Foto-Reisebericht
- Reiseführer - Reise-Info Nibelungenstadt
Worms am Rhein Vom
Rhein zum Nibelungen-Museum und zum Rathaus
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Folgt
man der hessischen Nibelungenstraße nach Westen, erreicht man
bei Rosengarten den Rhein, der hier etwa 300 Meter breit ist.
Am mit Pappeln und Platanen bewachsenen Ufer sieht man
auf der rheinhessischen Seite den Wormser Pegel, Bootsanleger
der Köln-Düsseldorfer und die Betriebsgebäude am Wormser Handelshafen.
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Schon
auf der Nibelungenbrücke erkennt man die hochaufragenden Türme
des Wormser Doms.
Der Brückenturm des Wormser Stadtbaumeisters
Hoffmann - früher stand auch einer auf dem rechtsrheinigen Brückenkopf
- stammt aus der Zeit um 1900.
Am besten parkt man auf
dem großen Platz direkt neben der Brückenabfahrt, das erspart
eine lästige Parkplatzsuche in der Innenstadt, zudem sind die
von uns besuchten Sehenswürdigkeiten von hier aus auch zu Fuß schnell erreicht.
Und
hier schlugen schon Kaiser Barbarossas Recken ihre Zelte auf.
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Zuerst
gehen wir aber zur Rheinpromenade unterhalb des Brückenturms.
Unter weitausladenden, schattenspendenden Platanen kann man
sich hier z.b. in Kolbs historischem Biergarten von der Anfahrt
erholen und sich auf die geschichtsträchtige Stadt mit einem,
zwei oder auch drei Wormser Apostelbräu
mental vorbereiten.
Sollten Sie hier erst um die Mittagszeit
eintreffen, dann probieren Sie die hervorragenden halben Hähnchen,
die man am besten mit Brot und Apostelbräu zu sich nimmt.
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Wir folgen der Uferpromenade etwas
weiter stromab ...
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... und begegnen an dem von Johann Hirt im Jahr
1906 aus Bronze geschaffenen Hagen-Denkmal zum ersten Mal der
Nibelungensage.
Hagen von Tronje versenkt den sagenhaften
Schatz der Nibelungen im Rhein, um zu vermeiden, dass Königin
Kriemhild damit ihre Rache wegen Siegfrieds Ermordung finanziert.
Sie erinnern sich: Siegfried von Xanten bezwang, eine
Tarnkappe tragend, Königin Brunhilde. Diesen Betrug rächte Hagen
von Tronje mit Siegfrieds Ermordung im Odenwald. Dessen einzig
verletzbare Stelle hatte Kriemhild ausgeplappert.
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Vom
Rheinufer spazieren wir nun Richtung Innenstadt und kommen nach einem
kurzen Spaziergang zu einem restaurierten Stück der mittelalterlichen
Stadtmauer.
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Neben dem Torturm und dem Bürgertum gab es in der mittelalterlichen Stadtbefestigung
weitere 58 Wehrtürme.
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Das
Fischerpförtchen an diesem östlichen Teil der staufischen Stadtmauer
wurde von den schon in der Nacht auslaufenden Rheinfischern
genutzt, weil die großen Stadttore bei Dunkelheit verschlossen waren.
Dieser
kleine Durchgang wird auch "Lutherpförtchen" genannt,
weil hier der Augustinermönch nach dem Reichstag 1521 klammheimlich des Nachts die Stadt
fluchtartig verlassen haben soll - wohl mit Recht, denn
der Bann traf ihn nur kurze Zeit später, als er auf der Wartburg
bereits in Sicherheit war.
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Im Schatten der Stadtmauer wurde im Jahr 2001 das sehenswerte
Nibelungen-Museum
eingeweiht. In zwei Wehrtürmen und auf einem Teil des Wehrgangs
wird hier das alte Epos der Nibelungen mit modernsten Medien
nacherzählt.
Wir waren vom Flair und
der Technik begeistert, ganz besonders passend empfanden wir die Stimme
von Mario Adorf in der Rolle des anonymen Erzählers.
Unser
Urteil: ein absolutes Muss!!!
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Die
hohen Stadtmauern sicherten den Stadtkern
und hatten eine Gesamtlänge von sechs Kilometern. Die ältesten Teile
stammen aus dem 9. Jahrhundert, die Neuesten wurden um
1200 erschaffen.
Der eigentliche
Wehrgang ruht auf weitgespannten, massiven Mauerbögen und verdeutlicht,
wie stark diese Wormser Befestigungsanlage war, die übrigens
nie erobert wurde: als die Politik die Stadt dem Untergang weihte,
standen deren befestigte Stadttore weit offen.
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Nur einen Steinwurf vom Nibelungenmuseum entfernt stoßen wir
auf die Stiftskirche von St. Paul und deren orientalische
Rundtürme mit dachlosen Kuppeln im Stil der Grabeskirche in
Jerusalem.
Hier stand ehemals die alte Stammburg der
Salier, die der erstarkende Bischof Buchard um 1016 schleifen
ließ, um an deren Stelle zur Festigung des Glaubens die Stiftskirche
errichten zu lassen.
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Sehr gut erhalten ist der romanische Chor und die spätromanische
Vorhalle.
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Die sich anschließenden
Stiftsgebäude mit einem gotischen Kreuzgang wurden zwischen
1881 und 1928 als Museum genutzt und dienen heute als
Dominikanerkloster.
Übrigens: Die Dominikaner unter der Leitung von
Prior Pater Josef organisieren in dem wunderschönen Innenhof
und im Kreuzgang besuchenswerte Konzerte und Kreuzganggespräche.
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Knapp 200 Meter weiter, in der Römerstraße, überstand
die Renaissancefassade des Roten Hauses die Stadtzerstörungen
von 1689 und 1945.
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Wir
folgen der Römerstraße und haben in der Hagenstraße in Höhe
des alten Rathauses einen tollen Blick
auf den gewaltigen Ostchor des Doms, den wir uns aber erst im
weiteren Verlauf unserer Tour näher ansehen werden.
Wir
benutzen den Durchgang zwischen altem Rathaus und Cornelianum,
um auf kürzestem Weg den Marktplatz zu erreichen.
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Das
heutige Rathaus der Stadt wurde zwischen 1956 und 1958 neben
dem alten Rathaus in der Hagenstraße erbaut. Auf dem in diesem
Jahr neugestalteten Rathausvorplatz wird der Wormser Wochenmarkt
abgehalten.
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Hier auf
dem Marktplatz können Sie sich nun im Eiscafe etwas ausruhen, bevor wir vom
Marktplatz über den Weckerlingsplatz zum Judenfriedhof weitergehen.
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