Foto-Reisebericht -
Reiseführer - Reise-Info Kempten
im Allgäu
"Zur Basilika St. Lorenz und zum Kornhaus "
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Bedingt
durch die früher getrennte Stadtentwicklung gibt es
in Kempten auch heute noch zwei Markttage: Mittwoch
und Samstag.
Eigentlich wird der Markt auf
dem Hildegardplatz abgehalten. Wegen dessen großflächiger
Umgestaltung findet
man die Marktstände übergangsweise
auf dem Residenzplatz...
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neben dem Wasserspiel
und vor dem dahinter gelegenen "Landhaus"
aus dem Jahr 1732, in dem früher die Stände der Stiftstadt zusammenkamen.
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Links
angrenzend steht das sehenswerte
"Zumsteinhaus", das 1802 von der aus Savoyen eingewanderten
Familie "De La Pierre" erbaut wurde.
Hier
ist seit 1961 das "Römische Museum" untergebracht, das
im Erdgeschoss die historischen Funde aus dem römischen Cambodunum zeigt
und die zweitausendjährige Geschichte der Stadt
nachzeichnet.
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Neben dem Zumsteinhaus führt ein Weg durch
das große schmiedeeiserne Tor in den zentral gelegenen
Stadtpark, der einst als "Schwaigwiese"
die Reichs- und die Stiftstadt miteinander verband.
Der Park mit seinen Feuchtbiotopen wurde
von Bürgermeister Adolf Horschler initiiert, geplant
und angelegt wurde er von dem Gartenarchitekten
Max Kolb zwischen 1891 und 1893 im englischen Stil.
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Im
südlichen Teil am Königsplatz findet man einen von
hohen Bäumen überragten klassizistischen Musikpavillon
von 1904.
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Dass
in Kempten schon seit Jahrhunderten nicht nur Bier
sondern auch Wein getrunken wurde belegt die Traditions-Weinwirtschaft
"Zum Goldenen Fass", die bereits 1763
gegründet wurde.
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Das
über der Eingangstür hängende Wirtshausschild mit
den Reben und dem Goldenen Fass gefällt uns.
Leider
ist die Weinwirtschaft bei unserem Besuch geschlossen.
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Durch
das Heidengässele und die Theaterstraße erreicht
man das Stadttheater von Kempten.
Im historischen
Kern des Gebäudes wird schon seit Jahrhunderten
Theater gespielt, der moderne Eingangsbereich entstand
während der Renovierungsarbeiten der Jahre 2006
und 2007.
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Über
dem Vorplatz des Theaters hängt ein außergewöhnliches
Kunstwerk:
Der Wolkenbrunnen "Cumulus: Cambodunum"
des in Lindenberg im Allgäu geborenen und in München
wirkenden Kunstprofessors Stefan Huber regnet stündlich.
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Vorbei
an der alten Stadtmauer und dem Spielplatz "Pfeilergraben"
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erreicht man die vor dem Nordflügel
der Residenz verlaufende Hofgartenstraße und den
gepflegten, auf zwei Ebenen gelegenen Hofgarten...
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mit der Orangerie aus dem Jahr
1780, die einst den Fürstäbten als Großgewächshaus
diente.
Heute befindet sich in dem Barockbau die Stadtbücherei.
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Der
Baumbestand im Hofgarten ist sehenswert, besonders
die älteste in Deutschland stehende Robinie.
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In
der nahe gelegenen Landwehrstraße befindet sich
der
ehemalige Marstall, in dem das "Alpinmuseum"
untergebracht ist.
Das größte alpingeschichtliche
Museum Europas erzählt die Geschichte des Bergsteigens,
des Extremkletterns und des Skilaufs.
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Wir
schauen uns noch den Entenbrunnen des
Bildhauers Hans Wachter vor der Sing- und Musikschule
an der Prälat Götz Straße an, von dem aus man unser
nächstes Ziel sieht.
