Foto-Reisebericht
- Reiseführer - Reise-Info
Nijmegen
- Nimwegen Vom
Valkhof Park zum Kronenburger Park
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Am
"Museum De
Stratemakerstoren" biegen wir links ab und
folgen den Straßen "Veerporttrappen" und
"Lindenberg"
bis zur Victoriastatue am Eingang zum "Valkhof Park"
Die
auf einem Sockel mit der Inschrift "Eendracht maakt Macht"
stehende Statue der Siegesgöttin wurde von dem Nimweger
Stadtarchitekt Jan Jacob Weve entworfen und 1884
aufgestellt als Erinnerung an den
Bau der Eisenbahnlinie Nijmegen-Kleve, die am 6. August
1865 eröffnet wurde.
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Die einen
Kranz haltende Göttin
ist ein Abbild der von Christian Daniel Rauch für
die Walhalla
geschaffenen Victoria-Statue.
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An
der Westseite des Valkhof Park steht die sehenswerte
"Valkhofkapel".
Die auch "Sint
Nicolaaskapel" genannte Kapelle wurde um 1030 innerhalb
der Mauern der von Karl dem Großen im Jahr 768 gegründeten
Nimweger Kaiserpfalz errichtet.
Im Jahr 1047
wurde die Pfalz mitsamt der Kapelle durch einen
Großbrand völlig zerstört.
Erst als Kaiser
Friedrich Barbarossa im 12. Jahrhundert die
Pfalz zu einer mächtigen Burg umbauen ließ, wurde
die Valkhofkapel im Jahr 1155 wieder aufgebaut und
in die Burganlage integriert. Sie ist heute
einer der wenigen erhaltenen romanischen Zentralbauten
der Niederlande.
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Im Innenraum wird deutlich, dass
die Valkhofkapel nach dem Vorbild der karolingischen Pfalzkapelle
in Aachen erbaut wurde:
Der achteckige
Zentralraum wird von einem sechzehneckigenen Umgang
umschlossen und wie in Aachen hängt mittig ein massiver
und reich verzierter Leuchter.
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Hier
findet man auch ein Modell, das den Aufbau der mittelalterlichen
Burganlage verdeutlicht.
Die Kapelle erkennt man hinter der westlichen (linken)
Burgmauer.
Seit 1978 wird die Valkhofkapel
von der "Valkhofvereniging Nijmegen" betreut.
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Direkt
hinter der Kapelle verlief früher die Wehrmauer
der Burganlage, von der nur Teile erhalten blieben.
Hier hat man einen
tollen Blick über das Velorama und den Lindenberghaven
hinweg auf die Waal und den stählernen Bogen der
Waalbrug.
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Wir
durchqueren den herbstlich gefärbten Valkhof Park
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und erreichen nach wenigen Metern die "Barbarossa-Ruine".
Genau
genommen handelt es sich bei der Ruine um die Reste
der romanischen Chorapsis der "St. Maartenskapel".
Die
Martinskapelle wurde im 12. Jahrhundert im
Rahmen des Ausbaus der Barbarossa-Burg zeitgleich
mit dem Rittersaal, den Ställen und den Unterkünften
für die Bediensteten errichtet.
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Der
südöstliche Ausgang des Valkhof Park führt zum Markt
von Nijmegen und wird durch ein verziertes Tor und
eine schmiedeeiserne Brücke verziert.
Es
wurde von den Bürgern
der Stadt zu Ehren von drei Nimweger Ratsherren
gestiftet: Der Fabrikant Herman L. Terwindt, Rechtsanwalt
M. Walraven Francken und Kaufmann Johannes Hendrikus Graad van
Roggen planten und leiteten ab 1874 neben dem Abriss der alten
Festungsmauern auch den Ausbau der Stadt.
Die
feierliche
Einweihung fand am 17 August 1886 statt.
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Auf der
Ostseite des "Nijmeger Markt"...
... zeigt
das "Museum Het Valkhof" hinter seiner
von dem Architekten Ben van Berkels entworfenen
gläsernen Fassade neben alter und moderner Kunst
auch eine Vielzahl prähistorischer und römischer
Funde.
Sehenswert ist auch der "Friede
von Nijmegen Saal" im Untergeschoss, der dem
Frieden von Nijmegen der Jahre 1678-1679 gewidmet
ist.
