Lage: |
Pyrenäen, Spanien, Pyrénées-Atlantiques, Baskenland, Provinz Navarra |
Talorte: |
Lesaka (SO) und Embalse de Endara (NW) |
Streckenlänge: |
9 km ab Lesaka und 5 km ab Embalse de Endara |
Maximale Höhe: |
544 m |
Maximale Steigung: |
11 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Mai 2024 |
Der Alto Agina
liegt
in der baskischen Provinz Navarra oberhalb der Kleinstadt Lesaka
(70 m) und des Stausees "Embalse de Endara" (244 m), der
auch "Embalse de San Antón" genannt wird. Über seinen etwas
südöstlich des 618 Meter hohen, namengebenden "Agiña" gelegenen Scheitel führt
die als NA-4000 kartierte "Lesaka-Oiartzun errepidea",
die vom Bidasoa-Tal im Osten über Lesaka und den Alto Agina zum Collado
de Arichulegui (439 m) führt und diesen dann als GI-3420 mit
der Ortschaft Oiartzun nahe San Sebastian im Nordwesten verbindet.
Die neun Kilometer
lange Südostauffahrt ab Lesaka überwindet mit Hilfe von acht Kehren den Höhenunterschied von etwa vierhundertsiebzig Metern mit im
Schnitt sechs Prozent, die fünf Kilometer lange Auffahrt vom Endara-Stausee
steigt durch drei Kehren bei einem Durchschnitt von sieben Prozent
exakt dreihundert Meter an. Die Maximalsteigung von elf Prozent befindet
sich auf der Nordwestauffahrt oberhalb des Weilers Intzinzar.
Im Tal des dem Golf von Biskaya
zufließenden Bidasoa fahren wir auf die NA-4000 auf, passieren nach
einem Kilometer die Kapelle des ehemaligen Klosters "Eremita
San Salvador Baseliza"...
... und erreichen kurz darauf das knapp dreitausend Einwohner zählende Städtchen
Lesaka
in der gleichnamigen Gemeinde. Die "Albistur kalea" genannte
NA-4000...
... führt ins Zentrum von Lesaka, wo die Fahrspuren
der Enge wegen getrennt werden.
Einspurig durchquert die nun
"Bittiria kalea" genannte NA-4000 in einem weiten Bogen und unterhalb
blumengeschmückter Balkone das Zentrum.
Dahinter vereint sie sich wieder
mit der Gegenfahrbahn. Hier sehen wir den ersten Hinweis auf den
"Agina". Wir folgen der NA-4000 in Richtung "Oiartzun"...
... entlang dem nördlichen Ufer des Baches
"Urrabako erreka", passieren ein großes Stahlwerk und erreichen nach sechshundert Metern
den westlichen Ortsausgang von Lesaka.
Entlang dem orographisch
linken Ufer des Urrabako
läuft die NA-4000 dann auf den Ortsteil "Biurrana" zu,
vor dem sie nach Nordwesten abdreht. In der Folge steigt sie mit mittleren einstelligen Prozentwerten durch das zwischen dem "Gartxokil" (319 m) im Westen und dem "Uaburu" (257 m) im
Osten gelegene Tal des dem Urrabako zufließenden Gebirgsbaches
"Biurrango" an.
Zwei Kilometer hinter
Lesaka passiert die Bergstraße auf 129 Metern den Hochpunkt "Uaburuko
lepoa", verliert dann etwas an Höhe und steigt danach in Richtung
der
auf etwa zweihundert Metern Höhe gelegenen und knapp sechzig Einwohner zählenden
Streusiedlung "Katazpegi Auzoa" an, ...
...
unter der die ersten drei Kehren der Auffahrt zu durchfahren sind.
Fünfhundert Meter weiter
schließt sich im Bergwald oberhalb von Katazpegi die aus zwei Kehren
bestehende mittlere Gruppe an.