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Dort
wo die im Jahr 1632 von den Schweden so schwer beschädigte
Kloster- und Pfarrkirche
der 1803 säkularisierten Benediktinerabtei stand, dass sie 1634 abgebrochen
werden musste, lies Fürstabt Roman Giel
von Gielsberg zwischen 1652 und 1670 eine neue Stiftskirche
erbauen.
Baumeister waren Michael Beer
aus Au und dessen Nachfolger Johann Serro aus Graubünden.
Geweiht wurde das Gotteshaus im Jahr 1748 dem
Heiligen
Lorenz.
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Der ursprünglich
aus Langhaus und Chor-Oktogon
bestehende Sakralbau wurde im
frühen 18. Jahrhundert um vier Rundkapellen an
den Seitenschiffen ergänzt, die Türme wurden erst
im Jahr 1900 vollendet.
1969 erhob Papst Paul VI.
die heutige Pfarrkirche St. Lorenz zur Basilica
minor.
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Sehenswert
ist die
Ausstattung von St. Lorenz: Neben reichen, von Johann Zucalli aus Roveredo
geschaffenen Stuckverzierungen und dem Ablöse-Altar aus der Zeit des Kirchenbaus
verfügt die Basilika über zwei
Seitenaltäre von Johann Georg Übelhör aus dem Jahr
1745, eine große
Hauptorgel von 1866 und zwei Chororgeln, die um 1740
eingebaut wurden.
Der Chor unter der Kuppel
war früher dem Stift vorbehalten und durch ein Gitter
vom Langhaus getrennt, das der Allgemeinheit als
Pfarrkirche zur Verfügung stand.
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Das
Chorgestühl zeigt schöne Stuck-Marmor-Intarsien-Platten der
Vorarlberger Stuckatorin Barbara Hackl, die wie
die Deckenfresken
"Lobpreisung Gottes" von Andreas Asper
aus Konstanz um 1670 entstanden.
Weitere
Highlights sind das Chorgitter
mit dem Wappen von Fürstabt Engelbert von Syrgenstein,
die
Rokoko-Seitenaltäre, der Kreuztragende Heiland unter der Kanzel, der
von Jörg Lederer um 1530
geschaffen wurde, sowie ein gotisches Astkreuz aus
der Zeit um 1350.
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Im
Jahr 1700 wurden an die Seitenschiffe vier Rundkapellen
angebaut, darunter die Taufkapelle mit einem sehenswerten
Taufstein.
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Seitlich
von St. Lorenz
liegt der im
Umbau befindliche Hildegardplatz ...
... mit dem "Landhaus" und
einer sich anschließenden Häuserzeile aus dem späten 17. Jahrhundert.
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Im
Nordwesten wird der Hildegardplatz von der "Brauereigaststätte zum Stift" begrenzt.
Das
Gebäude wurde um 1680 errichtet und verfügt heute
über einen einladenden und den wohl größten
Biergarten der Stadt.
Einen Besuch verschieben
wir auf einen späteren Zeitpunkt, denn wir wollen
uns noch...
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das alte Kornhaus hinter dem modernen Wasserspiel
auf der gegenüber liegenden Straßenseite ansehen,
dessen "Wasservorhang" von
den Kemptenern auch als "Autowaschstraße"
bezeichnet wird.
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Das
alte Kornhaus der Stiftsstadt ist verziert mit dem
Wappen des Fürststiftes Kempten, das die Königin Hildegard auf rot-blau geteiltem Schild
zeigt.
Rechts daneben erkennt man das Familienwappen
des schwäbischen Adelsgeschlechtes "von Bodman".
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Das
Gebäude mit dem
charakteristischen Valutengiebel ...
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... wurde zwischen 1698
und
1701 nach Plänen des Barock-Baumeisters Johann Jakob Herkommer für
Fürstabt Rupert von Bodman dreigeschossig
errichtet und diente der Stiftsstadt als Kornlager.
Zwischen
1874 und 1876 entstand hier der "Kornhaussaal",
der Festsaal der Stadt Kempten. Seit 1925 findet
man im Nordflügel des Kornhauses das "Allgäu-Museum",
das den Besuchern die Zeit der Fürstäbte, Bürgern
und Bauern näher bringt.
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