Foto-Reisebericht
- Reiseführer - Reise-Info
Norwegen Hansestadt
Bergen "Zur
Nykirken und zum Bergen Aquarium"
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Was
wir bei der Buchung unseres Hotels in Bergen nicht wussten: Im
Erdgeschoss ist die Sportbar "Fotballpuben"
untergebracht, deren Besucher uns mit ihrem Gegröle
eine ausgesprochen schlafarme
Nacht beschert haben. Und das wird sich in den folgenden Nächten auch noch wiederholen.
Wir sind deshalb nicht
wirklich ausgeschlafen, und der Regen am Morgen
passt gut zu unserer Stimmung.
Wir gehen
zum Fisketorget, holen hier das Frühstück nach,
das das Hotel nicht anbietet ...
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und spazieren
dann entlang des "Strandkaien". Jenseits
des Hafens "Vågen" sehen wir die Häuser der
"Tyskebryggen", die wir uns bei besserem
Wetter näher ansehen möchten.
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Immerhin lässt nun
der Regen langsam nach.
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Wir
erreichen den Platz "Strandsiden" mit
dem Gebäude "Muren", das auch "Murhvelvingen"
genannt wird.
Muren wurde im Jahr 1562 für Erik Rosenkrantz
als Wohnhaus errichtet.
Es wurde mehrfach
durch Stadtbrände beschädigt und im 17. Jahrhundert
von der Kommune übernommen, die Muren als Wachgebäude
nutzte.
Seit 1977 ist hier das "Buekorpsmuseet"
untergebracht, dessen Exponate die Geschichte der
städtischen Korporationen erläutern.
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Vorbei
an den bunten Fassaden der "Østre
Murallmenningen" ...
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und den am "Holbergkaien" festgemachten
Schiffen...
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erreichen wir die "Nykirken"
am Platz "Nykirkeallmenningen".
Die
"Neue Kirche" wurde auf den Ruinen des
durch einen Stadtbrand vernichteten Erzbischöflichen
Palastes errichtet und im Jahr 1622 geweiht.
Weil
damals alle anderen Kirchen der Stadt bereits mehrere
hundert Jahre alt waren, erhielt der Neubau folgerichtig
den Namen "Nykirken".
Aber die
Nykirken stand nur zwei Jahre, dann wurde sie durch
einen Großbrand zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte
umgehend, hatte aber nicht lange Bestand, denn 1660
brannte die Nykirken erneut bis auf die Grundmauern
nieder.
Sein heutiges Aussehen erhielt das
Gotteshaus im Jahr 1764. Damals wurde es nach einem
erneuten Großfeuer komplett neu errichtet und dabei
auch neu gestaltet.
Durch die Explosion eines
im Hafen liegenden Munitionsschiffes wurde die Nykirken
im Jahr 1944 erneut zerstört und in der Folge im
Stil von 1764 wieder aufgebaut.
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Auf
der gegenüber liegenden Straßenseite der "C. Sundts gate" findet man am Nykirkekaien die
"Munkebryggen".
Hier legt alle 30 Minuten das vom Fischmarkt kommende Pendelboot
"M/F
Vågen" an, mit dem man den Spaziergang zur
Spitze der Landzunge "Nordnes" deutlich
verkürzen kann. Jedenfalls zwischen 10 Uhr und 18 Uhr.
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Wir
folgen weiter der C. Sundts gate bis zum Zollhaus "Tollboden",
das mit dem Wappen von König Christian VII. verziert
ist: Das
mit einem Walmdach versehen Gebäude wurde 1759-1761
nach den Plänen des Hamburger Architekten Johann
Joachim Reichborn errichtet, weil der Vorgängerbau
beim Stadtbrand 1756 völlig zerstört wurde.
Wie
die Nykirken wurde auch das Zollhaus durch die Explosion
im Jahr 1944 zerstört. Der Wiederaufbau konnte unter
Johan Lindstrøm 1954 abgeschlossen werden, 1960
wurden die Lagerräume in Büros umgebaut.
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Am Nykirkekaien
machen wir eine kurze Pause ...
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und verfolgen interessiert die Betankung
des Schiffes "National Geographic Explorer" durch "Bergen Tankers".
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Dann
gehen wir zur "Bekketomten", die
mit 16 Metern die kürzeste Straße der Stadt
ist.
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Durch
die "Strandgaten" und den "Nordnesbakken"
erreichen wir dann das "Akvariet
Bergen".
Wir haben auf unseren Reisen
zwar schon etliche Aquarien besucht, trotzdem entscheiden
wir uns, 48 Euro Eintrittsgebühr zu opfern, weil
das Akvariet Bergen womöglich das nördlichste in
ganz Europa ist.
Wir wissen zu dem Zeitpunkt
noch nicht, dass es weiter nördlich in Ålesund,
auf den Lofoten und sogar in Tromsø vergleichbare Anlagen
gibt.
