Foto-Reisebericht
- Reiseführer - Reise-Info
Norwegen Nach
Hammerfest und Honningsvåg "Nordlichste
Stadt der Welt" und "Kommune am Nordkap"
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Hinter
Alta folgt die Europastraße 6 noch einige Kilometer
dem Ufer des Altafjordes und führt dann hinauf in
das knapp 400 Meter hoch gelegene Kahlfjell
"Sennalandet", das von den Samen als Sommerweide für
ihre Rentierherden genutzt wird.
Die Landschaft ist von
blanker Erde, Flechten, Moosen und vereinzelten
Krüppelbirken und Büschen geprägt
Wir passieren den See "Leirbotnvatnet",
fahren durch das "Stokkedalen" und erreichen
dann die hölzerne Sámi-Kapelle "Duoddar Sion"
- Zion des Hochplateaus.
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Diese älteste Sommerkapelle
der Samenmission stand ursprünglich in Kautokeino.
Nachdem dort eine neue Kirche gebaut worden war,
entschloss man sich, die nun nicht mehr benötigte
Kapelle abzutragen und
im Sennalandet für die mit den Rentierherden ziehenden
Samen wieder aufzubauen. 1960 wurden die Kirchenbauteile
markiert und demontiert, im Frühjahr
1961 erfolgte dann der Aufbau am neuen Standort.
Missionssekretär Jakob Børretzen weihte
die Sámi-Kapelle Duoddar Sion im Juli
1961.
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In unmittelbarer
Nähe der Kapelle ...
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überqueren wir bei der Samensiedlung Áisaroaivi
den Fluss Repparfjordelva, ....
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dem die E6 nun hinunter bis nach Skaidi
folgt.
Hier biegen wir nach links auf die Straße E94 ab und
erreichen über Oldernes den Ort Kvalsund
am Repparfjorden.
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Kurz
hinter Kvalsund überspannt die Hängebrücke "Kvalsundbrua"
den Kvalsund und verbindet die Insel Kvaløya mit
dem Festland.
Die im Jahr 1977 erbaute, über
700 Meter lange Brücke ersetzte die zeitaufwändige
Kvalsund-Fährverbindung. Die Brücke von
Kvalsund hat eine Spannweite von 525 Metern;
die zweispurige Fahrbahn "schwebt" 26 Meter
über dem Sund.
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Eine halbe
Stunde später ...
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haben wir dann Hammerfest
erreicht.
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Die
an der Westseite der Insel Kvaløya gelegen Stadt
ist wegen ihres eisfreien Hafens seit Jahrhunderten
ein bedeutender Fischerei- und Handelsort, der bereits
1789 die Stadtrechte erhielt.
Bei einem Stadtbrand
im Jahr 1890 wurde fast die Hälfte der Gebäude
in Hammerfest zerstört, aber Dank der internationalen
Unterstützung erfolgte der Wiederaufbau umgehend.
Der deutsche Kaiser Wilhelm II., der mit seiner
Yacht Hohenzollern mehrmals in Hammerfest weilte, war damals
der größte Unterstützer des Neuaufbaus.
Im Jahr
1891 konnte sich Hammerfest als erste Stadt in Europa
eine elektrische Straßenbeleuchtung leisten. In
den Folgejahren wurde die Stadt auch für mehrere
Banken interessant, die hier Niederlassungen eröffneten.
Während
des Zweiten Weltkrieges war Hammerfest - wie viele
andere norwegische Küstenstädte - von der Wehrmacht
besetzt, die hier mehrere Küstenbatterien installierten,
um den Seeweg nach Murmansk zu sichern. Im Februar
und August 1944 litt die Stadt unter russischen
Luftangriffen, im Herbst zwangsevakuierte die Wehrmacht
dann die Bevölkerung und machte Hammerfest dem Erdboden
gleich.
