Lage: |
Alpen, Österreich, Berchtesgadener Alpen, Salzburger Land |
Talorte: |
Mühlbach am Hochkönig |
Streckenlänge: |
8 km ab Mühlbach |
Maximale Höhe: |
1.502 m |
Maximale Steigung: |
18 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
September 2018 |
Die als "L246" ausgeschilderte
Mandlwandstraße führt von Mühlbach im Salzburger Land zu dem unterhalb
des 2.941 Meter hohen Hochkönig gelegenen Arthurhaus in
den Berchtesgadener Alpen. Die durchgängig asphaltierte Bergstraße
wurde in den Jahren 1966 bis 1969 nach den Plänen von Oberbaurat
Roland Paulweber gebaut. Ihr Name geht auf die hinter dem Arthurhaus
aufragende Mandlwand zurück. Die Bergstraße überwindet die 650 Höhenmeter
vom Mühlbachtal hinauf zum Arthurhaus mit durchschnittlich acht Prozent Steigung und mit Hilfe von sieben Kehren.
Auf unserer Fahrt von der Wagrainer
Höhe über St. Johann im Pongau zum Dientner Sattel
überrascht uns eine Schlechtwetterfront: Hinter Bischofshofen
schüttet es auf der Bundesstraße 164 wie aus Eimern und erst
vor dem auf 860 Metern Höhe gelegenen Talort Mühlbach
lassen die Regenschauer nach. Kurz vor dem Ortszentrum zweigt
gut ausgeschildert die Bergstraße zum Arthurhaus ab.
Direkt hinter
dem Abzweig beginnt die Mandlwandstraße
mit knapp zehn Prozent anzusteigen und gewinnt durch drei enge
Kehren schnell an Höhe. Hinter den Kehren flacht sie ab und zeigt
Steigungswerte zwischen drei und sechs Prozent.
Nach vier Kilometern
sehen wir die auf 1.200 Metern Höhe aussichtsreich am Mitterberg
gelegenen Appartementhäuser
von Mühlbach-Sonnhof über uns, ...
... kurz darauf passieren wir das "Hotel-Restaurant Sonnhof",
hinter dem die Mandlwandstraße mit bis zu 15 Prozent Steigung
auf die nächste Kehre zuläuft, ...
... hinter der die Bergstraße
schmaler und der Asphalt schlechter wird. Wenigstens ist die
Straße etwas abgetrocknet, ...
... aber die vielgepriesene Aussicht der
Panoramastraße können wir leider nicht genießen: Die Gipfel
von Haßeck, Gasteiner Höhe, Rauchkögerl,
Lamkopf, Gamsleitenkopf und Hochkönig sind von den tiefhängenden
Regenwolken verhüllt.
Hinter Mühlbach-Grünholz führt die Mandlwandstraße durch ein
Waldstück und quert dabei den Südwesthang des 1.783 Meter
hohen Hochkeil. Nahe dem Abzweig zur Kopphütte flankieren kurzzeitig
Felsabbrüche die Fahrbahn.
Beim Parkplatz
Saukarlift und dem Abzweig zum Appartementhaus Sonneck lichtet
sich der Wald und durch eine weit gezogene Kurvenkombination
nähern wir uns...
... den Ferienhäusern
auf der Mitterbergalm. Die Bergstraße wandelt sich hier zu einer
engen Allee und überwindet den bis zu fünfzehn Prozent steilen
Schlussanstieg mit zwei weiteren Kehren.
Acht Kilometer
hinter Mühlbach taucht dann das am Mitterberg-Sattel gelegene
Arthurhaus aus den Wolkenfetzen
auf. Die Mandlwandstraße endet hier oben vor einem großen beschrankten
Parkplatz, auf dem wir unseren Roadster abstellen.
Im großen Gastraum des Drei-Sterne-Berghotels werden wir freundlich empfangen und schnell
bedient. Zum Mittagsessen ist es noch viel zu früh, aber frisch
aufgebrühter Kaffee und leckerer Kuchen als zweites
Frühstück geht immer.
In der Gaststube
erinnert ein Glasteller
an die über 150-jährige Geschichte des Arthurhauses: Das Unternehmen
"Mitterberger-Kupfer-Aktiengesellschaft" kaufte 1866 die Mitterberg-Alpe,
riss die vorhandene Alp-Hütte ab und errichtete zur Versorgung der Bergleute an deren Stelle das Gasthaus
"Alpenwirtschaft Mitterberg", das neben einer Küche und einer Gaststube auch zwei Gästezimmer besaß.
1894 ging das Haus in Privatbesitz über und wurde vom Therese
Haggenmüller und deren Ehemann Peter Radacher bewirtschaftet.
Seitdem wird es zur
Ersteigung des Hochkönigs genutzt. 1921 erfolgte ein erweiternder Umbau des Gebäudes, der von Arthur Krupp, dem
Hauptaktionär der Mitterberger-Kupfer-Aktiengesellschaft, initiiert
wurde. Ihm zu Ehren wurde das Haus im Rahmen der Wiedereröffnung in "Arthurhaus"
umbenannt. Weitere Umbauten und Erweiterungen erfolgten in
den Jahren 1935, 1967 und 1986.
Zurück im Mixxer
machen wir uns auf den Rückweg nach Mühlbach und passieren
die Mitterbergalm und das Hochkeilhaus. Die Sicht ist inzwischen
nicht besser geworden, ...
... aber immerhin
hängen die grauschwarzen Wolken so hoch, dass wir wenigstens
freie Sicht auf die vor uns liegenden Kehren der Mandlwandstraße
haben.
Im Weiler
Grünholz wird die noch verbleibende Zeit bis zum Wintereinbruch
für Renovierungen und Erweiterungen der Gästehäuser und Hotels
genutzt.
Auf dem Weg
ins Tal trocknet die Mandlwandstraße immer mehr ab...
... und in
den unteren Kehren wir es sogar heller.
Zurück
auf der Hauptstraße in Mühlbach reißt die Wolkendecke sogar
auf. Das lässt uns für unsere Weiterfahrt zum Dientner Sattel und zum
Filzensattel auf Sonne hoffen.
Weitere
Infos:
http://www.quaeldich.de/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.