Foto-Reisebericht - Reiseführer - Reise-Info
    
Norwegen
    
Nach Hammerfest und Honningsvåg
    
"Nordlichste Stadt der Welt" und "Kommune am Nordkap"

 


Samen-Kapelle bei Sennalandet südöstlich von Hammerfest


Hinter Alta folgt die Europastraße 6 noch einige Kilometer dem Ufer des Altafjordes und führt dann hinauf in das knapp 400 Meter hoch gelegene Kahlfjell "Sennalandet", das von den Samen als Sommerweide für ihre Rentierherden genutzt wird.

Die Landschaft ist von blanker Erde, Flechten, Moosen und vereinzelten Krüppelbirken und Büschen geprägt

Wir passieren den See "Leirbotnvatnet", fahren durch das "Stokkedalen" und erreichen dann die hölzerne Sámi-Kapelle "Duoddar Sion" - Zion des Hochplateaus.


Diese älteste Sommerkapelle der Samenmission stand ursprünglich in Kautokeino. Nachdem dort eine neue Kirche gebaut worden war, entschloss man sich, die nun nicht mehr benötigte Kapelle abzutragen und im Sennalandet für die mit den Rentierherden ziehenden Samen wieder aufzubauen. 1960 wurden die Kirchenbauteile markiert und demontiert, im Frühjahr 1961 erfolgte dann der Aufbau am neuen Standort. Missionssekretär Jakob Børretzen weihte die Sámi-Kapelle Duoddar Sion im Juli 1961.



In unmittelbarer Nähe der Kapelle ...

Samensiedlung Áisaroaivi nahe der E6 in der Finnmark

... überqueren wir bei der Samensiedlung Áisaroaivi den Fluss Repparfjordelva, ....
 


Kirche von Kvalsund am Repparfjorden





... dem die E6 nun hinunter bis nach Skaidi folgt.

Hier biegen wir nach links auf die Straße E94 ab und erreichen über Oldernes den Ort Kvalsund am Repparfjorden.


Die Kvalsundbrua verbindet die Porsangerhalbinsel mit der Insel Kvaløya in der Finnmark


Kurz hinter Kvalsund überspannt die Hängebrücke "Kvalsundbrua" den Kvalsund und verbindet die Insel Kvaløya mit dem Festland.

Die im Jahr 1977 erbaute, über 700 Meter lange Brücke ersetzte die zeitaufwändige Kvalsund-Fährverbindung.

Die Brücke von Kvalsund hat eine Spannweite von 525 Metern; die zweispurige Fahrbahn "schwebt" 26 Meter über dem Sund.



Eine halbe Stunde später ...

Panorama der Stadt Hammerfest in der Finnmark

... haben wir dann Hammerfest erreicht.
 


Radhaus von Hammerfest in Nordnorwegen

Die an der Westseite der Insel Kvaløya gelegen Stadt ist wegen ihres eisfreien Hafens seit Jahrhunderten ein bedeutender Fischerei- und Handelsort, der bereits 1789 die Stadtrechte erhielt.

Bei einem Stadtbrand im Jahr 1890 wurde fast die Hälfte der Gebäude in Hammerfest zerstört, aber Dank der internationalen Unterstützung erfolgte der Wiederaufbau umgehend. Der deutsche Kaiser Wilhelm II., der mit seiner Yacht Hohenzollern mehrmals in Hammerfest weilte, war damals der größte Unterstützer des Neuaufbaus.

Im Jahr 1891 konnte sich Hammerfest als erste Stadt in Europa eine elektrische Straßenbeleuchtung leisten. In den Folgejahren wurde die Stadt auch für mehrere Banken interessant, die hier Niederlassungen eröffneten.

Während des Zweiten Weltkrieges war Hammerfest - wie viele andere norwegische Küstenstädte - von der Wehrmacht besetzt, die hier mehrere Küstenbatterien installierten, um den Seeweg nach Murmansk zu sichern. Im Februar und August 1944 litt die Stadt unter russischen Luftangriffen, im Herbst zwangsevakuierte die Wehrmacht dann die Bevölkerung und machte Hammerfest dem Erdboden gleich.


Heute ist Hammerfest mit mehr als zehntausend Einwohnern hinter Alta die zweitgrößte Stadt in der Finnmark, deren Verwaltung im modernen Rådhus an der Sjøgata untergebracht ist. Man lebt hier von der Fischerei, der Fischverarbeitung und seit einigen Jahren auch von der Öl- und Gasförderung und dem Tourismus.


