Foto-Reisebericht -
Reiseführer - Reise-Info Lagune
von Venedig Burano
und Murano
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Zum
Abschluss unserer Tour wollen wir uns noch Venedigs Inselwelt
etwas näher ansehen, denn was wäre die Stadt ohne ihre
Lagune, die in etwa der Größe des Bodensees entspricht.
Am
Bootsanleger an der Fondamenta Nuove warten wir auf das im Stundentakt verkehrende Boot
der ACTV-Linie LN, das uns nach
Burano bringen soll. Bis zur Abfahrt betrachten wir den
regen Bootsverkehr zwischen der Fondamenta Nuove und der Kloster-
und Friedhofsinsel
Isola di San Michele, auf der alle verstorbenen Venezianer auch
heute noch ihre letzte Ruhe finden.
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Dann
geht es los: an Kloster und Kirche
San Michele vorbei...
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pflügt
sich unser Boot etwa 45 Minuten lang durch die Lagune bis zur Fischerinsel
Burano.
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Vom
Anleger nahe der sauberen und gepflegten Fondamenta
di Squeri mit dem Denkmal "la tua pace" ....
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gehen wir durch die Strada San Mauro und treffen auf die ersten
markisenüberdachten Auslagen mit der berühmten Buraner Spitze,
die trotz übermächtiger industrieller Konkurrenz aus Asien von den Frauen der Insel in Handarbeit hergestellt
wird, ...
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während die Männer mit ihren bunten Booten auch heute noch hinaus
in die Lagune zum Fischfang fahren, was sich aber immer weniger
rentiert.
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Die
Haupteinnahmequelle der Inselbewohner von Burano dürfte inzwischen
der Fremdenverkehr sein, denn rechts und links des Kanals und
der Via B. Galuppi reihen sich heute die von Touristen überlaufenen
Souvenirgeschäfte und Restaurants.
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Auf
der Piazza B. Galuppi stoßen wir auf das Denkmal für den berühmtesten
Sohn der Insel, den Komponisten Baldassare Galuppi,
der am 18. Oktober 1706 hier zur Welt kam und am 03. Januar
1785 in Venedig verstarb.
Neben Goldoni gab Baldassare
Galuppi der Komischen
Oper "Opera Buffa" wohl die wichtigsten Impulse.
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Die
Häuser an der Fondamenta
della Pescheria sind - wie auf der ganzen Insel - bunt wie Farbkästen.
Angeblich haben diese farbfrohen Anstriche Tradition und helfen
den Fischern, bei schlechtem Wetter und dichtem Nebel leichter
zurück
zur Insel zu finden.
Die bunten Fassaden der Häuser
auf Burano erfordern häufige und kostspielige Neu-Anstriche,
denn die hohe Luftfeuchte in der Lagune nagt gewaltig an der
historischen Bausubstanz.
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Viel
Grün findet man auf den Inseln in der Lagune von Venedig wegen
Platzmangels nicht.
Umso idyllischer empfinden wir die wenigen,
gut gepflegten Gärten inmitten der Pflaster und Fassaden.
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Schon
auf dem Schiff hatten wir den Eindruck, dass der Kirchturm
von San Martino schief steht.
In unmittelbarer Nähe ist
die Schräglage des Campanile nun eindeutig: wie bei vielen anderen
Türmen in der Lagune gaben auch hier auf Burano über die Jahrhunderte
hinweg die Fundamente im weichen Untergrund langsam nach.
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Wir
kehren zum Bootsanleger zurück, um zur
Insel Murano weiter zu fahren, der
letzten Station unserer Venedig-Tour.
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Schon
von weiten begrüßt uns der schwarzweiße Leuchtturm von Murano,
in dessen unmittelbarer Nähe wir das ACTV-Boot am Bootsanleger
Murano Faro verlassen.
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Murano war eine der erstbesiedelten Inseln der Lagune. Ihre Bewohner lebten ursprünglich vom Fischfang und Handel.
Wir
schlendern durch
die Viale Garibaldi und die Fondamenta del Vetrai...
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und betrachten die gläsernen Kunstwerke und den gläsernen Kitsch
der Glasbläser, Glasschneider und Graveure, die ihre Produkte
an den Schmelzöfen der knapp 50 Glasbläsereien hier in der Fondamenta dei Vetrai
und in der Fondamenta Cavour herstellen, teilweise sogar vor
den Augen interessierter Touristen.
Die Glasbläserei hat auf der
"Insel der Glasmacher" eine lange Tradition, denn
nach mehreren schweren Großbränden siedelte man im Jahr 1291
alle Glaswerkstätten Venedigs zwangsweise nach Murano um.
Und:
auf der kleinen Insel ließen sich die Geheimnisse der kunstvollen
Glasherstellung vor den Ausspähungen durch die Konkurrenz besser schützen.
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Jenseits
des Kanals am Campo San Stefano steht die...
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Kirche San Pietro Martire.
Die dreischiffige Säulenbasilika
mit ihrer schlichten Fassade wurde nach einem schweren Brand
Anfang des 16. Jahrhunderts neu errichtet.
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Im
Kircheninneren findet man neben kostbaren Leuchtern aus - natürlich
- Murano-Glas...
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die sehenswerten Bilder "Thronende
Madonna" und "Himmelfahrt Marias" von Giovanni Bellini
sowie "Hieronymus in der Wüste" und "Die heilige
Agathe im Kerker" von Veronese aus dem späten 15. Jahrhundert.
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Von
der Fondamenta Da Mula gehen wir über die Ponte Vivarini zur
Fondamenta Sebastiano Venier. Der Blick auf den Canale Grande
di Murano und den am linken Ufer gelegenen Palazzo da Mula mit
seiner spätgotischen Fassade ist
beeindruckend.
Mit dem großen Hauptkanal und den kleinen
Seitenkanälen kommt uns Murano wie eine Kleinausgabe von Venedig
vor. Das war Murano in der Vergangenheit auch: wohlhabende Venezianer
hatten hier auf Murano eine begrünte, schattige Sommerfrische,
deren schönste der Palazzo da Mula war.
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Durch
die Via Barovier und die Calle Brussa gelangen wir zum Campo
San Donato mit der Backstein-Kirche Santi Maria e Donato.
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Im
Inneren der Kirche findet man einen herrlichen
Mosaikfußboden mit Pflanzen- und Tiermotiven aus dem 12. Jahrhundert
und die Relief-Ikone des heiligen Donatus aus dem Jahr 1310.
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Vorbei
am Denkmal für alle gefallenen Soldaten aller Kriege und dem
Glasmuseum im Palazzo Giustinian mit einer sehenswerten Sammlung
von ägyptischem, griechischem, phönizischem und venezianischem
Glas spazieren wir ...
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in der Abendsonne zur Fondamenta Cavour am Canale Grande di
Murano, ...
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... wo wir ...
... unter den Sonnenschirmen einer
Trattoria bei einer guten Flasche Rotwein aus Montalcino die
letzten Sonnenstrahlen genießen, bevor wir mit dem Zubringerboot
der Linie AliLaguna zum Flugplatz Marco Polo zurückfahren und
den Heimflug antreten.
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