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Hansestadt Lübeck
  
Vom Dom durch den Malerwinkel zur Kirche Sankt Petri

 


Denkmal für Heinrich den Löwen vor dem Dom zu Lübeck





Als wir das Domportal erreichen, hängt ein Schild an der Tür: "Wegen Trauung geschlossen". Was nun? Wir setzen uns erst einmal auf den Sockel unter dem von hohen Linden überragten und an Heinrich den Löwen erinnernden König der Savanne und warten einige Minuten.

Dann beschließen wir, uns erst einmal das Domviertel anzuschauen und später hierher zurückzukehren. Trauungszeremonien dauern meist nicht länger als eine Stunde...


Rainassance-Backsteinfassade am Zeughaus der Hansestadt Lübeck




Direkt neben dem Domvorplatz befindet sich das Zeughaus. Das vom Ratsbaumeister Hans von Rode im Jahr 1594 erbaute Renaissancegebäude wurde früher als Kornhaus, Zeughaus, Wollmagazin und Polizeistation genutzt und erinnert uns an die alten Häuser nahe unserer Heimat jenseits der niederländischen Grenze. Der ursprünglich vorhandene Stufengiebel wurde bei Umbauarbeiten im Jahr 1822 begradigt.

In einer Nische über dem Eingang sieht man die Statue des heute arbeitslosen Kriegsgottes Mars, der einst die im Zeughaus eingelagerten Waffen der Hanse schützte. Heute beherbergt das Zeughaus die Völkerkundesammlung der Stadt Lübeck.


Backsteinturm der katholischen Herz-Jesu-Kirche an der Parade in Lübeck








Schräg gegenüber an der Parade ragt der Turm der Herz-Jesu-Kirche in den wolkenlosen blauen Himmel. Das katholische Gotteshaus ist vergleichsweise jung, es wurde ab 1888 erbaut und 1891 geweiht.


Lichtdurchflutetes Hauptschiff mit auf schlanken Säulen ruhenden Jochen in der Herz-Jesu-Kirche in Lübeck









Die Joche des lichtdurchfluteten Hauptschiffes ruhen auf schlanken Säulen, der Chor wird durch die Glasmalereien der hohen und schmalen Chorfenster in ein feierliches rötlich-warmes Licht getaucht.


Krypta der Herz-Jesu-Kirche in Lübeck




Im rechten Seitenschiff führt eine Treppe nach unten in die Krypta, die als Gedenkstätte für die vier Lübecker Geistlichen Hermann Lange, Eduard Müller, Johannes Prassek und Karl Friedrich Stellbrink dient, die nach einem Schauprozess am 10. November 1943 von den Nazis hingerichtet wurden.


Die Form und Farbe des Stadtpalais Schloss Rantzau in Lübeck wirkt auf uns gepflegt und einladend



Auf der gegenüberliegenden Straßenseite gefällt uns das neugotische Stadtpalais Schloss Rantzau, das sich Graf Kuno von Rantzau im Jahr 1858 erbauen ließ.

Teile der bereits vorhandenen Bausubstanz der Domkurie wie der gotische Hofgiebel aus dem 15. Jahrhundert und der Festsaal aus dem 18. Jahrhundert wurden beim Bau integriert.


Die mächtigen Türme des Lübecker Doms überragen die hohen Bäume auf dem Domvorplatz


Wir gehen nun zum Dom zurück und haben Glück: das Brautpaar steht zum Foto-Shooting vor dem Paradies, nicht weit entfernt von Fegefeuer und Hölle. Welch eine Symbolik...

Der Lübecker Dom wurde im Jahr 1173 von Heinrich dem Löwen als Nachfolgebau für eine kleine Holzkirche gegründet, nur 13 Jahre nachdem die Stadt Bischofssitz geworden war.

