Foto-Reisebericht
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Regensburg
Vom
Alten Kornmarkt zur Eisernen Brücke
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Wir
erreichen Regensburg über die A3 und fahren das Parkhaus
am Dachauplatz an. Es ist rund um die Uhr geöffnet und
man kann hier unbegrenzt und zentrumsnah parken.
Vom Dachauplatz sind es nur wenige Meter bis zum
"Alten Kornmarkt", dem historischen Zentrum der östlichen
Altstadt von Regensburg. Hier wurde bis ins 19. Jahrhundert
hinein der Getreidemarkt abgehalten.
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Die
Westseite des Alten Kornmarktes wird von dem 28 Meter
hohen Römerturm begrenzt. Das aus dem 13. Jahrhundert
stammende Bauwerk mit seinen bis zu 4 Meter dicken Mauern
wurde auf Resten
der karolingischen Kaiserpfalz errichtet. Das Dach wurde
später ergänzt.
Ein Schwibbogen verbindet den
Römerturm mit dem im Jahr 988 erstmals erwähnten Herzogshof,
der ehemaligen Residenz der bajuwarischen Herzöge und
späteren Pfalz der Wittelsbacher. Hinter den Arkadenfenstern
des Obergeschosses befindet sich der romanische Herzogssaal.
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Die
Nordseite des Alten Kornmarktes mit der alten Schmiede und
südländischen Restaurants wird von den Türmen des Niedermünsters
überragt.
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Die
"Alte Kapelle" auf der gegenüber liegenden
Seite des Platzes ist
wegen einer Veranstaltung des Bayerischen Rundfunks
leider geschlossen.
Das heutige Langhaus der
Kirche war Teil einer Basilika, die Kaiser Heinrich
II. Anfang des 11. Jahrhunderts errichten ließ.
Die ungewöhnlichen, einem Kontrabass gleichenden Fenster
entstanden zur Zeit des Rokoko.
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In
der geöffneten Gnadenkapelle an der Südseite der Alten
Kapelle schauen wir uns die Madonnen-Ikone aus
dem 13. Jahrhundert an...
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und gehen dann zu der an der Ostseite des Alten Kornmarktes
gelegenen Karmelitenkirche.
Der einzige reine
Barock-Kirchenbau der der Stadt wurde vom
Orden der Unbeschuhten Karmeliten von 1660 bis 1673
errichtet.
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Im zugehörigen
Karmelitenkloster wird seit fast 300 Jahren der weit
über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Karmelitengeist
gebrannt, der bei Erkältungs-, Verdauungs- sowie Magenbeschwerden
Linderung verspricht und zudem bei Gelenkschmerzen und
zur Desinfektion von Wunden auch äußerlich abgewandt
werden kann. Das Rezept des aus 12 Kräutern hergestellten
Hausmittels ist auch heute noch geheim und lediglich
zwei Patres bekannt.
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Die
Karmeliten bauten ihr Gotteshaus nach italienischem
Vorbild und weihten es 1672 dem Hl. Joseph. Nach
der Säkularisation wurden Kloster und Kirche 1810 aufgelöst
und bis zur Rückkehr der Karmeliten im Jahr 1836 als
Mauthalle und Gefängnis genutzt. Die ursprüngliche Inneneinrichtung
ging dabei verloren. Die Karmelitenkirche wird
heute von der Kanzel der abgerissenen Augustinerkirche
und dem aus dem Dom stammenden, reich verzierten Hochaltar von
1690 beherrscht, ...
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dessen Altarblatt den hl. Joseph mit dem Jesuskind
zeigt. Rechts und links der gedrehten Säulen stehen
die Figuren der Patrone des Karmeliterordens, der Therese
von Avila und des Elias. Bekrönt wird der Hochaltar
von mehreren Engeln.
Das
goldene Tabernakel darunter wird von zwei Engeln flankiert.
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Folgt
man der an der Ostseite des Alten Marktes beginnenden
Pfluggasse, erreicht man nach wenigen Schritten den Schwanenplatz...
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... und die Minoritenkirche, die zum ehemaligen
Minoritenkloster St. Salvator gehörte.
Das frühgotische
Langhaus entstand um 1260, der hohe Chorbau folgte
etwa 70 Jahre später. Das Gotteshaus wurde 1810 profaniert.
Heute findet man in der einstigen Bettelordenskirche
und dem ehemaligen Kloster das "Historische Museum der
Stadt Regensburg", das die Kunst- und Kulturgeschichte
Ostbayerns von der Steinzeit bis ins 19. Jahrhundert
aufzeigt.
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Wir
folgen der an der Minoritenkirche vorbeiführenden Bertoldstraße,
auf deren linker Seite an der Einmündung der Trothengasse
ein alter Kornspeicher steht, der "Leerer Beutel"
genannt wird und in dem die Stadt riesige Mengen Getreide
einlagerte, um die Versorgung der Bevölkerung bei Belagerungen
und Handelssperren sicherzustellen.
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Seit der
Restaurierung im Jahr 1980 dient er erneut der Versorgung
der Bevölkerung, diesmal aber als "Kulturzentrum Leerer
Beutel" aber etwas anders als früher: Die "Städtische Galerie" zeigt
zeitgenössische Kunst und wechselnde Ausstellungen,
die "Filmgalerie" bietet anspruchsvolle Filme
vom Stummfilm bis zum modernen Videoclip und der "Jazzclub
Regensburg e.V." präsentiert abwechslungsreichen
Jazz.
