Foto-Reisebericht
- Reiseführer - Reise-Info
Regensburg
Zur
Kirche St. Emmeram, zum Schloss und in die Maximilianstraße
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Durch
die Predigergasse spazieren wir in die Glockengasse
und sehen uns das frühgotische Patrizierhaus " Alte Münz"
aus dem 13. Jahrhundert an.
Das Haus wurde
von 1621 bis 1803 als Reichsstädtische Münzstätte genutzt,
danach unter Fürstprimas Carl Theodor von Dalberg bis 1810 als
Prägestätte.
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Wenige
Meter weiter erreichen wir die Dreieinigkeitskirche.
Auf die Besteigung des Kirchturmes verzichten wir unserer
Füße zuliebe.
Der Grundstein für das evangelische
Gotteshaus wurde am 4. Juli 1627 gelegt, eingeweiht
wurde es nach einer Bauzeit von nur 4½ Jahren am 5.
Dezember 1631.
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Das
Innere der Dreieinigkeitskirche gleicht einem großen
Saal. An beiden Längsseiten findet man Emporen, die
vor dem Altar in verglasten Logen enden.
Durch die nördliche
Loge erfolgt der Aufstieg auf den Nordturm, der Südturm
wurde nicht vollendet.
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Der
Altar und
die Kanzel der Kirche sind mit schönen, teilweise vergoldeten
Schnitzereien verziert. Das zentrale Altarbild zeigt
die Abendmahlszene.
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Hier
lohnt sich ein Abstecher in den engen
Kirchhof, in dem man stattliche Grabdenkmäler aus dem
17. und 18. Jahrhundert findet...
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darunter auch einen viersäuligen
Portikus mit der lebensgroßen Statue des Generals Esaias
von Pufendorf.
Der 1628 geborene Pufendorf war viele
Jahre Gesandter im Dienst der schwedischen Krone, bevor
er 1689 als Gesandter des dänischen Königshauses nach
Regensburg kam und hier im September des gleichen Jahres
verstarb.
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Schräg
gegenüber der Dreieinigkeitskirche steht an der Ecke
Glockengasse / Gesandtenstraße das im Jahr 1505 gegründete
"Gymnasium poeticum". Nachdem der Rat der
Stadt im Jahr 1542 zur Lehre Luthers konvergierte, wurde
das Gymnasium poeticum zu einer protestantischen Lehranstalt.
Der Name der Gesandtenstraße ist auf die Tatsache zurückzuführen,
dass hier viele Gesandte des Immerwährenden Reichstages
wohnten.
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In
den aus dem 12. Jahrhundert stammenden mittelalterlichen
Patrizierhäusern Gesandtenstraße Nr. 3 "Zanthaus" und
Nr. 5 "Ingolstetterhaus" gründeten die Brüder Bernhard
1812 eine Fabrik, in der bis 1999 Schnupftabak produziert
wurde.
Danach wurde das Gebäude saniert und
die ursprünglichen Produktionsanlagen in mehreren Räumen
wieder aufgestellt. Das als "document Schnupftabakfabrik"
bezeichnete Museum kann im Rahmen von Führungen besichtigt
werden.
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Wir
biegen nach rechts in die Obere Bachgasse ein und erreichen
an der Einmündung der Augustinergasse das ehemalige
Wohnhaus von Albrecht Altdorfer.
Der um 1480 bei Landshut geborene
Maler und Baumeister erhielt im Alter von 25 Jahren
das Regensburger Bürgerrecht und wurde 1526 zum Stadtbaumeister
ernannt. Er erwarb dieses Haus 1513 und bewohnte es
bis zu seinem Ableben im Jahr 1538. Einige seiner Gemälde,
darunter die "Alexanderschlacht" findet man
heute in der Alten Pinakothek in München. Das umfangreichste
Werk des "Meisters der Donauschule" ist wohl
der Sebastiansaltar in der Kirche St. Florian in Linz.
Das
große, mit einem Turm verzierte "Altdorfer-Haus"
wurde im frühen 18. Jahrhundert umgestaltet und ist
seitdem mit einer lebensgroßen Madonna verziert.
Am
Altdorferplatz seitlich des Doms erinnert der "Albrecht-Altdorfer-Brunnen"
an Regensburgs berühmten Maler.
