Lage: |
Alpen, Österreich, Fischbacher Alpen, Steiermark |
Talorte: |
Steinhaus am Semmering, Rettenegg |
Streckenlänge: |
14 km ab Steinhaus am Semmering und 11 km ab Rettenegg |
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4 km ab dem Pfaffensattel |
Maximale Höhe: |
1.782 m |
Maximale Steigung: |
20 % |
GPS-Koordinaten: |
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Mautgebühr: |
Pkw: 5,00 Euro, Motorrad: 3,00 Euro |
Letztmals befahren: |
Juni 2020 |
Das aussichtsreich oberhalb der
Baumgrenze auf dem 1.782 Meter hohen Stuhleck gelegene
Alois-Günther-Haus in den Fischbacher Alpen ist von Steinhaus
am Semmering und Rettenegg im Feistritztal aus über die auf
dem 1.368 Meter hohen Pfaffensattel abzweigende Stuhleck-Straße zu erreichen. Für
die Nutzung der nur in den Sommermonaten geöffneten Privatstraße wird
eine Mautgebühr erhoben. Die nicht asphaltierte
und knapp zweispurig breite Stuhleck-Straße ist 3,7 Kilometer lang
und überwindet
eine Höhendifferenz von 410 Metern.
Da wir die in Rettenegg beginnende
Pfaffensattel-Südauffahrt
bereits am Vortag befahren haben, ohne das Alois-Günther-Haus
zu besuchen, starten wir unsere Tour zum Stuhleck vor unserem
Quartier im Gasthof
Delitz in Spital am Semmering und befahren die in Steinhaus
am Semmering beginnende Nordrampe zum Pfaffensattel. In der
nahe des
Semmering-Passes
auf 820 Metern Höhe gelegenen Ortschaft Steinhaus folgen wir
der "Alte
Reichsstraße-Steinhaus" genannten Landesstraße L117 und
biegen hinter dem Gasthof Gesslbauer rechts ab Richtung Rettenegg.
Vorbei am Gebäude der Freiwilligen
Feuerwehr...
... und der Ruine der im Jahr 1839 in Betrieb
genommenen Alfredhütte mit ihren ungewöhnlichen Spitzbogenfenstern,
in der bis 1885 Roheisen hergestellt wurde, ...
... folgt die Straße zum Pfaffensattel
leicht ansteigend dem unterhalb des 1.523 Meter hohen Harterkogel
entspringenden und über Steinbach der Mürz bei Mürzzuschlag zufließenden
Fröschnitzbach.
Nach fünf Kilometern
passiert die L117 die Baustelle "Fröschnitzgraben" des seit 2012 im
Bau befindlichen Basistunnels der Semmering-Südbahn. Die beiden
knapp 28 Kilometer langen Tunnelröhren werden unterhalb von
Hühnerkogel (1.388 m) und Hocheck (1.488 m) verlaufen
und nach der geplanten Fertigstellung im Jahr 2024 als Hochgeschwindigkeitsstrecke die Bahnhöfe
von Mürzzuschlag und Gloggnitz miteinander verbinden.
Hinter der Großbaustelle steigt
die knapp zweispurige Bergstraße durch Leitplanken gesichert mit bis zu acht Prozent an
und
läuft an den Gehöften Wegerer und Gruber vorbei...
... auf die beiden unteren Kehren zu.
Dahinter quert die L117
mit bis zu zwölf Prozent Steigung den Nordhang des 1.539 Meter hohen Kleinen Pfaff, gewinnt durch die
vier folgenden
Kehren weiter
an Höhe...
... und erreicht den Schlussanstieg...
... zu der zehn Kilometer
hinter Steinhaus am Semmering auf 1.368 Metern Höhe gelegenen
Scheitelhöhe mit dem ehemaligen Gasthof Pfaffensattel, hinter dem sich ein
Wetterwechsel ankündigt.
Geradeaus weiterlaufend führt die
L117 über die von uns am Vortag befahrene Südrampe
des Pfaffensattels hinunter nach Rettenegg. Wir biegen hier
oben auf den nach rechts abzweigenden, unbefestigten Fahrweg
zum Alois-Günther-Haus auf dem Stuhleck ab. Ein Hinweisschild
gibt an, dass das Sträßchen mautpflichtig und die Nutzungsgebühr
direkt nach Ankunft im Schutzhaus zu entrichten ist und dass
eine Benutzung auf eigene Gefahr erfolgt.
Die auf 30 km/h begrenzte und
mit einem für die gesamte Strecke geltenden Parkverbot belegte
Schotterstraße zum Stuhleck ist geöffnet, steigt direkt hinter dem Abzweig
an...