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Durch
die Heiliggeistgasse und entlang des Prinzenweges
mit der um 1750 geschaffenen "Maria Schnee-Kapelle" mit
sehenswerten Rokoko-Malereien
und Stuckarbeiten...
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erreichen wir den Minoritenweg und das "Albrecht-Altdorfer-Gymnasium",
das heute zu den 25 besten Gymnasien in Bayern zählt.
Das
ursprünglich "Königliche Neue Gymnasium" wurde
von 1892 bis 1894 im Neorenaissance-Stil nach den Plänen
des Stadtbaumeisters Adolf Schmetzer auf dem Grund des
ehemaligen Pestin-Hofes, eines städtischen Armenhauses,
errichtet. 1962 erhielt die Schule den Namen Albrecht-Altdorfer-Gymnasium
zur Erinnerung an den Regensburger Ratsherren, Baumeister,
Kupferstecher und Maler.
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Albrecht Altdorfer
erhielt 1505 das Regensburger Bürgerrecht, gehörte ab
1517 dem Rat der Stadt an und wurde 1526 zum Stadtbaumeister
ernannt. Der hochangesehene Hauptmeister der Donauschule
verstarb in Regensburg im Jahr 1538.
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Folgt
man dem Minoritenweg und der Gabelsburger Straße, kommt
man zum vielleicht besterhaltenen mittelalterlichen
Stadttor Deutschlands, dem Ostentor.
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Das
um 1300 errichtete Ostentor ist das einzige vollständig
erhaltene Stadttor von Regensburg.
Als Teil
der Stadtbefestigung sicherte es den östlichen Zugang
der Stadt und war deshalb mit Schießscharten
versehen.
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Seitlich
des Ostentores führt ein Tor in den "Villapark" und zur
neugotischen "Königlichen Villa", die für König Maximilian
II. auf den alten Befestigungsanlagen der Ostenbastei
direkt am Donauufer nach den Plänen von Ludwig Foltz
zwischen 1854 und 1856 gebaut wurde.
Heute hat
hier das Amt für Denkmalpflege seinen Sitz.
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Durch
den 1,5 Hektar großen Villapark erreicht man das
Ufer der Donau westlich der Nibelungen-Brücke, ...
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und entlang des Uferweges
kann man zurück zur Altstadt spazieren.
Hier
an der Donaulände liegen die Passagier- und Hotelschiffe
wie die "Viking Neptune" vor Anker, bis deren
Passagiere von ihrem Stadtrundgang durch Regensburg
an Bord zurückkehren.
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Wir
folgen der Donaulände nur kurz, biegen nach links in
die Kapuzinergasse ein ...
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und sehen uns in der Ostengasse die mit gotischen Fenstern
versehene Stadtseite des Ostentores sowie ...
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die im Jahr 1862 gegründete Brandl-Brauerei im Haus Ostengasse
Nr. 16 an, die ihren Betrieb 1966 einstellte.
Das zugehörige
Gasthaus "Brandl-Bräu" existiert auch heute
noch und verfügt über einen gemütlichen Biergarten im
Innenhof.
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Das
alte Wirtshausschild der Brandl-Brauerei zeigt einen
servierenden Bären an der Kette.
Der Überlieferung
nach soll der Bär eines hier rastenden Wanderzirkus
durch seine Anwesenheit einen nächtlichen Viehdiebstahl
vereitelt haben. Der Brauereibesitzer kaufte daraufhin
den Zirkusleuten den Bären ab, wovon letztlich beide
profitierten: Der Lebensabend des Bären war ebenso gesichert
wie der des Brauers, dessen "Wirtshaus zum Bären
an der Kette" wegen der neuen, bärigen Attraktion
nun deutlich mehr Kundschaft verzeichnete.
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Sehenswert
ist auch die klassizistische Stuckdekor-Fassade des
Hauses Ostengasse Nr. 13 schräg gegenüber, mit der das
aus dem 12. Jahrhundert stammende Gebäude im Jahr
1789 verziert wurde.
Über dem großen Portal hält ein
Löwe ein Schild mit Leiter, Besen und Ruß-Schaufel und
erinnert, dass das Haus damals einer Schornsteinfegerfamilie
gehörte. In der vorstädtischen Ostengasse wohnten zu
jener Zeit überwiegend Handwerker und Händler.
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Wir
biegen hier in die kopfsteingepflasterte Schattenhofergasse
ein, in der neben niedrigen alten Häusern...
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auch ein alter
mehrstöckiger Speicher steht, der noch auf seine Renovierung
wartet, ...
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und erreichen kurz darauf in der Nähe der "Eisernen Brücke"
wieder die Donaulände , ...
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von der man einen schönen Blick über die Donau hinweg
auf den Stadtteil "Unterer Wöhrd" am gegenüberliegenden
Ufer hat.
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Einen
noch besseren Blick hat man
von der Eisernen Brücke.
Wir genießen hier die wunderschöne
Aussicht auf das
Schifffahrtsmuseum, die Altstadt,
den Salzstadel neben der Steinernen Brücke und den Regensburger Dom.
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