Das Haus ist im Besitz der Ortsgruppe Kufstein
des TVN, die 1911 gegründet wurde. Die Naturfreunde hatten es nicht leicht,
im Kaisergebirge einen Bauplatz zu finden, da gewisse Kreise glaubten, das
Gebiet würde "politisch verseucht". Nach großen Bemühungen bekam
man von der Gemeinde Kufstein 1931 einen ca. 3.200 qm großen Baugrund für
einen Preis von 10 Groschen pro Quadratmeter. Noch im gleichen Jahr schlugen
Mitglieder freiwillig Holz zum Hüttenbau. Durch das Entgegenkommen des DAV-Vorstandes
der Sektion Kufstein, Franz Nieberl, er war der sogenannte "Kaiser-Papst",
konnten die arbeitenden Naturfreundler im Führerhaus in Hinterbärenbad kostenlos
übernachten.
Am 17.7.1932 konnte man die Hütte eröffnen,
mußte sie aber im darauffolgenden Jahr schon erweitern. Viele Eigenleistungen
wurden durch die Mitglieder hierbei erbracht. Ab 1934 hatte die NF-Gruppe
schweres zu überstehen, Schulden waren abzutragen und schließlich wurde
die Hütte 1938 aus politischen Gründen beschlagnahmt und dem Reichsverband
für Jugendherbergen in Berlin übertragen. 1941 erwarb der Alpenverein die
Kaisertalhütte im Tauschwege und von 1942-1945 war die Hütte hochalpiner
Stützpunkt der Wehrmacht. Das Militär schuf ein kleines elektrisches Lichtwerk,
das man später als Geschenk übernehmen durfte. Nach Kriegsende wurde das
Bauwerk dem TVN zurückgegeben und am 1.7.1945 fand die Eröffnungsfeier mit
Massenbesuch statt.
Kaisertalhaus
im Sommer 1975
Schon 1950 kam die Bundesleitung der Naturfreunde
in Wien zur Ansicht, daß die Kaisertalhütte vergrößert und ausgebaut werden
müßte. Es verging aber noch geraume Zeit, bis dies verwirklicht werden konnte.
Erst 1956 konnte man das Haus wiedereröffnen.
Der Namengeber Hans Berger war jahrelang Obmann
der Ortsgruppe Kufstein und zwar von 1923-1933 und erneut von 1945-1948.
Geboren wurde er im steirischen Weiz am 8.4.1876. Berger verstarb am 21.10.1960
in Kufstein als Eisenbahnpensionär. In der Berger´schen Amtszeit wurden
die wesentlichen Bauarbeiten an der Hütte bewerkstelligt. Die Schutzhütte
erhält gegenwärtig u.a. eine vollbiologische Wasseraufbereitungsanlage;
es wird hier also entscheidendes für den Umweltschutz getan. Diese Maßnahme
ist mit 1,5 Millionen Schilling veranschlagt. Hinzu kommen noch weitere
Kosten für behördliche Sicherheitsauflagen im Hause selbst.
Bergziele sind die gleichen wie bei dem nicht
weit entfernt gelegenen Anton-Karg-Haus der OeAV-Sektion Kufstein, die übrigens
von Anfang an ein gutes Verhältnis zu den Naturfreunden hatte.
Weitere Infos:
www.bergsteigen.at