Touren mit dem Mazda-Roadster MX-5 über Gebirgsstraßen, Pässe, Hellinge und Klimmen
    
Berninapass
(Passo del Bernina)
    



Die Bergstraße über den Berninapass verbindet das Schweizer Engadin mit dem italienischen Veltlin und führt durch eine grandiose Gebirgslandschaft. Der im italienischen Sprachraum "Passo del Bernina" genannte Alpenübergang gehört zu den bekanntesten Pässen der Schweiz und folgt von Norden kommend dem Val Bernina und im Süden dem Val di Poschiavo. Der bereits im Mittelalter genutzte Saumweg über die Bernina wurde ab dem Jahr 1842 zur Passstraße ausgebaut und 1865 fertig gestellt. Die Trassierung plante der Ingenieur Rudolf Albertini (1821-1896) aus Zuos, der später auch die Talstraße durch das Prättigau entwarf und den Oberlauf des Inn kanalisierte. Die seitdem mehrfach verbreiterte Berninastraße wird seit Mitte der 1960er Jahre möglichst ganzjährig offen gehalten.


Santuario della Madonna in Tirano, dem östlichen Talort des Berninapasses


Vom Passo dell'Aprica kommend erreichen wir über die Strada Statale 38 den südlichen Talort Tirano. Die SS38 führt uns schnurgerade zur Renaissance-Fassade des "Santuario della Madonna di Tirano". Mit dem Bau der dreischiffigen Wallfahrtskirche wurde im Jahr 1505 begonnen. Geweiht wurde das Heiligtum im Jahr 1528, der Glockenturm wurde um 1577 fertig gestellt.



Grenzübergang zwischen Italien und der Schweiz an der Südrampe des Berninapasses


In dem Kreisverkehr hinter dem Heiligtum fahren wir auf die "Via Elvetzia" auf, die nach einem knappen Kilometer die Staatsgrenze zur Schweiz erreicht. Das Zollgebäude ist besetzt, aber wir werden von dem Zöllner als "Unverdächtig" eingestuft: "In DEN kleinen Kofferraum passt nicht einmal genug Urlaubsgepäck rein." Wir dürfen ohne Kontrolle die EU verlassen und in die Schweiz einreisen.



Auf der Südrampe des Berninapasses kurz hinter der Italienisch-schweizer Grenze


Mit dem Grenzübertritt ändert sich nun die Nummerierung der Straße, die nun als "29" parallel zur Gleistrasse der Berninabahn durch das Val Poschiavo verläuft und durch die Ortschaften Campocologno, Campascio und Brusio führt.



Ortsdurchfahrt im schweizerischen Le Prese auf dem Weg zum Passo del Bernina


Kurz hinter dem malerisch gelegenen Lago di Poschiavo erreichen wir das zwischen den steilen Bergflanken von Piz Trevisina und Piz Cancian eingebettete Dorf Le Prese. Der Straßenverkehr muss sich hier die Hauptstraße "Via Principale" mit den Zügen der Rätischen Bahn und deren berühmtem Bernina-Express teilen, die den Bürgersteig der Passstraße als Bahnsteig mitnutzen. Die eingleisige Berninalinie wurde ab 1906 in Meterspurweite erbaut und im Juli 1910 in Betrieb genommen. Sie verbindet als Fortsetzung der Albulabahn den Wintersportort St. Moritz in Graubünden mit dem italienischen Tirano im Addatal und gilt als höchste und steilste Adhäsionsbahn der Alpen.



SS29 zwischen Poschiavo und der Scheitelhöhe des Berninapasses


Hinter Poschiavo folgt die Bernina-Straße dem Bachbett des Cavaglisch bis nach San Carlo und quert in der Folge die bewaldeten Westhänge des Piz Sena und des Corn da Mürasciola in weiten Kurven.



Stützmauern der Spitzkehren südlich des Scheitels des Berninapasses


35 Kilometer hinter Tirano passiert die Passstraße dann das Dorf La Rösa, hinter dem sie die Baumgrenze erreicht und dann durch einige mauergestützte Kehren und vorbei am Abzweig zum Forcola di Livigno...



Scheitelhöhe des Berninapasses mit Piz Cambrena


... der kahlen Scheitelhöhe des Berninapasses zuzustrebt, die von dem Piz Cambrena (3.604 m), dem Cambrena-Gletscher und vom Piz Palü (3.905 m) beherrscht wird.



Blick vom Scheitel des Berninapasses auf die Südrampe und den Monte Masuccio


Das obligatorische Passschild des Passo del Bernina steht auf der Südseite der Scheitelhöhe neben einem großen Parkplatz, von dessen Ende man einen schönen Blick auf die Bernina-Südrampe sowie die Gipfel von Cima Saoseo (3.257 m) und Piz dal Teo (3.049 m) hat.

Die Passhöhe ist Teil der europäischen Hauptwasserscheide: Der Abfluss des unterhalb der Passhöhe gelegenen Gletschersees "Lago Bianco" strebt über die Acqua da Pila und durch das Veltlin dem Po und damit dem Mittelmeer zu, der knapp 100 Meter entfernte See "Lej Nair" speist den Berninabach, der über den Inn und die Donau dem Schwarzen Meer zufließt. Über den Passo del Bernina verläuft auch die rätoromanisch-italienische Sprachgrenze.



Bernina-Hospiz auf dem Scheitel des Berninapasses im schweizerischen Graubünden


Etwa 300 Meter westlich der Scheitelhöhe liegt das Ospizio Bernina, das 1865 erbaut wurde, um Säumern, deren Saumtieren und Reisenden Schutz, Unterkunft und Verpflegung zu bieten. Inzwischen wurde es zu einem modernen Hotel umgebaut, das nun auch Bergwanderern, Mountainbikern und Wintersportlern als attraktiver Stützpunkt für Touren im Engadin, Puschlav und in den Skigebieten Diavolezza/Lagalb dient.



Blick vom Scheitel des Berninapasses auf die Nordrampe und die fernen Gipfel der Rätischen Alpen


Vom Bernina-Hospiz hat man einen schönen Ausblick auf den See Lago Bianco, den 3.166 m hohen Piz Albris und die fernen Gipfel der Albulaalpen.

Die Nordrampe führt von hier durch das 17 Kilometer lange Val Bernina in die 500 Höhenmeter tiefer gelegene Ortschaft Pontresina im Oberengadin. Unterwegs lohnt sich ein Zwischenstopp auf den Parkplätzen Lagalb, Diavolezza oder Sout, von denen man einen tollen Ausblick auf den 4.049 Meter hohen Piz Bernina und die umliegenden Gipfel der Berninagruppe hat.




Weitere Infos:
https://kurvenkoenig.de/











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