Ishavsportalen vor dem Rathaus der norwegischen Stadt Hammerfest

Den Vorplatz des Rathauses schmückt das "Ishavsportalen", das die nach Norden verlaufenden Meridiane symbolisiert.

Das mit dem Stadtwappen gekrönte Portal zeigt auch zwei auf Eisschollen stehende Eisbären, die an die lange Geschichte von Hammerfest als "Eismeerstadt" erinnern: Von hier starteten die großen Fangflotten in die Arktis, und der Forscher Fridtjof Nansen nutzte Hammerfest als Starthafen für seine Polar-Expedition.

Übrigens: Hammerfest schmückt sich mit dem Titel "Nördlichste Stadt der Welt".


In der Erwartung, dass dieser Titel noch mehr finanzkräftige Touristen anzieht, beanspruchte im Jahr 1996 das weiter nördlich gelegene Honningsvåg diesen Titel plötzlich für sich.

Das führte nachvollziehbar zu Differenzen und rief letztlich die Regierung in Oslo auf den Plan. Diese entschied: Hammerfest bleibt auch weiterhin die nördlichste Stadt der Welt. Honningsvåg darf sich im Gegenzug werbewirksam "Kommune am Nordkap" nennen. Und erhält für den Ausbau seiner Infrastruktur aus einem Strukturfond mehrere Millionen Kronen als "Trostpflaster".


Springbrunnen mit Skulpturengruppe Mutter mit Kindern im Zentrum von Hammerfest



In Sichtweite des Ishavsportalen verziert ein Springbrunnen mit der Skulpturengruppe "Mutter mit Kindern" den Rådhusplassen.

Den Brunnen stiftete Charles Ulrick Bay, ein ehemaliger US-Botschafter in Norwegen, dessen Mutter aus Hammerfest stammte und die hier zusammen mit ihren Kindern dargestellt ist.

Hinter dem Brunnen führen eine Treppe ...


Aussichtsberg Salen oberhalb von Hammerfest in Nordnorwegen










... und ein serpentinenartig angelegter Weg an mehreren Lawinenverbauungen vorbei zu der im Jahr 1893 erbauten
"Turistua" auf dem 80 Meter hohen Aussichtsberg Salen.


Denkmal für Ole Olsen vor dem Musikpavillon der Stadt Hammerfest
Wenige Meter weiter steht vor dem mit dem Stadtwappen verzierten Musikpavillon ein Denkmal für den Komponisten Ole Olsen, den wohl berühmtesten Sohn der Stadt.

Ole Olsen wurde am 4. Juli 1850 als Sohn eines Handwerker-Ehepaares geboren. Sein Vater war auch Organist der hiesigen Kirchengemeinde und lehrte Ole schon früh das Violin- und Orgelspiel.

Als Fünfjähriger schrieb Ole Olsen seine erste kleine Komposition, als Siebenjähriger vertrat er seinen Vater gelegentlich als Organist in der Kirche von Hammerfest.

1865 ging der junge Künstler nach Trondheim, um bei den Brüdern Frederik und Just Lindemann das Orgelspiel und das Komponieren zu studieren.

Fünf Jahre später zog er nach Leipzig und studierte bis 1874 am Musikkonservatorium. In der Folge arbeitete er als Lehrer im heutigen Oslo, leitete das "Music Society Orchestra" und komponierte mehrere Opern, Oratorien und Kantaten, bevor er am 4. November 1927 in Oslo verstarb.


Modernes Arctisk Kultur Center am Hafen von Hammerfest


Wir überqueren nun den Rathausplatz und spazieren zum nahe gelegenen Hafenbecken, wo man im Jahr 2008 das rotbraune "Arktisk Kultursenter" erbaute.

Das Kulturzentrum von Hammerfest wurde am 17. Januar 2009 eingeweiht. Es gibt hier den "Ole Olsen Konzertsaal" mit 350 Plätzen, den Kinosaal "Frityren", die Freilichtbühne "Frysa", eine Galerie sowie Ausstellungs- und Konferenzräume.


Denkmal Ishavskute am Hafen der Eismeerstadt Hammerfest




Vor dem Arktisk Kultursenter erinnert das anlässlich des 200. Geburtstages der Stadt im Jahr 1989 errichtete Monument eines Fischkutters im Packeis an die Fischerei im Eismeer, die zur Gründung von Hammerfest führte.


