Foto-Reisebericht -
Reiseführer - Reise-Info Tondern
- Tønder
Vom
Kirkepladsen in die Uldgade
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Seitlich
der Kristkirke liegt der historische Kirchplatz "Kirkepladsen"
mit der Konfirmandenschule
und der alten Lateinschule aus dem Jahr 1612 (Kirkepladsen Nr. 3
und Nr. 7-9).
Wie an vielen anderen Plätzen ist
auch hier der Danebrog gehisst, die dänische Nationalflagge,
die als die älteste Flagge der Welt gilt.
Der
Überlieferung nach soll sie im Jahr 1219 bei der Eroberung
Estlands durch König Valdemar II. vom Himmel gefallen
sein.
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Zurück
auf dem Torvet werfen wir einen kurzen Blick auf die
Uhr...
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und bewundern dann das prunkvolle, von Löwen
bewachte Portal der Alten
Apotheke von 1671 am Übergang der Storegade in die Østergade. Die
Alte Apotheke war bis 1989 in Betrieb.
Gebaut
wurde sie von Bürgermeister Johann Preuss, der sich
mit dem großen Haus offensichtlich übernommen hatte
und in Konkurs ging. Das Gebäude wurde dann von Peter Langheim
gekauft, der es als Apotheke und Weinstube einrichtete.
In "Det gamle Apotek" ist
der alte Apothekenraum im Erdgeschoss noch erhalten,
in den anderen Räumen werden Souvenirs und Kunstgewerbeartikel
zum Verkauf angeboten. Ganzjährig, auch an Wochenenden
und Feiertagen.
Ganzjährig findet man hier aber
auch Skandinaviens größte Weihnachtsausstellung.
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Wir
lassen Det gamle Apotek und Weihnachten hinter uns und
spazieren durch die frühlingshafte Østergade ...
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mit ihren alten Häuserfassaden, ...
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die sporadisch durch Grün aufgelockert werden.
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Im Haus Østergade Nr. 15 richtete Johann Gottfried
Krichauff im Jahr 1784 das erste Pflegeheim Tonderns
ein.
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Schräg
gegenüber lebte und arbeitete zwischen
1854 und 1864 der Physiker
Frederik Ferdinand Ulrik, der 1855 das erste
Krankenhaus in Tondern initiierte.
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An der Østergade Nr. 35 steht
das Gotteshaus
der "Tønder
Frikirke", die Missionen in Thailand, Grönland und in
Rumänien unterhält.
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Etwas
weiter erreichen wir an der Ecke Østergade /
Norregade den zweistöckigen Kaufmannshof "Soli
Deo Gloria" aus dem Jahr 1729. Der Name des Hofes geht auf
den über dem Eingang eingearbeiteten gleichlautenden
Schriftzug zurück. Das für damalige Verhältnisse
sehr große Gebäude hat zwei spiegelbildlich angebrachte Erker.
Die Handelsware wurde über den ausladenden Aufzugsbalken
im Dachgeschoss eingelagert. Daneben steht die
"Hamburger Herberge" aus dem Jahr 1700 (Østergade
60).
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Gegenüber
befindet sich das ehemalige Kloster, das man nach der Reformation säkularisierte
und ab 1529
als Armenhaus nutzte.
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Laut
der alten Inschrift über dem Tor wurde das Kloster
im Jahr 1725 durch einen Großbrand
vernichtet, aber 1731 ließ der Rat der Stadt das Gebäude
neu errichten und als Armen- und Waisenhaus nutzen.
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Wir
folgen der Østergade noch wenige Meter, um an ihrem
Ende...
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... nach links in die parallel
zum Kongevej verlaufende Grünanlage einzubiegen.
Hier
steht der Liebestempel, ein Geschenk des wohlhabenden
Kaufmanns und Bürgermeisters
Carsten Richtsen, dessen großes Patrizierhaus wir in der Vestergade 9 gesehen haben.
Der Liebestempel entstand
um 1800.
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Bei
weitem nicht
so filigran zeigt sich die Rückseite des kameraüberwachten
Polizeigebäudes, dessen vergitterte Fenster andeuten,
das hier auch das Gefängnis untergebracht ist.
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In
der Richtsensgade, die früher auch schon einmal Bahnhofsstraße
hieß,
passieren wir die Bibliothek von Tondern, ...
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um dann an der Einmündung der Mellemgade vorbei ...
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durch die Nørregade ...
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und die Søndergade ...
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mit dem von Heinrich Wilhelm von Gerstenberg im 18. Jahrhundert
errichteten Wohnhaus ...
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zur idyllischen Wiedau (dänisch: Vidå) zu schlendern, ...
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die gemächlich Richtung
Hoyer (dänisch: Hojer) und Nordsee dahinfließt.
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Hier
zweigt die Uldgaade ab, die sicherlich schönste und
malerischste Gasse Tonderns.
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Niedrige einstöckige
Giebelhäuser säumen die Kopfsteinpflastergasse. Hinter
den Erkerfenstern nutzten die Mädchen und Frauen möglichst
lange das einfallende Tageslicht zum Klöppeln der berühmten
Tønder-Spitzen.
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Ausgewählte
Stücke der in Tønder geklöppelten Spitzen kann man in
der Klöppelspitzen-Sammlung in Drøhses Hus in der Storegade
14 bewundern. In dem Giebelhaus von 1672 führen Klöpplerinnen
das alte Kunsthandwerk life vor.
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Hier geht
es weiter in das nahegelegene Moegeltondern
- Møgeltønder
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