Lage: |
Alpen, Frankreich, Hochprovence und Seealpen, Provence-Alpes-Côte d'Azur |
Talorte: |
Barcelonnette und Colmars |
Streckenlänge |
20 km ab Barcelonnette und 23 km ab Colmars |
Maximale Höhe: |
2.247 m |
Maximale Steigung: |
11 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juli 2022 |
Der in den französischen Seealpen
gelegene Col d'Allos verbindet das nördliche Barcelonnette (1.140 m)
im Tal der Ubaye mit dem
südlichen Colmars (1.235 m) am Oberen Verdon, der nahe
dem Scheitel des Col d'Allos im Nationalpark
Mercantour entspringt und der durch den Grand
Canyon de Verdon der Durance zufließt. Die als D908 kartierte
Passstraße nutzt die Senke zwischen dem "Massif Les Trois Échêvés"
im Westen und dem "Massif du Pelat" im Südosten. Sie ist sehr gut
ausgebaut, aber mit Beschränkungen auf ein Gesamtgewicht von höchstens
3,5 Tonnen sowie auf eine maximale Fahrzeuglänge von 7 Metern
belegt und nur in den Monaten Mai bis Oktober befahrbar. Der Col
d'Allos war schon mehr als dreißig Mal im Programm
der Tour de France, denn er lässt sich gut mit den Pässen
Col de Vars, Col de Larche, Col des Champs, Col de la Cayolle und Col de la Bonette kombinieren.
Vom Col
des Champs kommend erreichen wir bei Colmars die Departementstraße
D908, der wir durch das Tal des Oberen Verdon zu dem knapp acht
Kilometer entfernten und auf 1.420 Meter Höhe gelegenen Ortseingang
von Allos mit der links der Straße stehenden grauen Kirche "Notre
Dame de Valvert" aus dem 13. Jahrhundert folgen.
Die
D908 führt durch das Zentrum des bei Wanderern und Wintersportlern beliebten Ferienortes,
der etwa neunhundert Einwohner hat und zum Arrondissement Castellane
gehört.
Im
Norden von Allos überquert die D908 den Gebirgsbach "Le Bouchier",
der dem Fluss Verdon zustrebt...
...
und steigt dann mit mittleren einstelligen Prozentwerten sowie einem
perfekten Straßenbelag dem orografisch linken Ufer des Verdon folgend
an. Hinter dem Weiler "La Baumelle" quert die Bergstraße
durch eine Engstelle den senkrechten Westabfall des 2.244 Meter
hohen Berges "Bec de l'Aigle"...
... und erreicht sieben Kilometer hinter Allos den auf 1.720 Metern
Höhe gelegenen Weiler "La Foux", dessen wenige Häuser
von dem Glockenturm der dem Heiligen Johannes geweihten "Chapelle Sainte-Jean-Baptist"
aus dem 17. Jahrhundert überragt werden. Mit Vorblick auf den 2.361 Meter
hohen Berg "Le Signal" ist der kleine Ort schnell durchquert...
... und entlang dem Le Signal-Westhang steigt die Departementstraße oberhalb
der am Gegenufer des Val d'Allos gelegenen Wintersport-Retortenortschaften
"Pont
de l'Abrau" und "Le Foux d'Allos"...
...
zu einem Kreisverkehr an, durch dessen erste Ausfahrt wir zu den Appartementhäusern von "Les Sources du Verdon"
gelangen.
Dahinter
unterquert die Passstraße die 6er-Hochgeschwindigkeits-Sesselbahn "Marin Pascal", die unterhalb
des 2.361 Meter hohen Gipfels des Le Signal endet.
Die hier zu durchfahrende Überbauung der Passstraße verbindet das
östliche Skigebiet am "Le Signal" mit den westlichen Pisten
unterhalb von "L'Aiguille" (2.569 m) und "Les
Trois Évêchés" (2.818 m).
Vierhundert
Meter weiter erreicht die D908 die erste Kehre, vor der Hinweisschilder
signalisieren, dass der Col d'Allos befahren werden kann und dass
zwischen dem 8. Juli und dem 26. August die Passstraße
an allen Freitagen von 8 Uhr bis 11 Uhr für Radfahrer
reserviert ist.
Hinter
der Kehre steigt die Südrampe nun deutlich schmaler und gut gegen
Abstürze gesichert mit bis zu neun Prozent dem Gipfel des Le Signal
entgegen...
...
und erreicht kurz darauf eine Gruppe von vier engen, nah beieinander liegenden
Kehren, zwischen denen man einen schönen Blick auf den 2.515 Meter
hohen "Tête de Vescal" und die dahinter aufragenden Gipfel des Trois Évêchés-Massivs
hat.
Die
Serpentinen der nachfolgenden zweiten Kehrengruppe liegen etwas
weiter auseinander. Dahinter unterquert die Passstraße die Trag- und
Zugseile des Vescal-Sesselliftes, der Wintersportler zu den Hängen
des "Tête de Vescal" bringt. In der nächsten Kehre überquert
die Südrampe den Gebirgsbach
"Riou de Poussandriu", ....