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Heute ist Hammerfest
mit mehr als zehntausend Einwohnern hinter Alta
die zweitgrößte Stadt in der Finnmark, deren Verwaltung
im modernen Rådhus an der Sjøgata untergebracht
ist. Man lebt hier von der Fischerei, der Fischverarbeitung
und seit einigen Jahren auch von der Öl- und Gasförderung und dem
Tourismus.
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Den Vorplatz
des Rathauses schmückt das "Ishavsportalen",
das die nach Norden verlaufenden Meridiane symbolisiert.
Das
mit dem Stadtwappen gekrönte Portal zeigt auch zwei auf
Eisschollen stehende Eisbären, die an die lange
Geschichte
von Hammerfest als "Eismeerstadt" erinnern: Von
hier starteten die großen Fangflotten in die Arktis, und
der Forscher Fridtjof Nansen nutzte Hammerfest als
Starthafen für seine Polar-Expedition.
Übrigens: Hammerfest
schmückt sich mit dem Titel "Nördlichste Stadt der
Welt".
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In der Erwartung, dass dieser Titel
noch mehr
finanzkräftige Touristen anzieht, beanspruchte im
Jahr 1996 das
weiter nördlich gelegene Honningsvåg diesen Titel
plötzlich für sich.
Das führte nachvollziehbar zu Differenzen
und rief letztlich die Regierung in Oslo auf den Plan. Diese
entschied: Hammerfest bleibt auch
weiterhin die nördlichste Stadt
der Welt. Honningsvåg darf sich im Gegenzug werbewirksam
"Kommune am Nordkap"
nennen. Und erhält für den Ausbau seiner Infrastruktur
aus einem Strukturfond mehrere
Millionen Kronen als "Trostpflaster".
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In
Sichtweite des Ishavsportalen verziert ein Springbrunnen
mit der Skulpturengruppe
"Mutter mit Kindern" den Rådhusplassen.
Den
Brunnen stiftete Charles Ulrick Bay, ein ehemaliger
US-Botschafter in Norwegen, dessen Mutter aus Hammerfest
stammte und die hier zusammen mit ihren Kindern
dargestellt ist.
Hinter dem Brunnen führen eine
Treppe ...
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... und
ein serpentinenartig angelegter Weg an mehreren Lawinenverbauungen
vorbei zu der im Jahr 1893 erbauten "Turistua"
auf dem 80 Meter hohen Aussichtsberg Salen.
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Wenige
Meter weiter steht vor dem mit dem Stadtwappen verzierten
Musikpavillon ein Denkmal für den Komponisten Ole Olsen,
den wohl berühmtesten Sohn der Stadt.
Ole
Olsen wurde am 4. Juli 1850 als Sohn eines
Handwerker-Ehepaares geboren. Sein Vater war auch
Organist
der hiesigen Kirchengemeinde und lehrte Ole schon
früh das Violin- und Orgelspiel.
Als Fünfjähriger
schrieb Ole Olsen seine erste kleine Komposition,
als Siebenjähriger vertrat er seinen Vater gelegentlich
als Organist in der Kirche von Hammerfest.
1865
ging der junge Künstler nach Trondheim, um bei den
Brüdern Frederik und Just Lindemann das Orgelspiel
und das Komponieren zu studieren.
Fünf Jahre
später zog er nach Leipzig und studierte bis 1874
am Musikkonservatorium. In der Folge arbeitete er
als Lehrer im heutigen Oslo, leitete das "Music Society Orchestra"
und komponierte mehrere Opern, Oratorien und Kantaten,
bevor er am 4. November 1927 in Oslo verstarb.
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Wir
überqueren nun den Rathausplatz und spazieren zum
nahe gelegenen Hafenbecken, wo man im Jahr 2008 das
rotbraune "Arktisk
Kultursenter" erbaute.
Das Kulturzentrum
von Hammerfest wurde am 17. Januar 2009 eingeweiht.
Es gibt hier den "Ole Olsen Konzertsaal"
mit 350 Plätzen, den Kinosaal "Frityren",
die Freilichtbühne "Frysa", eine Galerie
sowie Ausstellungs- und Konferenzräume.
