Ignaz von Kürsinger war k.u.k. Pfleger in Mittersill
und seit 1841 Ehrenbürger des gleichnamigen Marktes. Der Pinzgauer Kürsinger
bereitete die Bezwingung des 11.622 Wiener Fuß hohen Großvenediger generalstabsmäßig
vor. Zunächst gründete er ein Komitee und bediente sich außerdem auch der
Presse. Am 22.8.1841 erschien im Amts- und Intelligenz-Blatt Salzburg, der
kaiserlich und königlich privilegierten Zeitung, eine Anzeige, daß eine
große Gruppe von Bergsteigern und Naturfreunden den nahen Bergriesen besteigen
wolle und lud dazu noch Mutige ein. Für Führer, Träger und Seile gegen Abstürze
in die Eisklüfte sei gesorgt. Am 3. September 1841 brachen 40 Mann mit der Salzburger
Fahne und einem Trompeter auf. Sechsundzwanzig von ihnen erreichten den höchsten Punkt
in 3674 m Höhe, darunter auch der Maler Franz von Defregger.
Es war für Kürsinger ein Triumph. Der Edelmann
ließ ein Jahr darauf oberhalb des Sulzbachkeeses eine Schutzhütte bauen. Diese verfiel aber sehr rasch, so daß 1875
von den Salzburger Alpinisten die erste richtige Hütte gebaut wurde. Die
Einweihung erfolgte im gleichen Jahr, die Festrede hielt der
Geologe und Gletscherforscher Professor Eduard Richter, Autor
des Werkes "Die Erschließung der Ostalpen". 1886
wurde aus Kapazitätsgründen die jetzige Hütte etwa 100 m über dem alten Standort errichtet.
Noch immer braucht man rund 7 Stunden für den Hüttenanstieg.
Die Kürsinger-Hütte wurde mehrmals durch An-
und Zubauten erweitert und bekam dadurch ihr dorfähnliches Aussehen. Die
letzte entscheidende Veränderung einschließlich Zentralheizung und Kraftwerk erfolgte im
Rahmen einer Sanierung Ende der
70-er Jahre mit einem Kostenaufwand von circa 45 Millionen öS.
Das Haus ist im Besitz der Sektion Salzburg
des OeAV. Neben dem Großvenediger wird u.a. der 3291 m hohe Keeskogel gerne
von hier bestiegen.
Weitere Infos:
www.kuersingerhuette.at