Die Backsteinbasilika war um 1228 fertiggestellt, geweiht wurde er im Jahr 1247, danach wurde das Paradies angebaut. Ab 1266 wurde eine Erweiterung des Gotteshauses notwendig, weil sowohl die Gemeinde als auch das Domkapitel deutlich größer geworden waren: die Seitenschiffe wurden angebaut, ein gotischer Chor wurde angebaut, Seitenkapellen entstanden und aus dem romanischen Gebäude wurde eine gotische Hallenkirche, die später mit barocken Verzierungen ausgestaltet wurde.


Hauptschiff des Lübecker Doms mit Triumphkreuzgruppe von Bernt Notke



Der Dom wurde wie die meisten Sakralbauten der Stadt in der Bombennacht zu Palmsonntag 1943 schwer getroffen und weitgehend zerstört, das Chorgewölbe und ein Seitenschiff stürzten ein, Feuer vernichtete das Dach, die Orgel, den Hochaltar und das Chorgestühl, die Fenster lagen in Scherben.

Es grenzt an ein Wunder, dass in all dieser Zerstörung die von Bernt Notke im Jahr 1477 geschaffene, 17 Meter hohe Triumphkreuz-Gruppe mit ihren über 70 Figuren nur leicht beschädigte wurde und der Passionsaltar von Hans Memling aus dem Jahr 1491 vollkommen unversehrt blieb.

Der Wiederaufbau begann 1958 und dauerte fast drei Jahrzehnte.


Stecknitzfahrer-Altar im Lübecker Dom





Der aus dem Jahr 1422 stammende Stecknitzfahrer-Altar überstand ebenso die Sprengbomben...


Alabasterreliefs verzierten die Kanzel im Lübecker Dom








... wie die von Moses gestützte Renaissance-Kanzel mit ihren mit Alabasterreliefs und das in der Taufkapelle auf 3 Engeln ruhende und mit Apostelfiguren verzierte bronzenen Taufbecken aus dem Jahr 1455.


Grabkapellen grenzen an die Seitenschiffe des Lübecker Doms








Die vorhandenen Seitenkapellen wurden ab dem 16. Jahrhundert als Grablege für Kirchenfürsten und reiche Lübecker Kaufmannsfamilien genutzt.


Reich verzierter Lettner im Dom zu Lübeck







Der spätgotische Lettner von Bernt Notke teilt mit seinen 3 Jochen den Chorraum vom Hauptschiff ab und bietet auch für einen großen Kirchenchor ausreichend Platz.

Reich verziert ist auch die große Uhr aus dem frühen 17. Jahrhundert.


Schwerer Leuchter über dem gotischen Löwen im Dom von Lübeck









Auch im Dom-Inneren erinnert ein goldener gotischer Löwe aus dem 14. Jahrhundert an den Gründer.


Das Zeughaus von Lübeck wird von den mächtigen Domtürmen überragt








Wieder an der frischen Luft gehen wir noch einmal am Zeughaus vorbei und biegen in die Hartegrube ein, ...


Typisches Stufengiebelhaus in der Hartegrube in Lübeck









... finden auch hier sehr alte Häuser mit den typischen Stufengiebeln...


Holzschnitzereien an Schwans Hof in der Hartegrube in Lübeck








... und gehen zu Schwans Hof in der Hartengrube 18, dem ältesten Wohngang der Stadt, der im Jahr 1296 von Johannes von Schwane gegründet wurde und...


Blick durch den Gang in den Innenhof von Schwans Hof und auf den Turm von St Petri in Lübeck








... von dessen idyllischem Innenhof wir einen wunderschönen Blick auf das letzte Ziel unseres Rundganges durch die alte Hansestadt haben: den hochaufragenden Turm der Kirche St. Petri.


Backsteinfassade des Alten Amtshauses der Stecknitzfahrer in Lübeck




Etwas weiter die Hartegrube hinab steht auf der anderen Straßenseite das Alte Stecknitzfahrer Amtshaus, indem einst die Angelegenheiten der Stecknitzfahrer geregelt wurden.

Ab dem Ende des 14. Jahrhunderts transportierten die Stecknitzfahrer mit ihren Booten das "weiße Gold", das in Lüneburg gewonnene Salz, über die Stecknitz und durch den 1398 erbauten Stecknitzkanal in die Hansestadt. Dort wurde es in den Salzspeichern an der Trave zwischengelagert, bevor es dann auf Koggen verladen und in die skandinavischen Länder verschifft wurde, wo das kostbare Gut zur Einlagerung des Fischfangs benötigt wurde.