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Wir
folgen der Oberen Bachgasse, biegen hinter dem Evangelischen
Krankenhaus nach rechts ab und erreichen den Emmeramsplatz
mit den Gebäuden der Regierung
der Oberpfalz.
Früher wurden die Baulichkeiten von
den Fürsten von Thurn und Taxis in ihrer Funktion als
Vertreter des Kaisers am Immerwährenden Reichstag genutzt.
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Überragt
wird der Emmeramsplatz von dem freistehenden
Glockenturm der Kirche St. Emmeram. Der Glockenturm
wurde 1579 errichtet, der Helm wurde im 18. Jahrhundert
aufgesetzt.
Das ehemalige
Benediktiner-Kloster St. Emmeram wurde im 8. Jahrhundert
über dem Grab des fränkischen Wanderbischofs Emmeram
von Regensburg erbaut.
Es wurde mehrfach umgebaut
und im Jahr 1326 Reichsabtei. 1812 wurde das Kloster aufgelöst, die Klostergebäude gingen auf das Fürstenhaus
Thurn und Taxis über und die Abteikirche wurde Pfarrkirche,
die als Mutterkirche des Bistums Regensburg im Jahr
1964 mit dem Titel "Basilika minor" eine päpstliche
Basilika wurde.
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Durch
eine wunderschöne gotische Doppelportalwand aus dem
13. Jahrhundert erreicht man den Vorhof von St.
Emmeram...
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mit einer Vielzahl von Grabdenkmälern, darunter der
Grabstein des Humanisten Johann Georg
Turmair, genannt Aventinus. Der 1477 in Abensberg in
Niederbayern geborene Turmair studierte in Wien, Krakau
und Paris und gilt als Wegbereiter der Philologie. Er
stand in engem Kontakt zu Dr.
Martin Luther und Philipp Melanchthon. Turmair
hielt in mehreren Werken die bayerische Geschichte fest.
König
Ludwig I. lies eine Büste von Aventinus in der Walhalla
aufstellen.
Die auf der gleichen Seite des Vorhofes
zu findende schlichte Erinnerungstafel für Johann
Igl zeugt von den Gräueltaten der Nazis: Der 32-jährige
Mesner und Luftschutzpolizist wurde 9 Tage vor Hitlers
Selbstmord und 16 Tage vor Kriegsende am 21. April 1945
wegen seiner Kritik an dem Diktator und den Schrecken
des Weltkrieges hingerichtet.
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Der
Vorhof führt an einer Kreuzigungsgruppe aus dem 16. Jahrhundert
vorbei zu der tiefer liegenden, romanischen
Vorhalle, die um 1170 entstand. Von hier aus
gelangt man in die Rupertuskirche und in die Kirche
St. Emmeram. Ein schmaler Durchgang führt auf der rechten
Seiten zum Schloss: St. Emmeram ist nicht nur Pfarrkirche,
St. Emmeram ist auch die Haus- und Traukirche der Fürsten
von Thurn und Taxis.
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Wir
gehen zuerst durch das linke Portal in die
Rupertuskirche aus dem 12. Jahrhundert. Die zweischiffige
Kirche war bis in das 18. Jahrhundert hinein die
Pfarrkirche des Klosters.
St. Rupert wurde mehrfach
umgebaut, ihr heutiges Aussehen erhielt die Barock-Kirche
im Jahr 1750.
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Der
viersäulige Hochalter zeigt im zentralen Altarbild die
Taufe von Herzog Theodor durch den Heiligen Rupert.
Links
vom Altar befindet sich das mit Heiligenfiguren reich
verzierte Sakramentshaus.
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Reich
verziert sind neben den Seitenwänden und der Kanzel...
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auch die Decke sowie die Empore der Rupertuskirche.
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Zurück in der Vorhalle...
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sehen wir uns die Wandmalereien und die drei über den
Türen angebrachten Kalksandsteinreliefs
aus dem 11. Jahrhundert an: Der thronende Christus
zwischen den beiden mächtigen Portaltüren wird links
vom Heiligen Emmeram und rechts vom Heiligen Dionysius flankiert.