Boote und Schiffe im Hafen von Hammerfest






Entlang der Hafenkante und durch die Straßen "Verftsfjæra" und "Sørøygata"...


Hurtigrutenschiff Kong Harald am Anleger von Hammerfest
... gehen wir zurück zur Sjøgata und genehmigen uns auf der verglasten Fußgängerbrücke des Bistro "Gokaffen" ein ausgedehntes zweites Frühstück. Dabei schauen wir zu wie die "M/S Kong Harald" am Hurtigruten-Anleger festmacht.

In dem rotbraunen Gebäude auf der linken Straßenseite kurz vor dem Gate zum Schiff findet man die Tourist-Info.

Hier findet man auch den Eisbärklub "The Royal and Ancient Polar Bear Society", dem jeder Hammerfest-Besucher beitreten kann. Die Aufnahmegebühr beträgt 200 NOK.


Metodistenkirche in der Storgata der nordnorwegischen Stadt Hammerfest

Wieder auf der Straße spazieren wir durch die Storgata bis zur "Metodistkirken".

Die methodistische Kirchengemeinde von Hammerfest wurde im Januar 1970 als die nördlichste ihrer Art weltweit gegründet

Der Fortbestand des Gotteshauses war Mitte der 1990er Jahre gefährdet, aber nachdem sich die Zahl der Gemeindemitglieder zwischenzeitlich fast verdoppelt hat, ist die Unterhaltung des Gotteshauses nun gesichert.


Fassadenmalerei im Zentrum von Hammerfest






Nun biegen wir in die Kirkegata ein, der wir bis zu dem ...


Gjenreisningsmuseet in der Kirkegata der nordnorwegischen Stadt Hammerfest

... im Jahr 1998 eröffneten "Gjenreisningsmuseet" folgen.

Das Museum für den Wiederaufbau dokumentiert die Zwangsevakuierung der Bevölkerung im Herbst 1944, die Zerstörung der Finnmark durch die deutsche Wehrmacht auf deren Rückzug und den nachfolgenden Wiederaufbau.

Dem täglich geöffneten Gjenreisningsmuseet sind eine archäologische Ausstellung und ein Museums-Café angegliedert.


Neue Kirche in der Kirkegata in Hammerfest

Wenige Meter weiter steht auf der gleichen Straßenseite die Hammerfest kirke.

Das im Jahr 1961 nach den Plänen des Architekten Hans Magnus errichtete Gotteshaus gehört zur Diözese Nord Hålogaland.

Das Kirchenschiff mit seinen sechs hoch aufragenden Stahlbetongiebeln ähnelt der vier Jahre jüngeren Ishavskatedralen in Tromsø.

Im Kircheninneren findet man schöne, von Jardar Lunde geschaffene Glasmalereien mit biblischen Motiven, darunter ein mehrteiliges Glasfenster hinter dem Altar, das die Kreuzigung Christi zeigt.


Alte Kapelle auf dem Friedhof von Hammerfest




Gegenüber der Kirche liegt der Friedhof mit der alten Kapelle aus dem Jahr 1937.

Die Kapelle wurde als einziges Gebäude bei der Zerstörung der Stadt durch die deutsche Wehrmacht verschont.


Schiffsüberwinterung im Trockendock bei Hammerfest









Nun wird es Zeit für uns, zum Auto zurückzukehren und nach Honningsvåg weiter zu fahren.

Auf dem Weg zum Parkplatz staunen wir nicht schlecht, wie man hier die Fischkutter über längere Zeit parkt.


Olderfjord nahe der Ortschaft Olderfjord an der E69 zum Nordkapp

Wir verlassen Hammerfest auf dem selben Weg wie wir gekommen waren.

Ab Skaidi folgen wir wieder der E6 nach Norden und erreichen nach etwa 1½ Stunden den Olderfjorden.

Hier fahren wir von der nach Kirkenes weiterführenden E6 ab und folgen der E69 Richtung Nordkapp.

Begleiten uns am Olderfjord und kurz darauf am Smørfjord noch grüne Wiesen und vereinzelte Bäume, ...


Porsangerfjord bei Nordmannset kurz vor dem Skarvbergtunnel

... am baumlosen Ufer des Porsangenfjorden sehen wir nur Felsbrocken und hinter dem Ort Nordmannset eine unwirtliche Steilküste, durch
die der 2.920 Meter lange "Skarvbergtunnelen" hindurch führt.

