Die Köflacher Naturfreunde fanden sich
Anfangs der 30er Jahre zusammen, eine Ortsgruppe des TVN gab es aber erst
im Jahr 1945. Man mietete am Ochsenkogel zunächst ein heute noch bestehendes
Haus an, das unter dem Namen 'Barbara-Hütte' geführt wurde. 1950
kam es zum Grundkauf, nach zweijähriger Planung und Baustoffbeschaffung
erfolgte 1952 der erste Spatenstich und die Grundsteinlegung. Der Keller
war Mitte Juli 1953 fertig, die Gleichenfeier fand am 9.10.1956 statt. Die
Installations- und Ausbauarbeiten zogen sich bis zum Herbst 1961 hin. Anschließend
erfolgte der schrittweise Ausbau für den Winter- und Sommerbetrieb.
Am 23.5.1964 brachte man die Beschriftung "Barbara-Haus" an mit
gleichzeitiger Anbringung des Vereinsabzeichens. Es war also ein langer
Weg vom Grundstückskauf bis hin zur Fertigstellung, der mit den enormen
Eigenleistungen der Mitglieder zu erklären ist. Die Erbauer waren meist
Bergleute aus dem weststeirischen Kohlenrevier. Die heilige Barbara ist
bekanntlich die Schutzpatronin der Bergleute, daher auch der Name "Barbara-Haus".
Die Legende berichtet, daß Barbara wahrscheinlich
um 240 ihrer Schönheit wegen von ihrem heidnischen Vater in einen Turm
gesperrt wurde. In der Einsamkeit ihres Verlieses bekehrte sich das Mädchen
zum christlichen Glauben. Ihr Vater beabsichtigte, Barbara mit einem sehr
begüterten Mann zu verheiraten. Das Mädchen erbat sich Bedenkzeit,
erklärte dem Vater letztlich, daß sie nicht in diese Heirat einwilligen
könne, da sie selbst Christin, ihr auserwählter Bräutigam
aber noch Heide sei. Barbara wurde daraufhin von den römischen Besatzern
gegeißelt, mit Fackeln gebrannt und ins Gefängnis geworfen. Nach
der Haft verweigerte sie standhaft, dem christlichen Glauben abzuschwören.
Sie wurde zum Tod durch das Schwert verurteilt. Noch vor ihrem Tod betete
sie für alle Peiniger und bat für diese um Bewahrung von der Pest,
Tod und dem Gericht Gottes. Durch die Standhaftigkeit seiner Tochter in
Rage gebracht, griff Dioscurus nach dem Schwert und richtete sein eigenes
Kind. Gleich nach dem Tod Barbaras ging ein entsetzliches Gewitter nieder
und Dioscurus wurde vom Blitz erschlagen.
Schon im Mittelalter wurde Barbara unter die
14 Nothelfer aufgenommen, seit dieser Zeit wird sie auch als Sterbepatronin
verehrt. Damals war es üblich, beim ersten Anzeichen eines Gewitters
mit Kirchenglocken zu läuten, da nach altem Volksglauben der Glockenklang
alle dämonischen Mächte, so auch das Gewitter, vertreiben könne.
So benannte man Glocken nach Heiligen. Barbara eignete sich dafür ganz
besonders, da im Zusammenhang mit der Heiligen sowohl Gewitter als auch
Feuer bekannt sind. Deswegen ist die heilige Barbara nicht nur die Schutzpatronin
der Glockengießer, sie ist bekanntlich auch die Schutzpatronin der
Bergleute, daher der Name "Barbara-Haus".