Lage: |
Spanien, Mallorca, Serra de Tramuntana, Serra del Cavall Bernat |
Talorte: |
Deià und Valldemossa |
Streckenlänge |
8 km ab Deià und 3 km ab Valldemossa |
Maximale Höhe: |
424 m |
Maximale Steigung: |
8 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juli 2022 |
Die Anhöhe Can Costa
liegt zwischen Valldemossa und Deià am Westhang des Muntanya del
Voltor in der Serra de Tramuntana. Über den
424 Meter hohen Scheitel führt die Küstenstraße MA-10, die
Pollença im Norden der Baleareninsel mit Andratx im Südwesten verbindet.
Die zwischen den Talorten Valldemossa und Deià auch "Carretera Valldemossa-Deià" genannte Bergstraße verläuft
weitgehend parallel und oberhalb der mallorquinischen Westküste.
Während die Südwestauffahrt ab Valldemossa mit durchschnittlich
knapp drei Prozent um lediglich vierzig Höhenmeter geradeaus verlaufend
ansteigt, überwindet die kurvenreiche Auffahrt
ab Deià in mehreren Wellen etwas mehr als dreihundert Höhenmeter
bei durchschnittlich fünf Prozent Steigung. Der Name der Anhöhe
geht auf des über sechshundert Jahre alte, auf dem Scheitel gelegene
Landgut Can Costa zurück.
Von der Anhöhe Can
Bleda kommend erreichen wir auf der mallorquinischen
Landstraße Ma-10 das am Fuß des 1.064 Meter hohen Berges Puig
de Teix gelegene Städtchen Deià.
Die von Olivenbäumen und Steineichen umgebene Ortschaft hat etwa
siebenhundert Einwohner. Früher lebte man hier von der Landwirtschaft und vom
Schmuggel, heute prosperiert der Ort überwiegend vom Tourismus.
Deià wird auch als das Künstlerdorf Mallorcas bezeichnet, weil sich
hier ab dem Beginn des letzten Jahrhunderts zahlreiche Schauspieler, Schriftsteller, Maler und Musiker niederließen.
Die durchgängig zweispurige
und gut asphaltierte Ma-10 steigt ab der Ortsmitte in südwestlicher
Richtung und oberhalb des Torrent des Raco als "Via
Arxiduc Lluis Salvador" an. Der
Straßenname erinnert an Erzherzog Ludwig Salvator von Österreich-Toskana,
der als einer der ersten Touristen mehrfach Mallorca besuchte,
mehrere Anwesen kaufte und im Jahr 1870 schließlich ganz auf die
Baleareninsel übersiedelte.
Mit Blick
auf den 666 Meter hohen "Pas Vell de Son Ripoll"
passiert die Ma-10 auf 30 km/h begrenzt
zwei zur Entlastung des Zentrums seitlich der Straße angelegte Parkplätze,
...
... dreht dann nach Norden
in Richtung Meer...
... und steigt vorbei
an der Zufahrt zu dem oberhalb der Fahrbahn gelegenen Hotel Es Moli...
... dem Ortsausgang von
Deià entgegen, bei dem das 30er Speedlimit endet.
Die vergleichsweise
stark frequentierte und nun "Carretera Valldemossa-Deià"
genannte Ma-10 wendet sich zweieinhalb Kilometer hinter
Deià nach Südwesten und steigt vorbei an Olivenplantagen...
... und durch Bruchsteinmauern
gegen Abstürze gesichert...
... dem dreieinhalb Kilometer
von Deià entfernten Landgut Son Marroig entgegen, auf das ein
braunes Reklameschild aufmerksam macht.
Wir verlassen hier die
Küstenstraße und fahren zu dem etwas tiefer gelegenen Parkplatz
des Landgutes, das zu den absoluten Highlights der Baleareninsel
zählt.
Das alte Gutshaus stammt
aus dem 16. Jahrhundert und wurde von Erzherzog Ludwig Salvator
(1847-1915) angekauft und im Stil einer toskanischen Villa umgebaut.
Der naturwissenschaftlich
gebildete Erzherzog von Österreich und Prinz der Toskana besuchte
erstmals im Jahr 1867 inkognito unter dem Namen Ludwig Graf Neudorf
die Insel Mallorca, um Informationen u. a. über die Kulturgeschichte
der Balearen zu sammeln, diese zu systematisieren und in einem siebenbändigen
Werk "Die Balearen in Wort und Bild" später bei Brockhaus zu
veröffentlichen. Die Insel und ihre Bewohner hinterließen bei ihm
einen solch prägenden Eindruck, dass er mehrere Liegenschaften an
der Westküste kaufte, hierher übersiedelte und Son Marroig als
Hauptwohnsitz auswählte.
