Foto-Reisebericht - Reiseführer - Reise-Info
    
Norwegen
    
Über Mosjøen nach Mo i Rana
    
"Mission Missing Mirror"

 


Nach einer erholsamen Nacht und einem reichhaltigen Frühstück im Hotel Scandic Rock City in Namsos verladen wir unsere Koffer und brechen Richtung Mo i Rana auf. Wir folgen zuerst dem Riksvegen "Rv17" und fahren dann auf die Straße "Fv17" auf. Vorbei an "Skage" und "Overhalla" biegen wir dann kurz vor "Skogmo" nach rechts auf den "Rv760" ab und passieren "Leir" und "Bergsmoen".


Fluss Namsen nahe dem norwegischen Ort Grong an der E6

Ein kurzes Stück folgt die Straße nun dem Fluss "Namsen".


Europastraße 6 zwischen Grong und Harran in Norwegen

In Grong erreichen wir die E6, der wir nun Richtung Norden folgen.

Es herrscht kaum Verkehr, deshalb fällt uns bald ein weißer Pkw auf, der uns lange folgt.

Mal fährt er direkt hinter uns, mal lässt er sich weit zurückfallen, um kurz darauf wieder dicht hinter uns zu sein. Sehr eigenartig.

Bisher fuhren die Norweger entweder in gleich bleibendem Abstand und ohne zu überholen hinter uns her, oder sie scherten sich nicht um die Geschwindigkeitsbeschränkungen und rasten bei der erstbesten Gelegenheit an uns vorbei.


Folgt uns vielleicht die Polizei in einem Zivilfahrzeug? Egal, wir fahren per Tempomat exakt die erlaubten 80 km/h. Deshalb haben wir keinerlei Grund nervös zu werden und gewöhnen uns langsam an die komische Fahrweise unseres Verfolgers.


Engstelle auf der E6 zwischen Grong und Harran

Kurz vor Harran fahren wir dann auf die Fahrbahnverengung einer Bachüberführung zu, und ausgerechnet hier schert der Weiße aus, um uns zu überholen.

Das wird jetzt verdammt eng, aber weiter nach rechts können wir wegen der Leitplanke nicht.

Als er mitten auf der kleinen Brücke neben uns auftaucht, hören wir einen satten Knall, dann ist er vorbei...


Beschädigter Außenspiegel nach einem Unfall auf der E6 in Norwegen

... und unser Außenspiegel auf der Fahrerseite hat ausgespiegelt.

Immerhin: Der Hyundaifahrer hält an, gibt seinen Fahrfehler zu und erstellt mit uns eine norwegische "Skademelding-motorvogn".

Dann telefonieren wir mit unserer Versicherung, um den Schaden zu melden.

Was nun? Mit dem seit gestern defekten Navi können wir leben, aber der nicht mehr vorhandene Spiegel wird nun zu einem wirklichen Problem.


Eigentlich dürfen wir ohne Außenspiegel nicht weiterfahren, das ist verboten. Bleibt also nur, den Spiegel schnellstmöglich - und wegen der gebuchten Hotels ohne zusätzliche Übernachtungen  - ersetzen zu lassen. Oder ohne Spiegel weitertouren und darauf hoffen, nicht erwischt zu werden.

Aber auf den engen, kurvenreichen norwegischen Landstraßen ohne Außenspiegel bis zum Nordkap fahren? Und dann auch noch zurück? Mehr als sechstausend Kilometer?

Wir kontaktieren einen befreundeten Ford-Spezialisten in der Heimat wegen unseres Problems. Er vermutet, dass das Navi-Problem wahrscheinlich durch einen defekten Antennenfuß verursacht wird. Kein großes Ding. Und der Spiegel? Das könnte im hohen Norden schwierig werden...


Beschädigter Außenspiegel nach einem Unfall auf der E6 in Norwegen


Ulrike hat dann die Idee, eine Plastiktüte über die Spiegelreste am Fahrzeug zu stülpen und mit Heftpflaster zu verkleben, damit die offen herumhängenden Kabel bei Regen wenigstens nicht nass werden und kurz schließen.

Gesagt, getan, und da wir mitten in der Natur eh nichts machen können...


Fluss Namsenelva kurz vor Namskogan in Norwegen




... fahren wir nun ohne Außenspiegel weiter. Nicht ganz einfach. Und gewöhnungsbedürftig.

Wir folgen weiter der E6, passieren "Harran" und "Trones" und folgen dem Fluss "Namsenelva" bis nach "Namskogan".