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Vor
dem Arktisk
Kultursenter erinnert das anlässlich
des 200. Geburtstages der Stadt im Jahr 1989 errichtete Monument
eines Fischkutters im Packeis an die Fischerei
im Eismeer, die zur Gründung von Hammerfest führte.
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Entlang
der Hafenkante und durch die Straßen "Verftsfjæra"
und "Sørøygata"...
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...
gehen wir zurück zur Sjøgata und genehmigen uns
auf der verglasten Fußgängerbrücke des Bistro "Gokaffen"
ein ausgedehntes zweites Frühstück. Dabei schauen
wir zu wie die "M/S Kong
Harald" am Hurtigruten-Anleger festmacht.
In dem rotbraunen
Gebäude auf der linken Straßenseite kurz vor dem
Gate zum Schiff findet man die
Tourist-Info. Hier
findet man auch den Eisbärklub
"The Royal and Ancient Polar Bear Society",
dem jeder Hammerfest-Besucher beitreten kann. Die
Aufnahmegebühr beträgt 200 NOK.
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Wieder
auf der Straße spazieren wir durch die Storgata
bis zur "Metodistkirken".
Die methodistische
Kirchengemeinde von Hammerfest wurde im Januar 1970
als die nördlichste ihrer Art
weltweit gegründet
Der Fortbestand des Gotteshauses
war Mitte der 1990er Jahre gefährdet, aber nachdem
sich die Zahl der Gemeindemitglieder zwischenzeitlich
fast verdoppelt hat, ist die Unterhaltung des Gotteshauses
nun gesichert.
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Nun
biegen wir in die Kirkegata ein, der wir bis zu
dem ...
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im Jahr 1998 eröffneten "Gjenreisningsmuseet"
folgen.
Das Museum für den Wiederaufbau dokumentiert
die Zwangsevakuierung der Bevölkerung im Herbst
1944, die Zerstörung der Finnmark durch die deutsche
Wehrmacht auf deren Rückzug und den nachfolgenden
Wiederaufbau.
Dem täglich geöffneten Gjenreisningsmuseet
sind eine archäologische Ausstellung und ein Museums-Café
angegliedert.
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Wenige
Meter weiter steht auf der gleichen Straßenseite
die Hammerfest kirke.
Das im Jahr 1961 nach
den Plänen des Architekten Hans Magnus errichtete
Gotteshaus gehört zur Diözese Nord Hålogaland.
Das Kirchenschiff mit seinen sechs hoch aufragenden
Stahlbetongiebeln ähnelt der vier Jahre jüngeren
Ishavskatedralen
in Tromsø.
Im Kircheninneren findet man schöne,
von Jardar Lunde geschaffene Glasmalereien mit biblischen
Motiven, darunter ein mehrteiliges Glasfenster
hinter dem Altar, das die Kreuzigung Christi zeigt.
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Gegenüber
der Kirche liegt der Friedhof
mit der alten
Kapelle aus dem Jahr 1937.
Die Kapelle wurde
als einziges Gebäude bei der Zerstörung der Stadt durch
die deutsche Wehrmacht
verschont.
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Nun
wird es Zeit für uns, zum Auto zurückzukehren und
nach Honningsvåg weiter zu fahren.
Auf dem
Weg zum Parkplatz staunen wir nicht schlecht, wie
man hier die Fischkutter über längere Zeit parkt.
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Wir
verlassen Hammerfest auf dem selben Weg wie wir
gekommen waren.
Ab
Skaidi folgen wir
wieder der E6 nach
Norden und erreichen nach etwa 1½ Stunden den Olderfjorden.
Hier
fahren wir von der nach Kirkenes weiterführenden E6 ab
und
folgen der E69 Richtung Nordkapp.
Begleiten
uns am Olderfjord und kurz darauf am Smørfjord noch
grüne Wiesen und vereinzelte Bäume, ...
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...
am baumlosen Ufer des Porsangenfjorden
sehen wir nur Felsbrocken und hinter dem Ort Nordmannset eine
unwirtliche Steilküste, durch die der 2.920 Meter
lange "Skarvbergtunnelen"
hindurch führt.