Der 1968 eröffnete Skarvbergtunnel ist uns noch in schlechter Erinnerung: 1977 mussten wir auf einer felsigen, rauen und mit Schlaglöchern gespickten Fahrbahn durch den sehr schmalen, niedrigen und unbeleuchteten Tunnel.

Heute ist die Tunnelröhre immerhin beleuchtet und asphaltiert.


Aber eng ist der Skarvbergtunnel geblieben und seine Einfahrten sind im Winter immer noch durch Lawinen gefährdet. Deshalb plant man derzeit den Bau eines neuen, größeren und sichereren Tunnels, der im Jahr 2020 fertig gestellt sein soll.



Vor dem Ort "Stranda" ...

Porsangerfjord bei Stranda in der Finnmark


... erreichen wir die Meeresbucht "Vedbotn".
 


Regenbogen am Porsangerfjord südlich von Honningsvag



Der Porsangenfjord ist der längste Fjord Nordnorwegens.

Er ist bis zu 20 Kilometer breit und über 120 Kilometer lang.

Die Regenbogen an der Steilküste zeigen uns schon von weitem, dass wieder einmal ein Schlechtwettergebiet vor uns liegt.


Am Porsangerfjord bei Indre Mannskarvika nahe Repvag in der Finnmark
Aber diesmal haben wir Glück: Die Regenfront zieht vor uns her und es bleibt trocken.

Bei Indre Mannskarvika gönnen sich Rentiere am Fahrbahnrand das erste saftige Grün.

Hinter Kåfjord erreichen wir den "Nordkapptunnel", der "Magerøya" mit dem Festland verbindet.

Der 6.870 Meter lange Tunnel zum Nordkap wurde am 15. Juni 1999 eröffnet und ersetzte zusammen mit dem nachfolgenden, 4.440 Meter langen "Honningsvågtunnel" den zeitaufwändigen Fährverkehr von Kåfjord nach Honningsvåg.


Was uns überrascht: Bei der Anfahrt zum Tunnel sind dessen Eingänge durch riesige Rolltore verschlossen, die sich aber automatisch öffnen, kurz bevor wir das Portal erreichen. Dies lässt die Kälte außen vor und verhindert Vereisungen im Tunnel. Während der Sommermonate sind die Tore dem Vernehmen nach dauerhaft offen.

Die Fahrt durch die etwa sechs Meter breite Tunnelröhre ist ein Erlebnis: Auf den ersten drei Kilometern geht es mit einem Gefälle von 9 Prozent abwärts; man fährt in ein scheinbar endloses Loch. Das dann folgende kurze und ebene Teilstück verläuft 212 Meter unter der Meeresoberfläche, danach geht über eine Rampe mit einer Steigung von 10 Prozent wieder ans Tageslicht. Beruhigend ist, dass die Gesteinsschicht zwischen der Tunnelröhre und den Wassermassen des Magerøysunds mehr als 50 Meter stark ist.

Der Nordkapptunnelen ist auch unter dem Namen "FATIMA"-Tunnel bekannt:
Fastlandsforbindelsen til Magerøya - Festlandsverbinung nach Magerøya.
 


Hinter dem Honningsvågtunnel sehen wir dann ...

Blick über den Fjord auf den Ort Honningsvag der Nordkapp-Kommune

... am jenseitigen Ufer der Bucht die Nordkapp-Kommune Honningsvåg vor uns liegen.
 


Saadtvedt-Skulptur Boreas am Hafen von Honningsvag

Auf der E69 folgen wir nun dem Ufer der "Storbukta". Hinter dem See "Førstevatn" verlassen wir dann die weiter zum Nordkap führende Europastraße und folgen der Stichstraße "Nordkappveien" bis nach Honningsvåg und stellen den Wagen auf dem großen Parkplatz bei der Tourist-Information ab.

Von da aus sind es nur wenige Schritte bis zu der Keuzung der Straßen "Holmen" und "Storgata".

Etwas seitlich steht hier die Skulptur "Boreas", die von dem aus Vikersund stammenden Bildhauer Erling Saatvedt aus Edelstahl geschaffen und 1971 aufgestellt wurde. In der griechischen Mythologie ist Boreas der Gott des winterlichen Nordwindes, der meist als bärtiger Mann mit Flügeln an Schultern und Füßen dargestellt wurde. Saatvedts Darstellung ist da deutlich abstrakter.

Vor der Eröffnung des Nordkapptunnelen verließ man hier am Holmen die von Kåfjord kommende Nordkap-Fähre und wurde von Saatvedts Boreas-Skulptur begrüßt.