Die auch "Carretera de Aritxulegi" genannte NA-4000 quert
danach den Südwesthang des 512 Meter hohen "Illasmendi"...
... und erreicht auf 435 Metern Höhe die obere Kehrengruppe,
wo im Scheitelpunkt der Linkskehre die Nebenstraße
in den Weiler "Auzoberri" abzweigt.
Es folgt der bis zu neun Prozent steile Schlussanstieg.
Neun Kilometer hinter Lesaka wird dann der Scheitel des
Alto Agina erreicht, ...
... auf dessen Parkplatz
wir einen
Fotostopp einlegen.
Ein Passschild finden
wir
auf dem Alto Agina nicht, aber eine große Steinplatte mit der Inschrift "Estacion Prehistorica
De Aguiña y Monumento P. Donosti". Sie zeigt die Lage
der umgebenden prähistorischen Dolmen, Grabhügel und Steinkreise
sowie den Standort des auf 618 Metern Höhe im Jahr 1959 errichteten
"Monumento P. Donosti". Es ehrt den in San Sebastian geborenen
Komponisten und Musikwissenschaftler José Gonzalo Zulaika,
der dem Kapuzinerorden beitrat
und als Padre Donostia wirkte.
Daneben erinnert eine
Informationstafel an die Zwangsarbeit während der Franco-Diktatur.
Francoisten zwangen zwischen 1939 und 1941 mehr als 21.000 in Konzentrationslagern
inhaftierte Regimegegner zum Bau von Straßen, Brücken und Festungsanlagen zwischen
dem Roncal-Tal und Jaizkibel. So wurde auch die Bergstraße von Lesaka
über den Alto Agina nach Oiartzun von mehr als viertausend Zwangsarbeitern
unter großen Entbehrungen und Leiden gebaut. Viele kamen dabei ums
Leben.
Der Ausblick von hier
oben ist bei unserem Besuch durch die tief hängende Wolkendecke
stark beeinträchtigt.
Hinter dem Alto Agina
senkt sich die NA-4000 mit zwei bis drei Prozent...
... der obersten Kehre
der Nordwestrampe entgegen, ...
... der kurz darauf eine
Zweite folgt.
Im Anschluss geht es
kurvenreich und mit einem Gefälle von bis zu elf Prozent durch den
zwischen dem Gebirgsbach "Endara erreka" und dem Agina-Gipfel
gelegenen Bergwald.
Knapp fünf Kilometer
hinter dem Alto Agina taucht dann die Staumauer des vom Endara erreka
gespeisten Stausees "Embalse de Endara" auf, ...
... über deren Mauerkrone
die NA-4000 das Westufer des Stausees erreicht.
Auf der Westseite der San-Anton-Dam genannten
Staumauer wurde ein kleiner
Parkplatz angelegt, der sich zu einem Fotostopp anbietet. Der von
dem Berg "Kopako Harria" (596 m) überragte,
knapp sechzig Meter hohe San-Anton-Dam wurde im Jahr 1988 fertig gestellt...
... und staut die
Wasser des Endara erreka zu dem elf km² großen See auf,
um die Städte Irún und Hondarribia
mit Strom und Trinkwasser zu versorgen.
Beim Parkplatz wurde
eine große Tafel aufgestellt, die über die Wanderwege im Umfeld
des Stausees informiert, darunter die 1. Etappe des über 800 Kilometer langen
Weitwanderweges Gran Recorrido 11 (GR11), die vom Cap Higuer an der
Biskaya bis zum Endara-Stausee führt. Danach durchquert der GR11
Navarra, Aragonien,
Andorra und Katalonien und endet am Mittelmeer beim Cap de Creus.
Wir folgen hier weiter der NA-4000 zum nahen Alto de Aritxulegi
alias Collada de Arichulegui, um uns die nur noch zwanzig Kilometer
entfernte Provinzhauptstadt San Sebastian anzusehen.
Weitere
Infos:
https://climbfinder.com/de/anstiege/alto-agina-lesaka
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.