Der 1968 eröffnete Skarvbergtunnel
ist uns noch in schlechter Erinnerung: 1977 mussten wir
auf einer felsigen, rauen und mit Schlaglöchern
gespickten Fahrbahn durch den sehr schmalen, niedrigen und unbeleuchteten
Tunnel.
Heute ist die Tunnelröhre
immerhin beleuchtet und asphaltiert.
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Aber eng ist
der Skarvbergtunnel geblieben und seine Einfahrten sind
im Winter immer noch durch Lawinen gefährdet.
Deshalb plant
man derzeit den Bau eines neuen, größeren und sichereren
Tunnels, der im Jahr 2020 fertig gestellt sein soll.
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Vor dem
Ort "Stranda" ...
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... erreichen wir die
Meeresbucht "Vedbotn".
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Der
Porsangenfjord ist der längste
Fjord Nordnorwegens.
Er ist bis zu 20 Kilometer
breit und über 120 Kilometer lang.
Die
Regenbogen
an der Steilküste zeigen uns schon von weitem, dass wieder
einmal ein Schlechtwettergebiet vor uns liegt.
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Aber
diesmal haben wir Glück: Die Regenfront zieht vor
uns her und es bleibt trocken.
Bei Indre Mannskarvika
gönnen sich Rentiere am Fahrbahnrand das erste saftige
Grün.
Hinter
Kåfjord erreichen wir den "Nordkapptunnel",
der "Magerøya" mit dem Festland
verbindet.
Der 6.870 Meter lange Tunnel zum Nordkap wurde am
15. Juni 1999 eröffnet und ersetzte zusammen
mit dem nachfolgenden, 4.440 Meter langen "Honningsvågtunnel"
den zeitaufwändigen Fährverkehr von Kåfjord nach Honningsvåg.
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Was
uns überrascht: Bei der Anfahrt zum Tunnel sind
dessen Eingänge durch riesige Rolltore verschlossen,
die sich aber automatisch öffnen, kurz bevor wir das Portal
erreichen. Dies lässt die Kälte außen vor und verhindert
Vereisungen im Tunnel. Während der Sommermonate
sind die Tore dem Vernehmen nach dauerhaft offen.
Die Fahrt durch die etwa sechs Meter breite
Tunnelröhre ist ein Erlebnis: Auf den ersten drei
Kilometern geht es mit einem Gefälle von 9 Prozent
abwärts; man fährt in ein scheinbar endloses Loch. Das dann folgende kurze und ebene Teilstück
verläuft 212 Meter unter der Meeresoberfläche, danach
geht über eine Rampe mit einer Steigung von 10 Prozent
wieder ans Tageslicht. Beruhigend ist, dass die
Gesteinsschicht zwischen der Tunnelröhre und den
Wassermassen des Magerøysunds mehr als 50 Meter
stark ist.
Der Nordkapptunnelen ist auch
unter dem Namen "FATIMA"-Tunnel bekannt: Fastlandsforbindelsen
til
Magerøya
- Festlandsverbinung nach Magerøya.
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Hinter
dem Honningsvågtunnel sehen wir dann ...
...
am jenseitigen Ufer der Bucht die Nordkapp-Kommune
Honningsvåg vor uns liegen.
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Auf
der E69 folgen wir nun dem Ufer der "Storbukta".
Hinter dem See "Førstevatn" verlassen
wir dann die weiter zum Nordkap führende Europastraße
und folgen der Stichstraße "Nordkappveien"
bis nach Honningsvåg und stellen den Wagen auf dem
großen Parkplatz bei der Tourist-Information ab.
Von
da aus sind es nur wenige Schritte bis zu der Keuzung
der Straßen "Holmen" und "Storgata".
Etwas
seitlich
steht hier die Skulptur "Boreas", die von dem
aus Vikersund stammenden Bildhauer Erling Saatvedt
aus Edelstahl geschaffen und 1971 aufgestellt wurde.
