Die auf der Steinbergalm gelegene Schutzhütte
wurde im Jahr 1903 von dem legendären Bergführer Michael Kaindl, geboren
am 10.2.1870, erbaut. Wegen der Lage wird sie auch als „Steinberghütte“
bezeichnet. Das aus Stein gebaute Untergeschoß trägt den hölzernen Ober-
und Dachgeschoßaufbau. In den Jahren von 1911-1913 wurde ein eigenes Schlafhaus
errichtet.
Im 1. Weltkrieg diente Kaindl bei den Kaiserjägern.
An der Dolomitenfront war er beim Col di Lana eingesetzt. Als dieser von
den Italienern gesprengt wurde, war er glücklicherweise auf Heimaturlaub.
Michael Kaindl - genannt Much - erstieg erstmals mit Obwerter 1909 die schlanke
Felsnadel des Zettenkaisers. Heute wird sie Kaindl-Nadel genannt. Bereits
1900 war er mit E. Mönich Erstersteiger des 2119 m hohen Bauernpredigtstuhls.
Wie fast alle Kaiserführer kam Kaindl aus der bäuerlichen Bevölkerung. Am
8.10.1923 wurde Kaindl das Grüne Kreuz des Österreichischen Bergrettungsdienstes
verliehen. Die gleiche Ehrung erhielt kurz davor Franz Nieberl, der oft
auch als Kaiserpapst bezeichnet wird.
Kaindl war mit dem Kufsteiner Arzt Dr. Finke
befreundet. Sie waren oft auf gemeinsamen Touren. Zu dem Arzt sagte Much
einmal, wenn es mit ihm zu Ende ginge, solle er ihm eine Spritze geben,
damit er nicht zu leiden hätte. Er war nie ernsthaft krank. Sein Wunsch,
in seinen Bergstiefeln zu sterben, trat dann auch ein, denn auf dem Weg
von Kufstein zu seiner Hütte verstarb er im Alter von 78 Jahren am 2.2.1948
oberhalb der Duxeralm (ca. 900 m) an Herzversagen. Man fand ihn erst am
nächsten Tag. Am Sterbeort steht zu seiner Erinnerung ein Marterl.
Kaindlhütte
mit Scheffauer im Sommer 1975
Die Kaindlhütte ist Ausgangspunkt für Touren auf
Zettenkaiser, Scheffauer und Hackenköpfe. Sie ist leicht erreichbar über
das Brentenjoch und mit dem Sessellift. Sie ist von Anfang Mai bis Ende
Oktober bewirtschaftet.
Weitere Infos:
www.kaindlhuette.com