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Viersen
  
"Viersen blüht auf"

 


Blumenskulpturen einer barocken Familie in der Innenstadt von Viersen
 

 

Archäologische Funde belegen eine Besiedlung des Gebietes von Viersen schon zur Zeit der Römer. Die beiden Siedlungskerne Dorf und Rintgen wurden von der alten römischen Heerstraße von Neuß nach Dülken tangiert.

Eine erste urkundliche Erwähnung der Viersener Kirche stammt aus der Zeit um das Jahr 1185, als der Kölner Erzbischof Phillip von Heinsberg die "Ecclesia in Versene" in einer Urkunde erwähnt, in der dem Kölner Stift St. Gereon die Bestellung des Viersener Pfarrers übertragen wird. Der Name der Ortschaft geht auf den Bach "Versina" zurück, der heute noch als "Dorfer Bach" links der Niers existiert.

Im frühen 13. Jahrhundert geht das Gebiet von Viersen an die Herzöge von Jülich, knapp hundert Jahre später übernehmen es die Grafen und späteren Herzöge von Geldern. Vom 15. bis ins 17. Jahrhundert hinein gerät die zwischen dem Hoheitsgebiet des Herzogs von Jülich und dem Kurfürstentum Köln liegende geldrische Enklave mehrfach in kriegerische Auseinandersetzungen und wird zerstört.

Als im Jahr 1543 der spanische König Karl V. im Vertrag von Venlo die Abtretung des Herzogtums Geldern erzwingt, wird auch Viersen den spanischen Niederlanden angegliedert. Zwar können die Niederländer dieses Gebiet 1578 erobern, verlieren es aber neun Jahre später wieder an die Spanier, die hier bis in das frühe 18. Jahrhundert das Sagen haben.

Zwischenzeitlich hat um 1580 auch in Viersen die Reformationsbewegung des Augustinermönches Martin Luthers Einzug gehalten, allerdings anfangs so zaghaft, dass eine reformierte Gemeinde erst 1633 gegründet wird, ein eigenes Gotteshaus errichten die Reformierten erst 1718.

Mit dem Ausbruch des Spanischen Erbfolgekrieges im Jahr 1701 - der spanische König Karl II. war verstorben und die von England unterstützen Habsburger rangen mit Frankreich um dessen Erbe - kommen wieder unruhige Zeiten auf das ehemalige Herzogtum Geldern und auf die Viersener zu, die auf Seiten der Spanier bleiben. Diese müssen aber nach Kriegsende im Frieden von Utrecht des Jahres 1713 ihre außerspanischen Gebiete an die Großmächte abtreten, wodurch Teile von Geldern und Viersen an das Königreich Preußen fallen.
 

 

Wappen der Stadt Viersen

Das nach dem Zusammenschluss von Dülken, Süchteln und Viersen im Jahr 1974 geschaffene neue Viersener Wappen
symbolisiert mit den drei silbernen Mispelblüten die zuvor eigenständigen Gemeinden.
 



Die Viersener Zugehörigkeit zu Preußen beenden dann die Franzosen achtzig Jahre später, als Revolutionstruppen 1793 in das Herzogtum Jülich einmarschieren. Sie können von den unter Feldmarschall Coburg vereinigten Heeren von Österreich und Preußen in der Schlacht von Aldenhoven zwar zurückgeschlagen werden, im Folgejahr erobern sie aber die Zitadelle von Jülich und besetzen Köln. Die gesamte Region wird dadurch französisches Staatsgebiet. Bis 1815. Nach Napoleon Bonapartes Niederlage werden die Grenzen Europas beim Wiener Kongress neu gezogen. Wie die Pfalz und Rheinhessen fallen auch die rheinischen Gebiete - und damit auch Viersen - wieder an Preußen.

Die zu Beginn des 19. Jahrhunderts einsetzende Industrialisierung wirkt sich auch auf das Leben der Bewohner von Viersen aus. Früher lebte man hier überwiegend vom Flachsanbau und der Leinenweberei. Mit der Gründung der ersten Baumwollfabrik durch Paul Preyer im Jahr 1808 und dem Bau der ersten Webereien durch Friedrich Wilhelm Diergardt im Jahr 1816 spezialisiert man sich nun auf die Produktion von Samt und Seide. Verstärkt wird der wirtschaftliche Aufschwung durch den Anschluss an die Ruhrort-Gladbacher Eisenbahn im Jahr 1848 und der Eröffnung neun weiterer Bahnlinien in den Folgejahren.