Grenzstein zwischen Nord Trondelag und Nordland in Norwegen







Wenige Kilometer hinter dem Ort "Smalåsen" erreichen wir dann die Grenze zwischen den norwegischen Provinzen "Nord Trøndelag" und "Nordland", die durch einen seitlich der Fahrbahn stehenden Grenzstein markiert ist.

Wir sind jetzt schon 350 km nördlich von Trondheim. Und 100 km vor Mosjøen, unserem nächsten Zwischenstopp.


Grenze von Nord-Norwegen und Nord-Trondelag



Auf die Grenze nach Nord-Norwegen weist auch das "Tor nach Norden" hin.

Das große hölzerne Konstrukt überspannt die E6 und symbolisiert mit seiner farblichen Gestaltung das nur im hohen Norden vorkommende Polarlicht.

E6 und Gleis der Nordlandsbanen bei Majavatn in Nordnorwegen





Auf dem Weg nach "Mosjøen" folgt die E6 eine Zeit lang dem Gleis der Nordlandsbanen, passiert die Ortschaft "Majavatn"...



... und folgt dann vor dem Ort "Strendene" ...

Store Svenningsvatnet vor Strendene in Nord-Norwegen

... dem Ufer des wunderschön gelegenen Sees "Store Svenningsvatnet".


Zwischen der Einmündung der Straße "76" und dem Ort "Svenningdal" sehen wir dann am Straßenrand ein Hinweisschild "Laksfossen". Spontan folgen wir diesem Schild, verlassen die E6 und sind kurz darauf ...



Wasserfall Laksfossen seitlich der E6 vor Svenningdal in Norwegen

... von dem herrlichen Blick auf den tosenden Wasserfall begeistert.


Mit einer Fallhöhe von nur 17 Metern ist der Laksfossen nicht besonders hoch, aber hier schießen pro Sekunde mehr als 700 Kubikmeter Wasser nach unten. Die Gischt stiebt mächtig und die Luft ist sehr feucht. Springende Lachse sehen wir leider nicht. Ist vielleicht die falsche Jahreszeit.

Den besten Blick hat man übrigens vom "Laksforsen Turistcafe", das uns nicht nur wegen der Nähe zum Wasserfall sehr gelegen kommt: Es ist inzwischen Mittag geworden und wir haben Hunger. Und das Turistcafe bietet warmes Essen. Die Speisekarte ist nicht wirklich umfangreich, aber das Essen ist reichlich und schmeckt lecker. Im zugehörigen Souvenirladen decken wir uns noch mit Ansichtskarten für die Kids ein und fahren dann weiter.


Holzhäuser im norwegischen Mosjoen
Nach weiteren 30 Kilometern erreichen wir die ersten Häuser von Mosjøen und fragen uns zu dem im Bordhandbuch genannten Ford-Autohaus "Bilfokus AS" in der Brugata 16 durch.

Die modernen Geschäftsräume von Bilfokus liegen im Industriegebiet jenseits des Flusses "Vefsna" und sind bald gefunden.

Ein hilfsbereiter und perfekt englisch sprechender Verkäufer begrüßt uns freundlich. Nachdem wir ihm unseren Unfall geschildert haben, schaut er sich den Schaden an, prüft, welche Teile benötigt werden, versorgt uns mit Kaffee und checkt am Computer den Lagerbestand. Fehlanzeige! Die benötigten Teile sind nicht auf Lager. Ein neuer Antennenfuß für das Navi auch nicht.

Um uns zu helfen - "ohne Außenspiegel zum Nordkapp geht doch nicht" - checkt er dann den Lagerbestand des Fordhändlers in Mo I Rana, unserem heutigen Etappenziel. Fehlanzeige!

Als wir ihm erzählen, dass wir morgen nach Bodø fahren und dort zweimal übernachten, checkt er auch den Lagerbestand des dortigen Händlers: Fehlanzeige!

Was nun? Er kann jetzt nur noch überprüfen, ob die Ersatzteile wenigstens im schwedischen Zentrallager für Skandinavien vorrätig sind. Volltreffer.


Drei Telefonate und eine Email mit dem Scan des Fahrzeugscheins später hat der nette junge Mann für uns alles notwendige geregelt: Der Fordhändler in Bodø bestellt anhand der gemailten Fahrzeugdaten noch heute in Schweden die benötigten Ersatzteile, die das skandinavische Zentrallager dann mit dem Vermerk "Urgent" umgehend verschickt.

Wir werden morgen bei unserer Ankunft in Bodø direkt zum Ford-Stützpunkt fahren und einen Werkstatt-Termin für die Reparatur vereinbaren. Die bestellten Teile sollten dann mit etwas Glück schon eingetroffen sein.

