1881 gründete eine abendliche Runde von einer
Dame und zehn Herren eine Tischgesellschaft "D'Reißtaler". Ihr
Name stammt von jenem Raxgraben, der von Hinternaßwald zu den Kahlmäuern
führt - einst die Wiege des Wiener Bergsteigertums. Der Zweck der Vereinigung
ist bis heute unverändert geblieben: Förderung des Touristenwesens, insbesondere
des Wege- und Hüttenbaues, Erweiterung der Kenntnisse der Gebirgswelt, gemeinschaftliche
Ausflüge und gesellige Zusammenkünfte und schließlich Pflege des Kontaktes
mit der ortsansässigen Bevölkerung im Aufgabengebiet.
Schon im Gründungsjahr wurden 6 Raxsteige markiert.
Bis zum Jahr 1886 betreuten die Reißtaler 44 Raxsteige und 33 Schneebergwege.
Am 26.5.1889 wurde die Reißtalerhütte, die bis heute unbewirtschaftet blieb,
eröffnet. Die Alpine Gesellschaft "Reißtaler" zählte nie mehr
als 30 Mitglieder. Die vielen selbstgesteckten Ziele wurden erreicht, und
dies erforderte hohe - nicht nur materielle - Opferbereitschaft. Die Gesellschaft
verzichtete auf die Ausdehnung zu einer großen Organisation, wie es andere
Vereine taten, die ähnliche alpine Pioniertaten erbrachten. Die Reißtaler
- ein Kreis treuer Freunde - haben bis heute ihre völlige Selbständigkeit
von allen anderen Organisationen bewahrt.
Die von den Reißtalern heute betreuten, versicherten
und nicht versicherten Steige und Wege haben etwa 50 km Gesamtlänge. Darunter
ist auch der Zipperlingsteig, der nach dem 2. Obmann (in der Zeit von 1883-1897)
benannt wurde. Einmalig dürfte für die Alpine Gesellschaft eine eigene Hymne
aus dem Jahr 1981 sein. Der Texter und Komponist war Walter Bloch.
Weitere Infos:
www.reisstaler.at