Lage: |
Alpen, Slowenien, Julische Alpen, Gorenjska (Oberkrain) |
Talorte: |
Bohinjska Bistrica und Podbrdo |
Streckenlänge: |
13 km ab Bohinjska Bistrica und 13 km ab Podbrdo |
Maximale Höhe: |
1.277 m |
Maximale Steigung: |
15 % |
GPS-Koordinaten: |
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Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juni 2019 |
Die als "909"
ausgeschilderte slowenische Bergstraße im Osten der Julischen Alpen
verbindet die Ortschaft Podbrdo im Süden mit Bohinjska Bistrica
im Norden. Höchster Punkt der durchgängig asphaltierten Passstraße
ist der auf der Hochalm "Soriška Planina" gelegene 1.277 Meter
hohe Bohinjsko Sedlo, der auch unter dem Namen Wocheiner Sattel
bekannt ist. Die "909" nutzt als Übergang die natürliche Senke zwischen den Bergen Možic
(1.602 m), Slatnik (1.609 m) und Lajnar
(1.549 m) im Westen sowie Crni vrh (1.486 m)
und Erbelc (1.328 m) im Osten. Den Höhenunterschied
von insgesamt 1.670 Metern überwindet sie mit Hilfe von 15 Haarnadelkurven. Viel
Verkehr herrscht hier nicht, denn mit der Fertigstellung des Eisenbahntunnels
zwischen den beiden Talorten im Jahr 1905 verlagerte sich der Schwerlastverkehr.
Vom Oblakov vrh kommend erreichen
wir auf der slowenischen Landesstraße "102" die Ortschaft
Postaja, wo wir vor dem das Idrijca-Tal überspannenden Viadukt der
von Nova Gorica nach Jesenice führenden und im Jahr 1909 eröffneten
Bahnlinie links abbiegend
auf die Straße "403" auffahren, um über
Klavže, ...
... Kneža, Grahovo ob Baci, Koritnica
und Hudajužna...
... den südlichen
Talort des Bohinjsko Sedlo zu erreichen. Das im Baca-Tal
auf 530 Metern Höhe gelegene und etwa 750 Einwohner zählende Podbrdo...
... wurde im 16. Jahrhundert von Tiroler Siedlern
gegründet. Zwischen den beiden Weltkriegen verlief nahe der Ortschaft die
Grenze zwischen den Königreichen Italien und Jugoslawien, heute
gehört Podbrdo zur slowenischen Gemeinde Tolmin. Podbrdo
war früher durch seinen großen Grenzbahnhof
und den nahen 6.327 Meter langen Podbrdo-Tunnel (auch Bohinj-
oder Wocheiner-Tunnel)
der Bohinjer Eisenbahn in aller Munde, unter Leichtathleten ist der Ort spätestens seit
dem Jahr 2016 bekannt: Damals wurde hier mit einem der härtesten
Bergmarathonläufe die Berglauf-Langstrecken-Weltmeisterschaft
ausgetragen.
Vorbei an der dem Heiligen
Nikolaus geweihten Barockkirche "Cerkev Sv. Miklavž" ist
Podbrdo schnell durchfahren.
Dahinter präsentiert
sich die
"403" zweispurig und gut ausgebaut, lediglich die tiefen Querrinnen
zur Entwässerung sind vorsichtig zu durchfahren: Die serienmäßige Frontlippe unseres
MX-5 touchiert mehrfach leicht die Kanten, mit tiefergelegten Fahrzeugen
sind Probleme vorprogrammiert. Die Straße steigt schon
im unteren
Abschnitt mit bis zu zwölf Prozent an...
... und gewinnt mit Hilfe
von sechs
Kehren schnell an Höhe. Besonders vor und in den Haarnadelkurven
hat man schöne
Ausblicke auf die Gipfel der Julischen Alpen, darunter Crna prst
(1.844 m), Znojilski vrh (1.147 m) und Veliki Rascovec
(1.987 m).
Nach vier Kilometern
durchfahren wir den auf 800 Metern Höhe gelegenen Weiler Petrovo
Brdo, in dem etwa 130 Menschen leben.
Unter einer nicht sonderlich
Vertrauen erweckenden Brücke hindurch...