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Durch
die rechte Tür gelangen wir in das im Jahr 1050 an das
Langhaus angebaute westliche Querhaus
von St. Emmeram mit dem hochgelegenen Dionysiuschor,
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der darunter liegenden fünfschiffigen Wolfgangskrypta
aus dem 11. Jahrhundert mit dem Reliquienschrein des Heiligen Wolfgang...
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und dem reich verzierten Grabdenkmal von Alexander
Ferdinand von Thurn und Taxis.
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Das ursprünglich
romanische Langhaus von St. Emmeram wurde von den Brüdern Cosmas
Damian Asam und Egid Quirin Asam in den Jahren 1731-1733 im Barockstil ausgeschmückt.
Die vielen Skulpturen, Wand- und Deckenmalereien mit
Szenen aus der Emmeramslegende sind beeindruckend.
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Das
zentrale Gemälde des Hochaltars von St. Emmeram stellt
das Martyrium des Heiligen Emmeram dar, dessen Gebeine
unter dem Altartisch in einem Reliquienschrein aus dem
15. Jahrhundert ruhen.
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In
dem hinter der filigran geschnitzten Empore liegenden
nördlichen Seitenschiff...
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findet man historisch und künstlerisch wertvolle Grabdenkmäler: Die Grabplatte
der Königin
Hemma,
Gemahlin Ludwigs des Deutschen, wurde um 1280 gemeißelt.
Wenige Meter weiter rechts befindet sich das
Grab des Grafen Warmund aus dem frühen 15. Jahrhundert
und etwas weiter ruhen Heinrich der Zänker und
die Heilige Aurelia. Hier ist auch der Zugang zur ringförmigen
Emmeramskrypta aus dem 8. Jahrhundert und zur Ramwoldkrypta,
die im Jahr 980 geweiht wurde.
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An der Wand des
südlichen Seitenschiffes ist der Tumbus von
St. Wolfgang mit einer Figur des Heiligen unter einem
Gitterdach sehenswert, im Georgschor das gotische Grabmal
von St. Emmeram.
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Die
südlich von St. Emmeram liegenden ehemaligen Stiftsgebäude
gingen 1812 mit der Auflösung des Klosters in den Besitz
der Fürsten von Thurn und Taxis über, die sie zu einem
Schloss umbauten. Einige Prunkräume des Fürstlichen
Schlosses und der gotische Kreuzgang können während
eines geführten Schlossrundgangs
besichtigt werden. In dem von 1829 bis 1832 von Jean-Baptiste
Métivier errichteten Marstall findet der
Besucher das Marstallmuseum
mit über 70 fürstlichen Kutschen und Schlitten vergangener
Epochen.
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Besuchenswert
ist auch das "Fürstliche Brauhaus" im
1911 fertig gestellten "Neuen Marstall". In
dem zur Brauerei Thurn und Taxis gehörenden Fürstlichen
Brauhaus werden seit dem Jahr 2005 die Biersorten "Marstall
Dunkel" und "Braumeister Weisse" gebraut,
die man auch im großen Biergarten im Schlossgraben des
fürstlichen Parks genießen kann.
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Durch
die Waffnergasse erreichen wir den Schlosspark...
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und spazieren am Schloss vorbei...
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bis zu dem Obelisk, der an den Spender der Parkanlagen, Fürst Carl Anselm von
Thurn und Taxis, erinnert.
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Wenige
Meter weiter steht das mit den Sternzeichen
und einer Büste des großen Astronomen verzierte Kepler-Denkmal.
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Weil
die Füße dringend eine Pause fordern und weil sich der Magen nach Kaffee und Kuchen sehnt, besuchen
wir die "Locanda Botticelli" vor dem Park-Hotel-Maximilian.
Wir erhalten hier Beides: Starken italienischen Café und
leckeren, frischen Kuchen. Schade, dass es zu windig
und kalt ist um draußen zu sitzen... |
Frisch
gestärkt machen wir uns dann wieder auf den Weg.
Wir
passieren die moderne
Fußgängerzone der Maximilianstraße, ... |
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schauen uns noch die Südostecke der alten Römermauer "Castra Regina"
an und gehen dann zurück zum Parkhaus am nahe gelegenen
Dachau-Platz.
Für die nächsten Etappen benötigen
wir unseren Mondeo... |