinen errichtet und
mit Mergelstein verziert.
Man betritt das
Gotteshaus durch das mit Pilastern verzierte Eingangsportal
der vergleichsweise schlicht gehaltenen Giebelseite,
an der in zwei Nischen die Statuen der Heiligen
Antonius und Franziskus zu sehen sind.
Die
Giebelspitze trägt ein schlichtes Steinkreuz.
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Das Gewölbe im
Kircheninneren ist mit barockem Stuck
verziert.
An
der rechten Seitenwand hängen sieben Großgemälde
von Louis Franciscus Asperslagh aus
dem Jahr 1947.
Sehenswert
sind neben einer hölzernen Statue Unserer Lieben Frau
aus dem 16. Jahrhundert auch der Marmor-Altar
aus dem 17. Jahrhundert und die neoklassizistischen
Beichtstühle aus dem frühen 20. Jahrhundert.
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1925
errichtete man nach den Plänen von
Raymond Lemaire die neoromanische Grabkapelle für Pater Valentius
Paquay, den "Heilig Paterke van Hasselt".
Pater Valentinus Paquay
wurde 1828 in Tongeren geboren und
trat mit 21 Jahren dem Orden bei. Nach seiner
Ordination im Jahr 1854 lebte er fast durchgängig
im Kloster Hasselt, wo er am 01.01.1905 verstarb.
Ihm
werden viele wundersame Heilungen zugeschrieben,
weshalb sein Grab und das angrenzende Pater Valentius
Museum zur Pilgerstätte wurden.
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An
dem Übergang der Minderbroederstraat in die
Dorpstraat...
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biegen wir in die nordwärts führende "Isabellastraat"
ein, ...
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wo man - warum auch immer - Passanten nicht gerade
willkommen heißt.
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Vorbei
an der verglasten
Nische mit einer Statue der Heiligen Maria als Gnadenmutter mit
dem Kind...
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erreichen wir nach wenigen Schritten den Ausgangspunkt
unseres Stadtrundganges: Die "Molenpoort".
Hier
floss einst die "Nieuwe Demer", an der
bis zum Ende des 19. Jahrhunderts die Stadtmühle
"Aan de Molenpoort" stand.
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