Lage: |
Deutschland und Belgien, Eifel und Hohes Venn |
Talorte: |
Imgenbroich, Monschau, Kalterherberg und Eupen |
Streckenlänge: |
5 km ab Imgenbroich, 4 km ab Monschau, |
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6 km ab Kalterherberg und 16 km ab Eupen |
Maximale Höhe: |
620 m |
Maximale Steigung: |
12 % |
GPS-Koordinaten: |
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Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
März 2019 |
Der Brackvennsattel liegt nahe der deutsch-belgischen Grenze oberhalb
der Ortschaft Mützenich am Rand des Naturpark
Hohes Venn - Eifel. Über den Brackvenn verläuft die bei Monschau beginnende und über Mützenich nach Eupen führende Landstraße
L214. Von dem kleinen Parkplatz auf der Scheitelhöhe kann man zu
der etwas weiter nördlich gelegenen, höchsten Erhebung der Städteregion Aachen
wandern, zum 659 Meter hohen "Steling". Der Brackvennsattel und
die Ortschaft Mützenich liegen in einer deutschen Enklave, denn sie werden durch die
zu Belgien gehörende Trasse der früher von Luxemburg nach Aachen führenden
"Vennbahn" von den Nachbarorten Monschau und Imgenbroich
abgetrennt. Nachdem die Belgische Staatsbahn im Jahr 1989 den
Eisenbahnverkehr auf der unrentablen Strecke einstellte, verkehrte hier bis 2001 noch eine
Museumsbahn,
danach wurden die Gleise demontiert und die Trasse zu einem durch
Deutschland führenden belgischen Fahrradweg
umgebaut.
Wir starten unsere Tour durch
das Hohe Venn bei strahlend blauem Himmel, und je näher wir der
Eifel kommen, desto dunkler wird der Himmel. Als bei Simmerath dann
auch noch Nieselregen einsetzt, holen wir die am USB-Kabel hängende
GoPro hinter die Windschutzscheibe, um einen Nässeschaden zu vermeiden.
Kurz darauf erreichen wir auf der L246 die Gemeinde Imgenbroich,
den östlichen Talort des Brackvennsattels.
Am zweiten Kreisverkehr queren wir
die Bundesstraße 258 und nehmen die zweite Ausfahrt, um der Kreisstraße
16 zu folgen, die als "Hengstbrüchelchen" ausgeschildert
ist. Auf der schmalen, gut asphaltierten und auf 50 km/h begrenzten
Straße ist außer uns niemand unterwegs.
Nach einem knappen Kilometer quert
die K16 den "Stillbuschweg", ändert ihren Namen in "Kirschensteinweg"
und überquert den über Monschau der Rur zufließenden Laufenbach.
Vorbei an der neben dem Bachlauf gelegenen ehemaligen Rochusmühle
schlängelt sich der Kirschensteinweg mit sechs bis acht Prozent Steigung
bergauf und überquert die ehemalige Trasse der Vennbahn.
Zwei Kilometer hinter Imgenbroich
erreicht die K16 den östlichen Ortseingang von Mützenich, ...
... hinter dem wir unserem Navi
folgend nach rechts in die Straße "Oberer Hof" einbiegen.
Das TomTom-Rider will mal wieder 200 Meter Wegstrecke einsparen
und geht davon aus, dass wir mit einem Motorrad unterwegs sind. Zum
Glück haben wir hier keinen Gegenverkehr, denn eine Ausweichstelle
gibt es nicht und der Asphalt wird von einer nicht befahrbaren
Böschung und einem laubbedeckten, morastigen Wasserablauf begrenzt.
Die schmale Straße endet an der mit
acht Prozent ansteigenden Eupener Straße, die als L214 aus Richtung
Monschau kommend durch Ortskern von Mützenich und über den
nahen Brackvennsattel ins belgische Eupen führt.
Hinter der Einmündung der Ringstraße
passieren wir die katholische Kirche St. Bartholomäus. Im Jahr 1840 übergaben
die
Mitglieder der zur Pfarre Konzen gehörenden Kirchengemeinde dem Erzbischof von Köln ein Gesuch für einen eigenen
Kirchenbau, dem drei Jahre später stattgegeben wurde. Mit dem Bau
des neogotischen Gotteshauses wurde 1847 begonnen, drei Jahre später
konnte es geweiht werden. Nach den beiden Weltkriegen wurde die
Kirche für die wachsende Gemeinde zu klein, weshalb in den Jahren 1954
und 1955 der alte Chor und die Sakristei einem an die Nordwand anschließenden
dreischiffigen Erweiterungsbau mit einem neuen Chor im Norden weichen
mussten.
Hinter der St. Bartholomäus-Kirche
dreht die Eupener Straße in östliche Richtung und läuft dann schnurgerade
auf den unspektakulären Brackvennsattel nahe der Staatsgrenze zu.
Da wir über Kalterherberg und Sourbrodt
zum Mont Rigi weitertouren wollen, biegen wir kurz vor dem Scheitel
links ab und folgen der schmaleren und deutlich schlechter asphaltierten
Reichensteiner Straße, die als L108 kartiert ist...
... und die zunächst in südwestlicher
Richtung durch Acker- und Weideland führt.
Auf halber Wegstrecke nach Kalterherberg passiert
sie dann
ein kleines Waldstück und dreht nach Südosten ab.
4,5 Kilometer hinter Mützenich unterqueren wir
das in den 1880er Jahren erbaute "Reichensteiner Viadukt" der Vennbahn.
Es wurde nach dem ganz in der Nähe gelegenen Kloster Reichenstein
benannt und hat die Vennbahn inzwischen etliche Jahre überdauert.
Jedoch
nicht ganz unbeschadet.
Kurz hinter dem Viadukt überquert
die Landstraße die junge
Rur...
... und passiert die im Jahr 1926
aus Bruchsteinen erbaute achteckige Norbertus-Kapelle,
deren Name an den Heiligen
Norbert von Prémontré erinnert, den Gründer des Prämonstratenser-Ordens,
dem auch das nahe Kloster Reichenstein angehört.
Nach einer enge Kehre erreichen wir
schließlich die neoromanische St. Lambertus-Kirche im Zentrum von Kalterherberg.
Das zwischen 1897 und 1901 erbaute, dreischiffige Gotteshaus wurde
nach Bischof Lambert von Lüttich benannt und wird wegen seinem großen
Kirchenschiff und den beiden über vierzig Meter hohen und mächtigen
Türmen oft auch als "Eifeldom" bezeichnet.
Weitere
Infos:
http://www.quaeldich.de/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.