Skulptur EIS am Hafen der Nordkap-Gemeinde Honningsvag




Viele Sehenswürdigkeiten gibt es in dem annähernd 2.600 Einwohner zählenden Honningsvåg nicht, weil der Ort Ende des Zweiten Weltkrieges das gleiche Schicksal erlitt wie Hammerfest: Mit Ausnahme der Kirche zerstörte die deutsche Wehrmacht bei ihrem Rückzug im November 1944 sämtliche Gebäude.

Auf unserem Spaziergang durch die Hauptstraße Sjøgata passieren wir unansehnliche Beton- und Putzfassaden sowie die von den Bildhauern Odin Øistad und Lene Jerner geschaffene Skulptur "Eis".

Die 2,5 Meter hohe Granitstatue wurde im Jahr 2014 geschaffen und ähnelt einer Galionsfigur. Am Hafen findet man zwei weitere Monumente des Künstlerpaares: Die Skulpturen "Wind" aus dem Jahr 2011 und "Ozean" von 2014.



Der Hafen von Honningsvåg ...

Blick über den Hafen der Nordkap-Gemeinde Honningsvag


... war schon immer der wirtschaftliche Motor des Ortes: Von hier aus starteten und starten auch heute noch Fangschiffe ins Eismeer, hier wird der Fang weiterverarbeitet und hier legen täglich die Schiffe der Hurtigruten an.

Dass seit dem Wegfall der Fährverbindung von Kåfjord die Touristenströme nun auf dem Weg zum Nordkap nicht mehr zwangsläufig Honningsvåg besuchen müssen, weil die E69 um den Ort herum geführt wurde, ist wohl zu verschmerzen. Denn in den Sommermonaten machen hier immer mehr Kreuzfahrtschiffe fest, deren Passagiere die eine oder andere Krone in den Souvenirshops und Gastronomiebetrieben zurücklassen und die fast ausnahmslos zum Kap gefahren werden wollen.
 


Schuh-Mosaik der Künstlerin Erika K Haugli in Honningsvag





Originell sind die mit Stiefmütterchen bepflanzten Gummistiefel und das farbenfrohe Schuhsohlen-Mosaik von Erica K. Haugli vor deren Galerie "Once upon a Dream" in der Sjøgata Nr. 20.


An der Brygge der Nordkapp-Kommune Honningsvag










An der Südseite des Hafenbeckens erreichen wir die Brygge von Honningsvåg, ...



... von der man einen schönen Blick auf die ...

Blick von der Brygga auf den Hafen der Nordkapp-Kommune Honningsvag

... an einem Pier mitten im Hafen gelegene Lotsenstation und die Bergkette jenseits des Magerøysundes hat.
 


Bunte Holzhäuser in der Sjogata der Nordkap-Gemeinde Honningsvag





Wir überqueren die Einmündung der parallel zum Hafen verlaufenden Sjøgata, hinter der sich der 323 Meter hohen Hausberg "Storfjellet" erhebt ...


Friedhof und Kirche der Nordkapp-Kommune Honningsvag
... und folgen der Storgata in südlicher Richtung bis zu der am Friedhof gelegenen Kirche von Honningsvåg.

Das im neugotischen Stil nach den Plänen des Baumeisters
Jacob Wilhelm Nordan aus Holz erbaute, einschiffige Gotteshaus wurde 1885 geweiht und verfügt über 220 Sitzplätze.

Im Sommer 1945 diente die Kirche als Wohnraum für annähernd 100 Menschen, die nach der Zwangsevakuierung in die zerstörte Stadt zurückgekehrt waren.


Denkmal für die im Krieg ums Leben gekommenen Bewohner von Honningsvag










Vor der Kirche erinnert ein Denkmal an die im Zweiten Weltkrieg ums Leben gekommenen Einwohner der Nordkap-Gemeinde.


Aussichtsreicher Fussballplatz der Nordkapp-Kommune Honningsvag



Am Ende der Mennesgata schauen wir uns noch den neben der Mehrzweckhalle "Nordkapp Flerbrukshall" direkt am Fjord gelegenen nördlichsten Fußballplatz von Europa an, dessen Panorama ebenso ungewöhnlich ist wie die Anzahl der Tore und deren Standort.

Von der Lauferei haben wir Hunger bekommen und beschließen, durch die Storgata ins Zentrum zurückzukehren.


