Lage: |
Alpen, Italien, Gardaseeberge, Trentino, Monte Baldo |
Talorte: |
Mori und Caprino Veronese |
Streckenlänge: |
25 km ab Mori, 29 km ab Caprino Veronese |
Maximale Höhe: |
1.425 m |
Maximale Steigung: |
14 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
September 2017 |
Die Bocca di Navene liegt
an der Monte-Baldo-Höhenstraße, die als
"Strada Panoramica del
Monte Baldo" von Caprino Veronese in der Provinz Verona
nach Mori in der Provinz Trient führt und dabei der über
40 Kilometer langen Kammlinie des Monte Baldo-Massivs
auf dessen Ostseite folgt. Die bis zu 2.200 Meter hohen
Gipfel gehören zu den Gardaseebergen
und trennen das Etschtal vom Gardasee. Die Bocca di Navene
erhielt ihren Namen von der unterhalb am Ostufer des Gardasees
gelegenen Ortschaft Navene al Garda.
Von der nur drei Kilometer
entfernten Bocca
del Creer aus erreichen wir die Bocca di Navene über
die schmale, den Südabfall des 2.079 m hohen Monte Altissimo di Nago
querende Provinzstraße SP3.
Auch auf der Bocca di
Navene gibt es eine Einkehrmöglichkeit. Das "Restaurant Bocca
di Navene" liegt genau an der Grenze zwischen den
Provinzen Trentino und Venetia...
... und bietet von seiner
Terrasse einen tollen Ausblick auf das 1.300 Meter
tiefer gelegene Westufer des Gardasees mit Limone und Riva.
Bei wolkenlosem Himmel sieht man auch die jenseits des Sees aufsteigenden
Gipfel der Gardaseeberge, der Adamello-Presanella-Gruppe
und der fernen Brenta.
Seitlich der Bocca di
Navene erinnert eine Inschrift an die Leistungen
des "Battaglione Lombardo V.C.A". Das Bataillon
wurde zu Beginn des Ersten Weltkrieges im Mai 1915 aus freiwilligen
Fahrrad-, Motorrad- und Autofahrern zusammengestellt, die nach einer
Kurzausbildung Ende Juli 1915 in die Kampfzone am Ostufer
des Gardasees verlegt wurden. Hier gelang es der Einheit,
die Frontlinie
am Monte Baldo und am Monte Altissimo erfolgreich gegen die Österreichisch-Ungarische
Armee zu verteidigen. Schwere Kanonen bestrichen damals
die gegnerischen Stellungen und die Ufer des
Gardasees bis hinüber nach Riva.
Hinter dem Scheitel der
Bocca di Navene folgen wir weiter der SP3 und biegen nach
einem knappen Kilometer nach rechts auf einen schmalen Fahrweg
ab, der nach 4 Kehren einen unbefestigten Parkplatz
erreicht. Hier stellen wir unseren Schwarzen ab...
... und folgen dem nun
unbefestigten Weg bergauf in die Nebelschwaden, denn wir
wollen auf dem Gipfel des Monte Baldo die vielgepriesene
Aussicht auf den Gardasee genießen. Der Schotterweg passiert
eine Almhütte, dann einen nahe
der damaligen Staatsgrenze zu Österreich im Jahr 1910 erbauten
Stützpunkt, den die Finanz- und Zollbehörde zur Bekämpfung des Schmuggels
nutzte...
... und erreichen nach
einem halbstündigen Spaziergang die Baita
dei Forti auf dem gut
besuchten Gipfel des Monte Baldo. Hier oben geht es uns
ähnlich wie zwei Jahre zuvor auf dem Aussichtsplateau des
Preikestolen
in Norwegen: Aus dem Tal steigen dichte Nebelschwaden den
Westhang des Monte Baldo herauf. Vom Gardasee und den dahinter
gelegenen Bergketten ist absolut nichts zu sehen. Wir beschließen,
bei Kaffee und leckerem Apfelstrudel eine Stunde auf Besserung
zu warten: Vergeblich.
Enttäuscht spazieren
wir dann zurück zum Parkplatz und grübeln, warum bei solch
dichtem Nebel so viele Menschen so viel Geld ausgeben, um
mit der Seilbahn von Malcesine aus auf den Monte Baldo hinauffahren.
Zurück auf der Monte-Baldo-Höhenstraße räubern wir mit dem
Roadster genussreich durch die übersichtlichen und nicht
enden wollenden Kurven, passieren dabei die Provinzgrenze nach Venetien...
... und erreichen auf der nun als SP8
ausgeschilderten Panoramastraße das auf 1.380 m
Höhe gelegene Rifugio
Cedron.
Unmittelbar hinter dem Rifugio
ändert sich der Charakter der Strecke: Das Gefälle nimmt
deutlich zu und statt weit gezogener Kurven liegen nun einige
enge Kehren ohne Seitenabsicherung vor uns.
Nahe Villaggio Alpino biegen
wir rechts ab und folgen der SP8bis, die oberhalb von Ferrara
di Monte Baldo am Hang des Orsa-Tal den Soldatenfriedhof "Sacrario
del Monte Baldo" passiert, auf dem im Ersten Weltkrieg
gefallene Veroneser Soldaten beigesetzt sind und dessen zentral unter
einem großen Kreuz aufgestellter Marmorschrein aller Opfer
der Weltkriege gedenkt.
Über die SP8bis fahren wir
von hier aus über Spiazzi, Maso und Vezzane in den westlichen
Talort Caprino Veronese, ...
... von den aus es noch knapp
30 Kilometer bis in unseren Urlaubsort Peschiera am
Südufer des Gardasees sind.
Weitere
Infos:
http://alpenrouten.de
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.