In der griechischen Mythologie ist Boreas der Gott
des winterlichen Nordwindes, der meist als bärtiger
Mann mit Flügeln an Schultern und Füßen dargestellt
wurde. Saatvedts Darstellung ist da deutlich abstrakter.
Vor
der Eröffnung des Nordkapptunnelen verließ man hier
am Holmen die von Kåfjord kommende Nordkap-Fähre
und wurde von Saatvedts Boreas-Skulptur begrüßt.
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Viele
Sehenswürdigkeiten gibt es in dem annähernd 2.600 Einwohner
zählenden Honningsvåg nicht, weil der Ort Ende des
Zweiten Weltkrieges das gleiche Schicksal erlitt
wie Hammerfest: Mit Ausnahme der Kirche zerstörte
die deutsche Wehrmacht bei ihrem Rückzug im November
1944 sämtliche Gebäude.
Auf unserem Spaziergang
durch die Hauptstraße Sjøgata passieren wir unansehnliche
Beton- und Putzfassaden sowie die von den Bildhauern
Odin Øistad und Lene Jerner geschaffene Skulptur
"Eis".
Die 2,5 Meter hohe
Granitstatue wurde im Jahr 2014 geschaffen und ähnelt
einer Galionsfigur. Am Hafen findet man zwei weitere
Monumente des Künstlerpaares: Die Skulpturen "Wind"
aus dem Jahr 2011 und "Ozean" von 2014.
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Der Hafen
von Honningsvåg ...
... war schon
immer der wirtschaftliche Motor des Ortes: Von hier
aus starteten und starten auch heute noch Fangschiffe ins Eismeer, hier wird
der Fang weiterverarbeitet und hier legen täglich
die Schiffe der Hurtigruten an.
Dass seit dem Wegfall
der Fährverbindung von Kåfjord die Touristenströme nun auf dem
Weg zum Nordkap nicht
mehr zwangsläufig Honningsvåg besuchen müssen, weil
die E69 um den Ort herum geführt wurde, ist wohl
zu verschmerzen. Denn in den Sommermonaten machen hier immer mehr
Kreuzfahrtschiffe fest, deren Passagiere die eine
oder andere Krone in den Souvenirshops und Gastronomiebetrieben
zurücklassen und die fast ausnahmslos zum Kap gefahren
werden wollen.
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Originell sind
die mit Stiefmütterchen bepflanzten
Gummistiefel und das farbenfrohe Schuhsohlen-Mosaik
von Erica K. Haugli vor deren Galerie "Once upon a Dream"
in der Sjøgata Nr. 20.
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An
der Südseite des Hafenbeckens erreichen wir die
Brygge von Honningsvåg, ...
|
... von
der man einen schönen Blick auf die ...
...
an einem Pier mitten im Hafen gelegene Lotsenstation
und die Bergkette jenseits des Magerøysundes hat.
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Wir
überqueren die Einmündung der parallel zum Hafen verlaufenden
Sjøgata, hinter der sich der 323 Meter hohen
Hausberg "Storfjellet" erhebt ...
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...
und folgen der Storgata in südlicher Richtung bis zu der am Friedhof gelegenen
Kirche von Honningsvåg.
Das im neugotischen
Stil nach den Plänen des Baumeisters Jacob Wilhelm Nordan aus Holz erbaute,
einschiffige Gotteshaus wurde 1885 geweiht und verfügt
über 220 Sitzplätze.
Im Sommer 1945 diente
die Kirche als Wohnraum für annähernd 100 Menschen,
die nach der Zwangsevakuierung in die zerstörte
Stadt zurückgekehrt waren.
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Vor
der Kirche erinnert ein Denkmal
an die im Zweiten Weltkrieg ums Leben gekommenen
Einwohner der Nordkap-Gemeinde.
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Am
Ende der Mennesgata schauen wir uns noch den neben
der Mehrzweckhalle "Nordkapp Flerbrukshall"
direkt am Fjord gelegenen nördlichsten Fußballplatz
von Europa an, dessen Panorama ebenso ungewöhnlich
ist wie die Anzahl der
Tore und deren Standort.