Baptiskkirke in der Nordkapp-Gemeinde Honningsvag


Neben der in Norwegen weit verbreiteten protestantischen Staatskirche "Den norske kirke" und der Evangelisch-Lutherischen Freikirche gibt es in der Storgata von Honningsvåg seit dem 26. Oktober 1997 auch die kleine Betania-Nordkapp-Baptisten-Gemeinde mit einer eigenen Kirche.

Und seit etwa drei Jahren wird in der Stadt der Bau einer Nordkap-Moschee äußerst kontrovers diskutiert.


Perleporten Kulturhus in der Storgata von Honningsvag

Das "Perleporten Kulturhus" in der Storgata 19 wurde kurz nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut und diente ursprünglich als Gebetshaus.

Nachdem die Kirche von Honningsvåg fertig gestellt war, wurde das Haus nur noch selten genutzt, stand schließlich leer und drohte zu verfallen.

Im Jahr 2011 kauften schließlich Birgit L. Johansen und Tore Fosse das Gebäude, sanierten es von Grund auf und eröffneten darin am 9. Juni 2012 ein Kulturzentrum für Musik- und Theateraufführungen.


Skulptur eines Fischers in der Storgata von Honningsvag








In der kleinen Grünanlage an der Einmündung des Tokleveien in die Storgata erinnert die Skulptur "Skårungen" an die Haupteinnahmequelle von Honningsvåg.

Die von dem Osloer Bildhauer Trygve Dammen geschaffene Bronzefigur aus dem Jahr 1965 ist ein Geschenk der Nordkapp Sparkasse an die Gemeinde anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens.


Einlaufen der M/S Nordkapp in den Hafen von Honningsvag




Kurz bevor wir den Ausgangspunkt unseres Rundgangs erreichen, zieht der nächste Regenschauer über uns hinweg.

Wir schauen deshalb nur kurz der M/S Nordkapp bei der Einfahrt in den Hafen ...


Nordkap-Museum am Hafen von Honningsvag

... und beim Anlegen am Hurtigrutenkai hinter dem Gebäude der Tourist-Info zu.

In dem blaugrauen "Nordkapphuset" ist auch das "Nordkappmuseet" untergebracht, das im Herbst in einen Neubau umziehen wird und deshalb erst im Sommer 2016 wieder zu besichtigen sein wird.

Das im Jahr 1982 eröffnete Museum informiert über den Fischfang in der Finnmark, die ersten Besucher des Nordkaps und fungiert als Heimatmuseum der Nordkap-Gemeinde.


Im "Arctic Souvenir Shop" nebenan werden neben den üblichen Artikeln wie Ansichtskarten, Schlüsselanhänger, Sticker und Trollfiguren auch landestypische Produkte angeboten, die heute sogar der Witterung angepasst sind: Mützen, Handschuhe, Schals, Norwegerpullover und flauschigwarme Kuscheldecken.

Neben der Tourist-Info hat der am 7. Juni 1984 gegründete "The Royal North Cape Club" seinen Sitz, dem Nordkap-Besucher gegen Zahlung einer Aufnahmegebühr beitreten können. Im Gegenzug erhält man ein Diplom, eine Anstecknadel und freien Eintritt am Kap. Lebenslang.


Corner Cafe am Hafen der Nordkapp-Kommune Honningsvag



Wir investieren unsere Kronen heute lieber in Fisch.

Im nahen "Corner Café" bestellen wir gegrillten Lachs mit Limettensoße, dampfgegartem Gemüse und Reis.

Das Essen wird schnell serviert, schmeckt prima und ist mit etwa 50 Euro erstaunlich preiswert.

Kaum sind unsere Teller leer, ...



... haben sich draußen die Regenwolken verzogen ...

Blick von dem Nordkappmuseum in Honningsvag über den Mageroysund

... und über dem Magerøyasund scheint wieder die Sonne.

Bevor das Wetter erneut umschlägt müssen wir nun ganz schnell zum Nordkap.

 



Hier geht es weiter zum
Nordkap




Hier finden Sie weitere Infos:

Sámi-Kapelle "Duoddar Sion"

Hammerfest Kommune

Visit Hammerfest

Eisbärklub

Arktisk Kultursenter

Metodistkirken

Gjenreisningsmuseet

Nordkapp-Kommune Honningsvåg
Galerie Once Upon a Dream

Honningsvåg kirke

Perleporten Kulturhus

Nordkappmuseet

The Royal North Cape Club

Corner Café











Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:

Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
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Seite erstellt: 12.01.2016