Das 1936-1938 erbaute Schutzhaus liegt auf
der Reiteralpe, im Volksmund Reiteralm genannt und hat Zugangsmöglichkeiten
von Oberjettenberg, Reith und vom Gasthaus Schwarzbachwacht. Eigentümerin
ist die DAV-Sektion Traunstein.
In den Jahren 1978-1982 wurde das Gebäude großzügig
erweitert und hat jetzt 40 Betten und über 100 Lager. Beliebte Bergziele
von hier sind u.a. Häuslhorn (2284 m), Stadelhorn (2287 m), Wagendrischlhorn
(2251 m) und der Weitschartenkopf (1980 m).
Karl Merkenschlager, nach dem das Haus benannt
ist, wurde 1885 in Hauslach bei Schwabach geboren. Er studierte in Erlangen
Justiz und kam mit 29 Jahren nach Traunstein. Die Liebe des Rechtsanwalts
galt dem Gebirge. Er konnte und wollte kein routinierter Bergsteiger sein,
aber er machte mit seiner Familie und auch allein gern Touren, die vom Heutal
bis zum Watzmann und vom Kammerlinghorn bis zum Hochschober führten. Am
häufigsten war er auf der Reiteralpe, denn dort brauchte man den erfahrenen
und tatkräftigen Anwalt am notwendigsten.
Von 1934-1949 leitete er die Traunsteiner AV-Sektion
als 1. Vorsitzender. Als die alte Traunsteiner-Hütte, keinen Steinwurf hinter
der reichsdeutschen Grenze gelegen, in unerreichbare Ferne rückte, übernahm
Karl Merkenschlager die Aufgabe, einen Hüttenneubau auf deutschem Boden
vorzubereiten und durchzusetzen; er streckte der Sektion, als die Geldmittel
versiegten, aus eigenem Vermögen eine erhebliche Summe vor. Wenn die Hütte
bzw. das Haus seinen Namen trägt, erinnert das an einen Freund des Gebirges,
der den Alpinismus in seinen ethischen Forderungen, seiner moralischen Haltung
und seinen Gemütswerten verkörpert hat.
Weitere Infos:
www.tourentipp.de