Uns fällt ein Stein vom Herzen, dass unser Problem dank Bilfokus bald gelöst sein wird, bedanken uns, hinterlassen eine Spende für die Kaffeekasse und verabschieden uns. Besser kann Kundendienst nicht sein! Super gemacht


Restaurierte Holzhäuser in der Sjogata im norwegischen Mosjoen
Der ungeplante Boxenstop bei Ford hat uns einiges an Zeit gekostet.

Dennoch schauen wir uns noch kurz das Zentrum von Mosjøen an, bevor wir weiterfahren

Bekannt ist der Ort durch die sehenswerte Straße "Sjøgata", in der etwa 100 schön restaurierte Holzhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert zu sehen sind.

Die "Seestraße" ist damit die längste historische Straße in Norwegen.


Dolstad Kirke im nordnorwegischen Mosjoen
Im Nordosten der Stadt steht die rote, kreuzförmige Holzkirche "Dolstad kirke".

Mit dem Bau des Gotteshauses wurde 1731 begonnen, weil der Vorgängerbau baufällig geworden war.

Die Leitung des Baus hatte der Trondheimer Zimmermann Niels Pedersen Bech, der die Arbeiten nach einer vierjährigen Bauzeit abschließen konnte.

Die Dolstad kirke wurde am 7. August 1735 geweiht.


Bahnhof Mosjoen Stasjon der norwegischen Nordlandbanen
In Sichtweite der Kirche und direkt neben der E6 befindet sich der Bahnhof von Mosjøen.

"Mosjøen Stasjon" liegt an der von Trondheim nach Bodø verlaufenden "Nordlandsbanen" und wurde am 5. Juli 1940 eröffnet.

Die in den 1980er Jahren angedachte Verlängerung der 729 Kilometer langen Bahnstrecke über Bodø hinaus weiter nach Norden wurde vom norwegischen Parlament wegen des geringen Verkehrsaufkommens auf der vorhandenen Strecke schon vor der Jahrtausendwende wieder ad acta gelegt.


Auch auf der E6, der wir nun wieder folgen, ist das Verkehrsaufkommen für eine Europastraße vergleichsweise gering. Es kommen uns nur eine handvoll Pkw und vielleicht zwanzig Lastzüge entgegen, mehr nicht. Wir fahren gemütlich an den Gebirgsseen "Fustvatnet" und "Mjavatnet" vorbei ...


Fotostop hinter Straumen am Fuß von Lukttinden und Dartindan in Norwegen


... und haben dabei einen schönen Ausblick auf die sich dahinter erhebenden schneebedeckten Berge "Lukttinden" und "Dartindan". Und auf sieben Rentiere, die knapp vor uns die Europastraße überqueren. Aber bis wir den Foto rausgekramt haben sind sie schon wieder zwischen den Bäumen verschwunden.


Hotel Meyergarden im norwegischen Mo i Rana

Am Abend erreichen dann wir Mo i Rana und unser Hotel "Scandic Meyergården".

Das im Stadtzentrum gelegene Hotel besteht aus dem denkmalgeschützten Altbau rechts und dem damit verbundenen Neubau links.

Das alte Holzhaus wurde für den Kaufmann Lars Aagard Meyer erbaut und im Jahr 1890 als Herberge eröffnet, die Pläne fertigte Architekt Ole Falck Ebbel aus Trondheim.

Meyergården hatte mehrfach hohen Besuch: König Oscar II. übernachtete hier 1873 während seiner Reise durch die nördlichen Provinzen und Haakon VII. war hier 1907 und 1922 zu Gast.


Lars Aagard Meyer wurde am 26. Oktober 1831 im nordnorwegischen Strand als Sohn einer Kaufmannsfamilie geboren. Er besuchte das Gymnasium in Bergen, danach die Handelsschule in Molde und gründete mit 23 Jahren sein erstes Unternehmen in Vikholmen, das mit der Heringsfischerei erste Gewinne einbrachte.

1859 zog er nach Mo und erhielt im Folgejahr die Erlaubnis, ein Handelshaus und ein Gästehaus zu eröffnen. Der weitsichtige und visionäre Meyer investierte die Gewinne wieder: Er kaufte Häuser, eröffnete Läden und einen Weinhandel, investierte in eine Werft, baute den Hafen aus und ließ eine Straße in das nur 40 Kilometer entfernte Schweden bauen, was den Handel spürbar erleichterte. Das schuf Arbeitsplätze und brachte Wohlstand nach Mo, das wirtschaftlich aufblühte.

