Der Initiator zu diesem Hüttenbau war
der Skipionier Toni Schruf, der erstmals 1890 in Mürzzuschlag den Skilauf
in Mitteleuropa eingeführt hat. Er war aber schon zuvor als Hüttenbauer
in diesem Raum in Erscheinung getreten. Am 13.2.1891 stand Toni Schruf mit
den Steirern Walter Wendrich und Max Kleinoschegg erstmals mit Skiern auf
dem benachbarten 1782 m hohen Stuhleck. In alpinen Zeitungen rief Toni Schruf
zum Bau des "Rosegger-Hauses" auf und sammelte hierzu Spenden.
Der Dichter war zwar von der ihm zugedachten
Ehrung nicht erbaut, verabscheute er doch den Namenskult, aber gegen Schrufs
Hartnäckigkeit war er machtlos. So fügte sich Rosegger in das
Unvermeidliche und gestattete die Namengebung. Am 24.6.1900 konnte man die
Einweihung begehen, an der der Namengeber wegen böser Atembeklemmungen
leider nicht teilnehmen konnte. Obmann Toni Schruf bezeichnete in seiner
Einweihungsrede das Roseggerhaus als Geburtsstätte der "Rosegger-Gesellschaft".
Peter Rosegger (1843-1918) war der Sohn eines
Gebirgsbauern, wurde in Alpl bei Krieglach geboren und begann nach einer
Schneiderlehre mit steirischen Mundartgedichten. Durch seine in der Heimat
verwurzelten autobiographischen Schriften und Romane wurde er zu einem der
bekanntesten Volksschriftsteller. Seine Werke sind u.a. "Als ich noch
der Waldbauernbub war", "Erdsegen", "Die Schriften eines
Waldschulmeisters", "Das ewige Licht", "Jakob der Letzte",
"Zither und Hackbrett". Rosegger gab auch jahrzehntelang die Monatszeitschrift
"Heimgarten" heraus. Für seine Heimatgemeinde stiftete Rosegger
1902 die Waldschule. Er war dreifacher Ehrendoktor, u.a. auch von der Universität
Heidelberg.
Das Roseggerhaus war von 1912 bis 1917
im Besitz des alpinen Vereins "D'Stoanwandler" und ging anschließend
in das Eigentum des Österreichischen Wintersportclubs über. 1940
brannte das Haus ab. Der damalige Pächter Hans Fischer baute 1946 das
Haus etwas unterhalb des früheren Standorts, teilweise unter Verwendung
des noch brauchbaren Materials, in Eigenregie wieder auf. Die Bundesleitung
der Naturfreunde Österreichs in Wien erwarb es 1950 und vergrößerte
es in den Jahren 1953-1954. Der Ortsgruppe Ratten des TVN wurde es 1968
zur Betreuung übergeben, die 1973 weitere Um- und Ausbauarbeiten vornahm.
Das Roseggerhaus fiel am 27.5.1989 einem Großbrand zum Opfer. Die Ortsgruppe
Ratten des TVN begann unverzüglich mit der Wiedererrichtung. Die Neueröffnung
fand am 8.9.1991 statt. Der Kostenaufwand lag bei rund 9 Millionen Schilling.
Rosegger-Schutzhaus
im Winter 1989/1990
Weitere Infos:
https://www.naturfreunde-huetten.at/steiermark/roseggerhaus/