Folgerichtig erhält der aufstrebende und expandierende Produktionsstandort 1856 das Stadtrecht, 1887 wird wegen der wachsenden Verwaltungsaufgaben der Bau einen neuen Rathauses in der Bahnhofsstraße notwendig. In dieser Zeit wird das Leben für die Viersener zudem deutlich einfacher und angenehmer: Die Stadt beginnt den Bau einer funktionsfähigen Kanalisation und installiert eine Straßenbeleuchtung. Ein eigenes Elektrizitätswerk ermöglicht zudem eine erste Straßenbahnverbindung nach Mönchengladbach.

Durch zwei schwere Bombardements wird Viersen im Februar 1945 schwer getroffen. Viele Bürgerhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert werden vernichtet, etwa 75% der Bausubstanz wird beschädigt oder zerstört.

Nach dem Krieg wird die Stadt schnell enttrümmert und wieder aufgebaut. Den Niedergang der heimischen Textilindustrie durch eine immer stärker werdende Konkurrenz aus Südeuropa und Asien verkraftet Viersen vergleichsweise gut durch Investitionen u. a. in die aufstrebende Eisen- und Metallindustrie.

Mit der kommunalen Neuordnung kommt es dann am 1.1.1970 zum Zusammenschluss der kreisfreien Stadt Viersen mit den Nachbargemeinden Boisheim, Dülken und Süchteln. Letztere wurden jahrhundertelang durch die Herzöge von Jülich gefördert, ausgebaut und befestigt, während "Alt-Viersen" für seine Eigentümer in Köln und Geldern keinen strategischen Wert besaß und deshalb ungefördert und zersiedelt blieb und deshalb auch lange Zeit keinen geschlossenen Ortskern aufweisen konnte.

Die Bedeutung der in der Geschichte lange Zeit getrennten geldrischen und jülischen Gemeinden, die nun zu einer Stadt zusammengeschlossen sind, wird deutlich, als Viersen im Jahr 1975 zur Kreisstadt wird. Sechs Jahre später wird dann das neue, moderne Kreishaus errichtet.

 

 


Begleiten
Sie uns nun auf unseren Rundgängen durch das aufblühende Viersen:

 

Zum Kreishaus und zum Remigiusplatz

Auf den Turm der Remigiuskirche

Zum Remigiusbrunnen und zur evangelischen Kreuzkirche

Von der Festhalle zur ehemaligen Reichsbank

 

 


Stadtplan von Viersen
 

 

 

Allgemeine Tipps:

 

   Anreise

Viersen liegt am linken Niederrhein im Regierungsbezirk Düsseldorf des Landes Nordrhein-Westfalen.

Mit dem Auto erreicht man Viersen aus dem Süden kommend über die Autobahn A61 Ludwigshafen - Venlo, aus dem Norden und Osten kommend über die A52 Düsseldorf - Roermond.

 


Mit der Eisenbahn erreicht man Viersen mit den Zügen der Linie Köln - Mönchengladbach - Viersen - Venlo(NL).

Die nächstgelegenen Flughäfen sind Düsseldorf (30km) und Köln/Bonn (90km).
 

   Hotels

  Hotels buchen:
Hotel Reservation Service
 

   Links

Stadt Viersen
Heimatverein Viersen

Niederrhein Tourismus

Kreis Viersen

Denkmale im Kreis Viersen von Bernd Limburg

 

   Literaturtipps

Literaturtipp Radwandern Viersen
Radwandern im Kreis Viersen
Falk Stadtplan Viersen
 


   Partnerstädte


Die Partnerstädte von Viersen sind Lambertsart in Frankreich, Peterborough in Großbritannien, Kanev in der Ukraine, Pardesia in Israel sowie Mittweida in Sachsen und Calau in Brandenburg.
 

   Veranstaltungen

Jazz Festival Viersen
In der zweiten Septemberhälfte geht  in Viersen seit mehr als 25 Jahren das Internationale Jazz Festival unter der Leitung des Viersener Bassisten Ali Haurand über die Bühne.

Viersen blüht
Seit dem Jahrtausendwechsel erblüht Viersen alle zwei Jahre: Die Innenstadt ist dann mit einer Vielzahl sehenswerter Blumenarrangements geschmückt.
 
Verleihung des Ernst-Klusen-Preises
Alle zwei Jahre unterstreicht die Stadt Viersen mit der Vergabe dieses Förderpreises für junge Künstler ihren Ruf als Kulturstadt am Niederrhein.
 
Billard-Weltmeisterschaften
Viersen entwickelte sich in den letzten Jahren zum Mekka der Queue-Artisten, die alljährlich in der Festhalle um die Billard-Krone kämpfen.
 









 




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Seite ergänzt: 08.08.2012