Bekannt ist die Schellenberger-Eishöhle in
Höhe von 1570 m im Untersberg-Massiv seit dem Jahr 1826, denn zu dieser
Zeit war sie schon in der bayerischen Generalstabskarte eingetragen. 1874
erforschte der Salzburger A. von Posselt-Czorich die Höhle und zwei Jahre
später Professor Eberhard Fugger, der auch den ersten Plan der Eishöhle
anfertigte. Die Sektion Salzburg des DuOeAV baute 1879 zwei Wege, die zur
Eishöhle führten. Alexander von Mörck fand 1910 den nach ihm benannten Mörckdom.
Der Schellenberger Kaufmann Thomas Eder gründete
in seinem Geburtsort 1925 einen Verein für Höhlenkunde. Der Namengeber der
Hütte, Toni Lenz, geboren am 23.8.1898 in St. Leonhard (Österreichischer
Grenzort) war Gründungsmitglied. Er war Höhlenforscher, Höhlenführer und
aktiver Mitarbeiter des Vereins. Dem Verein ist es zu verdanken, daß die
Eishöhle zur Schauhöhle ausgebaut wurde. 1934-1935 wurde der kühne, durch
den Untersberg führende Felsensteig, angelegt. Er führt über
Treppen und drei Tunnels zur Mittagsscharte; hierbei wird ein Höhenunterschied
von ca. 130 m überwunden. Dieser Steig heißt heute "Thomas-Eder-Steig".
Im Winter war Toni Lenz Wirt der Roßfeldskihütte,
da die Eishöhle nicht zugängig und geschlossen war. Nachdem der Bau einer
größeren Schutzhütte durch den Verein für Höhlenkunde bei der Schellenberger
Eishöhle 1936 fertiggestellt war, wurde er Hüttenwirt dieser Hütte. Toni
Lenz war nicht
nur durch sein freundliches Wesen, sondern auch durch Schmankerl wie seinen ausgezeichneten
Kaiserschmarren, seine schmackhafte Erbsensuppe und seine nach einem geheimen
Rezept hergestellte Heringsbutter (scherzhaft Laussalbe genannt) weithin bekannt.
1950 feierte der Höhlenverein sein 25-jähriges
Jubiläum. Beim Festabend wurde dem Hüttenwirt Toni Lenz eine besondere Ehre
zuteil. Weil er die Hütte so liebevoll eingerichtet, den Hüttenbetrieb in
so vortrefflicher Weise geführt hat und auch zu einem der beliebtesten Hüttenwirte
des Berchtesgadener Landes zählte, beschloß man, der Hütte seinen Namen
zu geben. Von der Hütte zum Höhleneingang geht ein aufwärts führender Steig
in ca. ¼ Stunde. Besichtigungen werden in der Regel von Pfingsten bis Ende
Oktober durchgeführt.
Weitere Infos:
www.koenigssee.com