Lage: |
Alpen, Österreich und Italien, Tirol und Südtirol |
Talorte: |
Innsbruck in Tirol und Sterzing in Südtirol |
Streckenlänge: |
40 km ab Innsbruck, 20 km ab Sterzing |
Maximale Höhe: |
1.371 m |
Maximale Steigung: |
14 % |
GPS-Koordinaten: |
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Mautgebühr: |
Brennerstraße: Nein, Brennerautobahn: Ja |
Letztmals befahren: |
Juli 2017 |
Der Brennerpass zählt
zu den wichtigsten und ältesten Übergängen über den Hauptkamm
der Alpen. Schon in der Antike gab es hier einen Saumpfad,
der von den Römern zu einer schmalen Handels- und Militärstraße
ausgebaut wurde, die Rom mit der Provinz Raetia verband
und deshalb "Via Raetia" genannt wurde. Später
zogen Kaiser und Könige über den Brenner, Komponisten, Dichter,
Schriftsteller und Adelige folgten. Heute ist er der vom
Straßenverkehr meistgenutzte Alpenübergang. Er verbindet
das österreichische Bundesland Tirol mit dem italienischen
Südtirol und verläuft zwischen den Stubaier Alpen im Westen
und den Zillertaler und Tuxer Alpen im Osten.
Vom Kühtaisattel
kommend befahren wir den Brennerpass nicht wie bei unseren
Touren in die Toskana
über die mautpflichtige, im Jahr 1963 eröffnete Brennerautobahn,
sondern folgen hinter Mutters der alten, kurvenreichen
Landstraße über
den Brenner. Kurz hinter Unterberg und noch vor Schönberg
sehen wir die 190 Meter hohe und über 650 Meter
lange, sechsspurige Europabrücke über uns,
die von nur fünf Stahlbetonpfeilern getragen das Wipptal überquert.
Nach knapp 20 Kilometern
erreichen wir Matrei am Brenner. Die schmucken Wohn- und
Geschäftshäuser rechts und links der Brennerstrasse zeigen
schön verzierte Fassaden. Von hier...
... führt uns die gut ausgebaute
Brennerstraße in das 5 Kilometer entfernte Steinach am Brenner,
das von den Türmen der Pfarrkirche überragt wird. Das neuromanische
Gotteshaus entstand nach dem schweren Stadtbrand des Jahres
1853 und wurde dem Heiligen Erasmus geweiht. Wir
folgen hier der Ausschilderung
"Gschnitztal"...
... und sehen bald die beeindruckende
Gschnitztalbrücke der Brennerautobahn vor uns, zwischen
deren Pfeilern die Gipfel von Habicht, Kirchdachspitze und Serles
in den Stubaier
Alpen zu sehen sind.
Auf der nahen Bergeralm werden
dann die Dimensionen dieser Brücke ganz deutlich: Die vor
der Gschnitztalbrücke stehende Huebenkapelle aus dem Jahr 1700 ähnelt
von der Größe her einer Modellbahn-Kapelle a là Faller,
Noch oder Vollmer.
Neben der Talstation der in
die "Ski-
und Freizeitarena Bergeralm" führenden Bergeralmbahn
machen wir einen ausgiebigen Boxenstopp, bevor wir dann...
... von Steinach aus
auf der alten Brenner-Passstraße
Richtung Gries am Brenner weiterfahren. Die Bundesstraße
verläuft in dem nun deutlich enger werdenden Wipptal entlang
des dem Inn zustrebenden kleinen Flusses Sill...
... und der Trasse der Brenner-Eisenbahnlinie,
die 1867 als erste Eisenbahnstrecke über die Alpen eingeweiht
wurde. Kurz vor der Grenze sehen wir dann einen Reisezug
der ÖBB, der sich von der Bahnstation Brennero aus auf die Fahrt in die knapp 800 Meter
tiefer gelegene Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck macht.
Wenige hundert Meter weiter
überfahren wir die österreichisch-italienische Grenze und
erreichen das geschäftige Zentrum des Grenzortes
Brennero, der bereits im 13. Jahrhundert existierte
und damals "Mittenwald" genannt wurde. Hier findet
man neben der im Jahr 1962 geweihten Pfarrkirche Maria am
Wege und etlichen Restaurants, Hotels, Cafés und Souvenirläden
das im Jahr 2007 eröffnete Design-Outlet-Brennero,
auf dessen 10.000 qm Ladenfläche mehr als 60 internationale
Markenanbieter ihre Produkte feil bieten. Uns herrscht hier
zu viel Trubel, ...
... deshalb fahren wir nach
einem Kurzstopp von dem kaum wahrzunehmenden Scheitelpunkt
des Passes in Brennero über die kurvenreichere Südrampe
und entlang des jungen, der Etsch zustrebenden Eisack...
... nach Raminges oberhalb
von Sterzing.
Von der empfehlenswerten und wunderschön gelegenen Pension Alpenblick
aus haben wir einen tollen Ausblick auf das untere Wipptal
und das Sterzinger Becken sowie auf die nun im Talgrund verlaufende Brennerautobahn
und die Gleistrasse der Brennerbahn, die beide über Brixen
nach Bozen führen.
Weitere
Infos:
https://www.suedtirolerland.it/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.