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Sonderburg - Sønderborg
  
Dänische Hafenstadt am Alsensund
 

 


Fotex-Glasfassade am Anfang der Perlegade in SønderborgBei unseren Besuchen von Stadt und Schloss Plön sind wir mehrfach auf die Herzöge von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön gestoßen und beschlossen, uns auch deren Schloss in Sonderburg (dänisch: Sønderborg) anzusehen.
  
Wir erreichen die auf der Insel Alsen gelegene Hafenstadt Sonderburg über die A7, die wir an der Abfahrt Bau (dänisch: Bov) verlassen, um dann der dänischen Fernstraße 8 zu folgen.
  
Wir fahren in das Zentrum von Sonderburg und parken am Georg Hansens Vej.
  
Hier an der Glasfassade von Fotex ...


Alte Bausubstanz in der Perlegade in Sønderborg





... beginnt die Perlegade, die von schmucken alten Häusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert begrenzt wird, ...


Haus von 1704 in der Perlegade in Sønderborg









... und die leicht abschüssig und schnurgerade zum historischen Rathaus verläuft.


Gepflasterter und begrünter Rønhaveplads in Sønderborg





Wir folgen der Perlegade bis zum Rønhaveplads, wo wir ...


Deutsches Museum am Rønhaveplads in Sønderborg

... das "Deutsche Museum Nordschleswig" am Rønhaveplads 12 erreichen, das die Geschichte der deutschen Minderheit in Schleswig dokumentiert.

Das Museum ist Dienstags von 14 - 16 Uhr und Freitags von 10 - 12 Uhr geöffnet, Besichtungen außerhalb dieser Zeiten sind nach Voranmeldung möglich.

Dem Deutschen Museum Nordschleswig ist die Deutsche Bücherei angegliedert.


Fachwerkhaus in der Perlegade in Sønderborg






Wir gehen zurück zur Perlegade und biegen nach wenigen Metern ...


Denkmal für Peter Reimers in der Reimersgade in Sønderborg







... in die Reimersgade ein, wo man das Denkmal für den dänischen Dichter Peter Reimers findet.

Peter Reimers wurde am 29.November 1826 geboren. Er verfasste eine Reihe von Gedichten und Balladen, bevor er am 25. März 1922 im Alter von 96 Jahren verstarb.


Kunstschule in Sønderborg





Wir folgen dem Straßenzug Løkken und passieren die "Sønderjyllands Kunstskole", ...


Sct. Marie Kirke in Sønderborg
... von der es nicht mehr weit bis zur Sct. Marie Kirke ist.
 
Die ursprüngliche, hier über dem Alsensund errichtete Kapelle musste zwischen 1595 und 1600 umgebaut und erweitert werden, weil Sonderburg im 14. und 15. Jahrhundert durch den Zuzug von Handwerkern und Kaufleuten nach Norden hin Richtung Rathausmarkt und Perlegade deutlich gewachsen war.
 
Alte Mauerwerksreste der Kapelle sind auch heute noch auf der Westseite der Kirche zu erkennen.


Alsensund an der nördlichen Havnegade in Sønderborg




Von der Sct. Marie Kirke führen die "Klostertrappen" und die "Hønekildetrappen" hinunter zur nördlichen Havnegade, an der einige Fischkutter festgemacht wurden.


Altes Speicherhaus an der Havnegade in Sønderborg





Vor dem alten, nicht mehr benutzten und langsam verfallenden Speicher werden nur noch Massengüter an Land gebracht, ...


Angler am Alsensund in Sønderborg





... und hier hoffen Angler geduldig auf einen lohnenden Fang.


Alte Kaserne und Unteroffiziersschule in Sønderborg




Auf der anderen Seite der Havnegade, an der Gerlachsgade, liegt neben der Unteroffiziersschule die alte Kaserne, in der einst das III. Füsilier-Regiment Sonderburg untergebracht war.


Schrebergartenidylle am Alsensund in Sønderborg





In unmittelbarer Nähe zum Alsensund findet man vereinzelt farbenfrohe, idyllische Gärten vor kleinen, alten Einfamilienhäuschen, ...


Moderne Universität von Sønderborg am Alsensund




... auf der gegenüberliegenden Festlandsseite des Sunds dominiert die moderne Universität von Sønderborg das Ufer.


Klappbrücke Kong Christian X Bru bei Sønderborg überspannt den Als Sund


Die in den Jahren 1925 - 1930 erbaute "König Christian X. Brücke" verbindet die auf der Insel Alsen (dänisch: Als) gelegene Altstadt von Sonderburg mit dem Festland. Fast immer.

Aber nicht immer: Halbstündlich werden die Fahrbahnen für etwa 5 Minuten hochgeklappt, um größeren Schiffen die Durchfahrt zu ermöglichen.


Brückenwärterhaus an der König Christian X Brücke in Sønderborg







Der Brückenwärter der Kong Christian X. Bru überwacht von seinem turmähnlichen Dienstraum mit Rundumverglasung den Straßen- und Schiffsverkehr und regelt die Sperrung des Straßenverkehrs mittels Ampeln und Schranken.