Neben dem hoch über dem
Meer auf einer Klippe gelegenen Son Marroig kaufte der auf Mallorca beliebte
und
liebevoll "Arxiduc Lluis Salvador" genannte "ungekrönte König
der Balearen" auch die nahe gelegenen, deutlich größeren Güter
"Son Moraques" sowie "Son Miramar" und belegte
schließlich seinen fünfzehn Kilometer langen Küstenabschnitt mit einem Bau-,
Jagd- und Holzschlagverbot, um die Charakteristik der Landschaft
zu erhalten. Vorbei an dem Restaurant Miradors
de na Foradada...
... erreicht man die
Aussichtsterrasse "Mirador de sa Foradada", von der man einen tollen Blick auf die Küstenlinie
der Serra de Tramuntana...
... und auf die Halbinsel
Sa Foradada (die Durchlöcherte) mit ihrem charakteristischen Felsloch "Cova
de sa Foradada" hat. Das tief unten gelegene
Restaurant Sa Foradada ist nur per
Pedes oder Boot erreichbar.
Durch den idyllisch angelegten,
farbenprächtigen Garten des Landgutes...
... erreicht man den auf
dem äußersten Ende der 250 Meter hohen Klippe stehenden neoklassizistischen Pavillon
aus weißem Marmor, der heute wohl eines der beliebtesten Fotomotive
der Insel ist.
Nach der Besichtigung
des laut des Arxiduc "am schönsten gelegenen Hauses von
Mallorca" setzen wir die Fahrt zur Anhöhe Can Costa fort.
Hinter Son Marroig verliert die Ma-10 entlang dem Westabhang des
Berges "Es Castellàs" zunächst einige Höhenmeter...
... und steigt dann mit
mittleren einstelligen Prozentwerten und
Blick auf die Bergrücken der Serra del Cavall Bernat...
... dem zweieinhalb Kilometer
entfernten und etwas unterhalb der Küstenstraße gelegenen Landgut
Miramar entgegen, das über eine rechts abzweigende kurze Zufahrt
erreicht werden kann. Miramar war wie das Landgut Son Marroig im
Besitz des Erzherzogs und kann ebenfalls gegen eine vergleichsweise
geringe Eintrittsgebühr
besichtigt werden.
Nach weiteren sechshundert
Metern passiert die Küstenstraße das aussichtsreich vierhundert
Meter über dem Meer gelegene Hotel
Bordoy Continental Valldemossa.
Kurz danach steht auf
der rechten Seite des Carretera Valldemossa-Deià der zweigeschossige
Wehrturm
"Torre de Son Galceram". Er wurde im Jahr 1579 erbaut,
um die Kette der Türme zwischen Sóller und Banyalbufar zu schließen.
Sie dienten der Überwachung der Westküste: Bei Piratenangriffen
wurden auf den Türmen Signalfeuer entzündet, die die Bevölkerung
warnten.
Dahinter folgt der ein
Kilometer lange Schlussanstieg...
... zur Anhöhe Can Costa,
auf der man rechts der Straße das etwas zurückgelegene mallorquinische
Restaurant gleichen Namens findet. Das Passschild steht auf der
linken Straßenseite auf Höhe der Einfahrt zum Restaurant, ist jedoch nur aus der Gegenrichtung lesbar und nennt
eine Höhe von 424 Metern.
Hinter dem Scheitel dreht
die Ma-10 durch eine S-Kurve nach Süden...
... und läuft mit einer neunhundert
Meter langen Geraden auf den Bergrücken des "Mola
de sa Comuna" zu.
Entlang
der hohen Einfassungsmauer eines Landgutes und von hohen Laubbäumen
abgeschattet...
... geht es dann hinunter
zur Shell-Tankstelle
Valldemossa im Tal des "Torrent
del Lli", ...
... hinter der -
auf 40 km/h begrenzt - der auf 380 Metern
Höhe gelegene Abzweig der Ma-1130 nach Valldemossa und Palma erreicht
wird. Die
Ma-10 biegt hier nach Westen ab und führt über den Coll d'en
Claret und den Coll de sa Bastida in den beschaulichen, von terrassierten
Weinbergen umgebenen Küstenort Banyalbufar.
Weitere
Infos:
https://climbfinder.com/de/anstiege/can-costa-deia
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