![]() Unglücklicherweise benötigt man zum Ausdruck eines Lebenslaufs oder eines Portfolios mehr als zwei Primärfarben, deshalb brach ich das Ausdrucken ab und machte mich auf den Weg in einen Laden. Dort, direkt neben meiner C6578D, sah ich ein 'OnTel-Universal-Tintenpatronen-Nachfüll-Kit'. Es war nicht billig, aber es war 7 Dollar billiger als der Preis für eine neue Patrone und versprach zudem mehrere Nachfüllungen. |
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![]() In der Schachtel waren 3 Gläschen mit Tinte, ein Fläschchen mit Reinigungsflüssigkeit (Lösungsmittel), eine zweiteilige Spritze und ein 74-seitiges Handbuch. Ich musste die beiden Teile der Spritze zusammensetzen. |
![]() Da ich mich selbst als Computer- und Druckerexperte betrachte, benötigte ich das Handbuch natürlich nicht und machte mich direkt ans Werk, um die rote und gelbe Tinte nachzufüllen. Mark half mir und schoss die Fotos. |
![]() Die drei 25 ml Gläschen waren mit reiner Tinte in Apothekenqualität gefüllt. Sie hatten einen Warenwert von etwa 8 Dollar das Stück. Mark konnte meine Hände zittern sehen, aber da würde doch schließlich jeder nervös werden, wenn man mit einem solch wertvollen Produkt am Küchentisch sitzt. |
![]() Wir erhitzten die gelbe Tinte mit einem gewöhnlichen Haushaltsfeuerzeug ... |
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![]() Mark und ich testeten beide die Tinte. Während ich die gereinigte Lösung zur Sterilisation der Spritze vorbereitete, wurde Mark von Kälte erfasst. Dies war die Tinte mit der absolut höchsten Qualität, die wir jemals gespritzt hatten. Trotz einem wunderbaren Gefühl der Ruhe waren wir tatsächlich keinen Schritt weitergekommen, um die Patrone wieder aufzufüllen. An dieser Stelle beschloss ich dann doch, das Handbuch zu lesen. |
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![]() Gemäß Handbuch besteht der erste Schritt darin, die grünen Löcher zum Wiederbefüllen mit einem Kugelschreiber zu durchbohren. Wir machten uns also daran, Hewlett Packard's Sicherheitssystem mit einem billigen BIC zu überlisten! |
![]() Mit dem Kugelschreiber klappte das nicht, deswegen setzte Mark dann einen Kugelhammer ein. Die Löcher waren in Null Komma Nichts offen. |
![]() Langsam injizierte ich etwa 10 Milliliter gelber und roter (magenta) Tinte in die entsprechenden Löcher. Als ich die Nadel hineinschob spürte ich etwas Widerstand. Es gab da drinnen einen geheimnisvollen Tintenschwamm. Etwas Tinte sickerte dabei über den Rand, aber das war kein wirkliches Unglück. Ich hatte diese Hose noch nie gemocht. |
![]() Dieser futuristische Schwamm hielt die Tinte hervorragend! Selbst wenn ich die Patrone auf den Kopf stellte, es lief keine Tinte aus! Ich frage mich, ob HP auch Kaffeetassen herstellt ... |
![]() Ich baute die Patrone wieder in den Drucker ein und begann eine lange und frustrierende Serie von Probedrucken. Die einzige Farbe, die funktionierte, war Gelb. Ich vermutete, das kam daher, dass die leere Patrone zu lange leer herumlag. Wenn ich nur die Zeit zurückdrehen könnte, um das Handbuch zu lesen, bevor mir die Tinte ausgeht! |
![]() In der Anleitung gab es einige Vorschläge, wie man die Tinte wieder ans fließen bekommt: die Tintendüsen mit der Reinigungsflüssigkeit fluten oder die Köpfe einweichen. Etwas trockene Tinte muss da wohl den Tintenpfad blockieren. Ich spritzte etwas Lösungsmittel auf die Köpfe und versuchte, in die Einfülllöcher hineinzublasen, um so Blau und Rot zum Fließen zu ermuntern. Ich versuchte es sogar mit Eintauchen der Druckköpfe in die Reinigungsflüssigkeit. |
![]() Ich benutzte etliche Papiertaschentücher, um die unglaublich wertvolle Tinte aufzufangen. Bei jeder Installation der Patrone hielt ich den Atem an in der Hoffnung, dass alle Farben funktionieren würden. |
![]() Ich hatte eine 100% wiederaufgefüllte Tintenpatrone und fast 7 Dollar gespart. Es klappte wie geschmiert ... für zwei Tage. Als ich dann begann, meinen Lebenslauf und mein Portfolio zu drucken, ging der Zirkus mit den Farben wieder los, diesmal verweigerte sich die rote Farbe. Zum Aufmuntern der Tinte verbrachte ich beinahe eine ganze Stunde mit Einweichen, Blasen und Schütteln, aber sie wollte nicht mehr. Ich konnte nicht verstehen, warum die Patrone nun so schnell den Geist aufgab, nachdem sie doch vor 48 Stunden so prima funktioniert hatte. Ich war schwer frustriert. |
![]() Gerade als ich mich dazu durchgerungen hatte, das Nachfüllkit zurückzubringen, entdeckte ich dünne Risse an den Seiten der Patrone. War die Bearbeitung mit dem Hammer womöglich zu hart? Hatte ich, ohne es zu merken, die Tinte einer vorzeitigen Trocknung ausgesetzt? |
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![]() Nach etwa einer Stunde oraler Nötigung der Tinte kamen schließlich korrekte Ausdrucke mit kräftigen Farben heraus. Ich druckte meinen Lebenslauf und mein Portfolio auf feinstem Papier aus hochwertiger Leinen/Baumwoll- Mischung. Nichts durfte meine Chancen auf diesen Job gefährden. Drückt mir die Daumen für das Vorstellungsgespräch! |
Kinder denkt daran:
Tintenpatronen sind
gefährlich! Tragt beim Drucken immer Sicherheitshandschuhe!