Den Bau des auf dem Hohen Sonnblick gelegenen
Hauses regte Ignaz Rojacher aus Rauris an, der Eigentümer des Goldbergwerkes von
Kolm Saigurn war. Zur Mitfinanzierung des "Unternehmens
Wolkenhaus" suchte er finanzielle Unterstützung, die ihm schließlich
der Professor für Geologie und Paläontologie an der Universität München,
Dr. Karl Alfred von Zittel gewährte, da hier gleichzeitig ein meteorologisches
Observatorium mitgebaut werden sollte. Von Zittel war damals Präsident des
DuOeAV. Der Alpenverein hat ebenfalls zum Bau finanzielle Hilfe geleistet.
Es war im Jahr 1885/86 schon ein technisches Wagnis, auf dem exponierten,
höchsten Gipfel der Goldberggruppe solch ein Gebäude zu errichten. Dank Rojachers Tatkraft und Umsicht sowie Zittels finanzielle
Unterstützung konnte die Eröffnung am
2.9.1886 stattfinden. Seit 1889 trägt das ursprünglich auf den Namen "Sonnblick-Haus"
getaufte Gebäude zu Ehren von Dr. Karl Alfred
von Zittel dessen Namen.
An Ignaz Rojacher erinnert die unterhalb
des Zittel-Hauses gelegene kleinere Rojacher-Hütte,
in deren Beschreibung weitere Informationen zum Lebenswerk des
Raurisers abgelegt sind. Nach dem Tod von Ignaz Rojacher im Jahr
1891 übernahm die Sektion Salzburg das Zittel-Haus, 1925 kam es an die Sektion
Halle an der Saale. Seit 1984 ist es in Händen der OeAV-Sektion Feld in
Rauris.
Die höchstgelegene Wetterstation der Ostalpen
hatte in ihrem aus Bruchsteinen gemauerten, runden Turm ein Beobachtungs- und ein Gelehrtenzimmer. Rojacher schuf auch eine Telefonverbindung von
hier ins Tal. Die Wetterstation ist bis heute in verbesserter
Form als Sonnblick-Observatorium
in Betrieb und ständig von Meßwarten und Meteorologen der Zentralanstalt
für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) besetzt.
Erforscht werden Klima-, Strahlungs- und Luftveränderungen. Im Haus findet
man natürlich auch all die Räume, die zum Standard einer AV-Hütte gehören. Eine Gedenktafel
außerhalb erinnert noch an Dr. Karl Alfred von Zittel.
Von hier werden u. a. die Goldbergspitze (3072
m), der Hocharn (3254 m) und das Schareck (3122 m) begangen.