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Chianti Classico in der Toskana
Heimat des "Gallo Nero"
  
Von Radda in Chianti nach Castelnuovo Berardenga

 


Zwischen den Bäumen taucht das auf einem Hügel liegende Radda in Chianti in der Toskana auf


Von Castellina sind es nur wenige Kilometer bis Radda in Chianti.

Radda liegt 633 m über Meereshöhe. Der mittelalterliche, ovale Stadtkern blieb bis heute erhalten.

Das Städtchen war und ist das Zentrum der Lega del Chianti, einer Vereinigung, die die Reinhaltung des Chianti-Weins überprüft.


Blick auf die Verteidigungsanlagen von Radda in Chianti in der Toskana



Erstmals urkundlich erwähnt wurde Radda in einem Edikt von Kaiser Otto III. aus dem Jahr 1003.

Der Kaiser bestätigt in dieser Urkunde, dass Radda, zuvor in gräflichen Händen, durch Schenkung in den Besitz eines Klosters übergeht, doch Anfang des 13. Jahrhunderts fällt der Ort an die übermächtige Republik Florenz.


Schmale alte Häuser an der Piazza IV Novembre in Radda in Chianti







Radda lebt vom Wein und vom Tourismus, ...


Piazza IV Novembre in Radda in der Toskana





... auch wenn wir an diesem sonnigen Novembertag auf der Piazza IV Novembre nichts davon merken: die Weinlese ist abgeschlossen und die Touristenströme sind bis zum nächsten Frühjahr versiegt.


Der Palazzo del Podesta in Radda in Chianti ist mit zahlreichen Wappen verziert


An der Einmündung der Via Roma in die Piazza Francesco Ferrucci findet man den mit 51 Wappen einheimischer Familien geschmückten Palazzo del Podesta: das älteste stammt von Francesco Ferrucci, Bürgermeister von Radda im Jahr 1479.

Erbaut im frühen 15. Jahrhundert, wurde das Gebäude bei einer Invasion im Jahr 1478 zerstört, danach rekonstruiert und um 1700 aufgestockt und um ein Gefängnis erweitert. Heute ist im Palazzo die Tourist-Information untergebracht.


Gegenüber des Palazzo del Podesta an der Piazza Francesco Ferrucci führen Treppen hinauf zur Kirche San Niccolo





Ebenfalls an der Piazza Francesco Ferrucci, gegenüber des Palazzo del Podesta, führen Treppen hinauf zur Kirche San Niccolo, ...


Kircheninneres von San Niccolo in Radda in Chianti in der Toskana







... deren schlichter, heller Innenraum uns sehr gut gefällt.


Altstadt von Radda in Chianti in der Toskana








In kleinen Enotecen bekommt man in Radda - wie überall im Chianti - außer den edlen Chianti-Weinen auch Pasta in allen Variationen und leckeres toskanisches Gebäck. Das hiesige Olivenöl soll das beste weit und breit sein.


Roter italienischer Oldtimer mit schwarzgelbem Markenzeichen





Hier in Radda stoßen wir auch auf einen der legendären roten italienischen Oldtimer mit dem schwarzgelben Logo. Diese Veteranen legten den Grundstein für Ruhm und Erfolg italienischer Automobilbauer: Hohe Zuverlässigkeit und bärenstarke Motoren scheuen auch heute keine Konkurrenz und der Sound der Endrohre zieht Hunderttausende in seinen Bann.

Mit seinen eckigen Kanten und den schmalen Reifen gefiel uns dieses Ferrari-Modell - wohl aus der Gründerzeit - nicht wirklich, da fanden wir den Varrari in Roermond viiieeel moderner.


Blick über die Dächer von Radda auf die Hügellandschaft des Chianti in der Toskana





Vom Parkplatz an der Stadtmauer überblickt man die tiefer gelegenen Häuser von Radda und die knapp 600 m hohe Hügelkette der Monti del Chianti.


Spätherbstliche Weinberge in Chianti in der Toskana






Als Weg nach Castelnuovo wählen wir eine Route durch die Berge...


Mächtige Travertin-Wehrmauer umgibt die Sanddsteinfassade des Castello di Brolio im Chianti in der Toskana
 
... und vorbei am Castello di Brolio, das wohl bekannteste Chianti-Schloss, das inmitten von Weinbergen liegt, in denen die Sangiovese-Trauben reifen, aus deren Saft in riesigen Weinkellern der Casalferro reift, ein edler Tropfen, der jeden Weinkenner begeistert.

Die dreigeschossige Sandsteinfassade mit ihren vielen kleinen Fenstern wird von zwei Türmen überragt und von einer grauweißen Travertinmauer geschützt.

Der Kern der Anlage stammt aus dem Jahr 1147.


Nebengebäude und Haupttor des Castello di Brolio in der Toskana




Das Schloss wird auch heute noch von der adligen Familie Ricasoli bewohnt, deshalb ist lediglich der Schlossgarten zu besichtigen.

