Im Gegensatz zu den Naturforschern und Pionieren
des Alpinismus wie Prof. Albert Heim, Coaz u.a. war Johann Josef Tresch
(1835-1902) ein einfacher Mann, der in ärmlichen Verhältnissen lebte. Genügsam
und bescheiden wie er war, machte sich der als „Felli-Tresch“ bekannte Mann
als Bergbauer, Holzer, Jäger, Strahler und Bergführer einen Namen. Er unternahm
im Fellital
mit einfachster Ausrüstung mehrere Erstbegehungen mit Gästen und erschloß Routen auf die umliegenden Berge, so z.B. Fadenstock (2985
m), Wyssen (2969 m), Brichplanggenstock (3011 m), Diederberg (2658 m) und
W-Grat am Sunnig Wichel (2911 m).
Tresch war schon durch seine äußere Erscheinung
ein Original. Über 1,80 m groß, breit und schwer gebaut, mit kurzen Hosen,
einem alten Kittel, dem schweren Filz auf dem Haupt und riesigen, mit Nägeln
und Eisen beschlagenen Holzböden an den Füßen, hat seine Gestalt manch mitleidiges
Lächeln ausgelöst. Wer den alten Mann aber als Führer erleben durfte, wie
er mit seinen unförmigen Schuhen die schweren Hindernisse sicher überwand,
dem verging das Lachen. Nach dem Tod seiner Frau zog er sich 60-jährig mit
seinen verbliebenen vier Geißen ins Fellital zu den Hütten am Ronastutz zurück,
auch weil er zuvor alles verloren hatte.
Die SAC-Sektion Am Albis hat 1923 von der Gemeinde
Gurtnellen die frühere Behausung des Johann Josef Tresch erworben und ausgebaut.
Anstelle der baufällig gewordenen Holzhütte wurde 1947 der heutige, massive
Blocksteinbau ca. 100 m über dem früheren Standort gebaut und 1984 talseitig
erweitert. Die Tresch-Hütte ist ein beliebter Ausgangspunkt für Bergtouren über
die Fellilücke zum Oberalppass oder nach Andermatt und über die Pörtlilücke
zur Etzli-Hütte.
Tourenmöglichkeiten sind u.a. Bristen, Ruchen,
Sunnig Wichel und Mättenberg.
Weitere Infos:
www.vs-wallis.ch