Von der Lauferei
haben wir Hunger bekommen und beschließen, durch
die Storgata ins Zentrum zurückzukehren.
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Neben
der in Norwegen weit verbreiteten protestantischen
Staatskirche "Den norske kirke" und der
Evangelisch-Lutherischen Freikirche gibt es in der Storgata von
Honningsvåg seit
dem 26. Oktober 1997 auch die kleine Betania-Nordkapp-Baptisten-Gemeinde
mit einer eigenen Kirche.
Und seit etwa drei
Jahren wird in der Stadt der Bau einer Nordkap-Moschee
äußerst kontrovers diskutiert.
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Das
"Perleporten
Kulturhus" in der Storgata 19 wurde kurz nach dem Zweiten Weltkrieg
gebaut und diente ursprünglich als Gebetshaus.
Nachdem
die Kirche von Honningsvåg fertig gestellt war, wurde
das Haus nur noch selten genutzt, stand schließlich
leer und drohte zu verfallen.
Im
Jahr 2011
kauften schließlich Birgit L. Johansen und Tore Fosse das Gebäude, sanierten es von
Grund auf
und eröffneten darin am 9. Juni 2012 ein Kulturzentrum
für Musik- und Theateraufführungen.
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In
der kleinen Grünanlage an der Einmündung des Tokleveien
in die Storgata erinnert die Skulptur "Skårungen"
an die Haupteinnahmequelle von Honningsvåg.
Die
von dem Osloer Bildhauer Trygve Dammen geschaffene
Bronzefigur aus dem Jahr 1965 ist ein Geschenk der
Nordkapp Sparkasse an die Gemeinde anlässlich ihres
50-jährigen Bestehens.
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Kurz
bevor wir den Ausgangspunkt unseres Rundgangs erreichen, zieht der nächste Regenschauer
über uns hinweg.
Wir schauen deshalb nur
kurz der M/S
Nordkapp bei der Einfahrt in den Hafen ...
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...
und beim Anlegen am Hurtigrutenkai hinter dem Gebäude
der Tourist-Info zu.
In dem blaugrauen "Nordkapphuset"
ist auch das "Nordkappmuseet" untergebracht,
das im Herbst in einen Neubau umziehen wird
und deshalb erst im Sommer 2016 wieder zu besichtigen
sein wird.
Das im Jahr 1982 eröffnete Museum
informiert über den Fischfang in der Finnmark, die
ersten Besucher des Nordkaps und fungiert als Heimatmuseum
der Nordkap-Gemeinde.
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Im "Arctic
Souvenir Shop" nebenan werden neben den üblichen Artikeln
wie Ansichtskarten, Schlüsselanhänger, Sticker und
Trollfiguren auch landestypische Produkte angeboten,
die heute sogar der Witterung angepasst sind: Mützen,
Handschuhe, Schals, Norwegerpullover und flauschigwarme
Kuscheldecken.
Neben der Tourist-Info hat der am 7. Juni 1984 gegründete "The Royal
North Cape Club" seinen Sitz, dem Nordkap-Besucher
gegen Zahlung einer Aufnahmegebühr beitreten können.
Im Gegenzug erhält man ein Diplom, eine Anstecknadel
und freien Eintritt am Kap. Lebenslang.
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Wir
investieren unsere Kronen heute lieber in Fisch.
Im
nahen "Corner Café" bestellen wir gegrillten
Lachs mit Limettensoße, dampfgegartem Gemüse und
Reis.
Das Essen wird schnell serviert, schmeckt
prima und ist mit etwa 50 Euro erstaunlich preiswert.
Kaum
sind unsere Teller leer, ...
|
... haben
sich draußen die Regenwolken verzogen ...
...
und über dem Magerøyasund scheint wieder die Sonne.
Bevor das Wetter erneut umschlägt müssen wir
nun ganz schnell zum Nordkap.
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