Krone und Schriftzug an der Kong Christian X Bru in Sonderborg



Die Brücke wurde dem dänischen König Christian X. gewidmet, der einen beträchtlichen Teil der Baukosten übernahm. Auf beiden Brückenseiten erinnert der Schriftzug "Kong Christian X. Bru" und eine vergoldete Krone an den königlichen Geldgeber.


Fördedampfer Feodora an der Havnegade in Sønderborg



Auf der anderen Seite der Klappbrücke erreichen wir die südliche Havnegade. Von der Holzbohlenpromenade verkehren neben den Fährschiffen nach Apenrade (dänisch: Abenrå) und Gelting auch die Fördedampfer nach Flensburg, und hier machen die Ausflugsschiffe fest.


Plastik Butt im Griff an der südlichen Havnegade in Sønderborg

Nahe dem Hafenkontor überrascht uns an der Søndre Havnegade die Plastik "Butt im Griff", die am 29.06.2004 von den Königlichen Hoheiten Kronprinz Frederik und Kronprinzessin Mary im Beisein des Nobelpreisträgers Günter Grass feierlich enthüllt wurde.

Der "Butt im Griff" erinnert uns an eine ähnliche Plastik im Skulpturengarten hinter dem Günter-Grass-Haus in Lübeck.


Ringreiter-Denkmal an der südlichen Havnegade in Sønderborg

Etwas weiter symbolisiert die Statue "Pferd und Reiterin" die lange Tradition des Ringreitens, eine bäuerliche Überlieferung des mittelalterlichen Turnierreitens, das in ganz Schleswig (dänisch Slesvig oder Sønderjylland) gepflegt wird.

In Sonderburg feiert man das jährliche Ringreiterfest am zweiten Wochenende im Juli mit festlichen Umzügen durch die Stadt zum Festplatz am Schloss.


Farbenfrohe Hafenfront an der Havnegade in Sønderborg




Die malerische Hafenfront von Sonderburg gefällt nicht nur uns gut, immerhin brachte sie der Stadt den Ruf ein, eine der schönsten Hafenstädte Dänemarks zu sein.


Eisverkauf von Bord eines Schiffes an der Havnegade in Sønderborg



Die Seefahrt hat in Sonderburg eine lange Tradition, davon zeugt auch der örtliche Eisverkauf von Bord eines Schiffes:

Das Eis ist lecker und schmeckt absolut nicht nach Fisch!


Gasthof Oxen an der Einmündung der Brogade in die Havnegade in Sønderborg




An der Einmündung der aus der Altstadt kommenden Brogade, die zum Hafen hin abfallende Fortsetzung der vom Rathaus kommenden Rådhusgade ...


Blick auf den Als Sund und die Düpplermühle nahe Sønderborg




... haben wir eine tolle Aussicht auf den Alsensund (dänisch: Als Sund) und die Düppeler Mühle, die wir uns später noch ansehen werden.


Schloss von Sønderborg direkt am Als Sund gelegen



Schon im 12. Jahrhundert stand hier zum Schutz gegen die Wenden ein Burgturm, der nach und nach um eine Wehrmauer, Wohngebäude und Stallungen zu einer Trutzburg erweitert wurde, in der von 1532 bis 1549 König Christian II. inhaftiert wurde.


Christian II. war verantwortlich für das Stockholmer Blutbad, das ihm den Beinamen "der Tyrann" einbrachte, zur Rebellion der Schweden unter Gustav Wasa und zum Aufstand des dänischen Adels führte. Christian II. flüchtete zunächst in die Niederlande. Bei seiner Rückkehr nach Dänemark wurde er verhaftet und bis zu seinem Tod im Jahr 1559 zunächst in Sonderburg, dann in Kalundborg inhaftiert.


Eingang zum Schloss von Sønderborg
Während der Regentschaft von Christian III. wurde die "Südburg" bzw. "Sonderburg" in ein Renaissance-Schloss umgebaut. Das mit Festsälen und herrschaftlichen Gemächern ausgestattete Schloss wurde für fast einhundert Jahre Hauptsitz der Herzöge von Sonderburg.
 
Nach dem Bankrott des durch Erbteilung dramatisch verkleinerten Herzogtums verfiel das Schloss in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, ab 1718 erfolgte dann der Wiederaufbau. Zeitweise wurde es von den Dänen und später von den Deutschen als Kaserne genutzt.


Seit der Fertigstellung der Kaserne an der Gerlachsgade im Jahr 1921 ist im Schloss das "Museum Sønderjylland" untergebracht, in dem die Geschichte Schleswigs aufgezeigt wird.


Historische Kanonen vor Schloss Sønderborg
Manche der teilweise aus der Wikingerzeit stammenden Waffen und Schilde, Werkzeuge und Grabbeigaben sind so kostbar, dass sie mit schwerem Gerät geschützt werden.
  
Teile der alten Kerkeranlage sind ebenso zugänglich wie die sehenswerte Schlosskapelle, die von der verwitweten Königin Dorothea in Auftrag gegeben, zwischen 1568 und 1570 gebaut und nach Vorgaben von Martin Luther eingerichtet wurde. Sie ist die älteste Kirche Skandinaviens.