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Strategisch
günstig gelegen ist "Martins Place" direkt
neben dem Museum: Wir machen hier eine kurze Pause und gönnen uns ein leckeres
Eis.
Dann spazieren wir durch die Burchtstraat zum nahe
gelegenen
"Stadhuis".
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Das
historische Rathaus ist heute lediglich der Vorbau der
Nijmeger Stadtverwaltung.
Es wurde 1555 nach
den Plänen des Stadtbaumeisters Herman van Herengraves
durch die Zusammenlegung von drei Wohnhäusern im
Frührenaissancestil errichtet.
Im Jahr 1880 wurde
das Stadhuis durch P.J.H. Cypers restauriert
und auf der Westseite erweitert.
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Im
September 1944 legte die flüchtende deutsche Wehrmacht
im Gebäude Feuer: Es wurde fast vollständig zerstört.
Der Wiederaufbau nach alten Plänen erfolgte von
1947 bis 1953 unter der Leitung von Bauingenieur
J.G. Deur. Zu dieser Zeit entstand auch der achteckige
Zwiebelturm.
Im "Schepenzaal" des
historischen Stadhuis wurde
früher Recht gesprochen, im "Trêvezaal"
verhandelte und unterzeichneten in den Jahren 1678/79 die
Gesandten von England, Frankreich, Schweden, Spanien
und der Republik der Sieben Vereinigten Niederlande
den Frieden von Nijmegen.
Die
"Gedeputeerdenpoort" entstand 1663. Das
Tor nutzten früher die Abgeordneten der dahinter
liegenden Vertretung von Geldern. Heute führt sie
zum "Gedeputeerdenplaats".
Im dreieckigen
Tympanon erkennt man vor zwei gekreuzten Kanonenrohren
das Nimweger Wappen, die Flanken des Tores sind
mit Kränzen, Girlanden und verschiedenem Kriegsgerät
verziert.
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Die
Fassade des Stadhuis ist reich geschmückt:
An
der Einmündung der Korte Niewstraat ist eine
Madonna mit Kind des belgischen Bildhauers Albert Polydor
Termote zu sehen, die nach der Renovierung
des Stadthuis im Jahr 1953 an der Fassade angebracht
wurde.
Rechts davon erinnert eine
Statue an Kaiser Friedrich Barbarossa, weitere Skulpturen
zeigen
Kaiser Traianus, Kaiser Karl V., Kaiser Karl den Große,
Kaiser Karl IV. von Luxemburg, und König Wilhelm II. von Holland.
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Den
Eingang
zum Stadhuis aus dem Jahr 1554 verzieren die Statuen von
Gaius Julius Civilis und Gaius Julius Caesar, die
1553 von dem aus Utrecht stammenden Bildhauer
Cornelis Sass geschaffen wurden. Da sie wie die
Kaiserstatuen während des 2. Weltkrieges zerstört
wurden, rekonstruierte sie Albert Polydor Termote
im Jahr 1953 mittels alter Fotographien.
Der
triumphbogenartige Zugang zeigt zwei Medaillons,
eine goldfarbene lateinischen Inschrift und darüber
das von Gelderländischen Löwen gehaltene Stadtwappen
mit Krone.
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Wir
gehen die Burchtstraat zurück und biegen dann nach
rechts in die
"Marikenstraat" ein.
In der modernen Einkaufsstraße findet
man auf zwei Ebenen jede Menge Shoppingmöglichkeiten...
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und das von dem aus Eindhoven stammenden Kunstprofessor
Henk Visch entworfene Mahnmal "De Schommel".
Die
eingezäunte Schaukel erinnert an die 763 Opfer des
Bombardements vom 22. Februar 1944, bei dem
an dieser Stelle auch 24 Kinder und 8 Betreuerinnen
des Sankt Louis-Kinderheimes ums Leben kamen.
Damals
wurde die Innenstadt von Nijmegen fast vollständig
zerstört.
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Vorbei
an der "Marienburgkapel"
und entlang der Ringstraße "Oranje Singel" mit
der "Villa Lux"...
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stehen wir bald darauf vor der modernen Glasfassade der
Rabo-Bank, ...
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wo modernes, umweltfreundliches Tanken praktiziert
wird.
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Auf
der gegenüber liegenden Straßenseite steht das "Concertgebouw De Vereeniging".
Mit
dem Bau des multifunktionalen Konzerthauses wurde
1914 nach den Plänen des Roermonder Architekten
Oscar Leeuw begonnen.