Lars Aagard Meyer war hoch geachtet. Er wurde 1889 zum Ritter des schwedischen Vasaordens geschlagen und 1905 mit dem St.-Olav-Orden ausgezeichnet. Er verstarb am 10. Mai 1909.


Rana-Museum im norwegischen Mo i Rana


Ebenfalls in der "Fridtjof Nansens gate" und auf der gleichen Straßenseite wie das Meyergården steht das "Rana-Museum", das einer von siebzehn Stützpunkten des in siebzehn unterschiedlichen Gemeinden präsenten "Helgeland Museums" ist.

Das Museum widmet sich der Kulturgeschichte. Es besitzt eine Sammlung von 80.000 historischen Fotos und zeichnet die industrielle Geschichte der Stadt nach.
 


Statue von Hans A. Meyer vor dem Rana-Museum in Mo i Rana

Vor dem Museum erinnert eine Büste an Hans Abraham Meyer, den Gründer des Rana Museums.

Hans Abraham Meyer wurde am 30. Juli 1865 in Nord-Rana als Sohn von Lars Aagard Meyer geboren.

Er wurde ebenfalls zum Kaufmann ausgebildet und stieg nach Auslandsaufenthalten in Großbritannien, Deutschland und Frankreich im Jahr 1894 in die väterliche Firma ein.

1902 übernahm der diese zusammen mit seinem Bruder Carsten und baute sie mit dem im Ausland erworbenen Know-How zum größten Unternehmen in Nordnorwegen aus. Und wie sein Vater engagierte er sich auch in kulturellen und sozialen Projekten.

Hans Abraham Meyer erbte von seinem Vater auch dessen Weitsicht: Weil es in ganz Nordnorwegen an hochqualifizierten Fachkräften und Verwaltungsmitarbeitern mangelte, schlug er 1918 vor, im jenseits des Polarkreises gelegenen Tromsø eine "Norwegische Akademie" zu eröffnen. Es dauerte aber noch fünfzig Jahre, bis die Universität Tromsø tatsächlich gegründet wurde.

Wie sein Vater war auch Hans Abraham Meyer hochgeehrt und wie dieser wurde er 1915 mit dem St. Olav Orden ausgezeichnet. Er verstarb am 8. September 1926 in Mo i Rana.


Kirche der nordnorwegischen Stadt Mo i Rana



Vom Rana Museum aus spazieren wir durch die "Jernbanegata", den "Sørlandsveien" und die "Kirkegata" zur Kirche von Mo i Rana.

Die aus Holz erbaute "Mo kirke" ist das älteste Gebäude der Stadt. Sie wurde 1724 geweiht.

Betreten können wir sie nicht, denn sie ist nur während der Sommermonate Juni bis August zu besichtigen.


Gogade mit Rana Center im norwegischen Mo i Rana









Durch die "Kirkegata" und die "Nordahl Griegs gate" erreichen wir die wie ausgestorben wirkende Fußgängerzone "Gågate" mit dem Einkaufszentrum "Rana Center" ...


Blick aus dem Zentrum von Mo i Rana auf den Ranafjord


... und spazieren weiter zum Kreisverkehr an der "Ole Tobias Olsens gate", von wo wir die am gegenüberliegenden Ufer des "Ranafjorden" aufragenden  und über 1000 Meter hohen, schneebedeckten Berge des Gebirgszuges "Sjøfjellet" sehen.

Hier ist Ende Mai immer noch nichts vom Frühling zu spüren.



Das moderne achteckige Backsteinbauwerk jenseits des Kreisverkehrs ...

Bahnhof der nordnorwegischen Stadt Mo i Rana

... entpuppt sich beim Näherkommen als Bahnhof von Mo i Rana.


Zwei Jahre nach der Eröffnung des Bahnhofs in Mosjøen erreichten die Gleisarbeiter der Nordlandsbanen die Stadt Mo i Rana, deren Bahnhof im März 1942 eingeweiht werden konnte. Die in Trondheim beginnende Bahnstrecke war nun 498 Kilometer lang.

Das heutige Empfangsgebäude "Mo Stasjon" wurde am 22. September 1990 eröffnet.


Denkmal für Ole Tobias Olsen neben dem Bahnhof von Mo i Rana in Norwegen


Neben dem Bahnhofsgebäude erinnert eine Büste an Ole Tobias Olsen, den Vater der Nordlandsbanen.

Ole Tobias Olsen wurde am 18. August 1830 in der Region Rana geboren und entwickelte schnell außergewöhnliche Fähigkeiten: Er übersprang in der Schule mehrere Klassen und schaffte den Schulabschluss in der Hälfte der üblichen Zeit. Und für die zweijährige Ausbildung zum Lehrer benötigte er gerade einmal ein Jahr.