... erreichen wir eine
Straßengabelung: Rechts führt die "403" durch mehrere
Kehren abfallend weiter in Richtung Škofja Loka, nach links zweigt die
Landstraße "909 " nach Zgornja Sorica und zum Bohinjsko
Sedlo ab, der wir nun folgen.
Unmittelbar hinter dem
Abzweig steigt die Passstraße neu ausgebaut durch offenes, überwiegend
von Schafherden genutztes Weideland an, ...
... flacht nach einem
knappen Kilometer ab und durchquert auf rauem Asphalt einen größeren
Fichtenwald.
Nach drei kurvenreichen
Kilometern bleibt der Bergwald dann zurück und es eröffnen sich
schöne Ausblicke auf die östlichen Gipfel
der Julischen Alpen, darunter Ratitovec (1.678 m) und Kosmati vrh (1.642 m)
sowie
auf das unten im Tal gelegene und zur Gemeinde Železniki gehörende
Dorf Spodnja Sorica mit der Nikolaikirche
(Cerkev sv. Nikolaja).
Oberhalb von Zgornja Sorica
wartet die nächste Straßengabelung: Wir folgen hier weiter der "909"
Richtung
Bohinjska Bistrica. Die nach rechts abzweigende "910" führt
in das 31 Kilometer entfernte Škofja Loka.
Hinter dem Abzweig wird der Straßenbelag
deutlich schlechter: Der Asphalt zeigt eine Vielzahl an Rissen,
Löchern und Flickstellen.
Vier Kilometer weiter
taucht dann der in den Bergwald eingebettete breite Scheitel des Bohinjsko
Sedlo vor uns auf, dessen Passschild eine Höhe von 1.277 Metern Höhe angibt.
Hier oben werden frisch geschlagene Baumstämme gelagert und beiderseits
der Passstraße gibt es große Schotterparkplätze.
Auf der Westseite des
auch "Wocheiner Sattel" genannten Bohinjsko
Sedlo findet man die Liftanlagen des 25 Hektar großen Wintersportgebietes
"Soriška Planina",
das sich an den Hängen von Lajnar und Slatnik bis auf 1.550 m Höhe
erstreckt. Vor den Liften steht
rechts das im
Jahr 2000 erbaute und im Jahr 2017 renovierte Gasthaus "Gostišce
Brunarica Soriška planina",
das seinen Gästen neben schmackhaften lokalen Spezialitäten und
internationalen Gerichten auch Übernachtungsmöglichkeiten
anbietet. Links davon informiert eine große Hinweistafel über die
Pisten des Skigebietes und die Flora und Fauna des Hochwaldes.
Auf der gegenüber gelegenen
Straßenseite entsteht derzeit ein 40-Betten-Hotel, das zur kommenden
Wintersaison eröffnet werden soll.
Im Norden der
Scheitelhöhe verlassen wir die Großgemeinde Železniki und fahren
in die Region Bohinj ein. Die hier gut ausgebaute und breite "909"
verläuft kurz hinter dem Bohinjsko Sedlo in nördlicher Richtung
und quert dabei den
Westhang des 1.486 Meter hohen Crni vrh.
In dem folgenden Waldstück
ist besonders nach starken
Regenfällen und bei Nässe Vorsicht angesagt: Das viele Grünzeug
auf der Fahrbahn macht den Asphalt dann gefährlich schmierig.
Nach knapp drei Kilometern
endet der Neubauabschnitt. Die "909" dreht nun nach Osten
ab und umrundet in der Folge den 948 Meter hohen Štefanca.
Dahinter fällt die Passstraße aussichtsreich
mit 12 Prozent, ...
... passiert den idyllisch
gelegenen Weiler Nemški Rovt...
... und erreicht nach
drei letzten Kehren den nördlichen Talort Bohinjska Bistrica, das
frühere Wochein Feistritz. Vorbei
an der Nikolauskirche "Cerkev sv. Miklavža" überqueren
wir die Save und touren über Bled und den Loiblpass zum Wörthersee.
Weitere
Infos:
https://alpenrouten.de/
YouTube-Video:
Passfahrt
mit 4 Cabrios von Podbrdo nach Soriška Planina
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.