Das Tor in der mächtigen Schutzmauer blieb für uns dennoch geschlossen: Mittagspause von 12 bis 15 Uhr.


Turm der Chiesa di Santa Maria im Chianti-Weindorf Villa a Sesta in der Toskana









Wir fahren weiter auf der SP 484 in südlicher Richtung und erreichen nach ca. 10 Kilometern das Chianti-Weindorf
Villa a Sesta.


Chiesa di Santa Maria im Chianti-Weindorf Villa a Sesta in der Toskana



Im Zentum des Ortes liegt die Chiesa di Santa Maria, die bereits im 8. Jahrhundert existierte, deren durch Pilaster dreigeteilte Fassade jedoch im 19. Jahrhundert in neoklassischem Stil renoviert wurde.

In den Nischen links und rechts des Eingangs stehen die Statuen der heiligen Katharina und ...


Statue des heiligen Bernhardin von Siena  an der Chiesa di Santa Maria im Chianti-Weindorf Villa a Sesta








... des heiligen Bernhardin von Siena, den wir schon in der Marienkirche am Alexanderplatz in Berlin kennen gelernt hatten.


Blick durch eine schmale Gasse in Villa a Sesta in der Toskana







Vom Ortsrand aus hat man einen zauberhaften Ausblick auf die umliegenden Weinberge und die Hügellandschaft mit ihren Eichen- und Kastanienwäldern. Mit etwas Glück kann man sogar die Silhouette von Siena erkennen.


Landschaft bei Castelnuovo Berardenga in der Toskana






Nach unserem kleinen Rundgang durch Villa a Sesta folgen wir weiter der SP 484.


Denkmal in Castelnuovo Berardenga im Chianti in der Toskana




Die Gemeinde Castelnuovo Berardenga hat römische Ursprünge. Der Name des etwa 8.000 Einwohner zählenden Ortes geht auf den Franken Berardo zurück, der hier in der zweiten Hälfe des 10. Jahrhunderts eine Lehensherrschaft errichtete.

Im 14. Jahrhundert, unter dem Einfluss von Siena, entstand das neue Schloss, dessen Name Castelnuovo Berardenga in der Folge auf den Ort überging.

Wir parken direkt am Ortseingang und gehen dann entlang der Via Chianti in Richtung Altstadt, vorbei am Museo Tematico del Paesaggio und dem Theater.


Fontäne und Monumental-Durchgang im Garten der Villa Saracini in Castelnuovo Berardenga im Chianti





In Castelnuovo Berardenga kann man die Gärten mehrerer Villen besichtigen: im Garten der Villa Saracini staunen wir über die reich verzierte Fontäne und den monumentalen Durchgang zur weitläufigen Gartenanlage.


Chiesa Compagnia an der Piazza Marconi in Castelnuovo Berardenga in der Toskana






An der Piazza G. Marconi empfiehlt sich ein Besuch der Chiesa Compagnia mit ihrer Travertin-Fassade, ...


Portal der Chiesa Compagnia in Castelnuovo Berardenga im Chianti









... deren Eingang ein riesiges Bronzetor ziert, dessen kunstvolle Gestaltung uns an die vergoldeten Portale am Baptisterium in Florenz erinnert.


Blick auf die Piatta Citernesi mit dem palazzo Comunale in Castelnuovo Berardenga in der Toskana


Der Palazzo Comunale von Castelnuovo Berardenga steht an der Piazza Citernesi, auf dem Foto rechts der Säule, links davon sieht man innerhalb des roten Backsteingiebels das Tabernakel der Maria SS. del Patrocinio, das um 1500 entstand, in den Kriegen des 16. Jahrhunderts verloren ging und das Jugendliche im 19. Jahrhundert wiedergefunden haben.

Von hier schlendern wir ...


Enge Altstadtgasse in Castelnuovo Berardenga im Chianti









... durch enge, romantische Altstadtgassen zum ...


Der Torre dell Orologio überragt die Dächer von Castelnuovo Berardenga in der Toscana









... Torre dell' Orologio, der ursprünglich Teil der Verteidigungsanlagen der Stadt war. Seit 1763 fungiert er als Uhrturm.



Von Castelnuovo Berardenga aus geht es auf gut ausgebauten Straßen...

Sanfte Hügellandschaft mit Weinbergen und Wäldern bei Castelnuovo Berardenga im Chianti

... durch eine wunderschöne Hügellandschaft mit Weinbergen und Wäldern
bis ins 25 Kilometer entfernt liegende Siena, der toskanischen "Stadt der Gotik".



Literaturtipp:

Chianti: Florenz, Siena, San Gimigiano von Michael Müller

Baedeker Allianz Reiseführer Toskana




Hier geht es zu Teil 1 der Chianti Classico Tour:

Von Badia a Passignano über Montefioralle und Greve nach Castellina in Chianti











Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:

Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.



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