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Zentrales
Element des Aquariums ist der Innenhof mit seiner
Fontäne.
Von hier aus erreicht man...
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die Felslandschaft mit den Pinguinen, ...
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das große Becken, in dem die Seelöwen und Seehunde
trainiert werden, die Tropen-Ausstellung, die große
Rotunde mit einer Vielzahl kleinerer und größerer
Aquarien und Terrarien mit Fischen, Spinnen und
Krokodilen.
Es gibt hier auch einen Hai-Tunnel
sowie ein 3D-Kino, eine Lobby und eine Cafeteria.
In den Sommermonaten ist das Bergen Akvariet
von 9 Uhr bis 19 Uhr geöffnet.
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An
das Aquarium grenzt der "Nordnesparken".
Er liegt an der Spitze der Landzunge "Nordnes"
und wurde zwischen 1888 und 1898 angelegt.
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Initiator
des Nordnesparken war Edvard
Germanus Johannessen.
Der in Bergen gebürtige
Kaufmann veröffentlichte unter einem Pseudonym Übersetzungen
von Goethe und Shakespeare.
An ihn erinnert
die von Ambrosia Tønnesen geschaffene Bronze-Büste
im Park.
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Überraschung:
Im Nordnespark findet man auch einen Totem-Pfahl.
Das
Pacific
North West Totem ist ein Geschenk der Partnerstadt Seattle
zur 900-Jahrfeier der Stadt Bergen im Jahr 1970.
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Von den
Bänken am Ufer des Nordnesparken...
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hat man eine tolle Aussicht auf den Byfjorden bis
hinüber nach Florvåg.
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Auf
der Westseite des Nordnesparken kann man im "Nordnes
Sjøbad" seit mehr als 100 Jahren schwimmen
gehen: Das am 14.07.1910 eröffnete Freibad
verfügt neben der Badeanlage im Meer zusätzlich
über ein Meerwasserbecken und einen Pool für Kinder.
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Ganz
in der Nähe steht der "Heksesteinen",
der an die mehr als 350 norwegischen Justizopfer erinnert,
die unschuldig als Hexen angeklagt, gefoltert und
verbrannt wurden.
Das Denkmal wurde am 26. Juni
2002 in der Nähe der Stelle errichtet, an der am
7. April 1590 die aus Trondheim stammende Priesterwitwe
Anne Pedersdotter bei lebendigem Leib auf dem Scheiterhaufen
verbrannt wurde.
Ihre Geschichte findet sich
in dem Drama "Anne Pedersdotter" des Bergener
Schriftstellers Hans
Wiers-Jenssen aus dem Jahr 1909 wieder, der zeitweise
auch als Regisseur am hiesigen Theater "Den
Nationale Scene" arbeitete.
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Neben dem
Heksesteinen gibt es einen kleinen Platz mit Ruhebänken,
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von dem aus man die Aussicht
über den Fjord bis zur Brücke "Åskøybrua"
genießen kann.
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Entlang
des "Haugeveien" passieren wir den im
Jahr 1904 fertig gestellten und mit Türmchen verzierten Gebäudekomplex
der ehemaligen "Sjømannsskole", der nun
als "Hogskolen" von der Universität Bergen
genutzt wird...
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... und
kommen zur Festung Fredriksberg.
Die Festungsanlage
auf dem
höchsten Punkt des "Galgebakken" im Stadtteil Nordnes
ist aus Sicherheitsgründen nur in den Sommermonaten
zu besichtigen. Ihr Name geht auf König Fredrik
III. von Dänemark und Norwegen zurück, der zur damaligen
Zeit Norwegen regierte und der den Bau in Auftrag
gab, um die Stadt gegen Seeangriffe besser zu schützen.
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Die
Baupläne der Festning Fredriksberg fertigte der
holländische General Henrik Ruse.
Mit den
Arbeiten wurde 1667 begonnen, fertig wurde die Festung
knapp 40 Jahre später.
Einen Krieg erlebte
der Festungsbau nie, obwohl er mehr als 300 Jahre
als Garnison genutzt wurde.
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Fredriksberg
diente aber auch als Gefängnis, Hinrichtungsstätte,
Wachstation und Feuerwehr-Stützpunkt.
Das
Militär hat die Verteidigungsanlage im Jahr 1872 verlassen, seitdem
wird sie als historisches Denkmal erhalten. Den
erhalten gebliebenen Zentralbau nutzt die Kommune
zeitweise für ihre Ratssitzungen.
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Über
die "Verftstrappen" ...
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und durch die schmucke "Verftsgaten" ...
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...
spazieren wir weiter zum "Strangeplassen"...
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... und
genießen dabei...
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den Blick auf die "Nøstebukkten"
mit den Kaianlagen und dem Hurtigruten-Terminal
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