Die Einweihung des
großen, mehr als 1400 Sitzplätze bietenden "Grote
Zaal" konnte im Februar 1915 gefeiert werden,
ein weiterer, kleinerer Konzertsaal wurde 1917 fertig
gestellt.
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Das Concertgebouw
De Vereeniging ist für seine hervorragende Akustik bekannt und
zählt zu den schönsten der Niederlande.
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Vor
dem Konzertgebäude befindet sich der Platz "Keizer Karel Plein"
mit seinen farbenfrohen
Blumenrabatten.
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An
der Einmündung der "Bisschop Hamerstraat"
erinnert eine von Bart van Hove geschaffene Skulptur an
Bischof
Ferdinand Hamer.
Der am 21. August 1840 in Nijmegen
geborene Ferdinand Hamer ging 1875 als Missionar
in die Innere Mongolei und wurde Bischof von Gansu.
1889
entsandte ihn Papst Leo XIII. in die Süd-Mongolei,
wo er elf Jahre später vom Boxeraufstand überrascht
wurde.
Die chinesischen Aufständigen bekämpften
damals alle Ausländer und chinesischen Christen.
Sie nahmen auch Bischof Hamer gefangen, folterten
ihn vier Tage lang und verbrannten ihn am 23. Juli
1900.
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Vom
Keizer Karel Plein aus spazieren wir weiter entlang
des begrünten und mit Statuen verzierten "Nassausingel"...
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bis zum nahen "Quackplein" mit der von Willem Bijlaad
entworfenen "Marie-Adolf-Fontäne", die
im Volksmund auch "Quack-Monument" genannt
wird.
Das einem Obelisk gleichende Kunstwerk
wurde im Mai 1926 enthüllt wurde von dem ehemaligen
Stadtrat Adolf Quack gestiftet und nach ihm und
seiner Schwester Marie benannt.
Was uns überrascht:
Die in die vier Himmelsrichtungen zeigenden Uhren
sind an der Granitsäule UNTEN angebracht.
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Wir
werfen noch einen Blick auf das von dem Roermonder
Architekten Pierre Cuypers als
Gewerkschaftsgebäude der "Katholieke Gezellenvereniging"
entworfene Kolpinghaus aus dem Jahr 1883 auf der
Ostseite des Quackplein...
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und auf die westlich des Platzes gelegene "Centraal
Station", den Hauptbahnhof von Nijmegen.
Die
Centraal Station wurde 1954 nach Plänen des Architekten Sybold van Ravesteyn gebaut,
weil der Vorgängerbau aus dem Jahr 1865 im Krieg
zerstört worden war.
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Hier
am Quackplein beginnt die Straße "Kronenburgersingel",
an die die weitläufige Grünanlage "Kronenburger Park"
grenzt.
Der vor der ehemaligen Stadtmauer
gelegene Park wurde 1880 im englischen Stil auf
Teilen der alten Festungsanlagen angelegt.
Neben
einem Kinderspielplatz und einem kleinen Tierpark
mit Damhirschen und Ziegen...
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findet man hier auch eine Löwen-Skulptur von Henri Leeuw aus
dem Jahr 1886, der vom Verschönerungsverein "Nijmeegse Verfraaiingsvereniging"
gestiftet wurde.
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Schwindelfreie
Zeitgenossen finden auf den erhaltenen Teilen der
alten Wehranlagen aus dem 16. Jahrhundert
einen hübschen Platz an der Sonne.
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Dominiert
wird der Kronenburger Park durch ...
...
den mächtige "Kruittoren" aus dem Jahr 1425.
Der über
30 Meter hohe, auch "Kronenburgertoren"
genannte Wehrturm entstand 1425 und 1426 in zwei
Bauabschnitten, die jeweils von einem Backsteinfries
getragene Brüstungen und Zinnen aufweisen. Der Kruittoren
diente bis zum Teilabriss der Nijmeger Stadtumwallung
in den 1880er Jahren zur Lagerung von Schießpulver,
daher auch sein Name: Kruittoren bedeutet Pulverturm.
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Wir umrunden den schön angelegten
Teich mit dem kleinen Wasserfall, schauen den Nest
bauenden schwarzen Schwänen zu und spazieren dann
über den nahen "Joris Ivensplein" zurück
zum Parkplatz an der "Nieuwe Hezelpoort".
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