Strandbad am Alsensund in Sønderborg
  




Wir folgen dem Strandvej, der am Strandbad vorbei zum Yachthafen führt, ...


Alte Windmühle am Batterievej in der Altstadt von Sønderborg








... biegen dann in den Batterievej ein und passieren die alte Windmühle in der Altstadt von Sonderburg.


Haus von 1746 in der Stjernegade in Sønderborg









Vorbei an Häusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert ...


Häuserzeile in der Stjernegade in Sønderborg





... spazieren wir durch die Stjernegade ...


Kaufmannshof Schättiger-Ewers am Humletorf in Sønderborg




... zum Humletorf, dem ehemaligen Hopfenmarkt mit dem repräsentativen Kaufmannshof der Familie Schättiger-Ewers, der 1864 durch Beschuss schwer beschädigt und danach in den heutigen Zustand um- und ausgebaut wurde.


Die Straße Brogade verbindet das Rathaus von Sønderburg mit der Havnegade am Alsensund






Durch die Brogade und die Rådhusgade ...


Historisches Rathaus und Brunnen am Rådhustorvet von Sønderburg




... erreichen wir den Rådhustorvet mit dem Rathaus und dem Brunnen mit der nackten und etwas fülligen Dame, die einen Korb voller Früchte trägt und die fruchtbare Ostseeinsel Alsen symbolisiert.


Häuserzeile am Rådhustorvet mit der Tourist-Information von Sønderburg





Hier am Rådhustorvet findet man auch die Tourist-Information Sønderborg ...


Königliches Postkontor am Rådhustorvet in Sønderborg







... und das ehemals Königliche Postkontor.


Löwen-Apotheke in der Perlegade in Sønderborg


An der gegenüber liegenden Löwen-Apotheke, die während des Schleswig-Holsteinischen Krieges im Jahr 1848 General Frederik Adolph Schleppegrell als Stabsquartier diente und die auch von dem die zweite Division der dänischen Truppen befehligenden Generalmajor Claude Peter Heinrich du Plat während der Schlacht an den Düppeler Schanzen im Jahr 1864 genutzt wurde, erreichen wir wieder die Perlegade.


Moderner Brunnen in der Perlegade von Sønderborg




Vorbei am modernen Brunnen gehen wir zurück zum Parkplatz, denn wir wollen noch ...

Blick von der Dybbølgade auf den Alsensund bei Sonderburg



... auf die Festlandseite, von der man einen schönen Blick über den Alsensund und auf die alten Kasernen und das dahinterliegende moderne Krankenhaus der Stadt hat.

Von hier erreicht man in wenigen Minuten ...


Düppeler Mühle nahe Sonderburg in Dänemark

... die auf geschichtsträchtigem Grund stehende Düppeler Mühle (dänisch: Dybbøl Mølle).

Die Düppeler Mühle, die bereits 1849 bei Angriffen deutscher Truppen abbrannte, diente nach ihrem Wiederaufbau auch während des deutsch-dänischen Krieges 1864 den Dänen als Beobachtungsturm, bis die preußischen Truppen sie mit neuartigen und präzise schießenden Kanonen mit hoher Reichweite von Broacker aus zerstörten.


Anschließend wurden die dänischen Truppen im Sturmangriff überwältigt. Mehr als 2.800 Soldaten kamen an diesem 18. April 1864 ums Leben, darunter auch Generalmajor du Plat, der auf dem Friedhof von Sonderburg beigesetzt wurde.


Dänische Flagge nahe der Düppeler Mühle auf Dybbol Banke


Durch die verlorene Schlacht um die Düppeler Schanzen (dänisch: Dybbøl Banke) konnte die preußische Armee über den Alsensund übersetzen, danach ganz Jütland besetzen und den Dänen einen Waffenstillstand aufzwingen, der die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg zu Preußen und Österreich brachte.

Inzwischen ist die Düppeler Mühle zu einem der stärksten Nationalsymbole Dänemarks geworden, das für den unbezwingbaren Kampfgeist der kleinen Nation steht, die mit 26.000 Soldaten die Düppeler Schanzen gegen eine preußische Übermacht von mehr als 37.000 Soldaten zu verteidigen suchten.

In der Düppeler Mühle ist heute ein Geschichtszentrum untergebracht, in dem die Schlacht und die unterschiedlichen Taktiken der Generalstäbe in einem Modell maßstabsgerecht dargestellt werden.


Hier beenden wir unseren Besuch in Sonderburg.


Wenn Sie an weiteren Details zu den kriegerischen Ereignissen des Jahres 1864 und dem deutschen Siegermonument auf der Düppeler Höhe interessiert sind, dann empfehlen wir Ihnen den Besuch der deutschsprachigen Webseite www.1864.dk.



Weitere Infos zu Sønderborg:
Stadt Sønderborg

Deutsches Museum Nordschleswig

Museum Schloss Sønderborg




Literaturtipp:
  
Literaturtipp Baedeker Dänemark
  Baedeker Reiseführer Dänemark   



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Seite ergänzt: 18.06.2009