Begrünte Fassaden in der Hartegrube in Lübeck










Wir folgen weiter der Hartegrube, um dann...


Kletterpflanzen ranken an einer alten Fassade eines Hauses An der Obertrave in Lübeck empor










... in die Straße An der Obertrave einzubiegen und ...


... zur Dankwartsbrücke zu spazieren, ...


Panoramablick auf den Lübecker Malerwinkel von der Dankwartbrücke

... von der man einen phantastischen Blick auf den Malerwinkel an der Obertrave hat.

 


Wasserspiele am Ufer der Obertrave in Lübeck





Während die Jugend die warme Mai-Sonne zu ersten Plantschereien nutzt, ...


Rote Sonnenschirme der Straßencafes an der Obertrave vor weissen Häuserfassaden






... lassen sich die Erwachsenen im Schatten der Sonnenschirme der Cafes und Restaurants an der Obertrave verwöhnen.


Stufengiebel und historische Fassaden der alten Salzspeicher an der Stadttrave in Lübeck






Wir sehen uns noch die Alten Salzspeicher an der Stadttrave an, in denen das Lüneburger Salz zwischengelagert wurde und gehen dann...


Treppengiebel und Barockfassaden in der Großen Petersgrube in Lübeck








... vorbei an der Einmündung in die Große Petersgrube mit ihren gotischen Treppengiebeln und Barockfassaden und biegen schließlich ...


Turm von Sankt Petri zwischen alten Backsteinfassaden und unter einem wolkenlosen blauen Himmel über Lübeck









... in die Kleine Petersgrube ein, hinter der wieder der schlank aussehende Turm von St. Petri zu sehen ist.


Museum für Puppentheater in der Kleinen Petersgrube in Lübeck








Hier in der Kleinen Petersgrube kommen wir am Museum für Puppentheater vorbei, in dem Fritz Fey mehr als Tausend Theaterspielpuppen aus drei Jahrhunderten ausstellt; die Exponate stammen aus Europa, Afrika und aus Asien.


Fassade des Lübecker Marionettentheaters am Kolk








In unmittelbarer Nähe am Kolk befindet sich das Lübecker Marionettentheater, in dem die alte Tradition des Theaterspiels mit Hand- und Stockpuppen sowie Marionetten und mit einem abwechslungsreichen Spielplan noch gepflegt wird.


Backsteinkirche Sankt Petri in Lübeck mit schlankem Turm








Die fünfschiffige Petrikirche wurde im 13. Jahrhundert erbaut und im 14. und 15. Jahrhundert um mehrere Kapellen erweitert.

Heute wird St. Petri nicht mehr zu Gottesdiensten genutzt, ...


Hohe schlanke Säulen tragen die Vierungen in der Kirche Sankt Petri in Lübeck







... das hohe, helle und recht schmucklose Kircheninnere dient als Ausstellungsraum und Konzerthalle.

Im Vorraum von St. Petri findet man den Eingang zu einem Fahrstuhl, mit dem man gegen eine kleine Gebühr zur Erhaltung nach oben...


Tief unterhalb der Aussichtsplattform von Sankt Petri in Lübeck stehen die Alten Salzspeicher






... zur Aussichtsplattform fahren kann, von der man einen tollen Blick nicht nur auf die Alten Salzspeicher und Holstentor hat, ...



... auch die Aussicht auf das Panorama der Stadt ist wirklich sehenswert.

Panorama von Lübeck vom Feuerschiff bis zum historischen Rathaus


Wir bleiben recht lange hier oben und schauen und genießen.


Wir werden sicherlich bald wieder hier sein.
Denn wie sagte Friederike Buddenbrook in Thomas Manns weltberühmtem Roman?

"Es gibt ein Wiedersehen!"
 

Bestimmt!



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Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:

Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.



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Seite erstellt: 31.05.2007