Danach unterrichtete er erst in Tromsø, dann in Oslo, wo er schließlich ein Theologiestudium begann, das er 1885 mit hervorragenden Ergebnissen abschloss.

Studiengänge der Mineralogie und der Chemie folgten. Ebenso Auslandsaufenthalte.

In dieser Zeit sammelte er norwegische Sagen, Märchen und Volkslieder, die erst viele Jahre nach seinem Tod veröffentlicht wurden.

1883 wurde er Pfarrer der Gemeinde in Hattfjelldal, die er bis in das Jahr 1904 seelsorgerisch betreute.


Ole Tobias Olsen setzte sich schon in jungen Jahren ganz vehement für die Belange Nordnorwegens ein. Auf seinen Mineralien-Streifzügen durch den Norden entdeckte er mehrere große Erzvorkommen, in denen er eine große Chance für seine Heimat sah. Eine Erschließung der Vorkommen und ein Abbau machte für ihn jedoch noch keinen Sinn, weil der Abtransport größerer Fördermengen nicht möglich war. Zur Abhilfe plante er deshalb den Bau einer Eisenbahnlinie von Mo i Rana nach Osten in das schwedische Sorsele und weiter über Haparanda bis nach St. Petersburg.

Bald aber änderte er seine Meinung und favorisierte den Bau einer Bahnlinie durch Norwegen in Nord-Süd-Richtung. Den exakten Streckenverlauf plante er in den Jahren 1881 und 1882. Dann begann er die Werbetrommel für "seine" Bahn in den Norden zu rühren und wurde dank seines Engagements schließlich Mitglied des Eisenbahn-Planungskommitees. 1923 hatte er dann sein großes Ziel erreicht: Ein Jahr vor seinem Tod beschloss das Parlament den Bau der "Nordlandsbanen" genannten Eisenbahnstrecke von Trondheim nach Bodø.

Ole Tobias Olsen verstarb am 6. Juli 1924 in Oslo. Der erste Zug erreichte Bodø erst am 7. Juni 1962.


Wohnhäuser in der Siedlung Moholmen im norwegischen Mo i Rana




Wir unterqueren die Gleisanlagen durch die Unterführung nördlich des Bahnhofs und passieren die schmucken und bunten Holzhäuser des Stadtteils "Moholmen" ...


Denkmal mit Text des Dichters Lars Saaby Christensen in Mo i Rana




... bis zu einem mit Nationalfähnchen und einem Kranz geschmückten Denkmal, auf dem ein Text des Dichters Lars Saabye Christensen zu lesen ist:

so sammle Deine Blumen in einem breiten Strauß
sammle das Licht um durch die Dunkelheit zu sehen
sammle Deine Freude um alles Leid zu ertragen
sammle Deine Hoffnung um an Deinem Traum festzuhalten
s
ammle Deine Gedanken, um allen Zweifeln zu widerstehen.

So sammle die Menschen
Sammle unsere Mitmenschen
Lass uns uns sammeln.



Wir haben die Fjordpromenade erreicht und können nicht glauben was wir da sehen:

Granitskulptur Havmannen im Ranafjord vor der Stadt Mo i Rana


Drei Teenager klettern in Badebekleidung über das Geländer der Promenade und eröffnen bei einer Außentemperatur von 8 Grad Celsius die Ranafjord-Badesaison.

Zuerst glauben wir, dass sie das eiskalte Wasser sofort wieder verlassen, aber stattdessen schwimmen sie prustend und fröhlich lachend auf den Fjord hinaus zur riesigen, elf Meter hohen und im Ranafjord stehenden Granitskulptur "Havmannen", die der englische Bildhauer Anthony Gormley 1995 geschaffen hat und die auch unter dem Namen "Der Mann im Meer" bekannt ist.

Als die jungen Leute das 60 Tonnen schwere Kunstwerk erreicht haben, ist uns durch den böigen Wind so kalt geworden, dass wir beschließen, ins nahe Hotel zurückzukehren, um uns dort einen warmen Tee zu gönnen. Oder besser zwei.

 



Hier begann unsere Nordkap-Tour ...


... und hier geht es weiter:
Über den Polarkreis nach Bodø




Hier finden Sie weitere Infos:
Laksforsen Turistcafe

Mosjøen

Ford-Autohaus BilfoKus AS

Dolstad kirke

Mosjøen Stasjon

Mo i Rana

Hotel Scandic Meyergården

Rana Museum

Mo Stasjon

Havmannen











Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:

Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.



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Seite erstellt: 13.10.2015