Foto-Reisebericht - Reiseführer - Reise-Info
  
Morsum auf Sylt
  
Typisch friesisches Dorf inmitten von Wattwiesen

 



Eisboot am Ortseingang von Morsum

Am Ortseingang begrüßt eine Abordnung Morsumer Bürger aus ihrem Eisboot heraus alle ankommenden Touristen. Jedenfalls in der kalten Jahreszeit. Im Winter.

Deswegen auch das Ölzeug. Es ist hier nicht immer sonnig und trocken. Besonders nicht in der kalten Jahreszeit. Besonders nicht im Winter.

In solchen Booten mit Kufen und Segeln wurde früher die Post zur Insel transportiert, wenn das Wattenmeer zufror.


Schnoorhof in Morsum


Sylts Osten wird von fruchtbaren Wiesenlandschaften und von Landwirtschaft geprägt.

Und natürlich von Bauernhöfen, hier der typisch friesische Schnoorhof.

Hier im Osten spricht man noch Friesisch, eine eigenständige, westgermanische Sprache.


Gemäldegalerie im Dorfkrug in Morsum






Im ehemaligen "Dorfkrug" ist heute die größte Sylter Gemälde- und Kunstgalerie untergebracht.


Kirche St. Martin in Morsum mit hölzernem Glockenturm





Fast hätten wir sie übersehen: die etwa 800 Jahre alte, romanische Kirche Sankt Martin mit ihrem abseits stehenden, hölzernen kleinen Glockenturm.


Kirche St. Martin in Morsum auf Sylt




Der aus Apsis, Chor und Kirchenschiff bestehende dreigliedrige Bau wurde aus Backsteinen, Feldsteinen und Granit erstellt.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Sankt Martin zur Wehrkirche umgebaut und befestigt.


Innenaufnahme St. Martin mit Blick auf Apsis, Altar und kanzel





Die Kanzel aus Eichenholz stammt aus dem 17. Jahrhundert und zeigt Schnitzereien mit Motiven aus dem Leben Jesu.


holzgeschnitzter Flügelaltar




Der holzgeschnitzte Flügelaltar aus dem 16. Jahrhundert wurde während einer Renovierung auf dem Dachboden entdeckt.

Der hölzerne Unterbau aus dem Jahr 1933 stellt einen Lebensbaum dar.


Romanischer Taufstein in St. Martin in Morsum






Der romanische Taufstein aus dem 13. Jahrhundert wurde von Gotland hierher gebracht.


Orgel der Morsumer Kirche St. Martin




Sehens- und vor allem hörenswert ist die Orgel, die im Sommer regelmäßig Mittelpunkt von Konzerten ist.

Eine Gedenktafel erinnert an 84 Grönlandfahrer, die 1744 in Sichtweite der Insel ertranken. Unter den Opfern waren 50 Morsumer Seeleute.


Restaurant und Landhaus Nösse am Morsum Kliff

Das wunderschön mitten im Naturschutzgebiet Morsum-Kliff gelegene Landhaus Nösse bietet Übernachtungsmöglichkeiten und ein Restaurant mit Terrasse. Beides muss wirklich gut sein, schließlich hat sich hier Helmut Kohl in seiner Zeit als Bundeskanzler mehrfach einquartiert.

Seit dem Frühjahr 2003 firmiert das Haus nach einem Besitzerwechsel als "Hotel Morsum Kliff".

Wir sind nicht eingekehrt. Wir wollten weiter zum nahegelegenen Kliff. Auf der Diretissima.


Rot leuchtendes Morsum Kliff

Das Morsum-Kliff, eine etwa 2 Kilometer lange Steilküste, überragt das Wattenmeer um bis zu 21 Meter.

Wegen seiner Farbenpracht wird dieses geologische Denkmal auch "Buntes Kliff" genannt.

Im Tertiär bildeten sich übereinander drei Schichten:
vor 7 Millionen Jahren der blauschwarze Glimmerton, darüber vor 5 Millionen Jahren der rostfarbene Limonitsandstein und bis vor etwa 2 Millionen Jahren der weiße Kaolinsand.


Morsum Kliff hoch über dem Wattenmeer


An der Abbruchkante sind diese Erdschichten als farbenprächtiges Naturschauspiel zu bestaunen, mit etwas Glück können sie hier auch fossile Versteinerungen finden.

Betreten abseits der Wege, Klettern oder gar Graben ist hier aber strengstens verboten, denn das Kliff, das durch eine Initiative von Ferdinand Avenarius seit 1923 unter Naturschutz steht, ist durch Erosion sehr stark gefährdet.


Morsum Kliff im Abendlicht





Bis an das Kliff heran reicht eine abwechslungsreiche Heide- und Dünenlandschaft mit botanischen Raritäten wie Sonnentau und Ährenlilie.


Strandhafer vor untergehender Sonne




Auf der Morsumer Heide befindet sich die größte Ansammlung von Hügelgräbern auf deutschem Boden, darunter auch Munkhoog und Markmannshook, zwei Grabhügel aus der Wikingerzeit.


Eis im Wattenmeer bei Archsum





Weiter im Süden, nahe Archsum und jenseits des Nössedeichs, hat man einen herrlichen Blick über das Wattenmeer bis hinüber nach Hörnum in Sylts Süden.


Hünengrab Großmütterchens Keller bei Archsum





Vor dem Deich im Wattenmeer findet man - allerdings nur bei Niedrigwasser - Modjes Küül, "Großmütterchens Keller", ein etwa 4.000 Jahre altes Hünengrab aus der Jungsteinzeit.



Hünengrab bei Ebbe





Welch unglaubliche Anstrengungen müssen unsere Vorfahren wohl auf sich genommen haben, um für ihre Toten solche Findlinge zusammenzutragen und solche Grabstätten zu schaffen...



Literaturtipp:

Sylt Amrum Föhr
Baedeker Allianz Reiseführer











Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:

Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.



nach oben
 

Home