... passiert
danach den Abzweig der Zufahrt zum "Restaurant Le 2050"
und zu den Talstationen der Skilifte "Signal" sowie "Vescal"
und läuft dann auf die beiden obersten, mit
Natursteinen aufgemauerten Kehren zu.
Auf
rissigem und brüchigem Asphalt folgt dann der zwischen sechs und
neun Prozent steile Schlussanstieg.
Fünfzehn Kilometer hinter Allos ist dann der 2.247 Meter hohe,
unspektakuläre
Scheitel des Col d'Allos erreicht.
Hier
oben findet man einen kleinen Parkplatz und mehrere Hinweistafeln
auf die Umgebung. Eine Einkehrmöglichkeit gibt es hier nicht, dafür
aber tolle Ausblicke auf die Gipfel der Cottischen Alpen und der
Seealpen.
Im
Gegenlicht der noch tiefstehenden Vormittagssonne passieren wir
den links der Straße gelegenen kleinen Parkplatz und starten die
Talfahrt hinunter nach Barcelonnette im Ubaye-Tal.
Kurz
hinter der Scheitelhöhe passiert die Passstraße das auf 2.250 Metern
Höhe aussichtsreich gelegene und im Jahr 1890 erbaute Refuge
du Col d'Allos. Das von Juni bis September geöffnete Schutzhaus
bietet neben Speisen und Getränken auch vierzig Übernachtungsplätze
in Zimmern und Matratzenlagern an.
Hinter dem Refuge du Col d'Allos senkt sich die Nordrampe mit bis
zu elf Prozent Gefälle talwärts und bietet dabei schöne Ausblicke auf die sich rechts der D908 erhebenden Gipfel von "Le
Pain de Sucre" (2.560 m), "Tête du Clot des Morts" (2.662 m)
und "Chapeau de Gendarme" (2.682 m). Ein Verkehrsschild
kündigt hier für die nachfolgenden sechzehn Kilometer "Kurvenspaß
pur" an.
Durch
ein kurzes Waldstück läuft die Nordrampe auf die oberen beiden
Kehren zu...
...
und wechselt dann vom grünen Nordwestabfall des 2.754 Meter hohen
"Le Petit Cheval de Bois"...
... in den steinigen Nordostabhang des "Tête de Vescal", von dem aus
man schöne Ausblicke in das tief unterhalb gelegene Bachelard-Tal
hat.
Während
der Berghang nun immer schroffer wird, reduziert sich das Gefälle
der D908 kurzzeitig auf mittlere einstellige Prozentwerte, ...
...
um dann wieder steiler abfallend durch die beiden nächsten Kehren
im Bergwald "Bois de
Gache"...
...
auf eine kleine Brücke über den
Gebirgsbach "Riou de Vescal" zuzulaufen.
Auf
1.415 Metern Höhe passiert die Nordrampe die Talstation des
Ubaguets-Sesselliftes,
die von der etwas oberhalb stehenden Kapelle Saint-Jean des Agneliers
aus dem 17. Jahrhundert überragt wird...
...
und das zwischen Talstation und Kapelle gelegene, verlassen aussehende "Refuge des Agneliers".
Fünfhundert
Meter weiter überquert die D908 den wenig Wasser führenden "Torrent
des Agneliers", der unterhalb des Südgipfels der "Grande Séolane" (2.892 m)
entspringt und dem Bachelard zustrebt, ...
...
und dreht dahinter durch Leitplanken gesichert...
...
in den senkrecht abfallenden und durch Stahlnetze gegen Steinschlag
gesicherten Südosthang des 2.479 Meter hohen "Le Péguiéou"
11,5 Kilometer
hinter der Passhöhe dreht die Nordrampe auf einer Höhe von 1.520 Metern
nach Nordosten...
...
und folgt der gut zweihundert Meter tiefer gelegenen Schlucht "Gorges
du Bachelard",
die der westlich des Col
de la Cayolle entspringende und bei Barcelonnette in die L'Ubaye
mündende Gebirgsfluss "Le Bachelard" in die Felsen gegraben hat.
Hinter
der auf 1.365 Metern Höhe gelegenen einspurige Bogenbrücke
"Le Pont du Fau"...
... bleiben
die schroffen Felsen zurück. Die Bergstraße verläuft nun unterhalb
des im Wintersportgebiet Pra Loup auf 1.500 Metern Höhe gelegenen
Skidorfes "Les Molanes" und senkt sich mit mittleren einstelligen
Prozentwerten dem Talort Barcelonnette entgegen, der von den Gipfeln
der Cottischen Alpen malerisch umrahmt wird.
Achtzehn
Kilometer hinter dem Col d'Allos passiert die D908 den Abzweig zu
dem nur siebenundzwanzig Kilometer entfernten Col
de la Cayolle...
... und
erreicht über die L'Ubaye-Brücke den am rechten Flussufer gelegenen
Talort Barcelonnette.
Hier fahren wir auf die vorfahrtberechtigte D900 auf, um über
Jausiers den Col de Vars anzusteuern.
Weitere
Infos:
https://www.provence-info.net/alpes-de-haute-provence/col-dallos.html
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.