... und führt zunächst in nordwestlicher
Richtung durch den Bergwald.
Nach sechshundert Metern dreht
die auch mit einem Roadster gut zu befahrende Straße durch eine Kehre nach Nordosten...
... und quert dahinter weiter ansteigend
den Südosthang
des Stuhlecks.
Nach zwei Kilometern bleibt der
Wald nach und nach zurück...
... und hinter einer weiteren
Kehre wird die Baumgrenze erreicht.
Nach zwei weiteren Kehren
stellen wir den MX-5 vor dem von Wolken umhüllten Alois-Günther-Haus
ab, das zu unserem Bedauern noch nicht für die Sommersaison
eröffnet wurde. Das Schutzhaus ist auch in der Wintersaison geöffnet
und mit den Weissenelf- und
Steinbachalm-Sesselbahnen oder über die ausgewiesenen Strecken
für Ski- bzw. Schneeschuh-Tourengeher
von Spital, Steinhaus und vom Pfaffensattel aus erreichbar.
Das
Schutzhaus wurde in den Jahren 1914/1915 von der "Alpinen Gesellschaft D'Stuhlecker" aus Wien erbaut
und nach dem Initiator und Förderer des Hüttenbaus, dem Sektionsvorsitzenden
Alois Günther, benannt. Seit 1960 ist das an
dem von Krakau nach Rom führenden Pilgerweg Via Slavorum
gelegene Alois-Günther-Haus im
Besitz der Sektion Edelweiß des Österreichischen Alpenvereins.
Es ist bekannt für seine aussichtsreiche Lage mit 360-Grad-Rundumblick
zur
Schneealpe, zur Rax, zum Hochwechsel und zum Schneeberg.
Nicht so bei unserem Besuch: Hatten
wir in Steinhaus am Semmering noch Sonne pur, so sind inzwischen
Regenwolken aufgezogen, die den Stuhleck-Gipfel verhüllen. Durch
die vorbeiziehenden Nebelschwaden sehen wir das wenige Meter
oberhalb des Alois-Günther-Hauses stehende, im Jahr 1969 errichtete Gipfelkreuz des höchsten
Berges der Fischbach Alpen und dahinter nur
noch schemenhaft die Bergstation der Steinbachalmbahn. Mehr
nicht. In der Hoffnung, dass das Wolkenfeld bald durchgezogen
ist, beschließen wir zu warten. Und haben Glück:
Nach einer halben Stunde reißt die
Wolkendecke auf. Unter uns sehen wir die vom Pfaffensattel heraufkommende
Stuhleck-Straße mit der dahinter schemenhaft zu erkennenden
Bergkette der Buckligen Welt...
... und die Stuhleckblicksiedlung bei
Steinhaus am Semmering.
In der Erwartung, dass sich die Sichtverhältnisse
weiter verbessern, spazieren wir zur nahen Bergstation der Steinbachalmbahn,
die für die bevorstehende Sommersaison vorbereitet wird, ...
... aber auf dem Rückweg zum Gipfelkreuz
und dem Alois-Günther-Haus zieht es sich wieder komplett zu.
Mit Fernsicht ist heute wohl nicht mehr zu rechnen.
Deshalb kehren wir zum Roadster zurück
und machen uns auf den Rückweg nach Steinbach am Semmering.
Fünfzig Höhenmeter unterhalb des Alois-Günther-Hauses
haben wir die Wolkendecke über uns gelassen...
... und rollen auf dem Schotterbett...
... auf die Kehren der Stuhleck-Straße
zu.
Die Baumgrenze ist schnell erreicht...
... und im nachfolgenden Waldstück
stellen wir überrascht fest, dass man während unseres Gipfelbesuches
auch damit begonnen hat, das Schotterbett für die nahe Sommersaison
aufzubereiten. Vorsichtig lassen wir den Roadster über den groben,
noch nicht verdichteten Schotter rollen...
... und erreichen schließlich ohne
mit der Bodengruppe aufzusetzen den Pfaffensattel, auf dem für
die weiteren Bauarbeiten gerade eine Straßenwalze abgeladen
wird.
Ohne Zwischenstopp fahren wir hier
auf die Nordrampe auf...
... und rollen durch die Kehren der
L117 hinunter ins Tal des Fröschnitzbaches.
Vorbei an der Großbaustelle "Fröschnitzgraben"...
... erreichen wir kurz darauf wieder
den Talort Steinhaus am Semmering.
Weitere
Infos:
https://www.alpenpaesse.de/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.